11:00 - 11:30Wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Spiegel aktueller Bedarfe und Herausforde-rungen einer akademischer Personalentwicklung – Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung an einer sächsischen HAW
Anja Westphal, Kevin Fuchs
Westsächsische Hochschule Zwickau, Deutschland
In Sachsen gilt das kooperative Promotionsrecht (Sachsen 2023). Auf diesem Wege wird es HAW-Absolvent:innen ermöglicht, in Kooperation mit Universitäten zu promovieren. Mit stei-genden Forschungseinnahmen, sich etablierenden ESF-Nachwuchsforschungsgruppen (SAB o.J.) und vielfältigen, hochschulspezifischen Weiterbildungsprogrammen und Netzwerkkoope-rationen sind die HAWs darüber hinaus bestrebt, Nachwuchswissenschaftler:innen zu fördern, um frühzeitig akademischen Nachwuchs sowie zukünftige HAW-Professor:innen zu gewinnen. Um die Gewinnung der Nachwuchswissenschaftler:innen weiter voranzutreiben, wurde eine bundesweite Förderinitiative des BMBFs veröffentlicht - das FH-Personal-Projekt. Im Rahmen dieser Projektinitiative widmet sich die Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) for-schungsseitig der Förderung und Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zent-rale Fragestellungen sind dabei: Wie gestalten sich aktuell Maßnahmen mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Nachwuchsförderung an der WHZ und welcher Bedarf an Unterstützungs-möglichkeiten besteht seitens der Nachwuchswissenschaftler:innen? Aufbauend auf einer qualitativen Vorstudie (Enger et al. 2023), unter Berücksichtigung vor-handener, einschlägiger Studien (Krempkow et al. 2016; Wegner 2022) und in enger Abspra-che mit den Leitern der Struktureinheiten und Dekanen an der Hochschule wurde eine umfas-sende, quantitative Bedarfserhebung konzipiert. Anonym befragt werden derzeit die wissen-schaftlichen Mitarbeiter:innen aller Fakultäten hinsichtlich ihres Qualifizierungs- bzw. Weiter-bildungsbedarfes, ihres Nutzungsverhaltens bestehender Angebote und ihrer zeitlichen Kapa-zitäten, sowie ihrer strukturellen Einbindung an die WHZ und Einschätzungen hinsichtlich be-rufsspezifischer Anforderungen in Bezug zur derzeitigen Tätigkeit. Mithilfe der Rückmeldungen aus der Befragung können Unterstützungsbedarfe und zukünftige Handlungsfelder identifiziert werden, um eine Basis für die Entwicklung hochschulspezifischer Strategien zu schaffen. Vorgestellt und auf ihre Übertragbarkeitspotenziale hin diskutiert wer-den sollen zentrale Befunde aus der Erhebung im Fokus einer zielgruppenadäquaten, bedarfs-orientierten und strategisch-nachhaltigen (Lenz 2016) Planung, Durchführung und Evaluation von Personalentwicklung an Hochschulen. Ziel ist es, der Hochschulforschungscommunity ei-nen Einblick in die aktuelle Forschungsarbeit zu geben und einen Beitrag zum Institutionalisie-rungs- und Professionalisierungsdiskurs zu leisten.
Literatur Enger, C., Fuchs, K. & Westphal, A. (2023). Akademische Nachwuchskompetenzförderung – eine empirische Studie zu Handlungsansätzen aus HAW-Perspektive zur (Weiter-)Entwick-lung einer institutionalisierten akademischen Personalentwicklung. Personal- und Organisati-onsentwicklung (P-OE), 3+4, S. 90-94. Krempkow, R., Sembritzki, T., Schürmann, R. & Winde, M. (2016). Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Bedarf, Angebote und Perspektiven – eine empirische Bestandsaufnahme im Zeitvergleich. Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Lenz, G. (2016). Akademische Personalentwicklung im Spannungsfeld unterschiedlicher Steu-erungslogiken. In I. Welpe & G. Lenz (Hrsg.), Akademische Personalentwicklung. Wie der Wis-senschaftsbetrieb Potenziale und Kompetenzen des Personals strategisch entwickelt (S. 33-54). Frankfurt am Main: Peter Lang. SAB (o. J.). ESF Plus-Richtlinie 2021-2027 Hochschule und Forschung - Nachwuchsfor-schungsgruppen. Verfügbar unter: https://www.sab.sachsen.de/esf-plus-richtlinie-2021-2027-hochschule-und-forschung-nachwuchsforschungsgruppen [07.05.2024]. Sachsen (2023). Sächsisches Hochschulgesetz. Verfügbar unter: https://www.revosax.sach-sen.de/vorschrift/19986 [07.05.2024]. Wegner, A. (2022). Viele Wege führen zur Promotion – Betreuungs- und Qualifizierungsbedin-gungen Promovierender an Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Vergleich. Bei-träge zur Hochschulforschung, (1), S. 10-28.
11:30 - 12:00Vorstellung des Promotionsprojekts „Karriereaspirationen und -entscheidungen von Nachwuchswissenschaftler*innen“
Carolin Kroll
Universität Duisburg-Essen, Deutschland
Geplant für das HoFoNa-Ideenforum 2024 in Hagen ist die Kurzvorstellung meines laufenden Promotionsprojekts. In der Dissertation beschäftige ich mich mit Karriereaspirationen und -entscheidungen von Nachwuchswissenschaftler*innen in Deutschland. Ein Ziel meiner Dissertation ist es, den Entscheidungsprozess für oder gegen eine Karriere in der Wissenschaft abzubilden und dabei sowohl Promovierende als auch Promovierte in den Blick zu nehmen. Als theoretische Ansätze habe ich einerseits das Model of Career Choice von Lent et. al. (1994) gewählt, andererseits befasse ich mich theoretisch mit der Wert-Erwartungstheorie nach Hartmut Esser (1999). Hierbei steht der eigentliche Entscheidungsprozess der Personen im Vordergrund. Neben individuellen Motiven sowie sozialen und finanziellen Ressourcen sollen auch die Rahmenbedingungen, wie z.B. die durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) vorgegebenen Strukturen an Universitäten und Forschungseinrichtungen, dabei Berücksichtigung finden. Untersucht werden soll konkret, welche Faktoren die Entscheidung für oder gegen eine Karriere in der Wissenschaft beeinflussen und wie bzw. in welcher Phase diese Faktoren die Karriereentscheidungen be- oder entkräftigen. Insbesondere auch die Anpassung initial gesetzter Karriereziele soll hierbei eine Rolle spielen. Methodisch ist das Promotionsprojekt als Mixed-Methods-Design angelegt. Zum einen sollen quantitative Daten der National Academics Panel Study des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung ausgewertet werden, um im Längsschnitt Motive und Karriereziele von Promovierenden und ggf. deren Veränderung zu beobachten. Zum anderen sollen leitfadengestützte Interviews mit bereits promovierten Personen geführt werden. Ein Ziel ist hierbei der retrospektive Bericht darüber, welche Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen eine Wissenschaftskarriere eine Rolle gespielt haben und wie sich diese Entscheidung im Verlauf der Promotion bzw. der ersten Zeit danach ggf. auch gewandelt hat. Zielgruppe sind prinzipiell erst einmal Promovierende bzw. Promovierte aller Fächergruppen, um ggf. auch hier Unterschiede festzustellen.
Die methodischen Details und insbesondere das Vorgehen zum Sampling von Interviewpartner*innen, aber auch die noch nicht klar festgelegten Auswertungsmethoden stellen die Grundlage für eine mögliche Diskussion auf dem HoFoNa-Ideenforum 2024 dar und bieten einen guten Rahmen für einen Austausch innerhalb der Hochschulforschungscommunity.
12:00 - 12:30The envisioned future of Open Distance Education
Buhlebenkosi Bianca Tshili, Haury Irina
UNISA, Südafrika
The landscape of higher education has undergone tremendous changes over the last few years. Most recently, the Covid 19 pandemic catapulted a global change that resulted in changes in the types of provision in HE (Makoe, 2023). Leaders in Education were cornered to make a rapid decision to turn to online learning using available technologies (García-Morales et al., 2021; Makoe, 2023), particularly for open-distance education institutions, which initially relied on print media and asynchronous learning. Through advancements in technology, Open Distance Learning (ODL) has shifted to online to incorporate technology into teaching and learning through various technologies, including Artificial Intelligence (AI).
The future of distance education is seen as a discipline that will grow and reinvent itself to accommodate different global changes, which is evident in the shift towards Open Distance eLearning. These changes also resulted in Leaders in Education being more proactive by preparing for the future by re-imagining the University of the future. “In reimagining university teaching and learning, it is critical to be guided by broad goals for the sector rather than being distracted by the new technological tools it has learnt to use” (Glennie & Paul, 2023, p. 539). Imagining alternative futures aids in thinking about probable outcomes and improving agile systems (World Economic Forum, 2021). Hence, it is important for various stakeholders in HE to engage and prepare for the future through re-imaging it, so that it is responsive to societal needs. This is because higher education institutions (HEIs) are the key enablers of innovation and play a crucial role in constructing knowledge economies (Glenn, 2008). In a series of workshops done with various stakeholders (N=737), the participants were asked to visualize ‘How Higher Education would look like in 2050’ and four main themes were unveiled, and these were; a Technology enhanced HE, HE as being Real World Learning Project Based Driven, an Inclusive HE and HE which has sustainable learning practices.
Technology-enhanced HE was more pronounced by various technologies, such as artificial intelligence (AI) and the enhanced learning ChatGPT software, which currently play a powerful role in the educational landscape involuntarily transforming teaching and learning. There was a call to embrace various emergent technologies, as they would become interconnected into academia. In the same breather, different stakeholders also envisioned HE as being Real World Learning Project Based Driven; thus, it should plan for the acquisition of futuristic skills, meaning that HE should be linked to the job market and upskilling based on industry demands, which means that the curriculum is based on industry demands and provides practical work-integrated learning. The stakeholders also envisioned an Inclusive education, which was not elitist in nature, responding to the diverse needs of the learners and sustainable learning practices emphasizing interdisciplinary and multidisciplinary approaches, critical thinking and problem-solving, personalized learning and self-directed learning, lifelong learning, learning experiences that are relevant to the context, long-term effectiveness, adaptability, environmental and social responsibility, and the empowerment of communities.
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