Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht
Datum: Mittwoch, 02.10.2024
7:30 - 8:00Sport am Morgen im Schlossgarten
Ort: Treffpunkt: Haupteingang PH Karlsruhe, Bismarckstraße 10 (Gebäude 1)
9:00 - 10:30Aus- und Fortbildung von Lehrkäften
Ort: Gebäude 3, Raum 3.101
Chair der Sitzung: Melissa Meurel, Universität Münster
Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 30 Minuten zur Verfügung.
 

Geographische Lehrkräftefortbildungen bundesländerübergreifend gestalten – Potentiale und Herausforderungen

Isabelle Muschaweck1, Johannes Hiebl2, Tamara Heck2, Marc Rittberger2, Detlef Kanwischer1

1Goethe Universität Frankfurt, Deutschland; 2DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Im Kontext von Digitalität werden geographische Fachinhalte rekonfiguriert und es bedarf einer Re-Innovation von Bildungsansätzen zur Didaktisierung dieser Inhalte. Um entsprechende aktuelle Erkenntnisse der geographiedidaktischen Forschung in der Schule wirksam zu implementieren, muss im ersten Schritt eine Befähigung von Lehrkräften erfolgen. Hier bietet sich die Konzeption entsprechender Fortbildungen an. Damit diese Angebote bundesweit fruchtbar werden können, ist eine länderübergreifende Einbettung erforderlich. Hierdurch kann wiederum über die optimale Abstimmung zwischen den Akteur*innen der Lehrkräftefortbildung ein Beitrag zu ihrer Wirksamkeit geleistet werden.

Unter Berücksichtigung der Domänenspezifität fachdidaktischen Wissens und mit Blick auf die Förderung fachlicher digitaler Kompetenzen lassen sich die Akteur*innen der fachdidaktischen Ausbildung an den Hochschulen als zentral identifizieren. Um ihre spezifischen Bedarfe in Bezug auf die Realisierung bundesländerübergreifender Fortbildungsformate der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer und deren digital-infrastrukturellen Einbettung zu identifizieren, wurden drei Gruppendiskussionen (n= 18) im Stile eines „Experteninterviews“ geführt und ausgewertet. In diesem Vortrag werden erste Ergebnisse aus geographiedidaktischer Perspektive präsentiert und diskutiert. Zentral ist dabei die struktureller Ebene, die z. B. spezifische Zertifizierungsaspekte oder Curricula in den Bundesländern betrifft. Auch der originär digitale Charakter länderübergreifender Fortbildungen bedarf Abstimmungen auf infrastruktureller Ebene.

Aufbauend auf den Ergebnissen werden die Potentiale von Open-Educational-Practices zur Adressierung der identifizierten Herausforderungen reflektiert und ein Ausblick auf die Implementierung länderübergreifender Fortbildungen gegeben.



Die Kunst des Dialogs. Ein Impuls für die geographiedidaktische Lehrkräftebildung

Nicola Richter

Europa-Universität Flensburg, Deutschland

Seinen Ausgang vom didaktischen Dreieck nehmend, widmet sich der Beitrag dem Wesen des Dialogs im Kontext der geographiedidaktischen Lehrkräftebildung. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass das Verständnis des Dialogs über eine bloße geographiedidaktische Methode hinausgeht. Denn dialogische Praxis im Unterricht führt zu einer Änderung des Selbst- und Weltbezugs des Subjekts und kann so als Medium für transformative geographische Bildung betrachtet werden.

Beginnend mit einem Überblick über die Forschungslandschaft zum Konzept des Dialogs in der Geographiedidaktik, erweitert der Beitrag dieses Verständnis als eine philosophische Kategorie. Die wissenschaftstheoretische Position der responsiven Phänomenologie Bernhard Waldenfels‘ bietet einen Ansatz, um den Topos des Dialogs als Ausgangspunkt für ein neues bzw. wiederzuentdeckendes Verständnis der Geographiedidaktik zu betrachten. Dies hat Implikationen für die Praxis der Lehrkräftebildung, da der Dialog innerhalb des didaktischen Dreiecks neu positioniert wird:

1) Eine dialogische Lehrkräftebildung unterstreicht die Bedeutung der respektvollen Haltung der Lehrkraft, die die Andersartigkeit der Lernenden anerkennt, das Bewusstsein für Affektivität fördert und die zugrunde liegenden Strukturen des Gesprächs reflektiert.

2) Sie betont die Rolle des Fragens bei der Suche nach neuem Wissen und hebt die Notwendigkeit hervor, Brüche und Öffnungen anzusprechen, die Begegnungen mit dem Fremden inhärent sind.

3) Sie plädiert für eine Abkehr von der traditionellen Wissensvermittlung hin zu einer tiefen Beschäftigung mit dem exemplarischen Fachgegenstand selbst als wesentlichen Faktor in der Initiierung eines transformativen Bildungsprozesses.

Letztlich entfaltet sich die Kunst des Dialogs als transformative Begegnung zwischen Lehrkraft, Lernenden und Unterrichtsinhalten, gekennzeichnet durch ein Offenhalten für widerständige Erfahrungen, motivierende Fragen und einen gegenseitig bereichernden Austausch von Ideen und Denkweisen.



Reflexiv-analytische Praxen im Längsschnitt der zweiten Phase der Geographielehrkräftebildung: Herausforderungen und Perspektiven

Laura Luber

Justus Liebig Universität Gießen, Deutschland

Reflexion gilt als wesentliches Element von Professionalität und wird in der Geographiedidaktik u. a. aufgrund der Vielperspektivität des Fachs fokussiert (vgl. Dickel, 2023). Wenngleich im Kontext der Lehrkräftebildung vielfältige reflexive Anlässe denkbar sind (v. Aufschnaiter 2023), nehmen (Geographie-)Lehrkräfte als „reflective practitioner“ (Schön 1983) einen theoriegestützt-kritischen Blick auf die eigene Unterrichtspraxis ein. Unterrichtsnachbesprechungen (=UNB) als institutionalisiertes Reflexionssetting der zweiten Phase wird diesbezüglich besonderes Potenzial zugeschrieben. Entgegen der hohen normativen Erwartungen zeigt sich vielfach eine empirische Ernüchterung (z. B. hinsichtlich fehlender Reflexionstiefe; exempl. Reintjes & Bellenberg 2017; Kilimann et al. 2020).

Geographiedidaktische Erkenntnisse über den Ist-Zustand reflexiv-analytischer Praxen sowie Reflexionsgegenstände innerhalb der zweiten Phase sind bislang kaum vorhanden. Zur Schließung der Forschungslücke werden UNB von acht angehenden Lehrkräften mittels Inhaltsanalyse (Kuckartz 2018) ausgewertet und im qualitativen Längsschnitt verglichen. Dabei zeigt sich u. a. eine Tendenz zur Praxisorientierung, wobei der Fokus oft auf unmittelbaren Unterrichtsoptimierungen (wie Unterrichtsstrategien) gerichtet ist. Auf Einzelfallebene zeigen sich Unterschiede in Tiefe und fachbezogen-theorienaher Anlehnung, die sich verdichten lassen zu reduziert-verkürzten sowie perspektivierend-elaborierten Praxen. Ein zentraler Diskussionspunkt stellt die Frage nach Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten dar, um fachbezogen-tiefe reflexiv-analytische Praxen zu initiieren. Der Vergleich mit normativen Modellierungen legt Förderbedarfe offen und führt zu ersten empirisch gestützten Empfehlungen (z. B. der Einsatz von Tools, Gestaltung von Seminarsitzungen, expliziten Anleitung). Anregung für weiterführende Forschung (z. B. Ansätze für Interventionsstudien und fachdidaktische Sekundärauswertungen) werden diskutiert.

 
9:00 - 10:30Integration und Inklusion
Ort: Gebäude 3, Raum 3.122
Chair der Sitzung: Hanna Velling, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 30 Minuten zur Verfügung.
 

Integrativer Unterricht in Geographie und Mathematik – Ergebnisse eines systematischen Reviews

Anna Kellinghusen1, Anna Orschulik1, Sandra Sprenger1, Katrin Vorhölter2

1Universität Hamburg, Deutschland; 2Technische Universiät Braunschweig, Deutschland

In einer Welt, die von realen gesellschaftlichen Problemen wie dem Klimawandel oder der Süßwasserknappheit geprägt ist, ist die Fähigkeit, Fachwissen aus verschiedenen Fächern zu vernetzen, von entscheidender Bedeutung (Fensham 2012). Mathematik und Geographie sind im schulischen Kontext getrennte Fächer, deren Inhalte bei komplexen Fragen der realen Welt oft miteinander verbunden sind. Wissenschaftliche und gesellschaftliche Probleme in der Geographie können oft mit Hilfe mathematischer Konzepte und Verfahren analysiert werden. Dennoch gibt es nur in geringem Umfang empirische Forschung zu integrativem Unterricht in den Fächern Geographie und Mathematik.

Ziel dieses Beitrags ist es daher, die vorhandenen empirischen Studien zum fächerintegrativen Unterricht in den Fächern Mathematik und Geographie systematisch zu untersuchen und einen zusammenfassenden Forschungsstand für die zukünftige theoretische und praktische Forschung in diesem Bereich bereitzustellen. Auf der Grundlage verschiedener Datenbanken konnte eine Auswahl von 26 Studien identifiziert werden. Die empirischen Studien wurden hinsichtlich ihrer Unterrichtsthemen und der Art ihrer Integration durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass im fächerintegrativen Mathematik- und Geographieunterricht vor allem Themen der Kartographie, des Klimawandels, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Astronomie behandelt werden. Darüber hinaus lassen sich die Unterrichtsthemen mehrheitlich interdisziplinären oder transdisziplinären Ansätzen zuordnen, während multidisziplinäre Ansätze kaum vertreten sind.

Fensham, P. (2012). Preparing citizens for a complex world: The grand challenge of teaching socio-scientific issues in science education. In: Zeyer, A. & Kyburz-Graber, R. (eds), Science/Environment/Health. Towards a Renewed Pedagogy for Science Education. Springer, Netherlands, 7-29. https://doi.org/10.1007/978-90-481-3949-1_2



Fachdidaktisches Wissen zum inklusiven Geographieunterricht von angehenden Geographielehrpersonen – Messung sowie Veränderungen durch einen Workshop

Ann-Sophie Winklmaier, Dietmar Gölitz, Christiane Tellesch-Bülow, Jan Christoph Schubert

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Inklusiver Geographieunterricht soll allen Schüler*innen geographisch-fachliches Lernen ermöglichen (Schubert & Winklmaier, 2023). Die Gestaltung eines entsprechenden unterrichtlichen Angebotes stellt aufgrund der großen Heterogenität der Lernenden im Rahmen schulischer Inklusion besondere Anforderungen an (angehende) Geographielehrpersonen. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, wird einer adäquaten Qualifizierung von (angehenden) Lehrpersonen eine zentrale Bedeutung beigemessen (Prengel, 2013). Empirische Studien (z.B. Baumert & Kunter, 2011; Lange et al., 2012) konnten aufzeigen, dass das fachdidaktische Wissen einer Lehrperson – als Bestandteil der professionellen Kompetenz (Baumert & Kunter, 2006) – einen positiven Zusammenhang mit dem Lernerfolg von Schüler*innen aufweist. Mit Blick auf geographisch-fachliche Lernprozesse im inklusiven Geographieunterricht kommt folglich einer Erweiterung des geographiedidaktischen Wissens von Geographielehrpersonen eine zentrale Rolle zu, beispielsweise hinsichtlich Wissens bezüglich der Elementarisierung eines geographischen Fachgegenstandes.

Im Zuge des vom BMBF geförderten Projekts GeoLInk wurde ein Workshop entwickelt, welcher die Erweiterung des fachdidaktischen Wissens im Kontext eines inklusiven Geographieunterrichts von (angehenden) Lehrpersonen adressiert. Da in der Geographiedidaktik kein entsprechendes Instrument zur Messung des fachdidaktischen Wissens vorlag, wurde ein solches Instrument entwickelt und eingesetzt.

Auf theoretische Grundlagen gestützt wird im Vortrag zunächst das Instrument zur Messung des inklusionsbezogenen geographiedidaktischen Wissens vorgestellt. Im Weiteren werden basierend auf IRT-Analysen empirische Validitätsargumente angeführt. Darüber hinaus werden quantitative Ergebnisse über die Ausprägungen des inklusionsbezogenen geographiedidaktischen Wissens und dessen Veränderungen durch den Besuch des Workshops bei angehenden Geographielehrpersonen (N = 295) präsentiert und diskutiert.

 
9:00 - 10:30Kompetenzen und Methoden
Ort: Gebäude 3, Raum 3.009
Chair der Sitzung: Alexandra Budke, Universität zu Köln
Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 20 Minuten zur Verfügung.
 

ENTFÄLLT! Climate Literacy von Jugendlichen: Entwicklung eines Kompetenztests

Magdalena Stadler1, Stephan Schuler2, Monika Martin1, Werner Rieß1, Josef Künsting1

1Pädagogische Hochschule Freiburg, Deutschland; 2Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland

Im Kontext der Klimaforschung wird Bildung als positives soziales Kippelement gesehen, das zur Stabilisierung des Erdklimas beitragen kann (Otto et al., 2020). Im Bildungskontext wirft dies zum einen die Frage auf, welches Wissen, welche Fähigkeiten, aber auch welche Einstellungen in der schulischen Klimabildung anvisiert werden sollten, damit diese ihr transformatives Potenzial entfalten kann. Zum anderen stellt sich die Frage nach der Überprüfung des jeweils aktuellen Stands der Klimabildung, um daraus notwendige Maßnahmen adaptiv ableiten zu können. Hierzu bedarf es eines validen und reliablen Messinstruments, das in der vorliegenden Studie entwickelt wurde. Der Fokus lag auf kognitiven Facetten von Climate Literacy für die Zielgruppe Jugendlicher am Ende der Sekundarstufe I. Mit Fachdidaktiker*innen aus neun Fächern (u.a. Geographie, Biologie) wurde als theoretische Basis ein Kompetenzmodell konzipiert, das vier Kompetenzbereiche umfasst: (1) Umgang mit Fachwissen, (2) Gewinnung und Beurteilung von Erkenntnissen, (3) Information und Kommunikation und (4) Normative Bewertung (vgl. Sumfleth et al., 2019). Inhaltliche Grundlage des Tests sind zwölf Basiskonzepte der Climate Literacy (vgl. Adamina et al., 2018; USGCRP, 2009). Operationalisiert wurde das Kompetenzmodell in 150 computerbasiert zu bearbeitenden Testitems (Booklet-Design). Die Stichprobe der Validierungsstudie besteht aus 810 Schüler*innen der neunten Klassenstufe verschiedener Schularten. Eine Skalierung nach Item-Response-Theory ergibt eine hohe Reliabilität (EAP-Rel = .908, WLE-Rel = .902) und bestätigt verschiedene Annahmen zur intendierten Testwertverwendung: Z.B. sind die Schwierigkeiten der Aufgaben (Lösungshäufigkeiten: 8% – 78%) geeignet, um zwischen Schüler*innen mit unterschiedlich hoch ausgeprägter Climate Literacy differenzieren zu können. Weiter hängt die Leistung im Kompetenztest in mittlerem Maß mit anderen Schulleistungen, Lesefähigkeit und allgemeineren kognitiven Fähigkeiten zusammen.



ENTFÄLLT! Einsatz digitaler Geomedien in der beruflichen Bildung - Ein Mixed-Methods-Ansatz zur Förderung tiefenstrukturellen Lernens und kognitiver Aktivierung von Jugendlichen in berufspropädeutischen Lehr-Lern-Kontexten

Tobias Gehrig, Alexander Siegmund

Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo), Pädagogische Hochschule Heidelberg

Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung unterliegen viele Berufsbilder tiefgreifenden Veränderungen. So gewinnen auch digitale Geomedien wie Fernerkundung (Satelliten- und Drohnendaten), Geographischen Informationssystemen (GIS) und mobilen Geotools zunehmend an Bedeutung. Mit ihrer Hilfe kann eine Vielzahl raum- und umweltrelevanter Informationen erhoben, analysiert und visualisiert werden. Trotz des hohen Bedarfs an einer entsprechenden Kompetenzentwicklung bei Auszubildenden mangelt es an beruflichen Schulen häufig an ausreichendem fachlichem und methodischem Wissen sowie geeigneten didaktischen Konzepten, um die Potenziale digitaler Geomedien problem- und anwendungsorientiert sinnvoll zu nutzen und sich so zukunftssicher aufzustellen. Deshalb konzipiert die Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Projekt „Digitale Geomedien in der Beruflichen Bildung für Nachhaltige Entwicklung (DiGeo:BBNE)“ innovative, hybride, digitale Lehr-Lern-Settings (Blended Learning), durch die Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in der beruflichen Bildung zur Nutzung solcher modernen Geoinformationstechnolohgien gefördert werden. Hierfür werden E-Learning-Module und Präsenzkurse entwickelt, die anhand von berufsfeldspezifischen Projektstudien die Potenziale von und den Umgang mit digitalen Geomedien vermitteln.

Die Entwicklung der Lehr-Lern-Angebote wird dabei wissenschaftlich begleitet. Im Zentrum der geplanten Untersuchung steht dabei eine Mixed-Methods-Wirksamkeitsstudie, die das tiefenstrukturelle Lernen und die kognitive Aktivierung im Kontext einer zeitgemäßen Berufspropädeutik in Lehr-Lern-Prozessen mit digitalen Geomedien untersucht. Die Studie verfolgt das Ziel, die Wirksamkeit digitaler Geomedien in der beruflichen Bildung zu erforschen und zu bewerten.



Förderung der Kompetenz zum Perspektivenwechsel: Ergebnisse einer Interventionsstudie

Dina Vasiljuk, Alexandra Budke

Institut für Geographiedidaktik, Deutschland

Der Perspektivenwechsel ist eine Schlüsselkompetenz in unserer Gesellschaft. Er ermöglicht ein besseres Verständnis komplexer Konflikte, an denen verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Standpunkten beteiligt sind. Allerdings wurde die Kompetenz der Schüler/innen bislang kaum untersucht. Basierend auf einem entwickelten Kompetenzstrukturmodell zum Perspektivenwechsel wurde daher in einer Interventionsstudie analysiert, inwiefern die Schüler/innen den Perspektivenwechsel umsetzen können. Dazu wurde das Modell operationalisiert, indem jede Dimension in konkrete Aufgabenstellungen überführt wurde. Das operationalisierte Kompetenzmodell wurde anschließend in einer quasiexperimentellen Studie mit Messwiederholungen angewandt, um die Kompetenz zum Perspektivenwechsel von 14 Schüler/innen der Sekundarstufe II am Gymnasium zu untersuchen. Die Daten des Pre- und Posttests sowie der Intervention wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse des Pre- und Posttests zeigen, dass Schüler/innen Schwierigkeiten haben, den Perspektivenwechsel selbstständig durchzuführen. Die Ergebnisse der Intervention zeigen jedoch, dass die Schüler/innen in den meisten Dimensionen eine hohe Kompetenz zum Perspektivenwechsel aufweisen. So waren sie in der Lage, die verschiedenen Perspektiven der Akteure miteinander zu vergleichen, eine Analyse der beteiligten Akteure durchzuführen und den Konflikt sowohl zu beurteilen als auch zu bewerten. Allerdings hatten die Schüler/innen Schwierigkeiten, sowohl die verschiedenen Perspektiven der Akteure als auch ihre eigene Perspektive zu reflektieren und den Prozess des Perspektivenwechsels metakognitiv zu durchdringen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Schüler/innen den Perspektivenwechsel fachlich fundiert durchführen können, wenn sie ihn kleinschrittig und aufgabengeleitet durchlaufen. Das operationalisierte Modell könnte den Schüler/innen daher helfen, den Perspektivenwechsel zu verstehen und selbstständig durchzuführen.



Die Vergleichskompetenzen von Schüler*innen im Geographieunterricht: Ergebnisse einer Mixed-Methods-Studie.

Marine Simon, Alexandra Budke

Universität zu Köln, Deutschland

Heutigen Herausforderungen wie der Klimawandel erfordern die Entwicklung geographischer Kompetenzen, die auch die Diskussion und Argumentation wissenschaftlicher Ergebnisse einschließen. Eine wichtige geographische Kompetenz ist der Vergleich (Simon et al., 2020; Simon & Budke, 2020). Obwohl Vergleichen eine komplexe Kompetenz ist, wurde die Vergleichskompetenz von Schüler*innen noch nicht getestet noch ein Instrument zu deren Förderung entwickelt. Wie kompetent sind Schüler*innen in den verschiedenen Dimensionen der Vergleichskompetenz? Inwieweit kann man diese Kompetenz fördern? In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Mixed-Methods-Studie. In der Interventionsstudie mit Pre- und Post-test und Kontrollgruppe, wurde die Vergleichskompetenz von 83 französischen und deutschen Schüler*innen gemessen (Simon & Budke, 2023a) und gefördert. In dieser testeten wir auch die Vermittlung der Vergleichsmethode als Instrument zur Verbesserung der Vergleichskompetenz (Simon & Budke, 2023b). Die Schüler*innen der Experimentalgruppe verbesserten ihre Kompetenz deutlich. Die Verbesserung ihrer Post-test-Ergebnisse war positiv mit der Anwendung der Vergleichsmethode während der Intervention korreliert. Zusätzlich wurden die Hauptorientierungen und Strategien der Schüler*innen zur Lösung der offenen Vergleichsaufgaben durch die dokumentarische Methode qualitativ rekonstruiert. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass Lehrkräfte explizite Anweisungen zur Vergleichsmethode geben sollten, um den Schüler*innen bei der Entwicklung ihrer wissenschaftlichen Kompetenz zu helfen (Simon & Budke, 2023c).

 
9:00 - 10:30Mobilität und Transformation
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109
Chair der Sitzung: Jan Hiller, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Pro Vortrag incl. Nachfragen und Diskussion stehen 20 Minuten zur Verfügung.
 

ExpeditioN BNE – Didaktisches Rahmenmodell für die Gestaltung digitaler BNE-Lernaufgaben

Jan Hiller

PH Ludwigsburg, Deutschland

Die selbständige Gestaltung digitaler Lernaufgaben ist dank intuitiver Apps wie Actionbound und dazugehöriger Editor-Lösungen technisch leicht umsetzbar. Die Qualität der Lernumgebung hängt aber neben den technischen Fertigkeiten und fachlichen Kompetenzen vor allem von den didaktischen Konzepten und Kompetenzen der Entwickelnden ab (Mishra 2019: TPACK). Als gezielte Unterstützung für den Aufbau von TPACK von Lehrkräften und BNE-Akteur:innen wird im Projekt ExpeditioN BNE ein mehrdimensionales didaktisches Rahmenmodell für die Gestaltung digitaler BNE-Lernaufgaben entwickelt und evaluiert.

Dimension 1 verknüpft Ansätze der Aufgabendidaktik (u.a. Hoffmann 2021) mit der Theorie des Spieldesigns (Apandi 2022). Je nach Intensität von Gamification und Storytelling reicht die Bandbreite von digitalen Lernpfaden (keine bis wenig Gamification-Elemente) über Story-Bounds (z. B. Rahmengeschichte, Entscheidungsszenarien) bis hin zu komplex gestalteten Escape-Games (emotionaler Spannungsbogen, echtes Spielerlebnis).

Dimension 2 strukturiert digitale Lernaufgaben nach dem Ortsbezug unter Rückgriff auf das Modell der kognitiven Raumerschließung (Montello/Pick 1993: vista/environmental/geographical space). Die Bandbreite reicht demnach von Lernumgebungen, die im Klassenzimmer gespielt werden (z. B. virtuelle Exkursionen), über lokale Themenrallyes auf dem Schulgelände bzw. -umfeld (z. B. BNE-Themen wie Stadtklima) bis hin zu Exkursionen im eigentlichen Sinne (z. B. außerschulische BNE-Lernorte wie Naturparke).

Dimension 3 formuliert gestuft vorstrukturierte Gestaltungshilfen für digitale Lernaufgaben nach dem Scaffolding-Prinzip. Stufe 1 sind fertig entwickelte und direkt einsetzbare Lernumgebungen (Prototypen), Stufe 2 kopier- und adaptierbare Aufgabenbausteine, Stufe 3 frei kombinierbare didaktische Werkzeuge (z. B. Aufgabentypologie, Hiller et al. 2023) für erfahrene Praktiker:innen, die selbständig Lernumgebungen entwickeln.



Wege zur Professionalisierung von Lehrkräften für die Gestaltung digitaler Lernaufgaben im Geographieunterricht – Konzeption und Evaluation eines Blended-Learning Fortbildungskonzepts im Rahmen einer DBR-Studie

Jule Roßkopf

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland

Durch die Integration digitaler Medien können Lehr- und Lernprozesse maßgeblich verändert und damit Lernaufgaben gewinnbringend erweitert werden. So lassen sich bei digital-gestützten Lernumgebungen – sowohl im Klassenzimmer als mit Ortsbezug – Möglichkeiten der erhöhten Selbsttätigkeit sowie Interaktivität mit den Materialien, eine Adaptivität der Lerninhalte oder Differenzierungs- bzw. Feedbackmaßnahmen in den Lernprozess entdecken (Leutner et al., 2014; Lachner et al., 2020). Darüber hinaus profitieren digitale Aufgabensettings von spezifischen Gamification- sowie Storytellingpotenzialen (Wettke, 2019; Kettler & Kauffeld, 2019). Die Potenziale digitaler Medien in Lernumgebungen können jedoch nur zur Geltung kommen, wenn Lehrkräfte über entsprechende Kompetenzen verfügen – sowohl für die Gestaltung digitaler Lernumgebungen als auch für ihren didaktisch sinnvollen Einsatz (Bergner, 2017).

Ziel des Promotionsprojekts ist die Professionalisierung von Lehrkräften in der Gestaltung und Nutzung digitaler Lernumgebungen durch die Konzeption und Evaluation eines Blended-Learning Fortbildungsangebots. Der Fokus liegt hierbei auf Lernumgebungen für den Geographieunterricht und die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Lehrkräfte sollen durch die Fortbildung dazu befähigt werden, mobile Lernumgebungen mit und ohne Ortsbezug selbst zu entwickeln und erfolgreich im Unterricht einzusetzen.

Der eingereichte Beitrag fokussiert dabei den methodologischen Rahmen des Dissertationsprojekts, welches im Allgemeinen als Design-Based Research Studie umgesetzt wird (Kelly, 2010). Insgesamt sollen in einer Explorationsphase und zwei Designzyklen theoriebasierten Design-Prinzipien entwickelt werden, auf deren Basis die Konzeption der Blended-Learning Fortbildung erarbeitet, evaluiert und optimiert werden kann. Empirisch werden die Design-Zyklen durch problemzentrierte Interviews (Witzel, 2000) bzw. Gruppendiskussionen sowie Kurzfragebögen begleitet.



Gemeinsam in die Pedale treten – Konzeption und Evaluation eines transformativ orientierten Schulprojekts zur partizipativen Gestaltung der lokalen Verkehrswende mittels digitaler Geomedien

Lisa Wieczorek

Universität Münster, Deutschland

Die Stärkung nachhaltiger Mobilitätskonzepte, wie sie im Rahmen der Verkehrswende gefordert werden, stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Vielerorts stehen etwaige Bestrebungen noch am Anfang. Auffällig ist, dass junge Menschen in ebenjenen Planungen trotz rechtlicher Grundlage nicht eingebunden werden (z. B. Fatke, Schneider 2008). Dies ist problematisch, da sie z. B. andere Anforderungen an die Verkehrsgestaltung stellen. Zugleich verfügen sie über Expertenwissen, welches die Planungen sinnvoll bereichern kann (Eilf 2017). Die mangelnde Beteiligung junger Menschen an der Verkehrsplanung wird u. a. mit fehlenden Partizipationskompetenzen begründet (Rieker et al. 2016).

An diesen Stellen setzt das transformativ orientierte DBU Projekt „Verkehrswende in Essen – Jugendliche entwickeln mit digitalen Geomedien Konzepte für den Radverkehr in der Ruhrgebietsmetropole“ an. Innerhalb des Projekts entwickeln Jugendliche an sechs Gymnasien in Essen, gemäß einer Citizen Science (Burger 2016), evidenzbasierte Konzepte für den Radverkehr. Die Erhebung und Aufbereitung der Daten erfolgt u. a. fahrradfahrend im Stadtraum sowie unter Nutzung digitaler Geomedien. Die Jugendlichen erwerben so partizipative Kompetenzen nach dem Spatial Citizenship Ansatz (Gryl, Jekel 2012) und erhalten zugleich die Möglichkeit, ihre Ergebnisse direkt in den lokalen Diskurs der Verkehrswende einzubringen und diese aktiv mitgestalten zu können.

Der Vortrag gibt Einblicke in die aus der einschlägigen Fachliteratur abgeleiteten Gestaltungsprinzipien des Projekts und deren praktische Umsetzung. Des Weiteren werden erste Ergebnisse der Begleitforschung dargelegt, die eine prozessanalytische Evaluation des Projekts vorsieht. Analysiert wird u. a., wie sich die Partizipation(sfähigkeit) der Jugendlichen entwickelt und welche Chancen und Herausforderungen das Projektformat bereithält. Ein Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse das entwickelte (Lern)Setting auch für andere Städte verfügbar zu machen.



Die Vorstellungen von Grundschüler:innen zu nachhaltiger Mobilität - eine quantitative Interventionsstudie auf Basis eines Systematic Literature Reviews

Elisabeth Schuster

Universität Augsburg, Deutschland

Mobilität ermöglicht die Befriedigung zentraler menschlicher Bedürfnisse, geht jedoch gleichzeitig mit zahlreichen Herausforderungen etwa in ökologischer Hinsicht einher (Flore & Kröcher, 2021). Da Kinder in diesem komplexen Mobilitätssystem aufwachsen und Erfahrungen sammeln, gibt es Forderungen nach einer Mobilitätsbildung im Sachunterricht der Grundschule, die eine Reflexion des Status quo ermöglicht und sich damit an den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) orientiert (GDSU, 2013). Das zu präsentierende Forschungsvorhaben fokussiert die Schüler:innenvorstellungen zu nachhaltiger Mobilität, da diese Anknüpfungspunkte schulischer Reflexionsprozesse darstellen (Schecker & Duit, 2018) und zugleich bei Problemlösungen und Handlungsentscheidungen bedeutsam sein können (Pintrich et al., 1993). Die Ergebnisse des vorangegangenen Systematic Literature Reviews zum aktuellen Forschungsstand verdeutlichen, dass Schüler:innen nachhaltige Mobilität vor allem mit ökologischen Aspekten verbinden, soziale und ökonomische Veränderungen jedoch kaum bedenken (Sipone et al., 2019). Hinsichtlich der bisherigen forschungsmethodischen Zugänge wird deutlich, dass vor allem Querschnittstudien durchgeführt wurden, während Unterrichtsinterventionen kaum untersucht wurden. Im Zuge der geplanten quasi-experimentellen Interventionsstudie im Prä-, Post- und Follow-Up Design wird deshalb der Frage nachgegangen, welche Vorstellungen Grundschüler:innen zu nachhaltiger Mobilität aufweisen und inwieweit sich diese durch eine Unterrichtsintervention zur Mobilitätsbildung, die im Sinne einer emanzipatorisch-transformativen BNE gestaltet ist, weiterentwickeln lassen. Für die Haupterhebung ist die Befragung von 220 Grundschüler:innen der 4. Jahrgangsstufe mittels Fragebögen geplant. Im Rahmen des Vortrags sollen erste Ergebnisse der Pilotierung vorgestellt und diskutiert werden.

 
10:30 - 11:00Kaffeepause
Ort: Gebäude 3, Foyer 1. OG
11:00 - 12:30Geographiedidaktik - Vergewisserungen & Reflexionen
Ort: Gebäude 3, Raum 3.101
Chair der Sitzung: Andreas Eberth, Universität Passau
Chair der Sitzung: Jochen Laub, Universität Trier
Chair der Sitzung: Christian Wittlich, Universität Bremen
World Café
 

Geographiedidaktik – Vergewisserungen und Reflexionen (World Café)

Andreas Eberth1, Dirk Felzmann2, Jochen Laub3, Nicole Raschke4, Sandra Sprenger5, Christian Wittlich6

1Universität Passau, Deutschland; 2RPTU Kaiserslauten-Landau; 3Unversität Trier; 4Technische Universität Dresden; 5Universität Hamburg; 6Universität Bremen

In den letzten Jahren haben sich moderierte Diskussionen zu verschiedensten Fragen der Geographiedidaktik als sehr konstruktiv erwiesen. So wurden neben den Fishbowl- Diskussionsrunden zur geographiedidaktischen Forschung im Rahmen des DKG in Berlin (2015; vgl. Bagoly-Simó & Hemmer 2016) und im Rahmen des HGD-Symposiums in Jena (2017; vgl. Gryl & Bauer 2018) auch Word Cafés durchgeführt, u.a. auf dem DKG in Tübingen (2017), in Kiel (2019) und in Frankfurt am Main (2023; Brockmüller et al. i.E.).

So wird auch auf dem diesjährigen HGD-Symposium die Gelegenheit gegeben, im Rahmen einer moderierten, aber zugleich sehr offen gehaltenen Diskussionsveranstaltung aktuelle Fragen des Faches zu diskutieren.

Folgende thematische Schwerpunkte sind vorgesehen:

• Geography Education International – Sichtbarkeit und Anschlussfähigkeit der

deutschsprachigen geographiedidaktischen Community – Wie ist die aktuelle

Situation und welche Entwicklungsperspektiven bieten sich?

• Geographie als politisch bildendes Fach – Worin liegen die Stärken der Geographie als

politisch bildendes Fach, wie grenzt sich die Geographie zur Politischen Bildung ab

bzw. inwiefern ist sie anschlussfähig?

• Attraktive Qualifikationsphasen gestalten – Wie können für Promovierende und

PostDocs attraktive Bedingungen gestaltet werden, um die Qualifizierungsphasen

erfolgreich zu gestalten?

• Geographiedidaktik und Erdsystemwissenschaft – Wie sollte sich die

Geographiedidaktik im Bereich geowissenschaftlicher Bildung und der Earth System

Education positionieren?

• Zum Verhältnis von Geographiedidaktik und Schulgeographie – Wie kann die

Zusammenarbeit von Schulgeographie und Geographiedidaktik verbessert bzw.

strukturell gestärkt werden, wo liegen Grenzen und Chancen?

• Geographie und BNE – Wie kann das Verhältnis bestimmt werden?

Zu diesen Schwerpunkten werden Diskussionstische angeboten, die jeweils von einem der Vorstandsmitglieder des HGD moderiert werden.

 
11:00 - 12:30Moderierte Postersession mit Kurzpräsentationen
Ort: Gebäude 3, Raum 3.110
Chair der Sitzung: Lena Breit, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Chair der Sitzung: Richard Babbe, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Präsentationen und Poster
 

Design eines Planspiels zum Umgang mit komplexen und kontroversen Fragen der Nachhaltigen Entwicklung

Regula Grob, Rebecca Theiler, Maria Budmiger, Markus Wilhelm

Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz

Planspiele können eine Möglichkeit zum Probehandeln (Knogler & Lewelter, 2014) darstellen. Vorgestellt wird die erste Version eines Planspiels zu komplexen und kontroversen Fragen (Ohl, 2018) im Kontext von nachhaltiger Entwicklung für die Klassenstufen 5/6. Neben den theoriegestützten Design-Prinzipien liegt der Fokus auf den Pilotierungsresultaten im Unterricht (n=5 Schulklassen) und daraus abgeleiteten Folgerungen für das Re-Design. In übergeordneten Projekt «Unkke» (Unterricht zu Nachhaltigkeit: komplex, kontrovers, emotional; Laufzeit 2024 - 2027) werden Zusammenhänge zwischen (a) der Haltung und fachdidaktischen Kompetenz der Lehrperson, (b) der Komplexität und Kontroversität des eingesetzten Planspiels sowie (c) den Voraussetzungen, der emotionalen Involviertheit und dem Lernerfolg der Schüler:innen erforscht.



Welche Fragen haben Geographielehrkräfte hinsichtlich der Förderung der Raumbezogenen Orientierungskompetenz? Ein Beitrag zur Transferforschung

Jan Iking

Universität Münster, Deutschland

Trotz intensivierter Bemühungen zeigt der Transfer (geographie-)didaktischer Erkenntnisse in die schulische Praxis weiterhin Defizite auf (vgl. Jakobs 2021), wobei von Seiten der Schulpraxis u.a. die fehlende Relevanz der Forschungsergebnisse (vgl. Feulner, Ohl & Hörmann 2015) moniert wird und dem Wissenstransfer oftmals die dialogische Perspektive fehlt (vgl. Steffens, Heinrich & Dobbelstein 2019).

Um dieser Diskrepanz entgegenzuwirken, wird anhand leitfadengestützter Interviews versucht, konkrete Fragestellungen und relevante Bedarfe der Schulpraxis zu erfassen, zu denen sich Lehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen Erkenntnisse aus der geographiedidaktischen Forschung wünschen. Als unterrichtsnahen Rahmen fokussiert sich die Studie hierbei auf den domänenspezifischen Kompetenzbereich der Raumbezogenen Orientierungskompetenz.

Neben dem konzipierten Untersuchungsdesign wird das Poster Ergebnisse der Pilotierung präsentieren.



Bildung für Nachhaltigkeit durch Open Educational Resources vermitteln (BNE-OER)

Dina Vasiljuk, Alexandra Budke

Institut für Geographiedidaktik, Deutschland

Im Rahmen des Verbundprojekts „Bildung für Nachhaltigkeit durch Open Educational Resources vermitteln“ wurden digitale Lerneinheiten als Open Educational Resources (OER) für die Bildungskontexte Elementarbereich, Sachunterricht und Geographieunterricht erstellt, mit deren Hilfe angehende Pädagog/innen sowohl ihre fachlichen als auch ihre fachdidaktischen Kompetenzen zu BNE-relevanten Themen vertiefen können. Jede Lerneinheit besteht aus einer Selbstlern- und einer Anwendungslerneinheit. Bevor die digitalen Lerneinheiten als OER veröffentlicht wurden, wurde jede Lerneinheit evaluiert und auf Basis der Evaluationsergebnisse überarbeitet. Die Ergebnisse der Evaluationen zeigen, dass digitale Lerneinheiten ein hohes Potenzial in der Hochschullehre haben, aber auch gezielt eingesetzt werden müssen.



Das GEO-Exkursioinsportal stellt sich vor

Melissa Meurel1, Nadine Rosendahl1, Anne Lindau2, Michael Hemmer1

1Universität Münster, Deutschland; 2Universität Halle, Deutschland

Das GEO-Exkursionsportal indexiert derzeit 1.785 Metadaten zu publizierten Exkursionskonzepten und bietet davon ausgehend eine benutzerfreundliche Suchfunktion für geographische und geographiedidaktische Exkursionen. Adressiert werden neben Lehrenden in der 1. und 2. Phase der Lehrkräftebildung vor allem Lehrkräfte in den Schulen, um diese bei der Planung und Durchführung von Exkursionen im Geographieunterricht zu unterstützen sowie einen gemeinsamen, phasenübergreifenden Austausch zu ermöglichen. Darüber hinaus bietet es einen Überblick über theoretische Beiträge zur Exkursionsdidaktik sowie zentrale Arbeitsweisen für das Lernen vor Ort.

Das Portal befindet sich derzeit im technischen Aufbau und wird bis zum HGD-Symposium fertiggestellt und unter www.geo-exkursionsportal.org abrufbar sein. Im Rahmen der Präsentation werden Inhalte und Funktionen des GEO-Exkursionsportals präsentiert.



Digitale Souveränität (über)fachlich fördern: Ein Selbstlernmodul für die Lehrkräftebildung

Melanie Lauffenburger, Uwe Schulze

Goethe-Universität Frankfurt, Deutschland

Das Poster zeigt die Entwicklung eines Selbstlernmoduls für Lehrkräfte zum Thema „Gesellschaftliche Bildung im Kontext digitaler Souveränität“. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit digitalen Phänomenen aus fächerübergreifender und fachspezifischer Perspektive. Den theoretischen Rahmen bildet das "Frankfurt Dreieck zur Bildung in der digitalen Welt" (Brinda et al. 2019). Mit Blick darauf, digitale Kompetenzen fachlich zu fördern und fachliche Kompetenzen digital zu fördern (Frederking & Romeike 2022), wird digitale Souveränität im Fach Geographie anhand digitaler Karten vertieft. Das Poster zeigt die Problemstellung, den Forschungsstand sowie zentrale Fragestellungen auf. Im Methodenteil werden der kokonstruktive Entwicklungsprozess des Moduls mit Lehrkräften (Grosche et al. 2020) und dessen kollegiale Validierung dargestellt. Ein QR-Code lädt zum Testen des Moduls ein. Das Modul wurde im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts ReTransfer, Kompetenzverbund lernen:digital, entwickelt.



Digitale Souveränität im Kontext von Kartenkompetenz: Empiriebasierte Entwicklung und Evaluation eines Fortbildungskonzepts für Geographielehrkräfte

Luis Rüther1, Hanna Velling2, Jan Christoph Schubert2, Rainer Mehren1

1Universität Münster, Deutschland; 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Der kompetente Umgang mit Karten als zentrales Medium des Geographieunterrichts ist eine Basisqualifikation mit alltagspraktischer und fachlicher Bedeutung (Hemmer et al. 2010). Die digitale Herstellung von Karten ist durch das Web2.0 für vielfältige Akteur:innengruppen realisierbar (“Prosumer:innen”), was einerseits digitale Teilhabe, andererseits aber auch die Verbreitung spezifischer Perspektiven und Interessen ermöglicht. Ein kritisch-reflektierter Umgang mit digitalen Karten ist daher essenzieller Bestandteil digitaler Souveränität (Glasze 2009), den Geographielehrkräfte selbstreflexiv und fachspezifisch aufarbeiten müssen (Brüggemann & Frederking 2024).

Diese Notwendigkeit wird im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes (DiSo-SGW - Kompetenzverbund lernen:digital) aufgegriffen, indem ein digitales, asynchrones Fortbildungskonzept in mehreren Zyklen entwickelt und evaluiert wird. Auf dem Poster werden die Fortbildung in Grundzügen sowie Einblicke in die Begleitforschung vorgestellt.



Digitales Storytelling im Kontext von Nachhaltigkeit

Ariane Schneider, Nicole Raschke

TU Dresden, Deutschland

Das ReTransfer-Teilprojekt verbindet eine geographische Bildung im Nachhaltigkeitskontext mit der Förderung des Denkens und Handelns unter Bedingungen der Digitalität. Beide Felder sind auf der Ebene unterrichtlicher Praxis mit dem Anspruch nach reflexiven Gestaltungsformaten in Lehr- und Lernarrangements verbunden, die Mündigkeit und Souveränität adressieren.

Davon ausgehend wird eine digitale Lehrkräftefortbildung entwickelt, erprobt und evaluiert die digitales Storytelling als journalistisch geprägte, narrative Form der Vermittlung ins Zentrum stellt. Dabei sollen über die Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen und methodischen Möglichkeiten des digitalen Storytellings die Fähigkeiten der Lehrkräfte gefördert werden, Entscheidungen zum Einsatz digitaler (Geo-)Medien fachlich, pädagogisch, fachdidaktisch, technisch fundiert zu treffen, um kritisch-reflexive Lehr-Lernprozesse zu gestalten



Förderung von Facetten der Systemkompetenz mit digitalen Lernumgebungen in ausgewählten Kontexten planetarer Belastungsgrenzen

Zülal Özleyen

Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Deutschland

In dieser dynamischen Welt ist es unerlässlich, die Fähigkeit zu entwickeln, Systeme als Ganzes zu verstehen, zu analysieren und nachhaltige Lösungen zu gestalten. Der Unterrichtsgegenstand der planetaren Belastungsgrenzen soll mithilfe digitaler Lernumgebungen Facetten der Systemkompetenz fördern. Dabei stellen die planetaren Belastungsgrenzen einen Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung dar. Die Integration dieses Konzepts in den Bildungsbereich eröffnet die Möglichkeit, ein umfassendes Verständnis für die komplexen Wechselwirkungen zwischen natürlichen Systemen, menschlichen Aktivitäten und globalen Auswirkungen zu fördern. Das Forschungsvorhaben geht der Frage nach, wie digitale Lernumgebungen aussehen können, die Facetten der Systemkompetenz in Kontexten pB fördern. Zu diesem Zweck wird ein Systematic Literature Review durchgeführt. Zur Bewertung wird eine kategoriengeleitete, qualitative Inhaltsanalyse angewendet.



Lernen mit Orten: Zur Bedeutung von places für eine (transformative) geographische Bildung

Pauline Mai

Technische Universität Dresden, Deutschland

Ort ist ein Kernkonzept der Geographie (Taylor 2008). Neben gegenstandsbezogenen Ausrichtungen, finden sich in der Geographiedidaktik Anschlusslinien an interdisziplinäre Zugänge, welche die Vielschichtigkeit/Verstrickungen von Orten sowie darin eingeschriebene Lernprozesse (Page 2022) bedenken. Bislang mangelt es jedoch an integrativen Betrachtungen dieser Ansätze im geographiedidaktischen Kontext. Ein pluralistisches, offenes Ortsverständnis soll nun für den Diskurs fruchtbar gemacht werden, das die Situiertheit von Bildungsprozessen beachtet und kritisches ortsbezogenes Lehren und Lernen ermöglicht. Auf Grundlage dessen wurde ein Seminar für künftige Geographielehrende konzipiert. Mittels Reflexionen und Gruppendiskussionen werden die Erfahrungen der Teilnehmenden rekonstruiert und untersucht, inwiefern Selbst- und Weltvorstellungen im Sinne einer transformativen geographischen Bildung (Schreiber & Nöthen 2023) beeinflusst werden. Das Poster zeigt Grundzüge des Promotionsvorhabens.



Schulbucharbeit aus der Perspektive von Geographielehrkräften - Exploration zur Gegenwart und Zukunft eines Bildungsmediums.

Susann Reuschel

TU Dresden, Deutschland

Im Zuge gesellschaftlicher Wandlungsprozesse im Zusammenhang mit Digitalität steht der Umgang mit Bildungsmedien, insbesondere mit Schulbüchern neuen Bedarfen, Möglichkeiten und Herausforderungen gegenüber. Lehrkräfte sind selbst Teil des gesellschaftlichen Wandels und der Lehrberuf ist eine sich immerwährend entwickelnde Tätigkeit. Als Expert:innen für Bildungsmedien sind ihre Perspektiven auf diesen Wandel von besonderer Relevanz, jedoch mangelt es in fachdidaktischen Forschungen an Studien, die Sichtweisen von Lehrkräften auf die Arbeit mit Schulbüchern im Medienverbund untersuchen. Die hier präsentierte, zweiphasige, qualitative Studie stellt gegenwärtige Perspektiven der Lehrkräfte auf Schulbucharbeit dar und entwickelt ausgehend von den Ergebnissen der Experteninterviews in der zweiten Erhebungsphase auf Grundlage von Fokusgruppen kollaborativ Zukunftsvisionen für das „Leitmedium“ im Geographieunterricht.



Trends in der geographiedidaktischen Professionalisierungsforschung - Ein Scoping Review zur internationalen Publikationslandschaft von 2019-2024

Nadine Rosendahl1, Anne-Kathrin Lindau2, Carina Peter3

1Universität Münster; 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 3Phillips-Universität Marburg

Die Professionalisierung von Geographielehrkräften ist entscheidend für die Qualität des Geographieunterrichts der Zukunft. Doch welche Entwicklungen lassen sich in der internationalen Forschung zur Lehrkräfteprofessionalisierung im Fach Geographie für den Zeitraum der letzten fünf Jahren identifizieren und was lässt sich hieraus für die Zukunft ableiten? Dieses Scoping Review untersucht die Entwicklungen in der internationalen Forschung zu diesem Thema im Zeitraum von 2019 bis 2024. Die Analyse, basierend auf den Datenbanken Eric, Scopus und Web of Science, folgt der PRISMA-ScR Checkliste von Tricco et al. (2018). Ziel ist es, das Forschungsfeld zu umreißen sowie wesentliche Themen und Forschungslücken zu identifizieren. Das Poster präsentiert die Forschungsziele, den methodischen Ansatz und erste zentrale Ergebnisse.



Wie sicher ist „praktisch sicher“?

Mareike Schauß, Sandra Sprenger

Universität Hamburg, Deutschland

Die Darstellung von gesicherten Erkenntnissen und Unsicherheiten zum Thema Klimawandel stellt eine Herausforderung im Geographieunterricht dar. In einer Studie von Schauß et al. 2022 wurde festgestellt, dass wissenschaftsnahe Formulierungen zu Unsicherheiten und gesicherten Erkenntnissen, die sich an der „kalibrierten“ Sprache des IPCC-Berichts orientieren, nur selten Eingang in Schulbuchtexte finden. An dieser Stelle setzt die Studie an. Schüler*innen werden Aussagen des IPCC Berichts aus Schulbüchern vorgelegt, die sie aufgrund der Formulierungen des Grads der Unsicherheit bzw. gesicherten Erkenntnissen einschätzen sollen. Um die Entscheidungsprozesse nachvollziehen zu können, verbalisieren die Schüler*innen ihre Einschätzungen zur qualitativen Auswertung.

Schauß, M., Held, H. H., & Sprenger, S. (2022). Die Darstellung von (Un-) Sicherheiten zum Thema Klimawandel in Schulbuchtexten für den Geografieunterricht. GAIA-Ecological Perspectives for Science and Society, 31(3), 167-174.



Zwischen Facts & Fakes – Ein Systematic Literature Review wie GrundschülerInnen mit geographischen Fake News umgehen

Sabine Lämmer

Universität Augsburg, Deutschland

Bei der Auseinandersetzung mit kontroversen und komplexen Themen wird man häufig mit Fake News konfrontiert. Durch die Fülle an Informationen online ist es für SchülerInnen eine Herausforderung, glaubwürdige von unglaubwürdigen Informationen zu unterscheiden.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit GrundschülerInnen Fake News identifizieren können und welche Erkenntnisse es hinsichtlich Empfehlungen für die Unterrichtspraxis gibt.Um einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand geben zu können, wurde ein Systematic Literature Review erstellt.

Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fähigkeit von Kindern, Fake News zu erkennen, stark variiert. Die Ergebnisse der Studien schwanken zwischen 7 und 88 Prozent. Die meisten der analysierten Studien betonen, dass GrundschülerInnen einen systematischen Ansatz benötigen, um mit authentischen und realistischen Falschmeldungen umzugehen.



Zur Generierung von Designprinzipien im DBR-Prozess – Theorie- und praxisbasierte Entwicklung einer Entscheidungsmap

Julia Althoff1, Marcel Barth2, Johannes Keller3

1Universität Hildesheim, Deutschland; 2RPTU Kaiserslautern-Landau, Deutschland; 3Pädagogische Hochschule Heidelberg, Deutschland

Mit seiner doppelten Zielsetzung aus dem Betreiben von Grundlagenforschung einerseits und der Generierung eines praktischen Entwicklungsprodukts andererseits (Wilhelm & Hopf, 2014) stellt der Design-Based-Research-Ansatz einen vielversprechenden Forschungsrahmen für die Geographiedidaktik dar (vgl. Feulner et al., 2021). Von großer Bedeutung innerhalb des Forschungsprozesses sind zu entwerfende und iterativ anzupassende Designprinzipien, die für den Designprozess, die Auswertung der gewonnenen Daten sowie für die spätere Theorieentwicklung zentral sind (Anderson & Shattuck, 2012). Die Phase der Generierung von Designprinzipien kann sich jedoch als herausfordernd erweisen. Ziel des Beitrags ist es, erforderliche Entscheidungen bei der Designprinzipien-Entwicklung zu identifizieren und ihnen innewohnende Entscheidungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen entlang einer Entscheidungsmap aufzuzeigen.



MOOC in der geographiedidaktischen Lehre

Neli Heidari, Sandra Sprenger

Universität Hamburg, Deutschland

Im Rahmen des ERASMUS+ Projekts V-Global wurde ein Massive Open Online Course (MOOC) für die geographiedidaktische Hochschullehre entwickelt. Dieser zeigt theoretische sowie evidenzbasierte Erkenntnisse des Projekts und dient als Baustein in einer weiteren Implementierung von BNE in der europäischen Hochschulbildung. Dabei werden erprobte Lehr- sowie Forschungskonzepte des Blended-Learning-Ansatzes im Rahmen von BNE zu Themen des globalen Wandels vorgestellt. Ergebnisse der vier Projektziele sollen ebenfalls im Zentrum stehen. Durch einen möglichen Austausch von Erfahrungen und Best Practices kann dazu angeregt werden, Ansätze zur Integration von MOOCs in den geographiedidaktischen Diskurs und den Transfer in die Hochschulbildung zu diskutieren.



Nachhaltigkeitskompetenz: Entwicklung eines Messinstruments

Cornelia Grossen1, Dr. Sebastian Stuppan1, Prof. Dr. Armin Rempfler1, Dr. Eric Wyss2, Prof. Dr. Markus Wilhelm1

1PH Luzern, Schweiz; 2GLOBE Schweiz

Im Rahmen des Forschungsprojekts «GLOBE-Lernmaterial mit Transferwirkung» entstand das Citizen-Science-basierte Lernangebot «Wie geht es unseren Fliessgewässern?». Dabei wurde der bisher bei der Konzeption der GLOBE-Lernangebote genutzte Forschungskreislauf mit der Umsetzung von Handlungsoptionen erweitert. Die Schüler:innen untersuchen ein lokales Fliessgewässer und setzen, basierend auf den Ergebnissen, mögliche Handlungen im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung um. Ziel des Projekts ist die Erhebung der «Nachhaltigkeitskompetenz» der Lernenden. Hierfür wird im Design Based Research-Ansatz ein Testinstrument entwickelt, das sowohl die nachhaltigkeitsbezogene Systemkompetenz als auch verschiedene Personenvariablen wie Wirksamkeitsattribuierung, Ambiguitätstoleranz, epistemische Neugier sowie persönlicher und gesellschaftlicher Nutzen erfasst. Die Ergebnisse aus der Pilot- und Feldstudie mit 350 Schüler:innen beleuchten Potenziale und Herausforderungen bei der Datenanalyse.

 
11:00 - 12:30Digitale fachbezogene Kompetenzen in der Geographieausbildung der Sek I
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109
Chair der Sitzung: Monika Reuschenbach, Pädagogische Hochschule Zürich
Workshop
 

Digitale fachbezogene Kompetenzen in der Geographieausbildung der Sek I

Monika Reuschenbach, Pascal Tschudi, Tobias M. Schifferle

Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz

Vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger Herausforderungen kann der Geografieunter-richt dazu beitragen, Lernende dazu zu befähigen, sich in einer durch Digitalität geprägten Welt zurechtzufinden. Dies betrifft auch die fachdidaktische Ausbildung an den Hochschulen. Es ist daher notwendig, angehende Lehrpersonen als Förder:innen digitaler Kompetenzen auszubil-den, damit sie in ihrer Ausbildung dazu befähigt werden, digitale Medien didaktisch reflektiert für die fachspezifische Gestaltung von Lernprozessen einzusetzen und Kompetenzen für eine zukunftsorientierte Handlungsfähigkeit der Schüler:innen zu fördern. Dabei lernen die Studie-renden, digitale Medien im fachlichen Kontext zur Gewinnung, Verarbeitung und Präsentation von fachbezogenem Wissen einzusetzen und zu nutzen.

Im Forschungsprojekt GeoDigIT (2022-24) der PH Zürich wurden Lehr-/Lernsettings für die Aus-bildung forschungsbasiert entwickelt. Die Forschungsfrage lautete: «Wie sollen fachspezifische digitale Medienkompetenzen in der Geografieausbildung an der PH Zürich gefördert werden, um die entsprechenden Kompetenzen von Studierenden positiv zu verändern?»

Zur Beantwortung wurde zunächst mittels systematischer Aufarbeitung der bildungspolitischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen in der LL-Bildung die relevanten digitale Kompeten-zen identifiziert und für die Ausbildung an der PH Zürich adaptiert. Aus den daraus resultieren-den 20 Kompetenzbeschreibungen wurden anschließend verschiedene Lehr-/Lernsettings ent-wickelt und mit rund 120 Studierenden erprobt und evaluiert.

Im Workshop werden Lehr-/Lernsettings zu Medien, GIS und Nachhaltigkeit exemplarisch durch-geführt und mit den Teilnehmenden reflektiert. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprozess und den quantitativ erhobenen Evaluationen werden den persönlichen Erfahrungen der Teil-nehmenden gegenübergestellt, so dass ein Austausch über Verbesserungen, Einordnungen und zukünftige Weiterentwicklungen stattfinden kann.

 
12:45 - 14:00Keynote Prof. Dr. Claudia Hille & Tagungsabschluss
Ort: Gebäude 1, Raum 1.013
Birgit Neuer und Janis Fögele, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Keynote: Auf dem Weg zur Verkehrswende? Zur Rolle des Fahrrades in der sozial-ökologischen Transformation.
Prof. Dr. Claudia Hille, Stiftungsprofessur Radverkehr, Hochschule Karlsruhe
14:00 - 15:30Mittagsbuffet
Ort: Gebäude 3, Foyer 1. OG
15:30 - 17:30Arbeitskreis: Geographische Bildung und Digitalisierung
Ort: Gebäude 3, Raum 3.110
Chair der Sitzung: Uwe Schulze, Goethe-Universität Frankfurt
 

AK-Sitzung "AG Geographische Bildung und Digitalisierung"

Uwe Schulze

Goethe-Universität Frankfurt, Deutschland

Jährliches AG-Treffen in Präsenz

 
15:30 - 17:30HGD-Sitzung für Post Docs
Ort: Gebäude 3, Raum 3.109
Chair der Sitzung: Andreas Eberth, Universität Passau

 
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