Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Keynote 2: Fragmente einer Praxis didaktischer Unterrichtsforschung: Überlagerungen theoretischer und empirischer Bezüge auf schulischen Unterricht
Zeit:
Donnerstag, 12.09.2024:
9:00 - 10:00

Chair der Sitzung: Christian Herfter
Ort: Schloss/Raum 213


Zusammenfassung der Sitzung

Widmen sich Erziehungswissenschaftler:innen der Frage disziplinärer Erkenntnisproduktion, so fehlt die Allgemeine Didaktik in der Regel (z.B. bei Fischer u.a. 2021). Kein Wunder, wird sie doch weithin als krank, siechend oder bereits verstorben wahrgenommen (zusammenfassend Rothland 2013). Ein wesentliches Element für die Zuschreibung des morbiden Zustands ist in diesem Zusammenhang, dass die Allgemeine Didaktik neuerdings weder bei der Bildung von Theorien noch bei der sozialwissenschaftlich fundierten Analyse empirischer Praxis zu beobachten sei. Der Vorwurf lautet hier, dass einerseits die Erkenntnisse der Allgemeinen Didaktik nicht forschungsbasiert legitimiert seien und andererseits die empirische Unterrichtsforschung kaum von didaktischen Theorien angeleitet werde.

Der erste Teil des Vortrags widmet sich daher dem oben Vermissten: Es wird konzeptionell dargestellt, wie Begegnungen von Allgemeiner Didaktik mit Theorien und Forschungen über schulischen Unterricht erfolgen können. Vor dem Hintergrund der skizzierten Vorwürfe stellt sich dabei insbesondere die Frage, inwiefern allgemeindidaktische Konzeptionen überhaupt als Theorien des schulischen Unterrichts gelten können und wie sie sich auf ihren Gegenstand beziehen, d.h. den Phänomenbereich in didaktischen Begriffen umreißen und konstitutive Bestimmungsmerkmale argumentieren.

Im zweiten Teil wird die Praxis didaktischer Unterrichtsforschung in den Blick gerückt. Dafür werden drei Forschungszusammenhänge ausgewählt, in denen empirische Analysen des Unterrichts vorgenommen werden und didaktische Denkfiguren eine wesentliche Rolle in der Konzeption der Studie und Einordnung der erhobenen Daten spielen. An diesen wird aufgezeigt, dass die darin eingelassene Begegnung von Allgemeiner Didaktik und Unterricht als ein Überlagerungsverhältnis zu verstehen ist: Als eine Überlagerung von noch Unverstandenem (Empirischem) und Begrifflichem (Theoretischem), die im Prozess der Unterrichtsforschung jeweils zugleich und in gegenseitiger Beeinflussung vorausgesetzt und hervorgebracht werden. Obgleich und gerade weil die getroffene Auswahl nur einen ersten Einblick in mögliche Ausgestaltungen des genannten Überlagerungsverhältnisses bieten kann, sollen zumindest die beiden ‚Paradigmen‘ der empirischen Sozialforschung - quantitative empirische Bildungsforschung und qualitativ rekonstruktive Unterrichtsforschung - mit ihren jeweiligen didaktischen Bestimmungen charakteristischer Merkmale des schulischen Unterrichts berücksichtigt und diskutiert werden.




 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: (Re-)Fokussierungen 2024
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.103
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany