Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Mobilität und Transformation
Zeit:
Mittwoch, 02.10.2024:
9:00 - 10:30

Chair der Sitzung: Jan Hiller, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109

1. Obergeschoß, Seminarraum, 56 Sitzplätze, Ausstattung: Projektionsfläche(n), Dokumentenkamera, VGA/HDMI-Anschluss für externe Endgeräte, Tischmikrofon & Ansteckmikrofon, WLAN: Eduroam

Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 20 Minuten zur Verfügung.

Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

ExpeditioN BNE – Didaktisches Rahmenmodell für die Gestaltung digitaler BNE-Lernaufgaben

Jan Hiller

PH Ludwigsburg, Deutschland

Die selbständige Gestaltung digitaler Lernaufgaben ist dank intuitiver Apps wie Actionbound und dazugehöriger Editor-Lösungen technisch leicht umsetzbar. Die Qualität der Lernumgebung hängt aber neben den technischen Fertigkeiten und fachlichen Kompetenzen vor allem von den didaktischen Konzepten und Kompetenzen der Entwickelnden ab (Mishra 2019: TPACK). Als gezielte Unterstützung für den Aufbau von TPACK von Lehrkräften und BNE-Akteur:innen wird im Projekt ExpeditioN BNE ein mehrdimensionales didaktisches Rahmenmodell für die Gestaltung digitaler BNE-Lernaufgaben entwickelt und evaluiert.

Dimension 1 verknüpft Ansätze der Aufgabendidaktik (u.a. Hoffmann 2021) mit der Theorie des Spieldesigns (Apandi 2022). Je nach Intensität von Gamification und Storytelling reicht die Bandbreite von digitalen Lernpfaden (keine bis wenig Gamification-Elemente) über Story-Bounds (z. B. Rahmengeschichte, Entscheidungsszenarien) bis hin zu komplex gestalteten Escape-Games (emotionaler Spannungsbogen, echtes Spielerlebnis).

Dimension 2 strukturiert digitale Lernaufgaben nach dem Ortsbezug unter Rückgriff auf das Modell der kognitiven Raumerschließung (Montello/Pick 1993: vista/environmental/geographical space). Die Bandbreite reicht demnach von Lernumgebungen, die im Klassenzimmer gespielt werden (z. B. virtuelle Exkursionen), über lokale Themenrallyes auf dem Schulgelände bzw. -umfeld (z. B. BNE-Themen wie Stadtklima) bis hin zu Exkursionen im eigentlichen Sinne (z. B. außerschulische BNE-Lernorte wie Naturparke).

Dimension 3 formuliert gestuft vorstrukturierte Gestaltungshilfen für digitale Lernaufgaben nach dem Scaffolding-Prinzip. Stufe 1 sind fertig entwickelte und direkt einsetzbare Lernumgebungen (Prototypen), Stufe 2 kopier- und adaptierbare Aufgabenbausteine, Stufe 3 frei kombinierbare didaktische Werkzeuge (z. B. Aufgabentypologie, Hiller et al. 2023) für erfahrene Praktiker:innen, die selbständig Lernumgebungen entwickeln.



Wege zur Professionalisierung von Lehrkräften für die Gestaltung digitaler Lernaufgaben im Geographieunterricht – Konzeption und Evaluation eines Blended-Learning Fortbildungskonzepts im Rahmen einer DBR-Studie

Jule Roßkopf

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland

Durch die Integration digitaler Medien können Lehr- und Lernprozesse maßgeblich verändert und damit Lernaufgaben gewinnbringend erweitert werden. So lassen sich bei digital-gestützten Lernumgebungen – sowohl im Klassenzimmer als mit Ortsbezug – Möglichkeiten der erhöhten Selbsttätigkeit sowie Interaktivität mit den Materialien, eine Adaptivität der Lerninhalte oder Differenzierungs- bzw. Feedbackmaßnahmen in den Lernprozess entdecken (Leutner et al., 2014; Lachner et al., 2020). Darüber hinaus profitieren digitale Aufgabensettings von spezifischen Gamification- sowie Storytellingpotenzialen (Wettke, 2019; Kettler & Kauffeld, 2019). Die Potenziale digitaler Medien in Lernumgebungen können jedoch nur zur Geltung kommen, wenn Lehrkräfte über entsprechende Kompetenzen verfügen – sowohl für die Gestaltung digitaler Lernumgebungen als auch für ihren didaktisch sinnvollen Einsatz (Bergner, 2017).

Ziel des Promotionsprojekts ist die Professionalisierung von Lehrkräften in der Gestaltung und Nutzung digitaler Lernumgebungen durch die Konzeption und Evaluation eines Blended-Learning Fortbildungsangebots. Der Fokus liegt hierbei auf Lernumgebungen für den Geographieunterricht und die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Lehrkräfte sollen durch die Fortbildung dazu befähigt werden, mobile Lernumgebungen mit und ohne Ortsbezug selbst zu entwickeln und erfolgreich im Unterricht einzusetzen.

Der eingereichte Beitrag fokussiert dabei den methodologischen Rahmen des Dissertationsprojekts, welches im Allgemeinen als Design-Based Research Studie umgesetzt wird (Kelly, 2010). Insgesamt sollen in einer Explorationsphase und zwei Designzyklen theoriebasierten Design-Prinzipien entwickelt werden, auf deren Basis die Konzeption der Blended-Learning Fortbildung erarbeitet, evaluiert und optimiert werden kann. Empirisch werden die Design-Zyklen durch problemzentrierte Interviews (Witzel, 2000) bzw. Gruppendiskussionen sowie Kurzfragebögen begleitet.



Gemeinsam in die Pedale treten – Konzeption und Evaluation eines transformativ orientierten Schulprojekts zur partizipativen Gestaltung der lokalen Verkehrswende mittels digitaler Geomedien

Lisa Wieczorek

Universität Münster, Deutschland

Die Stärkung nachhaltiger Mobilitätskonzepte, wie sie im Rahmen der Verkehrswende gefordert werden, stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Vielerorts stehen etwaige Bestrebungen noch am Anfang. Auffällig ist, dass junge Menschen in ebenjenen Planungen trotz rechtlicher Grundlage nicht eingebunden werden (z. B. Fatke, Schneider 2008). Dies ist problematisch, da sie z. B. andere Anforderungen an die Verkehrsgestaltung stellen. Zugleich verfügen sie über Expertenwissen, welches die Planungen sinnvoll bereichern kann (Eilf 2017). Die mangelnde Beteiligung junger Menschen an der Verkehrsplanung wird u. a. mit fehlenden Partizipationskompetenzen begründet (Rieker et al. 2016).

An diesen Stellen setzt das transformativ orientierte DBU Projekt „Verkehrswende in Essen – Jugendliche entwickeln mit digitalen Geomedien Konzepte für den Radverkehr in der Ruhrgebietsmetropole“ an. Innerhalb des Projekts entwickeln Jugendliche an sechs Gymnasien in Essen, gemäß einer Citizen Science (Burger 2016), evidenzbasierte Konzepte für den Radverkehr. Die Erhebung und Aufbereitung der Daten erfolgt u. a. fahrradfahrend im Stadtraum sowie unter Nutzung digitaler Geomedien. Die Jugendlichen erwerben so partizipative Kompetenzen nach dem Spatial Citizenship Ansatz (Gryl, Jekel 2012) und erhalten zugleich die Möglichkeit, ihre Ergebnisse direkt in den lokalen Diskurs der Verkehrswende einzubringen und diese aktiv mitgestalten zu können.

Der Vortrag gibt Einblicke in die aus der einschlägigen Fachliteratur abgeleiteten Gestaltungsprinzipien des Projekts und deren praktische Umsetzung. Des Weiteren werden erste Ergebnisse der Begleitforschung dargelegt, die eine prozessanalytische Evaluation des Projekts vorsieht. Analysiert wird u. a., wie sich die Partizipation(sfähigkeit) der Jugendlichen entwickelt und welche Chancen und Herausforderungen das Projektformat bereithält. Ein Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse das entwickelte (Lern)Setting auch für andere Städte verfügbar zu machen.



Die Vorstellungen von Grundschüler:innen zu nachhaltiger Mobilität - eine quantitative Interventionsstudie auf Basis eines Systematic Literature Reviews

Elisabeth Schuster

Universität Augsburg, Deutschland

Mobilität ermöglicht die Befriedigung zentraler menschlicher Bedürfnisse, geht jedoch gleichzeitig mit zahlreichen Herausforderungen etwa in ökologischer Hinsicht einher (Flore & Kröcher, 2021). Da Kinder in diesem komplexen Mobilitätssystem aufwachsen und Erfahrungen sammeln, gibt es Forderungen nach einer Mobilitätsbildung im Sachunterricht der Grundschule, die eine Reflexion des Status quo ermöglicht und sich damit an den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) orientiert (GDSU, 2013). Das zu präsentierende Forschungsvorhaben fokussiert die Schüler:innenvorstellungen zu nachhaltiger Mobilität, da diese Anknüpfungspunkte schulischer Reflexionsprozesse darstellen (Schecker & Duit, 2018) und zugleich bei Problemlösungen und Handlungsentscheidungen bedeutsam sein können (Pintrich et al., 1993). Die Ergebnisse des vorangegangenen Systematic Literature Reviews zum aktuellen Forschungsstand verdeutlichen, dass Schüler:innen nachhaltige Mobilität vor allem mit ökologischen Aspekten verbinden, soziale und ökonomische Veränderungen jedoch kaum bedenken (Sipone et al., 2019). Hinsichtlich der bisherigen forschungsmethodischen Zugänge wird deutlich, dass vor allem Querschnittstudien durchgeführt wurden, während Unterrichtsinterventionen kaum untersucht wurden. Im Zuge der geplanten quasi-experimentellen Interventionsstudie im Prä-, Post- und Follow-Up Design wird deshalb der Frage nachgegangen, welche Vorstellungen Grundschüler:innen zu nachhaltiger Mobilität aufweisen und inwieweit sich diese durch eine Unterrichtsintervention zur Mobilitätsbildung, die im Sinne einer emanzipatorisch-transformativen BNE gestaltet ist, weiterentwickeln lassen. Für die Haupterhebung ist die Befragung von 220 Grundschüler:innen der 4. Jahrgangsstufe mittels Fragebögen geplant. Im Rahmen des Vortrags sollen erste Ergebnisse der Pilotierung vorgestellt und diskutiert werden.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: HGD-Symposium 2024
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.103+TC
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany