Veranstaltungsprogramm

Sitzung
Das Fragwürdige verstehen. Eine phänomenologisch hermeneutische Verortung geographischer Bildungsprozesse
Zeit:
Dienstag, 01.10.2024:
11:00 - 12:30

Chair der Sitzung: Pauline Schottmann, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Chair der Sitzung: Nicola Richter, Europa-Universität Flensburg
Chair der Sitzung: Sophia Feige, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109

1. Obergeschoß, Seminarraum, 56 Sitzplätze, Ausstattung: Projektionsfläche(n), Dokumentenkamera, VGA/HDMI-Anschluss für externe Endgeräte, Tischmikrofon & Ansteckmikrofon, WLAN: Eduroam

Workshop

Präsentationen

Das Fragwürdige verstehen. Eine phänomenologisch-hermeneutische Verortung geographischer Bildungsprozesse.

Pauline Schottmann

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

Die zwei philosophischen Strömungen der lebensweltlichen Phänomenologie (mit Fokus auf

das Werden von Gegenstand und Selbst) und die Hermeneutik (mit Fokus auf das Verstehen des Verstehens) sind Bedingungen der Möglichkeit, um einen doppelseitigen und transformativen Bildungsprozess anzuregen. So lassen sich Selbst- und Weltverhältnisse in ihrer Genese und in ihrem Vollzug aufklären (Schenk 2017: 273).

Im Workshop wird gemeinsam erarbeitet, wie fachwissenschaftliche und fachdidaktische Gegenstände in dieser phänomenologisch-hermeneutischen Perspektive miteinander verschränkt werden können. So setzen sich die Teilnehmenden durch ein eigens im Workshop erfahrenes, raumbezogenes Beispiel mit der Frage auseinander, wie Forschungsgegenstände phänomenologisch, das heißt in ihren Beiläufigkeiten und Merkwürdigkeiten, sinnlich-leiblich erfahren werden können. In diesem Prozess wird eine intensive und vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit dem Gegenstand vorausgesetzt, die mit der Hervorbringung und den Erscheinungsweisen des Forschungsgegenstandes verschränkt ist (Orth 1991: 8ff.). Erst entlang dieses Weges werden wir einer angemessenen Methode habhaft, statt diese zu Beginn des Forschungsprozesses zu setzen.

Im hermeneutischen Verstehensprozess ändert sich nicht nur die Gegenständlichkeit der geographischen Inhalte, sondern auch das Selbst in einem dialogischen Erfahrungsraum, der sich zwischen beiden figuriert. Eine so verstandene phänomenologische Beschreibung bietet das Potenzial, Fachgegenstände jenseits bereits etablierter Fachlogiken zu verstehen und den Eigensinn der geographischen Forschung (Zahnen 2005: 213) in offenen Fragen zu verorten.