Integration und Inklusion
Zeit: Mittwoch, 02.10.2024: 9:00 - 10:30 Chair der Sitzung: Hanna Velling, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Ort: Gebäude 3, Raum 3.122
1. Obergeschoß,
Seminarraum, 32 Sitzplätze,
Ausstattung: Projektionsfläche(n), Dokumentenkamera, VGA/HDMI-Anschluss für externe Endgeräte, Tischmikrofon & Ansteckmikrofon,
WLAN: Eduroam
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Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 30 Minuten zur Verfügung.
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Integrativer Unterricht in Geographie und Mathematik – Ergebnisse eines systematischen Reviews
Anna Kellinghusen1, Anna Orschulik1, Sandra Sprenger1, Katrin Vorhölter2
1Universität Hamburg, Deutschland; 2Technische Universiät Braunschweig, Deutschland
In einer Welt, die von realen gesellschaftlichen Problemen wie dem Klimawandel oder der Süßwasserknappheit geprägt ist, ist die Fähigkeit, Fachwissen aus verschiedenen Fächern zu vernetzen, von entscheidender Bedeutung (Fensham 2012). Mathematik und Geographie sind im schulischen Kontext getrennte Fächer, deren Inhalte bei komplexen Fragen der realen Welt oft miteinander verbunden sind. Wissenschaftliche und gesellschaftliche Probleme in der Geographie können oft mit Hilfe mathematischer Konzepte und Verfahren analysiert werden. Dennoch gibt es nur in geringem Umfang empirische Forschung zu integrativem Unterricht in den Fächern Geographie und Mathematik.
Ziel dieses Beitrags ist es daher, die vorhandenen empirischen Studien zum fächerintegrativen Unterricht in den Fächern Mathematik und Geographie systematisch zu untersuchen und einen zusammenfassenden Forschungsstand für die zukünftige theoretische und praktische Forschung in diesem Bereich bereitzustellen. Auf der Grundlage verschiedener Datenbanken konnte eine Auswahl von 26 Studien identifiziert werden. Die empirischen Studien wurden hinsichtlich ihrer Unterrichtsthemen und der Art ihrer Integration durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass im fächerintegrativen Mathematik- und Geographieunterricht vor allem Themen der Kartographie, des Klimawandels, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Astronomie behandelt werden. Darüber hinaus lassen sich die Unterrichtsthemen mehrheitlich interdisziplinären oder transdisziplinären Ansätzen zuordnen, während multidisziplinäre Ansätze kaum vertreten sind.
Fensham, P. (2012). Preparing citizens for a complex world: The grand challenge of teaching socio-scientific issues in science education. In: Zeyer, A. & Kyburz-Graber, R. (eds), Science/Environment/Health. Towards a Renewed Pedagogy for Science Education. Springer, Netherlands, 7-29. https://doi.org/10.1007/978-90-481-3949-1_2
Fachdidaktisches Wissen zum inklusiven Geographieunterricht von angehenden Geographielehrpersonen – Messung sowie Veränderungen durch einen Workshop
Ann-Sophie Winklmaier, Dietmar Gölitz, Christiane Tellesch-Bülow, Jan Christoph Schubert
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Inklusiver Geographieunterricht soll allen Schüler*innen geographisch-fachliches Lernen ermöglichen (Schubert & Winklmaier, 2023). Die Gestaltung eines entsprechenden unterrichtlichen Angebotes stellt aufgrund der großen Heterogenität der Lernenden im Rahmen schulischer Inklusion besondere Anforderungen an (angehende) Geographielehrpersonen. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, wird einer adäquaten Qualifizierung von (angehenden) Lehrpersonen eine zentrale Bedeutung beigemessen (Prengel, 2013). Empirische Studien (z.B. Baumert & Kunter, 2011; Lange et al., 2012) konnten aufzeigen, dass das fachdidaktische Wissen einer Lehrperson – als Bestandteil der professionellen Kompetenz (Baumert & Kunter, 2006) – einen positiven Zusammenhang mit dem Lernerfolg von Schüler*innen aufweist. Mit Blick auf geographisch-fachliche Lernprozesse im inklusiven Geographieunterricht kommt folglich einer Erweiterung des geographiedidaktischen Wissens von Geographielehrpersonen eine zentrale Rolle zu, beispielsweise hinsichtlich Wissens bezüglich der Elementarisierung eines geographischen Fachgegenstandes.
Im Zuge des vom BMBF geförderten Projekts GeoLInk wurde ein Workshop entwickelt, welcher die Erweiterung des fachdidaktischen Wissens im Kontext eines inklusiven Geographieunterrichts von (angehenden) Lehrpersonen adressiert. Da in der Geographiedidaktik kein entsprechendes Instrument zur Messung des fachdidaktischen Wissens vorlag, wurde ein solches Instrument entwickelt und eingesetzt.
Auf theoretische Grundlagen gestützt wird im Vortrag zunächst das Instrument zur Messung des inklusionsbezogenen geographiedidaktischen Wissens vorgestellt. Im Weiteren werden basierend auf IRT-Analysen empirische Validitätsargumente angeführt. Darüber hinaus werden quantitative Ergebnisse über die Ausprägungen des inklusionsbezogenen geographiedidaktischen Wissens und dessen Veränderungen durch den Besuch des Workshops bei angehenden Geographielehrpersonen (N = 295) präsentiert und diskutiert.
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