Im Zuge des Ausbaus der digitalen Hochschulbildung werden Lernmaterialien zunehmend in Form von Audio- und Videoaufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Ohne weitere Aufbereitung der Materialien, wird dabei eine noch sehr oberflächliche Lernerfahrung, nach Vorbild des analogen Vorlesungsbetriebs, generiert. Hier setzt HAnS, das intelligente Hochschul-Assistenz-System an. Im Zuge des Verbundprojektes, wird eine Learning-Experience-Plattform entwickelt, in der Lernmaterialien bestehend aus Audio-/Videoaufzeichnungen unter Verwendung künstlicher Intelligenz aufbereitet und durchsuchbar gemacht werden. Dazu werden Vorlesungsvideos mittels automatischer Spracherkennung transkribiert und automatisch in thematische Einheiten unterteilt. Im weiteren Verlauf wird darauf aufbauend ein KI-Tutor entwickelt. Mit Bezug auf die Inhalte der Lernmaterialien werden automatisiert Übungsaufgaben und Lernzielkontrollen nach vorgegebenen Mustern generiert. Durch individualisiertes Feedback werden Studierende beim Kompetenzerwerb gezielt unterstützt. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, wird die technische Entwicklung didaktisch begleitet und in mehreren Evaluationszyklen überprüft und adaptiert. Eine Qualitative Evaluation stellt dabei insbesondere sicher, dass die Perspektive der Nutzer*innen von Anfang an mit einbezogen wird. Hierfür werden u.a. Online-Gruppendiskussionen mit Studierenden und Lehrenden geführt, aber auch konkrete Lernpraktiken der Studierenden in sog. ethnografischen Fallstudien untersucht. Im Rahmen der quantitativen Evaluation werden v.a. Auswirkungen auf Nutzer*innen mithilfe fortlaufender Längsschnitterhebungen erforscht. Die Datengrundlage wird durch die beteiligten Hochschulen des Verbundprojekts im Projektverlauf erheblich ausgebaut. Dabei liegt der Fokus auch speziell auf Beiträgen aus der MINT-Fächergruppe.
Wir stellen uns einen freien Beitrag vor, bei dem wir zunächst kurz das Gesamtvorhaben und skizzenhaft den Evaluationsprozess vorstellen. Anschließend findet eine interaktive Präsentation des aktuellen Systemstands, am Beispiel einer Vorlesung aus der Fakultät Informatik statt. Dabei wird die übliche Nutzung durch Studierende vorgeführt, wobei das Plenum beispielsweise durch Suchvorschläge interaktiv teilnehmen kann. Außerdem sind wir an einem Austausch zu Erfahrungen mit digitaler Lehre im Allgemeinen, aber auch an Fragen und Anregungen zu den aktuellen Funktionen unseres Systems und möglichen weiteren Funktionen interessiert.