Ob Beobachtungen, (Expert*innen)interviews, das Erschließen von Dokumenten oder andere Formen der Datenerhebung – der Feldzugang ist einer der wichtigsten Schritte im Forschungsprozess und stellt gleichzeitig insbesondere für Nachwuchswissenschaftler*innen eine zentrale Herausforderung dar. So beschreibt Rosalie Wax (1971) den Feldzugang in ihrem Werk Doing Fieldwork selbst als „The First and Most Uncomfortable Phase of Fieldwork”.
Während andere Themen, die in Zusammenhang mit der Entwicklung eines Forschungsvorhabens stehen, wie Sampling, Auswertungsmethoden etc. in der Literatur viel behandelt werden, werden Herausforderungen des Feldzugangs bisher noch wenig thematisiert. Gleichzeitig erleben Forscher*innen zunehmend ‚Krisen des Feldzugangs‘. Besonders augenscheinlich war dies im Kontext der Covid-19-Pandemie, welche einerseits den physischen Zugang zu Forschungsobjekten drastisch erschwerte, andererseits aber auch Auswirkungen auf die Kapazität von zu erforschenden Einzelpersonen und Institutionen hatte und zu vermehrten Abwehrreaktionen gegenüber Forschenden führte.
In diesem Workshop werden wir uns gemeinsam mit Herausforderungen und Strategien des Feldzugangs in der qualitativen Forschung auseinandersetzen. Nach einer kurzen Einführung in den Forschungs- und Diskussionsstand werden wir über eure Erfahrungen mit Zugang zum Forschungsfeld und euren Umgang mit Zugangsbarrieren diskutieren. Anhand von Beispielen aus euren Forschungsvorhaben werden wir dann Strategien für den Zugang zur Erforschung von Personen und Institutionen entwickeln.