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Panel 23: Allianzen bilden/Ambivalenzen herausfordern: Dekoloniale und postkolonial-feministisch inspirierte Method(ologi)en in der (erziehungswissenschaftlichen) und rassismuskritischen Sozialforschung
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Antikurdischer Rassismus in Deutschland - Dekoloniale Perspektiven auf das deutsche Bildungssystem Bergische University of Wuppertal, Deutschland Bildungseinrichtungen sind Orte der Identitätsbildung und -reformierungen und tragen auf unterschiedliche Weise zur bestehenden Identitätspolitik bei. Mittels biographisch narrativer Interviews mit sich selbst als Kurd:innen postionierte Personen die ich im Rahmen meines Forschungsprojektes zum Thema „Rassismuserfahrungen von Kurd:innen in Deutschland – Funktionen und Effekte des (Nicht)Sprechens über antikurdischen Rassismus in den Bildungswirklichkeiten der Migrationsgesellschaf“ geführt habe, begegnen mir vielfach solche Entwertungserfahrungen aufgrund von Rassifizierung, alltäglicher Unsichtbarmachung, der Erfahrung des Nicht-Vorkommens und der Abwertung kurdischer Identitäten. Still decolonize Kunst/vermittlung? Dekolonisierende Bewegungen von W/QT BIPoC* Universität Bremen, Deutschland Die gegenwärtige Zeit ist umkämpt und von antagonistischen Positonen geprägt. Stimmen aus diasporischen und postmigrantschen Communities, insbesondere Stimmen von Schwarzen Feminist*innen, queers und trans* of color sowie migrantischen Feminist*innen werden zusehends präsenter und Verhandlungen um Dekolonialisierung sind von den Rändern zusehends in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Es lässt sich ein regelrechter Hype um ,Decolonize‘ beobachten, wobei eine Diskrepanz zwischen Bekundungen wie sie in Ausstellungs- und Tagungstiteln zu lesen sind und den tatsächlichen Veränderungen auf struktureller Ebene offenbar sind. Der Vortrag fragt aus post-und dekolonial-feministischer Perspektive danach, mit welchen Mitteln sich widerständige Stimmen im Kontext der Kulturellen Bildung in gegenwärtige Aushandlungen um ,Decolonize‘ unter Bedingungen einer postkolonial-heteronormativen Hegemonie (vgl. Ludwig, 2011) einbringen und welche Praktiken im Sinne einer dekolonial-feministischen Zukunft sich dadurch erkennen lassen. Mittels Zusammenführung von episodisch-narrativen Interviews mit einem Mappingverfahren nach der Situationsanalyse (Clarke 2018) werden Artikulationen von Kunstvermittler*innen ins Verhältnis zu hegemonialen Strukturen gesetzt, die von der „Kolonialität des Geschlechts“ (Lugones 2007) geprägt und Teil globaler Ungleichheitsverhältnisse sind. Die Arbeit unternimmt in diesem Sinne eine machtkritische Analyse gegenwärtiger rassifizierter und vergeschlechtlichter Verhältnisse und versucht Artikulationen von Kunstvermittler*innen of color als dekolonisierend und transformierend herauszuarbeiten. Literatur: Ludwig, Gundula (2012). Hegemonie, Diskurs, Geschlecht. In. Wullweber, Joscha. (Hg.). Diskurs und Hegemonie. Bielefeld: trancript. Lugones, Mar.a (2007). Heterosexualism and the Colonial/Modern Gender Order. Hypathia 22 (1), 186–209. Clarke, Adele (2018). Situa=onal analysis. Grounded theory aEer the interpre=ve turn. Los Angeles, London, New Delhi, Singapore: Sage Informelle Übersetzungen von Kindern und Jugendlichen in der Schule – ein kritisch- enthnographischer Zugang Europa-Universität Flensburg, Deutschland Mehrsprachigkeit ist konstitutiv für migrationsgesellschaftliche Verhältnisse und für die Schule von zentraler Bedeutung (vgl. Knappik/Thoma 2015: 9). Trotzdessen ist in den meisten Nationalstaaten deren Einsprachigkeitsideologie nicht überwunden. Weiterhin spielt sie in institutionellen Zusammenhängen eine zentrale Rolle (vgl. Gogolin 1994; Dirim 2010). In der Abwertung und Nicht- Benennung der Mehrsprachigkeit der Kinder und Jugendliche zeigt sich gleichsam ein unsichtbarer institutioneller Ge-Brauch (Kourabas 2021) im schulischen Kontext als Übersetzer*innen, dem ich ethnographisch nachgehe (ethnographische Gespräche, Beobachtungssequenzen) (Smith 2005). Im Rahmen der Panelfragen möchte ich mich mit der Unsichtbarmachung von marginalisierten Sprachen (vgl. Dirim 2010) beschäftigen. Es ist zu (hinter)fragen, welche Sprache(n)-Praxen in den Blick geraten, wenn es um die Auseinandersetzung linguizistischer Spielarten in institutionellen Zusammenhängen geht. Literatur: Gogolin, I. (1994). „Der monolinguale Habitus der multilingualen Schule“. Waxmann, Münster. Knappik, M / Thoma, N. (2015): Sprache und Bildung in Migrationsgesellschaften. Machtkritische Perspektiven auf ein prekarisiertes Verhältnis. Eine Einführung. In: Knappik, M / Thoma, N. (Hg.), Sprache und Bildung in Migrationsgesellschaften. Machtkritische Perspektiven auf ein prekarisiertes Verhältnis (S. 9-23). Bielefeld: transcript. Kourabas, V. (2021). Die Anderen ge-brauchen. Eine rassismustheoretische Analyse von ›Gastarbeit‹ im migrationsgesellschaftlichen Deutschland. Bielefeld: transcript. Smith, D. E. (2005). Institutional Ethnography. A Sociology for People. Alta Mira Press: Lanham. |