Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Sprache und Bilder
Zeit:
Montag, 30.09.2024:
16:00 - 17:30

Chair der Sitzung: Tobias Litz, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109

1. Obergeschoß, Seminarraum, 56 Sitzplätze, Ausstattung: Projektionsfläche(n), Dokumentenkamera, VGA/HDMI-Anschluss für externe Endgeräte, Tischmikrofon & Ansteckmikrofon, WLAN: Eduroam

Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 30 Minuten zur Verfügung.

Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Das Bild im Kontext nachhaltiger Digitalisierung im Geographieunterricht.

Mirka Dickel, Juliane Suchy

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

Infolge des linguistic turns seit Ende der 1960er-Jahre orientiert sich die Geographie überwiegend am sprachlichen Logos. Die Disziplin hat die sich seit den 1980er-Jahren aus der linguistischen Wende entwickelnden „turn-Kulturen“ (Bachmann-Medick, 2006) sukzessive in Anschlag gebracht. In diesen Forschungslogiken sind Fragen der Geographie Fragen der Sprache. Bilder werden als Repräsentationen verstanden und sprachlogisch erschlossen, indem ihre Semantik im Kontext von Diskursen untersucht wird. Daneben gibt es die Praxis, Bilder für das Dargestellte selbst zu halten. Dieses Bildverständnis fällt der „alten Idee einer stabilen, mit sich identischen Realität zum Opfer“ (Boehm, 2001, S. 4). Bilder als Repräsentation oder als Abbild begreifen, bedeutet ihren Status darauf zu reduzieren, etwas zu wiederholen, das evidenter mit kognitiven Mitteln gesagt wäre. Diese Bildauffassungen markieren eine sachliche und theoretische Schonstufe (Boehm, 2001, S. 4), sie adressieren das Bild im schwachen Sinne. Solange das Sprachparadigma auf Bilder übertragen wird, kann die Eigenheit von Bildern nicht in den Blick rücken: Bilder geben anders und anderes zu verstehen als Sprache.

Damit das Bild im starken Sinne thematisch werden kann, muss in Rechnung gestellt werden, dass und auf welche Weise wir selbst mit dem Bild verstrickt sind. Mit unserem Vortrag verfolgen wir 2 Ziele: Zum einen: die Verstrickung zwischen Bild und Subjekt zu verstehen. An Beispielbildern stellen wir dar, worin das geographiedidaktische Potential besteht, wenn wir Bilder nicht nur sprach- sondern auch bildlogisch erschließen und ihre ästhetische Wirkung einbeziehen. Zum anderen: Sprachlogik soll durch Bildlogik nicht ersetzt werden. Vielmehr soll gezeigt werden, dass es geographiedidaktisch sinnvoll ist, Visualisierungen die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken wie Sprache und sich darüber zu verständigen, wie Bild- und Sprachlogik in ihrer Verschränkung didaktisch ins Werk gesetzt werden können.



Fachsprachbewusstes Lehren und Lernen mit fotorealistischen Bil-dern im Geographieunterricht Ein Beitrag zur Professionalisierung in der Lehramtsausbildung

Tobias Litz

PH Karlsruhe, Deutschland

Bilder werden im Unterricht häufig zur Illustration verwendet und auf ein Thematisieren und Veranschaulichen reduziert, wodurch ihr epistemologisches Potential unausgeschöpft bleibt. Vernachlässigt wird insbesondere, dass Bilder Lehr- und Lernprozesse unterstützen und zur Ver-sprachlichung anregen. Für den Einsatz von fotorealistischen Bildern im Unterricht ergeben sich daraus Möglichkeiten für fachliches Lehren und Lernen, aber auch Gelegenheiten zur Fachspra-chenvermittlung sowie zur Anbahnung einer Visual-literacy. Dies führt zu folgenden Kernfragen: 1. Welche lehr- und lernseitigen Bedingungen sind für den fachsprachbewussten Umgang mit Bildern im Unterricht zielführend? 2. Welche Gelingensbedingungen führen zur Schaffung eines Raums, in dem sprachliches und fachliches Lernen einhergehen, um den Erkenntniswert des Bildes zu erhöhen? 3. Welche Rolle spielen Bild und Sprache für die Konstruktion von Wirklich-keit vor dem Hintergrund eines Bildungsauftrags zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft? Zur Annäherung an diese Fragen wurde für die Professionalisierung von Lehramtsstudierenden des Faches Geographie ein Modul entwickelt, im integrierten Schulpraktikum mit Studierenden mehrfach erprobt und weiterentwickelt. Als forschungsmethodische Rahmung wurde hierfür der Ansatz Design-Based-Research gewählt und qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere der gezielte Einsatz von Fragen und Impulsen Einfluss auf die Versprachlichung schülerseitiger Repräsentationen nimmt und die Möglichkeit zur sprachlichen Teilhabe erhöht. Im Vortrag werden Ergebnisse der Studie vorgestellt, in den Kontext von Wirklichkeits-konstruktionen gebettet und zur Diskussion gestellt.



„Kann mich irgendjemand hör‘n?“ – Podcasts in der Forschung der Geographie(-didaktik)

Antonia Appel

Pädagogische Hochschule Freiburg, Deutschland

Podcasts erfreuen sich weltweit zunehmender Beliebtheit und sind zu einem viel genutzten Medium der Informationsvermittlung zu jeglichen Themen geworden. In der geographischen Forschung werden sie bisweilen noch eher selten genutzt. Neben wenigen Ausnahmen, die Podcasts vor allem in der Hochschullehre einsetzen (Kenna 2023; Scriven 2022; Kinkaid et al. 2020), finden sich kaum geographische Arbeiten, die Podcasts als Methode in der Forschung mit jungen Menschen nutzen. Dabei bieten Podcasts vielfältige Möglichkeiten, um mit Co-Forscher:innen über geographische Themen Gespräch zu kommen und eignen sich auch insbesondere auch für die Forschung mit Kindern und Jugendlichen.

Der Beitrag diskutiert anhand von Daten aus einem qualitativen Forschungsprojekt zu nachhaltiger Stadtentwicklung und Stadtzukünften, wie Podcasts als Erhebungsmethode eingesetzt werden können, welche Vorteile der Einsatz von Podcasts gegenüber konventionelleren Erhebungsmethoden bietet, aber auch welche Herausforderungen sich bei der Vorbereitung, der eigentlichen Aufnahmesituation und der Nachbereitung ergeben.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: HGD-Symposium 2024
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.103+TC
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany