Conference Agenda

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Session Overview
Date: Tuesday, 22/Oct/2024
 Poster Exhibition
Location: Foyer
Continuous poster exhibition on all days.
 

Wie verändert die KI die seismische Exploration?

Hartwig von Hartmann

Leibniz Institute of Applied Geophysics, Deutschland

In den letzten Jahren werden Abläufe im seismischen Processing und der Interpretation durch Methoden auf der Grundlage des maschinellen Lernens ergänzt. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf die Erkundung des Untergrundes? Für die Geothermie stellen Kenntnisse über die Struktur des Reservoirs und die Gesteinseigenschaften die Grundlage dar das Fündigkeitsrisiko eines Vorhabens zu bewerten.

Die Entwicklung und Verwendung von Methoden des maschinellen Lernens geschieht in Verbindung mit anderen Prozessen, die sich gegenseitig beeinflussen. Es ist die Erfassung im größerer Datenmengen im wissenschaftlichen und kommerziellen Bereich. Gleichzeitig stehen immer größerer Rechenkapazitäten zur Verfügung. Abläufe die Daten in Entscheidungsabläufe zu integrieren sollen in kurzer Zeit erfolgen. Ideen werden als Herausforderungen gesehen, neue Verfahren zu kreieren.

In diesem Zusammenhang verspricht die Verwendung von maschinellem Lernen wesentliche Hilfen bei der Durchführung der Aufgaben: Abläufe werden automatisiert und verkürzt, sie werden effizienter und es kommt zu einer Verbesserung der Ergebnisse.

Anjom et al. (2024) gliederten die Anwendungen in der Exploration in Effizienz, Anwendbarkeit und Effektivität. Das Ziel war den Stand der Nutzbarkeit ML-basierter Abläufe zu untersuchen.

Wie verhält es sich mit einem Ablauf, der von den Eingangsdaten bis zum Ergebnis, z.B. der Reservoircharakterisierung reicht. Abubakar et al. (2024) zeigten solch einen Prozess für die seismische Interpretation.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Verwendung von ML-basierten Abläufen in der seismischen Datenbearbeitung und Interpretation zu einer schnelleren Iteration von Ergebnissen führt. Dies bedeutet, Modelle entwickeln sich dynamisch: neue Erkenntnisse werden in Abläufe eingefügt und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Prozessen werden berücksichtigt.



Basic geothermal data of Germany: status, gaps, and future campaigns

Sven Fuchs, Ben Norden, Maximilian Frick, Florian Neumann, Eskil Salis Gross, Akshita Kandwal, Robert Peksa

GFZ German Research Centre for Geosciences, Deutschland

The availability of equilibrated high-precision temperature logs, borehole thermal-property profiles, and reliable surface heat-flow values is fundamental to the exploration and development of geothermal energy. However, it should be noted that there is considerable variation in the quality, data density, and depth resolution of these basic geothermal data sets across Germany. Currently, less than 10% of the national territory has representative surface heat-flow data, which highlights a significant coverage gap. On the other hand, temperature data with diverse depth resolution are more readily available (ca. 8,200 borehole data points in GeotIS/FIS Geophysik). Despite their abundance, these data often lack sufficient documentation and detailed information to assess their quality and possible perturbations caused by drilling or intra-borehole flow. Furthermore, less than 150 quality-proofed undisturbed high-resolution continuous temperature-depth logs provide detailed and unbiased insights into the subsurface thermal field of Germany. Comprehensive information on thermal conductivity or heat capacity data is available at discrete points, but often not transferable to the regional scale, challenging the parameterization of regional numerical subsurface temperature models. Here, we give an overview of current activities to address these data gaps and enhance the compilation of high-quality subsurface geothermal data in Germany. These activities cover borehole temperature logging campaigns (for unperturbed temperature-depth profiles), and laboratory thermal property measurement campaigns on drill cores and outcrop samples including the estimation of in-situ thermal properties and the determination of heat flow density. Examples are shown from Schwerin and Karlshagen (temperature logging), and Berlin-Adlershof (borehole parameter profiling).



Entwicklung einer Wärmeleitfähigkeitskarte für die Potenzialanalyse der Oberflächennahen Geothermie in Deutschland

Tom Schintgen1, Thorsten Agemar1, Michael Dussel2, Domenico Ravidà2, Björn Holstein1, Inga Moeck1,2

1LIAG Institut für Angewandte Geophysik, Hannover; 2Georg-August-Universität, Göttingen

Ein bedeutendes Ziel des Projekts WärmeGut ist es, das Potenzial der Oberflächennahen Geothermie in Deutschland abzuschätzen. Die Potenzialberechnung mittels standardisierten Erdwärmesonden wird zeigen, zu welchem Teil der vorhandene Wärmebedarf an einem Standort gedeckt werden kann. Wird Wärmeleitung als grundlegender Wärmetransportmechanismus zum Austausch von Wärme zwischen Erdwärmesonden und Umgebungsgestein angenommen, dann sind die maßgebenden Parameter die spezifische Wärmeleitfähigkeit des Gesteins, die Temperatur an der Erdoberfläche und der geothermische Gradient. Aus diesem Grund benötigt die Potenzialanalyse sowohl eine bundesweit einheitliche Wärmeleitfähigkeitskarte als auch ein einheitliches Temperaturmodell für den oberflächennahen Untergrund.

Die mittlere Wärmeleitfähigkeit des mittels Erdwärmesonden an einem Standort erschließbaren Gesteins ist ein bedeutender Kennwert für die Berechnung von Tiefe und Anzahl der benötigten Erdwärmesonden. Auch bei Vernachlässigung von Grundwasserströmung ist die Kenntnis des Grundwasserflurabstandes wichtig, da der Wassergehalt des Gesteins die Wärmeleitfähigkeit und damit die nutzbare Wärmemenge signifikant erhöhen kann. Im Allgemeinen sollten aber wassergesättigt gemessene Werte den trocken gemessenen Werten vorgezogen werden.

Grundlage für Karten der mittleren Wärmeleitfähigkeit für verschiedene Sondenlängen sind gemessene Wärmeleitfähigkeiten die bei Bedarf mit Literaturwerten vervollständigt werden. Idealerweise wird die Beschaffenheit des oberflächennahen Untergrundes durch ein 3D geologisches Modell abgebildet. Alternativ können geologische Übersichtskarten mit geologischen Schnitten und Bohrdaten kombiniert werden. Schlussendlich müssen allen relevanten geologischen Einheiten in der geologischen Übersichtskarte entsprechend der lithostratigraphischen Beschaffenheit Wärmeleitfähigkeiten zugewiesen werden. Um eine möglichst große Variabilität der Werte innerhalb einer geologischen Einheit darstellen zu können, werden den in Bohrprofilen erfassten Lithologien Wärmeleitfähigkeiten zugewiesen und diese dann interpoliert.



Tiefe Geothermie in Brandenburg: Bestandsdaten aus der Kohlenwasserstoff-Exploration, Landeskartierung und deren Verwendung für die tiefengeothermische Erkundung

Sebastian Weinert, Katrin Sieron, Thomas Höding, Birgit Futterer

Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, Deutschland

Das LBGR ist als Staatlicher Geologischer Dienst (SGD) die für Brandenburg zentrale Datensicherungsstelle geowissenschaftlicher Daten. Gemäß Geologiedatengesetz (GeolDG) sind geowissenschaftliche Untersuchungen den SGD‘s anzuzeigen und die Fachdaten im Anschluss zu übermitteln. Die SGD‘s archivieren diese Daten als Nachweis-, Fach- oder Bewertungsdaten und stellen diese entsprechend der im GeolDG definierten Rahmenbedingungen und Fristen der Öffentlichkeit bereit.

Im Zuge der Wärmewende sind Anfragen nach geowissenschaftlichen Daten, insbesondere zu Altbohrungen sowie seismischen Erkundungsdaten der Kohlenwasserstoff-Industrie zur tiefengeothermischen Erkundung stark angestiegen.

Große Landesteile von Brandenburg sind durch mächtige mesozoische Sedimentschichten des Norddeutschen Beckens geprägt. Die Versenkungstiefe und Mächtigkeit nimmt vom Beckenrand im Süden nach Nordwesten zu. Das südliche Brandenburg ist durch eine Beckenrandfazies und den Lausitzer Hauptabbruch geprägt. Im südlichsten Brandenburg fehlen die mesozoischen Horizonte und der tiefere Untergrund ist durch präpermisches Grundgebirge geprägt.

Insbesondere die dem Norddeutschen Becken zugehörenden Landesteile sind in der ehemaligen DDR intensiv auf Kohlenwasserstoffe sowie auf geothermische Ressourcen erkundet worden. Als Ergebnis dieser jahrzehntelangen Erkundung stehen dem Land Brandenburg mehr als 800 seismische Erkundungsberichte sowie Daten von mehr als 650 Erdöl-/Erdgasbohrungen zur Verfügung. I.d.R. sind seismisch Felddaten sowie Zeitschnitte als Fachdaten frei zugänglich. Bei Bohrungsdaten sind Schichtenverzeichnisse sowie Nachweisdaten frei zugänglich. Nichtinterpretierte bohrlochgeophysikalische Messungen können ebenfalls eingesehen werden. Berichtsdaten und interpretierte Daten sind nach GeolDG i.d.R. als Bewertungsdaten kategorisiert und nur mit Einwilligung des Dateneigentümers einsehbar.

Außerdem ist das LBGR in den kommenden Jahren bestrebt, in einer tiefengeothermischen Landesaufnahme geeignete Standorte für die tiefengeothermische Nutzung durch die Erhebung staatlicher Bohr- und Seismikdaten tiefengeologisch aufzuzeigen und ggf. eigenständig zu erkunden.



Stratigraphic Record of Gamma Ray Signals in the Tertiary Deposits of the North German Basin: Implications for Geothermal Reservoirs.

Mehrdad Sardar Abadi1, Olaf Klaus Lenz2, Christian Zeeden1, Michael Erb1,3, Inga Moeck1,3

1LIAG Institute for Applied Geophysics, Hannover, Germany; 2Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover, Germany; 3Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen, Germany

As the demand for renewable energy rises, Germany faces a critical need to develop and utilize geothermal energy. An important initiative addressing this is the WärmeGut project, supported by the Federal Ministry of Energy and Climate Protection (BMWK). The project prioritizes evaluating the potential of shallow to medium-depth geothermal resources in the Tertiary sandstones of the North German Basin (NGB).

In this research, we integrated biostratigraphy results with gamma ray signals from a Tertiary interval located in the German sector of the North Sea. Biostratigraphy provides information on hiatuses and erosional surfaces within the Tertiary stratigraphic interval. The variation in gamma ray signals represents a record of facies deposited in response to transgression and regression cycles. Integrating biostratigraphy and gamma ray signals allows for the identification of general gaps on a regional scale, which improves the stratigraphic framework of the Tertiary within the North German Basin (NGB).

We implemented the integration of biostratigraphy and gamma ray data on well logs from 16 different sites. Our investigation focused on the temporal and spatial distribution of facies within the Tertiary sequence stratigraphy of the NGB. The primary focus was on four sandstone units: the uppermost portion of the Lower Eocene, the Middle Eocene (Brüsselsand), the lower Oligocene (Neuegammer Sand), and the Upper Miocene, in relation to global relative sea level changes.



Tackling structural uncertainties in (3D) fault reactivation potential analysis for the Californië geothermal field (the Netherlands)

Adam Jones, Michal Kruszewski, Florian Amann

RWTH Aachen University - Institute for Engineering Geology and Hydrogeology

The Lower Rhine Embayment (LRE), a seismically active cenozoic continental rift basin that stretches from the Eifel mountains near Bonn, Germany into the North Sea has shown potential for deep geothermal energy production. An early challenge for geothermal prospecting in seismically active regions requires investigating whether development may lead to fault reactivation. To evaluate this conclusively, developers need a thorough understanding of structural geometries at depth, of both faults and formation targets, the current stress state, and related frictional properties. As this understanding is rarely complete, any limitation of either exploration data or their interpretations must include quantification of uncertainty for these three components. We address these limitations by developing a methodology to accommodate for uncertainties for fault reactivation potential using the Californie geothermal system (Venlo in southern Netherlands) as a case study. First, by developing a deterministic 3D structural-geological model from available well data and 2D seismic lines; then use these interpretations to inform a series of probabilistic 3D structural models. Model inputs will be categorized to reflect observation quality. Less certain inputs will be modelled from a distribution of values determined using a combination of likely observational variance and observation quality. Finally, by means of FEM software and using plausible boundary conditions of in-situ stress and frictional parameters, each model realization is solved for fault slip and dilation tendencies. Our study demonstrates a method for addressing probability of fault reactivation potential in sparsely explored greenfield regions and will be suitable to extend to other prospects in the LRE.



KarboEx2 - Karbonatexploration NRW - Erschließung einer Wärmequelle für den karbonfreien Wärmemarkt

Horst Rüter1, Tobias Meier2, Maike Kroll3, David Nathan3, Sebastian Thronberens4

1HarbourDom GmbH, Deutschland; 2geomecon GmbH; 3RWTH Aachen; 4DMT Group GmbH & Co. KG

Im Poster wird das neu genehmigte FE-Vorhaben KarboxEx2 vorgstellt. https://www.geothermie.de/bibliothek/lexikon-der-geothermie/k/karboex2-forschungsvorhaben

Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-235_LongVersion.pdf
Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-235_Poster.pdf
Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-235_Slides.pptx


Studie Potenzialermittlung Tiefe Geothermie Bochum

André Schäfer

Fraunhofer IEG, Deutschland

Die Stadtwerke Bochum Holding GmbH beabsichtigen, innerhalb Ihres Aufsuchungsfeldes „Wärmewende“ die tiefe hydrothermale Geothermie für die netzgebundene Wärmeversorgung nutzbar zu machen. Unterhalb des flözführenden Karbons sind geothermisch potenziell nutzbare Reservoire zu erwarten, die über offene, hydrothermale Systeme (Dubletten), welche die natürlichen Fließwege von thermalwässern in Gesteinsformation nutzen, erschlossen werden können. Das primäre Explorationsziel für eine hydrothermale Nutzung ist der flächig verbreitete devonische Massenkalk mit Tiefen von >4.000 m und Mächtigkeiten von >300 m. Tektonische Störungen sowie mögliche Verkarstungen lassen günstige Reservoireigenschaften mit natürlichen Wasserwegsamkeiten erwarten. Über den devonischen Massenkalken lagern Karbonate des Unterkarbons, die im Aufsuchungsfeld z.T. als Calcit-Turbidite auftreten mit Mächtigkeiten von 100 bis 200 m.

Zunächst wurde die Eignung tiefer Geothermie auf Basis von geowissenschaftlichen Fachkarten, Grundlagen- und Bohrungsdaten, unter Einbeziehung von Fachbehörden und Publikationen vorgenommen. Diese Analyse zeigte innerhalb des Aufsuchungsfeldes „Wärmewende“ eine sehr gute Datenlage (Lithologie und Tektonik) bis ca. 1.000 m aufgrund der Historie des Bergbaus im Ruhrgebiet. Aufgrund fehlender Tiefbohraktivität > 1.000 m und seismischer Messungen ist das Untersuchungsgebiet unterexploriert.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse erfolgte anschließend eine Bohrstandortbewertung im Erlaubnisfeld „Wärmewende“. Ziel dieser Untersuchung war die Erstellung einer Bewertungsmatrix zur geeigneten Standortauswahl für geothermische Tiefenbohrungen in Bochum, um dann eine Abschätzung der Leistungserträge mit der stochastischen Simulationssoftware Doublet Calc (TNO) vornehmen zu können. Mit dem Programm kann die thermische Leistung einer geothermischen Dublette durch die Festlegung von Eingangsparameter, welche sich aus den geologischen Daten ergeben, berechnet werden. Zu den Inputparametern zählen u.a. der geothermische Gradient, Permeabilität und Reservoirmächtigkeit.



Untersuchung des mitteltiefen geothermischen Potenzials im Oberrheingraben basierend auf 3D Struktur- und Reservoirmodellierung

Leandra Weydt

TU Darmstadt, Deutschland

Mitteltiefe geothermische Ressourcen wurden in Deutschland bisher wenig erforscht, besitzen jedoch durchaus ein hohes Potenzial zur Wärmegewinnung und könnten somit einen wesentlichen Beitrag zur Wärmeerzeugung in Deutschland leisten. Um die Wärmewende in Deutschland voran zu bringen und die Thematik auch Kommunen und Laien näher zu bringen, wird im Rahmen des ArtemIS Projektes das Geothermische Informationssystem „GeotIS“ um die mitteltiefe Geothermie ergänzt sowie die verschiedenen geologischen Regionen Deutschlands basierend auf dem „Play-Type-Konzept“ hinsichtlich ihres mitteltiefen geothermischen Potenzials untersucht. Zu diesem Zweck werden interaktive Wärmewende-Steckbriefe für die GeotIS Plattform entwickelt, die alle relevanten Untergrundinformationen der Play-Types enthalten, die für geothermische Vorerkundungen benötigt werden, wie z.B. geologische Beschreibungen potentieller geothermischer Reservoire, Reservoirmächtigkeiten, hydraulische und thermische Gesteinseigenschaften sowie Hinweise zur Fluidchemie. Eines der bedeutenden Play-Types in Deutschland ist der Oberrheingraben, der bisher für die Stromerzeugung und die Lithiumgewinnung durch tiefe Geothermie im Mittelpunkt des Interesses stand. Zur Ermittlung des mitteltiefen geothermischen Potenzials wurden hier geologische Bohrloch- und Fachdaten zusammengestellt, ausgewertet und mit Hilfe von 2D- und 3D-Seismikdaten für die Erstellung eines regionalen 3D Strukturmodells in Petrell genutzt. Literaturdaten sowie eigene Labormessungen von Gesteinskennwerten an Bohrkern- und Aufschlussproben wurden für die Modellparametrisierung verwendet, um das regionale Wärmepotenzial mit Hilfe der Heat-In-Place Methode zu bestimmen. Anschließend wurden lokale 3D Reservoirmodelle in COMSOL Multiphysics erstellt um verschiedene geothermische Nutzungsszenarien z.B. für hydrothermale Dubletten zu simulieren. Die Ergebnisse werden anschließend auf der Internetplattform GeotIS in benutzerfreundlicher Form zur Information und Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Hier stellen wir die neusten Ergebnisse des ArtemIS-Projekts für das Teilgebiet „Oberrheingraben“ vor.



Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples from the Odenwald area and the Black Forest, Germany: a contribution towards the site selection for the GeoLaB underground infrastructure

Fiorenza Deon1, Ingo Sass1, Dirk Scheuvens2, Claire Bossennec1, Nicolas Neuwirth3, Jens Carsten Grimmer3, Oona Appelt1, Ulrike Hoffert1, Christoph Schüth2, Harald Milsch1, Günter Zimmermann1

1Helmholtz Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,Potsdam, Deutschland; 2Technische Universität Darmstadt, Darmstadt, Deutschland; 3Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe, Deutschland

GeoLaB (Geothermal Laboratory in the Crystalline Basement) aims to build an underground geoscientific laboratory in a fractured crystalline basement. The first potential selected site is the Odenwald crystalline complex (Hessen, Germany) due to its geology (fractured crystalline basement) and petrology (Tromm granite), the second the Black Forest.

The investigation of the geochemistry and the hydrothermal alteration plays an important role in order to understand the evolution of important rock properties such as permeability, porosity and the response to applied stress.

As the exploration is currently focusing on the Tromm site in the Odenwald area, a representative set of fifteen surface rock samples was investigated by means of X-ray powder diffraction XRD (quantitative estimation of the mineral assemblage, rock classification), electron microprobe analyzer EMP (determination of the mineral geochemistry, hydrothermal alteration and microstructures), X-ray fluorescence XRF (analysis of major and minor elements) and inductively coupled plasma mass spectrometry ICP-MS (analysis of trace elements). The dominating granites and quartz monzonites (according to the TAS classification based on the XRF results) are composed of quartz, K-feldspar, plagioclase (andesine), and mica (biotite and muscovite). Apatite, zircon, magnetite, rutile and monazite were detected as accessories, thus enabling geochemical dating.

Three of the samples show hydrothermal alteration in the form of kaolinite at the plagioclase rims. Alteration processes could also be observed in the images acquired with the EMP.

A comparison of the geochemistry and mineralogy of both locations will contribute to the site selection for the realization of the GeoLaB infrastructure.

Deon-Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples-193_Poster.pdf
Deon-Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples-193_Slides.pptx


Geothermische Bewertung von mitteltiefen klastischen Reservoiren in der Süddeutschen Molasse für die kommunale Wärmeversorgung im ländlichen Raum

Ulrich Steiner, Renate Reschetizka, Daniela Pfrang, Kai Zosseder

Technische Universität München, Deutschland

Im Rahmen der Geothermie-Allianz Bayern wurden mitteltiefe klastische Reservoire des Süddeutschen Molassebeckens (zunächst die Chatt Sande) auf ihr Potential als geothermische Aquifere untersucht. Mit vorhandenen Bohrlochdaten aus der KW-Industrie konnten Interpolationen von geophysikalischen Parametern und statistisch basierte Prognosen erstellt werden, die die Wirtschaftlichkeit der Chatt Sande bewerten.

Anhand von Bohrlochdaten aus der KW-Industrie wurden zunächst die petrophysikalischen Parameter des Reservoirs (Mächtigleit, Net/Gross, Porosität) interpretiert und in einem ausgewählten Gebiet eine Interpolation dieser Parameter auf Basis von geostatistischen Methoden durchgeführt. Unter Berücksichtigung von Unsicherheiten wurden die interpolierten geophysikalischen Informationen zusammengeführt und modelliert mit dem Ziel die Produktivitätsindizes zu ermitteln und verschiedene Szenarien zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung zu erstellen.

Die durchgeführte Analyse ermöglichte es, einen räumlichen und geologischen Zusammenhang der Reservoirparameter herauszuarbeiten, Explorationskonzepte zu entwickeln und eine ökonomische Leistungsbewertung zu prognostizieren. Um zukünftig mitteltiefe Geothermie in die kommunale Wärmeplanung im ländlichen Raum einfacher zu integrieren, sollen im Rahmen der Geothermie Allianz Bayern 3.0 weitere mitteltiefe Horizonte in den kommenden Jahren bewertet werden.



Strukturelle Diagenese und Mikrostrukturen nachgewiesener und potentieller geothermischer Reservoire im bayerischen Molassebecken

Lena-Maria Able, Benedikt L. Rüeck, Florian Duschl, Michael C. Drews

Technische Universität München, Deutschland

Die Speicherung von Wärme und klimaschädlichen Gasen im Untergrund sowie die Bereitstellung von Strom und Wärme durch Geothermie stellt gemäß des Umweltbundesamtes „eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zur fossilen Energie dar“ (www-01). Anhand dieses Projekts sollen vermehrt känozoische Sedimentite potenzieller Reservoire des Bayerischen Molassetrogs bezüglich ihrer Kompaktions-, Zementations- und Deformationsgeschichte untersucht werden. Hierzu werden petrophysikalische Charakteristika verschiedener Lithologien mittels mikroanalytischer Untersuchungen (Petrographische Mikroskopie, KL), fluidchemischer und thermobarometrischer Messungen an Flüssigkeitseinschlüssen untersucht. Außerdem sollen anhand von Dichtemessungen (3D-Scan, He-Pyknometrie, Hg-Porosimetrie) Porositäts- und Permeabilitätseigenschaften analysiert werden. Die Ergebnisse werden mittels 1D-Beckenmodellen interpretiert. Vorangegangene Arbeiten (Able 2023; Rüeck 2023) im südwestlichen Teil des Sedimentbeckens unterstützen die Annahme eines bereits bei der Diagenese auftretenden Porenüberdrucks im Bereich der Faltenmolasse (Drews und Duschl 2022) und zeigen, dass der Anteil mechanischer Kompaktion der chemischen Kompaktion sowie Zementation unterliegt. Jedoch spielt die vertikale sowie die, bisher nur für die Faltenmolasse nachgewiesene, horizontale Einengung eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der strukturellen Entwicklung.

Die Arbeit ist Teil des vom Landesamt für Umwelt geförderten Projekts GeoChaNce.

Quellenverzeichnis

www-01 https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/geothermie#tiefe-geothermie, abgerufen am 21.06.2024

Able, Lena-Maria (2023): Mikrostrukturelle und diagenetische Merkmale von klastischen Sedimentgesteinen der Vorland- und Faltenmolasse in Bayern (Westlicher Teil). Masterarbeit. TUM, München. Professur für Geoth. Technologies.

Drews, M. C.; Duschl, F. (2022): Overpressure, vertical stress, compaction and horizontal loading along the North Alpine Thrust Front, SE Germany. In: Mar. Pet. Geol. 143.

Rüeck, Benedikt L. (2023): Mikrostrukturelle und diagenetische Merkmale von klastischen Sedimentgesteinen der Vorland- und Faltenmolasse in Bayern (Östlicher Teil). Masterarbeit. TUM, München. Professur für Geoth. Technologies.



Offset well-based pore pressure prediction for deep geothermal development in the Bavarian Molasse Basin

Malte J. Ziebarth1, Indira Shatyrbayeva1, Florian Duschl1, Oliver Heidbach2, Birgit Müller3, Winfried Büchl4, Michael C. Drews1

1Technische Universität München, Germany; 2Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum; 3Karlsruhe Institute of Technology; 4G.E.O.S. Ingenieur-Gesellschaft mbH, Freiberg, Germany

Knowledge of pore pressure is a key prerequisite for safe drilling in the deeper subsurface. This is particularly the case for deep geothermal projects, where drilling covers a significant share of the overall project cost. Especially in areas with abnormal pore pressure (above or below hydrostatic pore pressure) the pre-drill prediction of pore pressure is challenging.

Here, we present a three-component data-driven workflow for the prediction of pore pressure. The first component is a pore pressure database covering the Bavarian Molasse Basin which comprises of 449 pore pressure data records from 25 hydrocarbon and geothermal wells from 1955 through 2013. All data records are assessed using a new quality ranking scheme. The second component is a set of two geological models for pore pressure projection between adjacent wells. These models are based on shared geologic history between adjacent wells, typically within stratigraphic units. The first model projects pore pressure between wells assuming constant vertical effective stress, while the second model assumes constant pore overpressure. The final component—the interactive computer application EFECT—joins the first two components to “explore, select, and predict” pore pressure data from the database to a planned drilling path.

Our aim is to ultimately workflow provide a standardized procedure for pore pressure prediction which yields practical constraints on the pore pressure ranges along planned drill paths. We hope that this will benefit geothermal developments in the Bavarian Molasse Basin and beyond by reducing the risks related to inadequately pore pressure-matched mud density.



Best Practices und Erfahrungen aus dem Tiefengeothermie-Projekt in Polling, Bayern

Julio Kemenyfy

Kemco GmbH, Deutschland

Best Practices und Erfahrungen aus dem Tiefengeothermie Projekt in Polling von der Planung bis zur Realisierung.



Towards Safer and Cost-efficient Construction of Geothermal Wellbores with a Real-Time Drilling Hydraulics Simulator

Wisam Sindi

Sindi Digital Energy Technologies UG (haftungsbeschränkt), Germany

To integrate geothermal energy into the future energy portfolio, it is essential to reduce the technical and financial risks of drilling deep geothermal wells. This can be achieved using a tool that detects drilling problems like plugged nozzles, cutting accumulations, circulation loss, and well control issues.

A real-time drilling rig hydraulics model is presented. The methodology uses a dynamic geometrical representation of the wellbore/drillstring-system to simulate wellbore hydraulics in real-time. The drilling fluid’s rheology is modeled using Power-Law, Bingham-Plastic, and Herschel-Bulkley models, per API Recommended Practice 13D. The model adapts to changes in pump rate and drillstring movement using real-time sensor data, including pump strokes, flowrate and bit/hole depth.

The model was validated with 500 hours of rig sensor data from drilling four oil wells with water-based mud and one deep-water High Pressure High Temperature (HPHT) well with synthetic-based mud. It accurately predicted standpipe pressures (SPP) for conventional drilling with water-based mud in both vertical and horizontal wellbores, with deviations of 0-10 bars. Short-term trends for measurements and predictions correlated well.

For the HPHT well, accuracy was lower, though trends were similar. Therefore, downhole temperature and pressure effects on mud shear stress must be considered. Special considerations model specific drill string components (e.g. heavy weights, collars, mud motors, and tool joints) without needing their design details.

The method also determines equivalent circulating density (ECD), annular cutting velocities, and flow regimes. Future work includes additional calculations using sensor data, such as Torque and Drag (TaD) and Managed Pressure Drilling (MPD) parameters.

Sindi-Towards Safer and Cost-efficient Construction of Geothermal Wellbores with a-205_Poster.pdf


Innovative, micro size wellbore enhancement system to boost geothermal production and thermal energy storage

Julian Hoffmann, Volker Wittig, Berker Polat

Fraunhofer IEG, Deutschland

For harvesting geothermal energy or any other subsurface utilization, normally three distinguishable subgroups are required: surface facility, wellbore and reservoir. It is the conjunction and good linkage of these 3 groups to make for optimal output of any installation. With regards to wellbore and reservoir, the underground interface between both needs to be as effective as possible in order for the geothermal reservoir to be productive. Upgrading such within one or several desired production zones of the borehole serves to improve permeability and thus, final production out of a geothermal reservoir. Such reservoir enhancements may be done for example through radial jet drilling (RJD), where micro size drilling tools, powered by high pressure water, are eroding or mechanically drilling laterals away from the main wellbore.

Today’s proven RJD process itself runs on coiled tubing (CT), but only after the deflector system required for the desired change of direction has been laboriously inserted into the borehole via casing and full rig, resulting in high operating times and cost. Reducing these setup times to a minimum will upgrade measures and services such as RJD, bringing more safety, efficiency and cost savings. The core of new, RJD related, developments besides their essential downhole tools is an innovative BHA system allowing use merely with a coiled tubing and wireline system rather than requiring a full rig. Furthermore, extended logging may be possible by incorporating wireline for fast data access and transfer. These further improvements will help to optimize geothermal production schemes.

Hoffmann-Innovative, micro size wellbore enhancement system-201_Poster.pdf


Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe Geothermie

Qiaoleiyue Wang, Gunther Brenner

Institut für Technische Mechanik, TU Clausthal, Deutschland

Das übergreifende Ziel des Gesamtprojekts ist die Entwicklung eines innovativen integrativen Konzepts für mitteltiefe Erdwärmesonden. Die Integration in die Wärmeversorgung von kleineren Kommunen und Industrieparks, die bislang noch nicht über ein Fernwärmenetz verfügen, ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus technischer Perspektive vorgesehen. Das Poster fokussiert auf die numerische Simulation einer Erdwärmesonde, die auf dem geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon mit Kohlendioxid als Arbeitsmittel basiert. Das Modell stellt die Grundlage für die realitätsnahe Modellierung eines CO₂-Erdwärmesondensystems in mittleren Tiefen dar. Die numerische Simulation zielt darauf ab, transiente Temperaturänderungen im Untergrund vorherzusagen, das Wärmegewinnungssystem zu optimieren und dessen Sicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus ermöglicht der im Vergleich zu experimentellen Untersuchungen geringe Aufwand, der durch Modifikationen des Strukturdesigns unter Zuhilfenahme der numerischen Simulation, beispielsweise in Form einer koaxialen Struktur, erforderlich ist, eine Analyse hinsichtlich der thermischen Energieausnutzung, was zu einer gesteigerten Wärmeausnutzungseffizienz führt.

Wang-Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe-218_Poster.pdf
Wang-Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe-218_Slides.pdf


Deep geothermal ground heat exchanger in salt structures - a contribution to the heat transition in northern Germany

Bauer Sebastian1, Maver Kim Gunn2, Trittin Tom3, Kirsch Reinhard4

1Institut für Geowissenschaften, Universität Kiel, Deutschland; 2green therma, Dänemark; 3Stadtwerke Flensburg, Deutschland; 4GeoImpuls, Deutschland

The subsurface of large parts of the North German Basin is dominated by salt structures (flat salt pillows and steeply rising salt domes). Although no thermal water-bearing horizons within these salt structures exist, they nevertheless offer good conditions for geothermal utilization using closed geothermal systems. Rock salt has a higher thermal conductivity compared to the surrounding rocks, which leads to a modified temperature field with increased temperatures within the salt structure, at least in the medium-depth range above 2500 m as well as higher extraction rates along a heat exchanger.

The project UPTES (Investigation of the potential of deep geothermal probes in Schleswig-Holstein) aims to establish a planning tool for deep coaxial heat exchangers in salt structures. Both the subsurface conditions (distribution and depth of salt structures, thermal conductivities) and the technical parameters of the coaxial heat exchangers are considered. The technical configuration of a newly developed deep coaxial borehole heat exchanger by green therma, employing a combination of vertical and horizontal heat exchanger sections and improved thermal insulation, is used in this project, which starts in autumn 2024. This poster will thus present the project ideas, project outline and intended work packages.

Sebastian-Deep geothermal ground heat exchanger in salt structures-112_Slides.pdf


Vergleich von optimierten Modellen zur Untersuchung von Heizpotenzialen in stillgelegten Bergwerken unter Verwendung von Grubenwasser

Tom Ebel, Willi Krause, Timm Wunderlich, Lukas Oppelt, Fritz Raithel, Thomas Grab, Tobias Fieback

TU Bergakademie Freiberg, Deutschland

Bergwerke stellen nach ihrer Außerbetriebnahme und der einhergehenden natürlichen Flutung große Wasserreservoire dar. Diese Wasserreservoire rücken zunehmend in den Fokus der Gemeinden und Energieversorger besitzen sie doch ein hohes Potenzial an erschließbarer Erdwärme. Durch den Kontakt mit dem Gestein ist das sogenannte Grubenwasser gut thermisch an den Untergrund angekoppelt. Dies führt dazu, dass bei einer energetischen Nutzung dieses Wassers eine große Speichermasse im Untergrund wärmetechnisch aktiviert werden kann, was mit einer entsprechenden hohen Wärme- oder Kälteleistung korreliert.

Die Erschließung der oftmals verwahrten Bergwerke ist jedoch mit hohen Kosten durch das Abteufen und Sichern von Bohrungen oder Schächten verbunden. Hohe Initialkosten bedingen, dass ein System eine lange zuverlässige Betriebsphase ermöglicht und keine negativen Veränderungen, wie ein Abfall der Wärmeleistung, stattfinden. Diese können durch eine übermäßige energetische Erschöpfung des Gesteins im Bergwerk zustande kommen. Eine genaue Vorausplanung der verfügbaren thermischen Energie ist daher essenziell.

Um dieses Energiepotenzial über die Lebensdauer einer Anlage zu bestimmen, lassen sich in der Literatur verschiedene Modelle finden. Analytische und vereinfachte numerische Modelle besitzen gegenüber komplexen CFD-Modellierungen den Vorteil, relativ genaue Ergebnisse in kurzer Zeit zu erzeugen. Jedoch konnten in den vereinfachten Literaturmodellen diverse Schwachstellen identifiziert werden, welche durch eine Eigenentwicklung verbessert werden.

Im Rahmen der Studie wurde ein solches Modell gegen adaptierte und optimierte Literaturmodelle sowie gegen umfangreiche CFD-Simulationen getestet. Die Ergebnisse zeigen eine bessere Übereinstimmung mit den Ergebnissen der komplexen CFD-Simulation als die Literaturmodelle. Ein Validierungsversuch wurde mit Realdaten einer Kleinzeche unternommen. Ursachen für Abweichungen werden diskutiert und Verbesserungsansätze vorgeschlagen.

Ebel-Vergleich von optimierten Modellen zur Untersuchung von Heizpotenzialen-119_Slides.pptx


Transformation des UNESCO-Welterbes Zollverein: Klimaneutralität und (geo-)thermische Nachnutzung

Jonas Enno Lehmann, Rene Verhoeven, Florian Hahn, Tobias Rolf, Michael Rath, Alexander Nikolov, Holger Born

Fraunhofer IEG, Deutschland

Das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen, NRW, strebt an, ab 2030 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, erarbeiten die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG sowie das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP eine Machbarkeitsstudie, die klären soll, wie eine Transformation des 100 Hektar großen Areals hin zu einer klimaneutralen Wärme- und Energieversorgung erreicht werden kann.

Als Industrie- und Kulturdenkmal erinnert Zollverein an die für die Entwicklung des Ruhrgebiets prägende Ära des deutschen Steinkohlebergbaus. Das Areal von Zollverein umfasst neben der ehemaligen Zentralförderanlage, die als Meisterleistung und Wegweiser für den sachlich-funktionalen Industriebau gilt, die 1957 entstandene Kokerei Zollverein. Nach der Stilllegung arbeitete das Land an der Umnutzung des Geländes zu einem Industrie- und Kulturdenkmal, das 2001 zum UNESCO-Welterbe erhoben wurde. Seitdem hat sich Zollverein zu einem lebendigen Standort für Kultur, Bildung und Freizeit entwickelt, mit mehr als 150 angesiedelten Unternehmen und jährlich bis zu 1,6 Millionen Besuchern.

Die Studie stellt sich der Herausforderung, einen denkmalgeschützten Industriekomplex nachhaltig zu transformieren, um ihn in ein modernes und nachhaltiges Welterbe weiterzuentwickeln, das als Vorzeigeprojekt für die Region und andere Welterbestätten dienen soll.

Im Fokus des Beitrags stehen die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Betrachtung der untertägigen Energiepotenziale ergeben. So werden insbesondere Problemstellungen und Lösungsansätze diskutiert, die sich im Zusammenhang mit der angestrebten thermischen Grubenwassernutzung unter Einbindung der auf dem Zollverein-Gelände erhaltenen Schachtanlagen ergeben. Dieser Beitrag setzt sich somit inhaltlich mit der Thematik von energetischen Quartiertransformationen und insbesondere mit dem Potenzial und den Problematiken einer geothermischen Nachnutzung der Bergbauinfrastrukturen des Steinkohlebergbaus auseinander.



GIS-basierte Analyse des Wärmebedarfs und des unterirdischen Potenzials stillgelegter Bergbauinfrastrukturen im Ruhrgebiet

Kevin Mannke, Florian Hahn, Stefan Klein, René Verhoeven, Jonas Enno Lehmann

Fraunhofer IEG, Deutschland

Das Ruhrgebiet zählt zu den größten Metropolregionen Europas und hat eine lange Steinkohlenbergbauhistorie. Die bestehenden, gefluteten Bergbauinfrastrukturen mit dem darin enthaltenen Grubenwasser bieten ein großes Potenzial zur thermischen Nutzung. Aufgrund der Notwendigkeit eines Energie- und Wärmewandels, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien, ist es essentiell dieses Potenzial zu erschließen. Durch die Verbindung des oberirdischen Wärmebedarfs mit dem unterirdischen Potenzial für Wärmeversorgung und -speicherung wird die Entwicklung möglicher Konzepte für eine nachhaltige Wärmeversorgung mithilfe von Grubenwasser im Ruhrgebiet optimiert und vereinfacht. Die GIS-basierte Analyse des Wärmebedarfs im lokalen Versorgungsgebiet kann verwendet werden, um die räumlichen Ausbauphasen eines Fernwärmenetzes sowie wirtschaftlich besonders attraktive Gebiete zu bestimmen. Durch die Digitalisierung unterirdischer Bergwerke anhand vorhandener Grubenpläne wird ein besseres Verständnis der unterirdischen Strukturen erlangt. Es ermöglicht auch, die besten Zugangspunkte zu den untertägigen Bergwerksinfrastrukturen zu finden und die Grundlage für weitere Modellierungen zu schaffen. Aus der Auswertung des Wärmebedarfs der einzelnen Gebäude kann der Gesamtwärmebedarf innerhalb des Versorgungsgebiets ermittelt werden, sowie Gebiete mit höherem oder niedrigerem Bedarf rausgefiltert werden. Dies ermöglicht eine präzise Gestaltung von Wärmenetzen und den dazugehörigen Versorgungskonzepten. Mithilfe der digitalisierten unterirdischen Bergbauinfrastrukturen lässt sich das Grubenwasser als Wärmequelle sinnvoll in das Versorgungskonzept integrieren. Neben der Möglichkeit, Wärmebedarf und -potenzial mit einander zu verschneiden, bietet die Digitalisierung viele weitere Vorteile, wie die Grundlage für z.B. thermohydraulische Modellierungen oder die 3D-Bohrpfadplanung.



Performance Monitoring von Wärmepumpensystemen mit Erdwärmesonden zum Heizen und Kühlen von Gebäuden

Krishna Timilsina, Sven-Yannik Schuba, Mu Huang, Peter Pärisch

Institut für Solarenergieforschung GmbH, Emmerthal, Deutschland

Untersuchungen zeigen, dass erdgekoppelten Wärmepumpen für Niedertemperaturanwendungen wie Heizung, Kühlung und Trinkwarmwasserbereitung in Gebäuden effizienter sind als Luft-Wärmepumpen. Daher kommen mit einem EWS-Feld gekoppelte Wärmepumpen besonders in Großanlagen mit Heiz- und Kühlbedarf zum Einsatz. Die Überwachung der Performance solcher Wärmepumpensysteme ist wichtig, da diese Systeme sensibel auf Betriebsstörungen reagieren. Die Komplexität des Systems und der Steuerungen führt oft zu einem ineffizienten Betrieb, und bei der Überwachung können bestehende Fehlfunktionen identifiziert werden. Diese Probleme könnten für einen nachhaltigen und optimalen Betrieb des Systems behoben werden. Auch die EWS-Felder benötigen aufgrund ihrer speicherähnlichen Eigenschaften eine Überwachung, um die langfristige Temperaturentwicklung aus Gründen der Nachhaltigkeit zu beobachten. Diese Studie konzentriert sich auf die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus den verfügbaren Messdaten von 10 verschiedenen Anlagen mit erdgekoppelten Wärmepumpen. Diese Standorte unterscheiden sich hinsichtlich der Gebäudenutzung (Wohn- oder Nichtwohngebäude), der Systemkonfiguration, des Standorts, des Zwecks (Heizung oder Kühlung) und der Datenverfügbarkeit (lang- oder kurzfristig) voneinander. Die Tiefe der EWS variiert von 40 m bis 145 m. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass der SPF von Wärmepumpen für die Heizung zwischen 2,5 und 6,5 und für die Kühlung zwischen 3,0 und 5,1 liegt. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen Wärmeentzug und -einspeisung ist an den meisten Anlagen nicht erreicht worden. Bei den meisten Standorten mit kurzfristigen Monitoringdaten ist die Veränderung des Temperaturniveaus des Grundwassers vernachlässigbar. Bei den Standorten mit Langzeitüberwachung konnte jedoch eine Abweichung der Grundwassertemperaturen im Laufe der Zeit erkannt werden. Zur weiteren Analyse werden die Vorteile der Regenerierung anhand der Wärmebilanz der Erdreichquelle und der Grundwassertemperaturen bewertet.

Timilsina-Performance Monitoring von Wärmepumpensystemen mit Erdwärmesonden zum-125_LongVersion.pdf
Timilsina-Performance Monitoring von Wärmepumpensystemen mit Erdwärmesonden zum-125_Poster.pdf
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Thermo-hydraulic interaction between individual shallow geothermal facilities (BHEs) of low thermal power (<30 kW) for one-family house heating purposes in Lower Saxony, Germany

Ernesto Meneses Rioseco1,2, Domenico Ravidà1, Michael Dussel1, Inga S. Moeck1,2

1Georg-August-Universität Göttingen; 2LIAG-Institut für Angewandte Geophysik

The utilization of shallow geothermal resources using ground source heat pumps is expected to gain considerable importance in future years due to, among other financial aspects, its base load capability and the vast available resource amount. The joint research project WärmeGut, which provides the framework for this study, supports scientifically the geothermal heat pump roll-out for the heat transition through a nationwide, uniform provision of geoinformation on near-surface geothermal energy in Germany. Over the last years, a BHE-field of shallow scattered individual installations and few small units of lattice layout with a depth range between 70 and 120 m has been developed within a neighborhood of newly built houses in Lower Saxony, Germany. The degree of thermo-hydraulic interaction between neighboring individual shallow geothermal facilities (BHEs) for one-family house heating purposes (<30 kW) depends on key controls such as groundwater velocity field, thermal load operational scheme, relative position of BHEs and further petrophysical parameters. This works studies the impact of such key controls on the thermo-hydraulic interference of individual 88 BHEs of small power (<30 kW) to demonstrate the severity (or lack thereof) of such interferences on the long-term performance of a real field of individual near-surface facilities typical for Lower Saxony shallow geological settings. Using finite-element approaches provided within the computational frameworks of FEFLOW and COMSOL Multiphysics®, we conduct a variety of long-term thermo-hydraulic simulations. This study is intended to bring insights into the thermo-hydraulic dynamics of a real field of 88 individuals BHEs in multiple lithological and hydrogeological layers.



Die Emulierte Erdwärmesonde (E-EWS) – Aktueller Entwicklungsstand des Prüfstands zur Untersuchung von TRT-Geräten

Hanne Karrer, Peter Osgyan, Xaver Meyer, Lars Staudacher

ZAE Bayern, Deutschland

Für die Auslegung von Geothermie Anlagen ist es neben weiteren Parametern entscheidend, die Wärmeleitfähigkeit des Untergrundes sowie den thermischen Bohrlochwiderstand zu kennen. Ein Thermal Response Test (TRT) ist die Methode der Wahl, um diese Werte zu ermitteln.

Seit der Entwicklung der mobilen TRT-Geräte in den 1990er Jahren gibt es zahlreiche Beschreibungen und Empfehlungen für die Durchführung der Tests, einschließlich der Vorgaben für den Testaufbau, die Anforderungen an die Messgeräte sowie die Auswertung eines TRTs, wie beispielsweise die VDI Richtlinie 4640 Blatt 5 in Deutschland. Dies ermöglicht Testanbietern ein eigenes TRT-Gerät zu bauen und einen solchen Test durchzuführen. Allerdings gibt es bislang noch keine etablierte Methode zur Überprüfung von TRT-Geräten einschließlich des Testablaufs und der Testauswertung.

Zur Qualitätssicherung von TRT-Geräten wurde daher am ZAE Bayern eine emulierte Erdwärmesonde (E-EWS) entwickelt und gebaut. Sie bildet das thermische Verhalten einer realen Erdwärmesonde (EWS) nach. Es können verschiedene Erdwärmesondeneigenschaften (Länge etc.) sowie Untergrundeigenschaften eingestellt werden. Dadurch können verschiedene TRT-Geräte innerhalb kurzer Zeit unter reproduzierbaren Randbedingungen getestet werden.

Besonders der Ausschluss der Umgebungseinflüsse (Sonne, Wind, Regen, Spannungsschwankungen des elektrischen Netzes) auf die TRT Messung wie sie speziell auf Baustellen vorkommen, stellen eine große Herausforderung für die TRT-Geräte und den Testablauf dar. Daher wurde im Rahmen des vom BMWK geförderten Verbundvorhabens „QEWSplus – Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme“ (FKZ: 03EE4020B) die E-EWS in einem Optimierungsschritt um die Möglichkeit der Nachbildung auch dieser Einflüsse ergänzt.

In diesem Vortrag sollen der aktuelle Entwicklungsstand der E-EWS dargestellt, sowie die Ergebnisse der ersten Messungen mit Emulierung der Umgebungseinflüsse vorgestellt werden.

Karrer-Die Emulierte Erdwärmesonde-186_Slides.pdf


Quantification of heat transport processes and heat recovery for a High-Temperature Aquifer Thermal Energy Storage field experiment at the TestUM field site

Sebastian Bauer, Johannes Nordbeck, Jan Niklas Nordheim

Institut für Geowissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland

Aquifer thermal energy storage (ATES) in the geological subsurface can help bridge the temporal mismatch between production and demand of energy from renewable sources by shifting heat seasonally. Increasing the temperature level of the stored heat provides additional energetic benefits of easier integration into the heat supply system as well as increased storage capacity and storage rates. Because HT-ATES represents a new technology and operational experience and insights into induced subsurface temperatures are rare, the heat experiments at the TestUM –Aquifer field site aim to provide a basis for characterization and verification of the hydraulic and thermal process understanding and for the energetic assessment of HT-ATES systems. For this, a well doublet was operated for one year mimicking heat injection and extraction cycles under heavily monitored conditions.

A numerical simulation model for coupled heat transport and groundwater flow was developed, representing all cycles of the experiment. Model results generally indicate a good agreement with measured temperatures, both for return flow temperatures as well as aquifer temperatures. It is found that density induced thermal convection strongly influences the temperature distribution close to the injection well, while temperatures in the far field are determined by horizontal convective heat transport and heat losses. The simulated return flow temperatures indicate the general trends of increasing heat recovery with increasing cycle number and reduced recovery with increasing cycle duration, in agreement with the experimental results. This demonstrates that numerical simulation allows for both an operational assessment and the prediction of the induced subsurface temperatures.

Bauer-Quantification of heat transport processes and heat recovery-167_Slides.pdf


Hochtemperatur Aquiferspeicher (HT-ATES) in tertiären Sanden der Niederrheinischen Bucht am Forschungszentrum Jülich

Olga Knaub1, Ulrich Steiner1, Gregor Bussmann1, Stefan Kasselmann2

1Fraunhofer IEG, Deutschland; 2Forschungszentrum Jülich, Deutschland

Die Hochtemperatur-Aquiferwärmespeicherung (HT-ATES) wird zurzeit vor allem in der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland anhand von verschiedenen Pilotprojekten untersucht. Dieser Technologie wird bei der Wärmewende ein hoher Stellenwert beigemessen, da sie die Lücke zwischen der überschüssigen Wärmeproduktion und schwankendem Wärmebedarf schließen kann. Neben der industriellen stellt auch die Abwärme aus Großrechnern eine Quelle dar, mit dessen absehbarem großflächigem Ausbau zunehmend überschüssige Wärme zu erwarten ist.

Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) errichtet eine Großrechneranlage und möchte in diesem Zuge erkunden, ob eine solche Quelle in Kombination mit einem HT-ATES geeignet ist, den bisherigen Einsatz von fossilen Energieträgern zu ersetzen und langfristig die Wärmebereitstellung des Campus zu gewährleisten. Die Tagebau-Aktivität in direkter Umgebung des FZJ bietet eine solide Datenbasis sowie hat Kenntnisse der geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund in der Region geschaffen. Eine vom Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) durchgeführte Vormachbarkeitsstudie hat ergeben, dass die Standortbedingungen günstig sind, so dass in einem nachgesetztem Forschungsprojekt die (hydro-)geologischen, technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Untergrundspeicherung detaillierter untersucht werden. Das erste Konzept sieht vor, die Abwärme zunächst im Sommer mit Strom (z.B. aus PV) über eine Wärmepumpe auf ca. 80 °C zu erwärmen und einzuspeichern. Im Winter kann diese entnommen und über eine weitere Wärmepumpenstufe auf die Vorlauftemperatur des bestehenden Fernwärmenetzes angehoben werden. Als Speicherhorizonte kommen die ca. 800 m tiefliegenden, durchlässigen Sande des Tertiärs der Niederrheinischen Bucht in Frage. Erste Prognosen zeigen, dass der Speicher bei den angenommenen Bedingungen eine thermische Entzugsleistung von bis zu 13 MW (ca. 30 GWh als Kapazität) besitzt.



Microbial diversity in a saline siliciclastic aquifer at the ATES exploration site Berlin-Adlershof

Julia Mitzscherling1, Lioba Virchow2, Martin Gitter3, Armando Alibrandi1, Simona Regenspurg2, Stefan Kranz2, Dirk Wagner1,4

1GFZ German Research Centre for Geosciences, Section Geomicrobiology, Potsdam, Germany; 2GFZ German Research Centre for Geosciences, Section Geoenergy, Potsdam, Germany; 3Technische Universität Berlin, Department of Applied Geochemistry, Berlin, Germany; 4University of Potsdam, Institute for Geosciences, Potsdam, Germany

Microbial processes such as biofilm formation (clogging) and mineral precipitation (scaling) can affect the effectiveness of aquifer thermal energy storages (ATES). They can reduce the permeability of potential reservoirs and compromise the efficiency of ATES facilities. In addition, microbial processes can release toxic trace elements such as arsenic through iron mineral dissolution in the subsurface. To evaluate the microbial impact on the performance of ATES, it is crucial to identify in situ metabolic processes and microbial key players.

At the ATES exploration site Berlin-Adlershof, we monitored the microbial abundance, community composition and metabolic functions for 2 years after drilling in a Jurassic sandstone aquifer at ~225 m depth. We applied culture-dependent and -independent approaches such as enrichment cultures, amplicon sequencing, metagenomics and -transcriptomics in the context of the groundwater hydrochemical conditions.

The aquifer was characterized by an in-situ temperature of 17 °C, Na and Cl dominated fluid (TDS ~20 g L-1) and organic substrates including acetate. The microbial community was adapted to saline and alkaline conditions. Over time, the community shifted from mainly fermenting bacteria, capable of hydrogen and organic acid production, to a syntrophic community of fermenting and sulfate reducing bacteria, with the latter consuming the fermentation products. These processes involve the risk of corrosion, but also offer the possibility to dissolve mineral scales.

Results of this study in combination with a percolation experiment analyzing biotic versus abiotic processes at different temperature conditions, will help to develop prediction tools for potential system operational failures and appropriate countermeasures in ATES.

Mitzscherling-Microbial diversity in a saline siliciclastic aquifer-259_Poster.pdf
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Analytische Berechnung instationärer Wärmeleitungsprobleme in der Geothermie

Shahab Mohammadi, Gunther Brenner

TU-Clausthal, Institut für technische Mechanik, Deutschland

Wir präsentieren analytische Berechnungen des instationären Wärmetransfers durch Wärmeleitung in einem zylindrischen Bereich und in einer Platte, welche als vereinfachte Modelle für geothermische Systeme mit oder ohne Wärmespeicherung betrachtet werden können. Die vorliegende Analyse ermöglicht es uns, die thermische Penetrationstiefe während einer instationären Startphase sowie nach Erreichen eines quasistationären Zustands zu erläutern. Durch die Nutzung der ermittelten thermischen Penetrationstiefe können wir den minimal möglichen Abstand zwischen zwei geothermischen Bohrlöchern bestimmen und zudem die Auswirkungen der Komplettierungseigenschaften auf diesen Abstand anhand der analytischen Lösung des Problems überprüfen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse verwendet, um numerische Methoden zu verifizieren. Diese analytische Lösung kann zudem genutzt werden, um die Integration eines numerischen Reservoirmodells mit dem Bohrlochmodell zu erleichtern.

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Unsicherheitsbewertung bei der Reservoircharakterisierung von HT-ATES mittels SP und Widerstandslogs

Ulrich Steiner1, Florian Bauer2

1IEG, Deutschland; 2KIT, Deutschland

Die Bewertung von Porosität und Permeabilität ist entscheidend für die Charakterisierung von Reservoiren. Seit Archie (1942) die Beziehung zwischen dem elektrischen Widerstand und Porosität aufzeigte, wurden seine Prinzipien vielfach adaptiert, besonders zur Bewertung des Kohlenwasserstoffpotenzials. Prognosen sind jedoch aufgrund der Notwendigkeit zusätzlicher Parameter wie z.B. Messtemperatur, Anordnungsparameter und Salzgehalt des Reservoirfluids mit Unsicherheiten behaftet.

Zwischen den 1950er und 1980er Jahren wurden zur Erdölgewinnung im ehemaligen Erdölfeld Leopoldshafen bei Karlsruhe 19 Bohrungen abgeteuft, deren Daten (Bohrberichte, Logs, Kerndaten) nun zugänglich sind. Die Neubewertung dieser heterogenen, archivierten Daten zur Reservoircharakterisierung ist eine Herausforderung, da sich im Laufe der Zeit Logging- und Interpretationspraxis verändert haben.

Ziel der vorgestellten Untersuchungen ist die Nachnutzung ehemaliger Erdöllagerstätten im Oberrheingraben zur Hochtemperatur Aquiferspeicherng (HT-ATES). Diese bietet durch die Wärmeproduktion aus Tiefengeothermie attraktive Synergien, in dem die Überschusswärme aus den Sommermonaten für die tendenziell defizitären Wintermonate zwischengespeichert werden kann. Die umfangreiche Kenntnis zur Geometrie und den hydraulischen Reservoireigenschaften aus den Erdöldaten reduziert zudem das Fündigkeitsrisiko.

In der vorliegenden Arbeit werden die Kalksandsteine der Meletta-Schichten der Froidefontaine-Formation auf ihre hydraulischen Eigenschaften untersucht und die Unsicherheiten mittels Sensitivitätsanalysen aus Monte-Carlo Simulation quantifiziert. Datengrundlage bilden SP- und Resistivity Logs und die aus ihnen abgeleitete Porosität auf nach der Archie-Beziehung und der Vergleich mit den hydraulischen Untersuchungen an Kernmaterial.



Performance of High-Temperature Aquifer Thermal Energy Storage (HT-ATES) in the Upper Jurassic geothermal reservoir of the German Molasse Basin

Kalliopi Tzoufka1, Guido Blöcher2,3, Mauro Cacace2, Daniela Pfrang1, Kai Zosseder1

1Technical University of Munich, Dept. of Civil and Environmental Engineering, Geothermal Energy Group, Germany; 2Helmholtz Centre Potsdam – GFZ German Research Centre for Geosciences, Germany; 3Technical University of Berlin, Dept. of Engineering Geology, Germany

High-Temperature Aquifer Thermal Energy Storage (HT-ATES) is considered for system development in the Upper Jurassic reservoir of the German Molasse Basin. In the present work, the storage of high-temperature fluids in the geothermal reservoir is evaluated under the encountered reservoir conditions, physical properties and a reservoir-adopted operation scheme. The interplay of these parameters will determine the performance of the HT-ATES-system. Coupled thermal-hydraulic numerical models are developed that represent the 500 m thick reservoir, and further consider it subdivided into three homogeneous units, introducing thus a spatial distribution of rock properties in the vertical direction. This anisotropy in the parameter space allows to identify the contribution of individual layers into the fluid migration and heat transfer. The physics-based models consider density and viscosity variation (IAPWS thermodynamic property formulations) enabling the investigation of potential occurrence of density-induced buoyancy.

Encountered ranges of rock properties are compiled by previous field and laboratory investigations, and the initial numerical models are parameterized with their average values. Provided the geological and structural reservoir heterogeneity, and therefore variance in the material properties, additional heat-storage scenarios are evaluated. Those facilitate to investigate the development of buoyancy fluxes as favored by high permeabilities, or advective and conductive heat loss components triggered by elevated flow rates or correlated with increase of the surface-area between thermally perturbed rock volume and adjacent rock matrix, or further any operational-induced thermal-hydraulic interference between injection and production. To enable a time-efficient HT-ATES-system evaluation, in the next phase the development of a reduced order model is planned.



Well Layout Optimization of High-Temperature Aquifer Thermal Energy Storage System subjected to Ambient Groundwater Flow

Dejian Zhou1, Ke Li2, Huhao Gao1, Alexandru Tatomir1, Leonhard Ganzer2, Gunther Brenner2, Philip Jaeger2, Martin Sauter1,3

1University of Göttingen, Germany; 2Clausthal University of Technology, Germany; 3Leibniz-Institute of Applied Geophysics (LIAG), Germany

High-temperature aquifer thermal energy storage (HT-ATES) systems have significant potential to balance the seasonal mismatch between energy supply and demand. Ambient groundwater flow can be expected to cause substantial energy loss as a result of thermal convection compared to the conduction. Installing a well matrix to counteract the negative impacts of groundwater flow in HT-ATES is impractical due to the high drilling cost. Thus, the design of injection/production well configurations requires particular attention. In this study, the impacts of well layouts on the system performance with an ambient groundwater flow velocity of 0.1 m/d is being investigated employing the open-source research software, DuMuX . Results show that the up-gradient hot well achieves the highest energy recovery rate and production temperature for single-well configuration, reaching ca. 85 % and 78 ℃, respectively. On the other hand, a multi-well configuration, with higher initial investment and maintenance costs, performs better in energy recovery rate and production rate. The highest energy recovery rate reaches ca. 85 % when all the water is injected from the up-gradient hot well and extracted from the down-gradient hot well. Compared to the single-well system, the multi-well system presents a lower levelized cost of heat, but a higher total 30-year profit and CO2 emission reduction



Gamechanger Zinsniveau – Auswirkungen der hohen Zinsen und Handlungsoptionen für die Tiefengeothermie

Nils Deißner

Rödl & Partner GmbH WPG, Deutschland

In dicht besiedelten Gebieten, in denen eine hohe Wärmeabnahmedichte vorliegt, ist die Tiefengeothermie in den Transformationskonzepten der Energieversorger und Stadtwerke bereits ein wichtiger Bestandteil. Hier wird aktuell vor allem Erdgas zur Beheizung genutzt. In ländlich geprägten Regionen, wo die Haushalte für die Wärmeversorgung aktuell vor allem das klimaschädliche Heizöl nutzen, werden Tiefengeothermieanlagen dagegen weniger berücksichtigt. Die Gründe hierfür liegen primär an den zusätzlichen Investitionen für die Verlegung eines Fernwärmenetzes. Ohne das Vorliegen von großen Wärmeabnehmern stehen den hohen Investitionen teilweise zu geringe Umsatzerlöse gegenüber. Die Finanzierung der Bohrungen und des Netzes erfolgt in der Regel mit Hilfe von Fremdkapital, die entstehenden Zinskosten sind auf Grund des derzeitigen Zinsniveaus die größte Kostenposition, zumindest in den ersten Betriebsjahren. Die Folge: Der Erfolg von Tiefengeothermieprojekte im ländlich geprägten Raum hängt von den Finanzierungskosten ab.

Welche Möglichkeiten bieten sich also für Projektentwickler und Energieversorger, um trotzdem tiefengeothermische Projekte auch in mittel bis dünn besiedelten Gebieten zu realisieren und somit eine grundlastfähige und klimaneutrale Wärmeversorgung bereitstellen zu können?

Im Rahmen des Vortrages werden wir aufzeigen, ob eine Kombination der Tiefengeothermie mit „kalten“ Fernwärmenetzen eine Lösung sein kann. Die Wärme wird in „kalten“ Wärmenetzen an die Abnehmer verteilt und dort über dezentrale Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gehoben. Diese Technologie wird bislang für echtes Kaltwasser genutzt, wobei die hohen Stromkosten auf Seite des Kunden ein häufig geäußerter Kritikpunkt sind. Die erforderliche Arbeit der Wärmepumpen wäre durch höhere Temperaturen im Transportnetz geringer, allerdings zu Lasten der Wärmenetzverluste bzw. der Stromkosten auf Seiten des Versorgers für die Tiefpumpe.



Addressing thermal interference and regulatory gaps related to geothermal heat pumps across European countries

Javiera Chocobar1, Kai Zosseder1, Cornelia Steiner2, Marlon Brancher(on behalf of the GEOBOOST Consortium Members)2

1Technical University of Munich, Chair of hydrogeology - Geothermal Energy, Arcisstr. 21, Munich, Germany; 2Competence Unit Geoenergy, GeoSphere Austria, Hohe Warte 38, Vienna, Austria

The GeoBOOST project aims to promote the adoption of geothermal heat pumps (GHPs) across the European Union (EU). GHPs are currently the most effective and versatile technological solution for reducing dependence on fossil fuels.

As part of the project, this study focuses on developing recommendations for a robust legal and technical framework to prevent interference in open and closed loop GHP systems. The goal is to optimise planning and design of systems, thereby maintaining their efficiency and geothermal resources management. A comprehensive review was conducted on studies evaluating thermal interference between adjacent GHP systems and its impact, and applicable regulations across EU countries involved in the project (Belgium, Spain, Germany, Ireland, Sweden, Austria, the Netherlands, and Poland).

Results indicate that thermal interference can significantly reduce GHP system efficiency if not considered during the planning phase. The regulatory review shows major variations in legal requirements, highlighting the heterogeneity of GHP data records, which raises issues with standardisation and implementation of reporting practices.

In response, we propose a holistic approach to address thermal interference and regulatory challenges, enabling more efficient and compliant GHP systems planning. A key component of this initiative is a robust data collection structure to harmonise data from various regions, which has the potential to allow for more accurate assessments and improved framework reliability. This structure proposes information about drilled geology and hydrogeology and GHP installation data. Adopting this framework can improve the visibility of geothermal projects, provide data for facilitated market analysis and stimulate the market for GHPs.

Chocobar-Addressing thermal interference and regulatory gaps related-176_Slides.pptx


Zum Umgang mit konkurrierenden Interessen im bergrechtlichen Genehmigungsrahmen

Victoria von Minnigerode

Rödl & Partner, Deutschland

Das Bundesberggesetz (BBergG) regelt in § 3 Abs. 2 S. 2, dass sich das Eigentum an einem Grundstück nicht auf die sogenannten bergfreien Bodenschätze erstreckt. Die Aufsuchung und Gewinnung von Erdwärme ist daher dem Verfügungsrecht des Grundstückseigentümers entzogen und bedarf einer bergrechtlichen Genehmigung. Die Aufsuchung von Erdwärme ist erlaubnispflichtig, für die Gewinnung bedarf es einer Bewilligung, gem. § 6 S. 1 i.V.m. § 3 Abs. 2 Nr. 2 lit. b BBergG. Sowohl die Aufsuchungserlaubnis, als auch die Bewilligung gewähren ihrem Inhaber für einen begrenzten Zeitraum in einem bestimmten, räumlich umgrenzten Feld ein im Verhältnis zu Dritten ausschließliches Recht. Innerhalb eines Aufsuchungsfeldes können nur unter engen Voraussetzungen und auch nur in begrenztem Umfang überlappende Aufsuchungserlaubnisse für denselben Bodenschatz erteilt werden. Nicht ausgeschlossen ist hingegen die Erteilung einer Bewilligung innerhalb eines bestehenden Erlaubnisfeldes.

Wie sich zeigt, kann die Ausschließlichkeit von Bergbauberechtigungen im Ergebnis dazu führen, dass bei geothermischen Aktivitäten im selben Feld, selbst wenn diese in unterschiedlichen Stockwerken stattfinden, eine Überlagerung mehrerer Bergrechte für verschiedene Inhaber zum Teil nur eingeschränkt oder garnicht zulässig ist. Mit dem vierten Bürokratieentlastungsgesetz soll zumindest der rechtliche Rahmen für ein Nebeneinander von Tiefengeothermie und oberflächennaher Geothermie vereinfacht und bundesweit vereinheitlicht werden.

Im Rahmen dieses Beitrages soll die Bedeutung konkurrierender Interessen im Kontext des bergrechtlichen Genehmigungsrahmens beleuchtet werden. Dabei soll insbesondere auf das Verhältnis konkurrierender Anträge auf Erteilung gleichwertiger oder unterschiedlicher Bergbauberechtigungen für überlappende Felder eingegangen werden. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten von Kooperationen beleuchtet und aktuelle Entwicklungen zur Stockwerkstrennung dargestellt werden.

von Minnigerode-Zum Umgang mit konkurrierenden Interessen im bergrechtlichen Genehmigungsrahmen-150_Slides.pptx


Umwelteinflüsse von tiefer und mitteltiefer geothermischer Wärmeerzeugung im Süddeutschen Molassebecken

Hannah Uhrmann, Florian Heberle, Dieter Brüggemann

University Bayreuth, Deutschland

Zur Erreichung der Klimaziele der deutschen Bundesregierung ist die Wärmewende unverzichtbar. Großes Potenzial haben dabei in geothermischen Heizwerken, die je nach geologischen Bedingungen unterschiedliche Anlagenkonfigurationen erfordern. Um das Spektrum im süddeutschen Molassebecken abzudecken, werden die Umweltauswirkungen von zwei Heizwerken verglichen: einer klassischen Tiefengeothermieanlage und ersten Ergebnissen eines theoretischen Modells einer mitteltiefen Anlage, die Wärmepumpen nutzt um die Vorlauftemperatur anzuheben. Dabei wird auf die kritischen Parameter eingegangen, die den Fußabdruck besonders beeinflussen und reduzieren können. Diese Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der EU-CO2e-Grenzwerte der Taxonomie besonders relevant, die alle fünf Jahre gesenkt werden und bis 2050 Netto-Null erreichen sollen.

Zur Bewertung der Anlagen wird eine Ökobilanzierung für hydrothermale Geothermieheizwerke vorgestellt, die auf den Standards ISO 14040 und 14044 basiert. Diese Analyse umfasst die ökologischen Auswirkungen in verschiedenen Wirkungskategorien: Treibhausgaspotenzial, Verbrauch fossiler und mineralischer Ressourcen sowie Versauerung von Gewässern. Untersucht werden die Lebenszyklusphasen Konstruktion, Betrieb und Rückbau, wobei sowohl die untertägigen Komponenten wie Bohrungen als auch die obertägigen Anlagen berücksichtigt werden. Die Treibhausgasemissionen betragen 66 g CO2/kWh für die tiefengeothermische und 102 g CO2/kWh für die mitteltiefe Geothermieanlage. Besonders beeinflusst werden die Anlagen durch ihren Strombedarf, der durch den deutschen Strommix gedeckt wird. Hiervon ist die die mitteltiefe Anlage stärker betroffen als die tiefengeothermische Anlage, da neben der Tiefenpumpe zusätzlich Strom für die Wärmepumpen benötigt wird. Um die Spannbreite der geologischen Randbedingungen für mitteltiefe Anlagen abzubilden wird in zukünftige Arbeiten eine systematische Untersuchung vorgenommen.

Uhrmann-Umwelteinflüsse von tiefer und mitteltiefer geothermischer Wärmeerzeugung-172_Poster.pdf
Uhrmann-Umwelteinflüsse von tiefer und mitteltiefer geothermischer Wärmeerzeugung-172_Slides.pptx


Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling

Volker Clauß1, Ard de Reus2

1Gradyent GmbH, Deutschland; 2Gradyent BV, Niederlande

Problemstellung

  • Für den optimalen Betrieb und Steuerung von Geothermieanlagen ist eine niedrige Rücklauftemperatur entscheidend, das erhöht den Ertrag und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Geothermie und der Fernwärme
    • Der Kunde sichert die Grundlast seines Fernwärmesystems durch eine Tiefengeothermie-Anlage (2 Km Teufe, 75 Grad Vorlauf, 8 MW Wärmeleistung) hohe Rücklauftemperaturen verhindern allerdings eine optimalere Steuerung des Wärmetauschers und einen maximierten Ertrag
    • Auf Basis der Vorligenden Betriebserfahrungen hat der Kunde eine Ausschreibung zur Reduzierung der Rücklauftemperauren und zur Verbesserung der Geothermie-Steuerung vorgenommen

Lösungsansatz: Rücklauftemperaturreduzierung durch Digitalen Zwilling

  • Vollständiger Netzeinblick: Sichtbarkeit von Temperaturen und Problemstellungen historisch und im laufenden Betrieb
    • Auf Basis der historischen Analyse können Netzengpässe und Abnehmer identifiziert werden, welche eine Temperaturabsenkung verhindern
    • Auf Basis des Echtzeit-Monitorings erfolgt im laufenden Betrieb die Priorisierung von Maßnahmen zur Rücklauf-Temperaurabsenkung, die den größten Nutzen bringen werden
    • Der Digitale Zwilling wird zusätzlich zur Dynamischen Rücklauf-Temperaursteuerung eingesetzt

Das Praxisbeispiel ist aus den Niederlanden

Clauß-Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling-289_Poster.pdf
Clauß-Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling-289_Slides.pdf


Rechtskonforme Entsorgung von strahlenschutzrechtlichen Rückständen aus der Tiefengeothermie

Katharina Peters, Martin Wolf

Brenk Systemplanung GmbH, Deutschland

In typischen Kraftwerken der Tiefengeothermie in Deutschland werden primär drei Arten von Rückständen produziert. Scalings, welche Ausfällungen der Thermalwasser von kristallinen Reservoirs sind, können Konzentrationen von Schwermetallen wie Arsen, Antimon und Blei im Bereich mehrerer Hundert mg/kg erreichen. Deren Radionuklidgehalte für die typischen Hauptnuklide Ra-226 und Pb-210 aus der natürlichen Uran-Zerfallsreihe weisen häufig mehrere tausend Bq/g auf. Daneben fallen jedwede Materialien an, welche mit den Scalings in Berührung kommen, wie beispielsweise die persönliche Schutzausrüstung der Mitarbeiter. Die dritte Art bilden Stahlabfalle, nämlich die Druckrohre, mit welchen die Scalings in Berührung kommen. Diese Rückstände fallen typischerweise bei Reinigungsarbeiten an Wärmetauschern, bei Pumpenrevisionen, aber auch allgemeinen Reinigungen an und sind aufgrund überhöhter Radionuklidgehalte als Rückstände gemäß Strahlenschutzgesetz einzuordnen.

Herausfordernd im Sinne der rechtskonformen Entsorgung der Rückstände in Deutschland sind im Wesentlichen die Kombination aus hohen Gehalt an chemischen Elementen wie Arsen und Antimon zusammen mit überhöhten spezifischen Aktivitäten durch Ra-226 und Pb-210. Es wird anhand einschlägiger Beispiele gezeigt, welche Entsorgungswege grundsätzlich zur Verfügung stehen, welche Nachweise zu erbringen sind und welche organisatorischen und strahlenschutztechnischen Maßnahmen sowie fachgutachterlichen Begleitungen des Entsorgungsprozesses notwendig sind, um eine rechtskonforme, praxistaugliche und wirtschaftliche Lösung zu erhalten.



Innovation through operations excellence

Floris Veeger, Robbie Bilsland, Tijn Nederstigt

Sproule, Netherlands, The

There are many innovation topics on the agenda of various geothermal organisations. These topics often explore the boundaries of technolgy and science. We believe that there is still a lot to be learned by operational excellence. Closing the loop from design to construction to production monitoring and maintenance needs to be closed by applying the lessons learned in new designs. In this poster we provide examples of these lessons learned for sandstone high saline brine projects during the development of approximately 10 geothermal projects with a capacity of over 150 MW thermal, including well design and well testing learnings, production and geohazard monitoring and and production optimisation projects.

Veeger-Innovation through operations excellence-239_Poster.pdf
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Numerical Assessment Of Subsurface Dynamics During Operation Of The Innovative Carbon Dioxide-based Electrothermal Energy And Geological Storage System (CEEGS)

Márton Pál Farkas1, Dounya Behnous2, Júlio Carneiro2,3, Andrés Carro4, Ricardo Chacartegui4, Cornelia Schmidt-Hattenberger1

1GFZ Potsdam - German Research Centre for Geosciences, Germany; 2Converge!, Lda, Portugal; 3University of Évora, Portugal; 4University of Seville, Spain

The novel concept of Carbon Dioxide-Based Electrothermal Energy and Geological Storage System (CEEGS) offers a solution for large-scale buffer capacity for balancing non-dispatchable wind and solar energy resources and providing additional value for carbon capture, usage and storage (CCUS) by utilizing carbon-dioxide as working fluid. In this paper, we aim at understanding geological parameters and fluid flow processes that control both subsurface and surface performance of the proposed system.

The transient pressure and temperature processes in the reservoir are modelled using CMG GEM and STARS simulators. The system has two operation phases: first, a carbon dioxide plume is established in the reservoir through continuous injection in a well. After that, intra-day energy storage periods are simulated. The sensitivity of the geological parameters on system performance are tested in two generic reservoirs under realistic conditions: deep saline aquifer in sandstone and deep geothermal carbonate rock.

The simulation study shows that besides rock transmissibility, larger reservoir depth and geothermal gradient may significantly enhance system efficiency and energy output. It is also observed that both geological scenarios can provide considerable well injectivity and productivity as well as gross efficiency and sustainability for economic operation. It is also shown that initial carbon-dioxide plume setup phase may not only allow minimizing unsolicited brine co-production, but it may effectively induce well productivity decrease due to geochemical reactions between carbon dioxide, rock and brine. Other concepts where geothermal energy with carbon capture and storage are combined may benefit from the results of this study as well.

Farkas-Numerical Assessment Of Subsurface Dynamics During Operation-212_Poster.pdf
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Project “OptInAquiFer”: First results of thermo-hydraulic simulation from a case study on the feasibility of HT-ATES systems from a geological point of view

Simon Freitag1, Nikolai Strodel2, Marco Wunsch3, Wolfgang Bauer1, Harald Stollhofen1

1Friedrich-Alexander-Universität, Deutschland; 2HIR Hamburg Institute Research GmbH; 3GTN Geothermie Neubrandenburg GmbH

Achieving CO2-neutral heat production requires renewable sources such as geothermal energy. However, heat demand varies regionally and seasonally, while continuous production is more efficient. In theory, high-temperature aquifer thermal energy storage systems (HT-ATES) can help to address this mismatch if properly sized and implemented. This requires extensive geological surveys which are challenging and costly, especially in urban areas where demand is high, but space is limited, and detailed thermohydraulic simulations. In this project, real heating network data including timedependent flow rate and fluid temperature (>85°C) from heat providers of three different major cities, namely Augsburg, Freiburg. i. Br., and Hamburg, in Germany served as input data for long-term (≥10 years) thermohydraulic FeFlow simulations, where different stratigraphic and lithological layers in the deep subsurface (>800 m b. sl.) are targeted for ATES applications. The aim is first to determine the feasibility of HT-ATES, second to identify its efficiency regarding the ratio between cyclic injection and extraction of heat energy for different settings at each location and finally, to find individual costoptimal solutions taking into account different potential storage system designs for existing heating networks.

Initial simulation results for Hamburg show that certain subsurface layers are generally suitable for HTATES systems, although the system efficiency decreases slightly as the number of wells increases. Similar investigations are underway for the other two locations and further results will be available by the time of the congress



Analytisches Verfahren zur Berechnung von grundwasserdurchströmten Erdwärmesonden-Feldern

Roland Koenigsdorff1, Addinda Van de Ven1, Daniel Toker2, Stefan Hofmann1

1Hochschule Biberach; 2Universität Ulm

Eine schnelle, einfache und seit Jahrzehnten etablierte Methode für die Dimensionierung von Erdwärmesonden-Feldern ist die dynamische Simulation mit analytischen Lösungen, z. B. in Form sog. g-functions. Diese sind in Programmen wie EED, EWS, GEO-HANDlight und auch verschiedenen Python-Toolboxen umgesetzt. Der Einfluss strömenden Grundwassers, insbesondere die individuelle gegenseitige Beeinflussung der Erdwärmesonden in einem Feld und die Begrenzung der Grundwasserströmung auf nur einen Teil der betreffenden geologischen Schichten, wird dort jedoch nicht oder nur rudimentär berücksichtigt.

Im Forschungsvorhaben QEWSplus „Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme“ (Förderung: BMWK, FKZ: 03EE4020, www.qewsplus.de) wurde von der Hochschule Biberach in Kooperation mit der Universität Ulm ein analytisches Rechenmodell implementiert, welches die Berechnung der Auswirkung einer Grundwasserströmung auf die einzelnen Sonden in einem Sondenfeld in Analogie zu den bekannten g-functions berechnet. Das Verfahren schließt an eigene Vorarbeiten aus Van de Ven et al. (2021) an und baut auf Arbeiten von Abdelaziz et. al (2014) sowie Erol and Francois (2018) auf, deren Modellansätze zu diesem Zweck weiterentwickelt wurden.

Das erstellte Rechenverfahren, seine Verifizierung mittels numerischer Simulationen und seine Anwendung werden vorgestellt.

Literatur:

Abdelaziz, S.L., Ozudogru, T.Y., Olgun, C.G., Martin, J.R., 2014. Multilayer finite line source model for vertical heat exchangers. Geothermics 51, 406–416.

Erol, S., François, B., 2018. Multilayer analytical model for vertical ground heat exchanger with groundwater flow. Geothermics 71, 294–305.

Van de Ven, A., Koenigsdorff, R., Bayer, P., 2021. Enhanced Steady-State Solution of the Infinite Moving Line Source Model for the Thermal Design of Grouted Borehole Heat Exchangers with Groundwater Advection. Geosciences 11 (10), 410.

Koenigsdorff-Analytisches Verfahren zur Berechnung von grundwasserdurchströmten Erdwärmesonden-Fel-178_Poster.pdf


Eigenschaften eines mitteltiefen Erdwärmesondenspeichers – Erste Ergebnisse eines Demonstrators in Darmstadt

Matthias Krusemark1, Lukas Seib1, Clemens Lehr2, Ingo Sass1,3

1Technische Universität Darmstadt Institut für Angewandte Geowissenschaften, Angewandte Geothermie, Schnittspahnstraße 9, 64287 Darmstadt; 2Geotechnisches Umweltbüro Lehr, Am Taubenbaum 25 A, 63231 Bad-Nauheim; 3Helmholtz-Zentrums Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Sektion 4.8Geoenergie, Telegrafenberg, 14473 Potsdam

Möglichkeiten zur saisonalen Energiespeicherung sind ein wesentlicher Bestandteil für die zuverlässige Nutzung fluktuierender, regenerativer Wärmequellen wie Solarthermie. Kristalline Gesteine weisen aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit und geringer Permeabilitäten ein großes Potenzial für solche Wärmespeicher auf. Im Rahmen des Forschungsprojekts SKEWS (Saisonaler Kristalliner ErdWärmeSondenspeicher, BMWK Förderkennzeichen 03EE4030A) wurde am Campus Lichtwiese in Darmstadt ein mitteltiefer Erdwärmesondenspeicher mit einer Tiefe von 750 m errichtet. Der Speicher besteht aus drei 750 m tiefen koaxialen Erdwärmesonden mit einem Abstand von jeweils 8.6 m in einer dreieckigen Anordnung.

Zur Charakterisierung des Speichersystems wurde Ende 2023 ein distributed Geothermal Response Test (dGRT) an einer Erdwärmesonde durchgeführt. Mit einer 6-wöchige Heizphase und den drei verbauten Glasfaserkabel im Innnenrohr, Ringraum und Zement konnten so die thermischen Eigenschaften der Sonde und des umgebenden Gesteins analysiert werden. Besondere Aufmerksamkeit galt der innovativen Isolierung des koaxialen Komposit-Innenrohres, bestehend aus Stahl-PPR-Inliner, die als kostengünstige Alternative zu z.B. vakuuum isolierten Steigrohre die thermischen Verluste an den Ringraum minimieren soll. Dementsprechend wurden neben dem gesamten Bohrlochwiderstand auch die thermische Verluste durch das Innenrohr an den Ringraum untersucht, um somit deren Einfluss auf die Reduzierung der Effizienz einer Erdwärmesonde bewerten.

Abschließend wurden mit den gewonnen in-situ Daten ersten thermo-hydraulische, numerische Modellrechnungen zur resultierenden Effizienz des Speicherdemonstrators und potenzieller zukünftiger Ausbaustufen durchgeführt.

Krusemark-Eigenschaften eines mitteltiefen Erdwärmesondenspeichers – Erste Ergebnisse eines-232_Slides.pdf


Unlocking the Shallow Geothermal Energy Potential in Germany: A Workflow for Realizing Nationwide Harmonised Suitability Maps

Domenico C.G. Ravidà1, Michael Dussel1, Maren T. Stefanak2, Tom V. Schintgen3, Konstanze Zschoke2, Alex S. Meyer3, Thorsten Agemar3, Sebastian Sperlich3, Inga S. Moeck1,3

1Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Strukturgeologie und Geothermik, Göttingen; 2geoENERGIE Konzept GmbH, Freiberg; 3LIAG Institut für Angewandte Geophysik, Hannover

A key aspect of Germany’s energy transition strategy involves expanding the utilization of shallow geothermal energy (SGE) through ground-source heat pump (GSHP) systems. However, achieving this goal is challenged by the heterogeneous characterization of SGE potential across the country and the inconsistent geoinformation quality and availability among its 16 federal states.

This study is part of the WärmeGut project, an ongoing data campaign that aims to compile and standardize geodata in Germany, assess national geothermal potential, and establish an online reference information system for SGE within the GeotIS platform. In this contribution, we present a novel workflow to evaluate and map site suitability, defined as the possibility of harnessing near-surface geothermal energy in a designated area, based on the GSHP compatibility with the subsurface geology and the regulatory framework.

The suitability is assessed using 41 key parameters, or conflict criteria, grouped into (i) conservation and environmental risk zones, (ii) regional subsurface geology, (iii) groundwater systems, and (iv) existing land use. Data used includes geological and hydrogeological maps, 3D subsurface models, (litho-)stratigraphic information, and chemical and physical measurements from existing wells. Three site-suitability classes are defined: (i) unsuitable areas, (ii) areas with usage restrictions, and (iii) suitable areas. These are depicted nationally using a traffic light color scheme.

The preliminary site-suitability or traffic light maps stand out for their ease of understanding, accessibility, and national consistency. These qualities demonstrate their potential to support the heat transition in Germany, making them a valuable tool for uniformly showcasing SGE opportunities across the country.



Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme: Erkenntnisse zu Verfüllbaustoffen, Systemdurchlässigkeit und Integrität von Erdwärmesondenbauwerken

Yannick Reduth1, Micha Pinnekamp2, Lukas Pendzich2

1Solites - Steinbeis Forschungsinstitut, Deutschland; 2ZAE Bayern, Deutschland

Im Verbundvorhaben QEWSplus "Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme" werden praxisrelevante Aspekte zur Qualitätssicherung und -steigerung oberflächennaher geothermischer Systeme untersucht. Im Rahmen der Systembetrachtung von Erdwärmesonden (EWS) wird ein besonderes Augenmerk auf die verwendeten Verfüllbaustoffe gelegt, da deren Interaktion mit dem Untergrund und deren Anbindung an die Sondenrohre entscheidend für die hydraulische Integrität des EWS-Bauwerks ist. In diesem Beitrag werden Erkenntnisse zum Verhalten verschiedener Verfüllbaustoffe im Untergrund und zur vertikalen hydraulischen Durchlässigkeit von EWS-Systemproben (Systemdurchlässigkeit) vorgestellt.

Werden EWS-Bohrungen verfüllt, tritt die Verfüllsuspension in direkten Kontakt mit dem Untergrund, was je nach Beschaffenheit die Verfüllqualität durch Filtrationsprozesse erheblich beeinflussen kann. Um dies zu untersuchen, wurden von Solites realitätsnahe Filtrationsversuche durchgeführt und in Zusammenarbeit mit Projektpartnern reale EWS in einem Steinbruch erstellt, die anschließend für die Analyse großflächig rückgebaut wurden. Sowohl die Filtrationsversuche als auch die rückgebauten EWS liefern Eindrücke über die Vorgänge während und nach der Verfüllung. Zusätzlich bietet der Rückbau einzigartige Einblicke in die Bohrlochgeometrie, die Lage der Sondenrohre und das potenzielle Auftreten von Lunkern.

Neben den zuletzt genannten Aspekten hängt die Systemdurchlässigkeit maßgeblich vom Kontaktbereich zwischen den EWS-Rohren und dem Verfüllbaustoff ab. Störungen an dieser Grenzfläche konnten mit Versuchsständen am ZAE Bayern reproduzierbar herbeiführt und qualitativ untersucht werden. Bedeutenden Einfluss auf eine Ringspaltbildung hat das rheologische Verhalten der in EWS-Bauwerken eingesetzten PE-Sondenrohre. Besonders kritisch sind Temperaturabsenkungen während des Betriebs zur Gebäudeheizung zu sehen, aufgrund derer Sondenrohre kontrahieren. Dies kann die Integrität des Bauwerks so sehr beeinträchtigen, dass behördliche Auflagen zur Systemdurchlässigkeit nicht mehr erfüllt werden. Mögliche Lösungsansätze werden diskutiert.

Reduth-Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme-287_Poster.pdf
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Integrated Risk Assessment for Sustainable CO2-Based Electrothermal Energy and Geological Storage Systems

Mrityunjay Singh1, Marton Pal Farkas1, Cornelia Schmidt-Hattenberger1, Ingo Sass1,2

1GFZ Potsdam, Germany; 2Technical University Darmstadt

Risk assessments in CO2-based electrothermal energy and geological storage systems are pivotal for the sustainable success of complex geoenergy projects. This comprehensive risk assessment framework addresses multidimensional uncertainties to ensure robust project management and operational resilience. The assessment process incorporates qualitative and quantitative analyses, utilizing Monte Carlo simulations and Feature Event & Processes (FEP) analysis to provide probabilistic evaluations of risk scenarios. Key risks identified in this process are spread across five domains: geological, technological, environmental, social, and economic. Our integrated risk management framework identifies and evaluates potential risks and provides actionable insights for effective mitigation. Collaboration with industrial experts and academic partners enhances the robustness and applicability of our risk assessment protocols. Findings indicate that the geological risks, including induced seismicity and CO2 storage heterogeneity, pose significant challenges that require thorough site analyses and adaptive engineering approaches. Technological risks emphasize real-time data analysis and sensor reliability, which are crucial for maintaining operational efficiency and informed decision-making. Environmental risks focus on pollution levels and resource depletion, highlighting the importance of sustainable practices and rigorous safety standards. Social risks underscore the need for active community engagement and the impact on local employment, which is essential for securing public trust and support. Economic risks involve navigating regulatory compliance and managing upfront budget requirements, stressing the importance of strategic financial planning and agile management. This approach ensures that CO2-based electrothermal energy and geological storage systems are resilient, adaptable, and aligned with long-term environmental and socio-economic sustainability goals.



Entwicklung eines Digitalen Zwillings zur Modellierung hydrochemischer Prozesse in Geothermiekraftwerken

Lars Helge Yström1, Michael Trumpp1, Johannes Amtmann2, Daniel Winter3, Joachim Koschikowski3, Fabian Nitschke1

1Karlsruhe Institute of Technology (KIT), Deutschland; 2Geosaic GmbH, Österreich; 3Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Deutschland

Im MALEG Verbundprojekt wird an der Effizienzsteigerung von geothermischer Energieproduktion mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geforscht. In diesem Zusammenhang wird sowohl ein Digitaler Zwilling des Geothermiekraftwerks, mit dessen Sensoren und Aktoren, als auch ein Digitaler Zwilling der hydrogeochemischen Prozesse innerhalb des Thermalwasserkreislaufes entwickelt.

Die Energieproduktion in Geothermiekraftwerken ist an die hydrochemischen Grundbedingungen des Fluides geknüpft. Dabei wird durch Druck-, Temperatur-, oder pH-Änderungen das chemische Gleichgewicht des geförderten Thermalwassers verändert, welches zu unkontrollierten Prozessen wie Mineralausfällungen, Ausgasen und Korrosion führen können. Um diese Prozesse besser abbilden zu können, wurde ein Digitaler Zwilling entwickelt. Dieser Zwilling basiert auf der Kopplung eines geochemischen Modellierprogramms (IPhreeqc) und eines numerischen Berechnungsprogramms (MATLAB) via Component Object Model Servers. Dabei werden Modellierungen automatisiert berechnet, übertragen und ausgewertet. Somit lassen sich die neuen geochemischen Gleichgewichtsverhältnisse durch die Parameteränderung direkt ermitteln und interpretieren. Diese Ergebnisse bilden die Grundlade für die Implementierung einer Künstlichen Intelligenz zur Effizienzsteigerung von Geothermiekraftwerken.

Yström-Entwicklung eines Digitalen Zwillings zur Modellierung hydrochemischer Prozesse-214_Poster.pdf
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Installation eines Monitoring-Systems zur Gebäudeüberwachung und -bewertung hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit bei induzierter Seismizität

Sonja Cebulj1,2, Francesca Taddei1,2, Gerhard Müller1

1Technische Universität München, Deutschland, Lehrstuhl für Baumechanik; 2Geothermie-Allianz Bayern

Seismische Ereignisse, die im Kontext von Geothermiekraftwerken wie in Landau oder Basel beobachtet wurden, haben zu einer erhöhten öffentlichen Besorgnis hinsichtlich der Geothermie geführt. Zudem ist die räumliche Nähe der Geothermiekraftwerke zu bewohntem Gebiet von entscheidender Bedeutung, um die Bereitstellung von Energie in kurzer Distanz zum Verbraucher zu gewährleisten. Um dem seismischen Aspekt vorhersagend zu begegnen, werden primär Modellierungsansätze für die jeweils gegebenen geologischen und gebäudetechnischen Voraussetzungen gewählt. Die Erfassung von Daten im Hinblick auf induzierte Seismizität konzentriert sich in erster Linie auf das Freifeld. Um die Messdatensätze und Modellierungsdaten um die resultierenden Schwingungen im Gebäude zu ergänzen, wurde ein kontinuierliches Monitoring implementiert. Das Monitoring wurde über einen Zeitraum von zehn Monaten in drei verschiedenen Gebäuden in der Nähe von Geothermie-Kraftwerken durchgeführt. Für die Datenerhebung wurden Geophone eingesetzt, welche auf unterschiedlichen Geschossdecken installiert wurden und die Geschwindigkeiten der Geschossdecken in horizontaler und vertikaler Richtung aufzeichneten. Neben kleineren umwelt- und nutzungsbedingten Erschütterungen konnte auch eine kurze Serie geothermisch induzierter Events aufgezeichnet werden. Im Vortrag werden die aus dem Monitoring gewonnenen Messergebnisse präsentiert. Außerdem werden die Schwingungen hinsichtlich des Aspekts der Gebrauchstauglichkeit nach den Maßgaben der DIN 4150-2 bewertet.

Cebulj-Installation eines Monitoring-Systems zur Gebäudeüberwachung-233_Poster.pdf
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Downhole monitoring and predictive maintenance system for stationary type production equipment in deep geothermal wells

Robert Stockmann, Volker Wittig, Martin Meyer, Julian Hoffmann

Fraunhofer IEG, Deutschland

Current service intervals and overall life time of geothermal related downhole production equipment, e.g. ESP´s, is critically low. This is driving up today´s production cost of geothermal power from deep reservoirs in West Europe. To improve this situation and increase overall operational efficiency of downhole pumps by extending their service lifetime and reducing maintenance cost, detailed downhole monitoring linked towards a reliable predictive maintenance system is key for minimizing risks of sudden machine failures, associated accidents and sudden down times.

Predictive maintenance is already well established in almost any equipment on surface, preventing or even analyzing breakdowns and unplanned downtime by detecting faults at an early stage. With detailed data analysis and machine learning, monitoring of industrial machines in real time and accurately predict upcoming problems has almost become a standard, but not yet for downhole, geothermal type related equipment. The objective of Fraunhofer IEG is to develop and apply an acoustic based predictive maintenance system for stationary production equipment within geothermal reservoirs. This will reduce pump cost and energy needs and thus, optimize overall geothermal system performance.

The use and installation of monitoring sensor subs within the production tubing or on the downhole pump housing will be investigated. Downhole pump Data from various operating sites will be collected and compared to evaluate and predict equipment performance.



Option zur beschleunigten Integration geothermischer Systeme: Evaluierung alternativer Rohrleitungssysteme für den ökonomischen Ausbau von Wärmenetzen

Markus Schedel1, Hung Pham1, Ingo Sass1,2

1Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Angewandte Geothermie; 2Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Sektion 4.8 Geoenergie

Geothermische Systeme können einen signifikanten Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung und Wärmespeicherung liefern. Die Nutzung und Verteilung von geothermischer Wärme ist jedoch oft stark von der Verfügbarkeit bzw. den Ausbaumöglichkeiten von Nah- und Fernwärmenetzen abhängig. Mit dem aktuellen Trend zur Reduktion der Betriebstemperaturen von Wärmenetzen eröffnen sich zunehmend auch wirtschaftlich sinnvolle Anschlussoptionen für geothermische Systeme.

Die Ausbaupotenziale werden allerdings durch einen hohen primären Investitionsbedarf beim Leitungsbau gehemmt, der oft einen Hauptkostenfaktor beim Betrieb der Wärmenetze darstellt. Aus diesem Grund wurden verschiedene Ansätze untersucht, die Potenziale für mögliche Kostenreduktionen beim Neu- und Ausbau von Wärmenetzen bieten. Insbesondere die Herstellung und Verlegung der vergleichsweise komplexen Rohrleitungssysteme stellt einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Deswegen wurde geprüft, ob im Gegensatz zu den üblichen Verlegeformen, bei denen Verbundrohre wie z. B. Kunststoffmantelrohre (KMR) mit einer thermischen Isolation direkt am Rohr eingesetzt werden, eine Vereinfachung der Verlegearbeiten durch den Einsatz simpler (ggf. flexibler) Rohrsysteme erfolgen kann. Der Leitungsgraben wird dabei anschließend mit thermisch geringleitenden Bettungsmaterial zur thermischen Isolation der Rohre gegenüber dem umgebenden Boden verfüllt. Als Bemessungsgrundlage für Planung und Betrieb wird das Gesamtsystem aus Rohrleitung-Bettung-Boden berücksichtigt und ggf. entsprechend den lokalen Randbedingungen angepasst.

In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Parameterstudie vorgestellt und die mögliche Potenziale des Ansatzes für den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen erläutert.

Schedel-Option zur beschleunigten Integration geothermischer Systeme-190_Slides.pdf


Optimizing geothermal lithium extraction: Combined lithium and energy extraction to maximize geothermal resources and reduce EU dependency

Detlev Rettenmaier, Roman Zorn, Elodie Jeandel, Alexandra Mauerberger

EIfER Europäisches Institut für Energieforschung, Deutschland

Lithium is a key strategic raw material for the EU, which is of great importance for the energy transition and especially battery production. Solutions are needed to reduce the EU's dependence on the entire value chain and geopolitical risks associated with the growing demand for Li in a concentrated market. The deep geothermal reservoirs in the Upper Rhine Graben (URG) along the German-French border not only have good conditions for direct energy use, but also high Li contents (160-200 mg/L). An innovative lithium extraction process developed by ERAMET and IFPEN for Argentinian brines was installed on the reinjection well of an existing geothermal plant in the URG. Extracting of lithium from geothermal brine was demonstrated in pilot tests at the beginning of 2021 in collaboration with Electricité de Strasbourg as part of the EUGELI project.

The extent to which lithium extraction can maximize the use of geothermal resources by combining lithium extraction with electricity and/or heat production via a single well is demonstrated in this poster presentation. A economic sensitivity analysis by evaluating various key parameters and specific variations shows that the feasibility and profitability of direct lithium extraction from geothermal fluids depends on several conditions and is highly site dependent. However, it also represents a good option as an alternative to many other sources of lithium or supply dependencies. This combined use of geothermal resources in an existing plant also show to what extent environmental and social impacts can be avoided compared to conventional mining or brine lithium extraction.



Lessons Learnt from Work Over Operations on Geothermal Wells in Germany

Cristian Olaf Scanzoni

Kemco GmbH, Deutschland

Insight to the Work Over operations of two geothermal wells in Germany. Challenges, mitigations and solutions during the planning, engineering, and execution phases of the projects. Starting with miss information, all the way to regulatory changes over time, and beyond.

 
8:30amRegistration
Location: Foyer
8:45am - 10:45amFrühaufsteher & Effizienzmeister Geothermie beim Espresso | Wie »tief« müssen wir für die Wärmewende gehen?
Location: Room 217
Session Chair: Rolf Bracke, Fraunhofer IEG, Germany
11:00am - 1:00pmOpening - Plenary Session
Location: Plenary "Kongress Saal"
Session Chair: Gregor Dilger, Bundesverband Geothermie e.V., Germany
Greetings: Dr. Karin Thelen, President of the German Geothermal Energy Association; Hendrik Fischer, State Secretary in the Ministry of Economic Affairs, Labour and Energy of the State of Brandenburg and a greeting from the partner country France: Maximilien de Maisonneuve, Geodeep representative; Prof. Dr. Ingo Sass (GFZ) “Geothermal energy between application and research”; panel discussion; award ceremony: “Best Young Scientist” and Patricius Medal; congress opening: Prof. Dr. Horst Rüter, Head of the Scientific Committee
1:00pm - 2:00pmLunch break
2:00pm - 3:40pmForum 1: Exploration and reservoir characterization
Location: Plenary "Kongress Saal"
Session Chair: Reinhard Kirsch, GeoImpuls, Germany
 
2:00pm - 2:20pm

UrbanVibroTruck - Neuer innovativer mobiler Vibrator für Reflexionsseismik - speziell optimiert für den Einsatz im städtischen Gebiet

Daniel Jaskulski

Herrenknecht AG, Deutschland

Dieses Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Geophysikalischen Institut des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und ist gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Der Herrenknecht UrbanVibroTruck ist ein mobiler P-Wellen-Vibrator, welcher im Rahmen von reflexionsseismischen Untersuchungen für die strukturelle geologische Erkundung des Untergrunds im urbanen Umfeld in den Einsatz kommen wird. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund der Energiewende von hoher zukünftiger Bedeutung für die Erkundung geothermischer Lagerstätten in Deutschland und Europa. Die hier angestrebten Innovationen bestehen darin, dass der neue mobile Vibrator im urbanen Umfeld flexibel einsetzbar ist, da das Trägerfahrzeug den europäischen Richtlinien der Straßenzulassung entspricht.
Vor allem die Durchführung von reflexionsseismischen Messungen in städtischen Gebieten wird durch seine Wendigkeit und seinen leisen Betrieb verbessert. Des Weiteren wird der Shaker bezüglich der Qualität und Stabilität des Quellsignals optimiert, so dass Abbilder des geologischen Untergrunds von höherer Qualität erzeugt werden können. Ein weiterer Projektfokus wird auf die messtechnische Ermittlung der vom Vibrator in den Boden eingeleiteten Kraft gelegt. Daraus sollen Methoden zur Validierung der Shaker-Performance und zur Maximierung der Qualität von seismischen Abbildern entwickelt werden.
Gemäß dem aktuellen Zeitplan starten wir Mitte Oktober 2024 mit der Inbetriebnahme des Trucks und führen Anfang November eine Seismik durch.



2:20pm - 2:40pm

Herausforderungen und Chancen bei Tiefengeothermie-Projekten in urbanen Bereichen

Bodo Lehmann, Boris Dombrowski, Bißmann Silke, Thronberens Sebastian

DMT GmbH & Co. KG, Deutschland

Die Entwicklung von Tiefengeothermie-Projekten in urbanen Gebieten stellt Stadtwerke, Kommunen, Energieversorger, Investoren, etc. vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Neben der fehlenden Erfahrung für die Entwicklung von untertägigen Projekten sind meist finanziellen Ressourcen sehr beschränkt. Eine der größten Herausforderungen ist die Minimierung des Fündigkeitsrisikos, das mit der Erschließung geothermischer Ressourcen in städtischen Umgebungen verbunden ist. Darüber hinaus spielen Fördermöglichkeiten eine entscheidende Rolle, um die wirtschaftliche Realisierung solcher Projekte zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Durchführung von seismischen Messungen, um geothermische Potenziale in urbanen Gebieten zu bestimmen. Diese Messungen sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und die Effizienz von Tiefengeothermie-Projekten zu maximieren. Dabei müssen jedoch u.a. Brut- und Setzzeiten sowie Fahrgenehmigungen berücksichtigt werden. Die Information der Öffentlichkeit und die Erlangung von Betretungserlaubnissen sind weitere wichtige Schritte, um Akzeptanz und Unterstützung für derartige Projekte in urbanen Gebieten zu gewinnen.

Bisher sind vom Projektbeginn bis zur Projektrealisierung ca. 40 Anträge und behördliche Vorgänge zu meistern. In diesem Zusammenhang stellt das Geothermie-Beschleunigungsgesetz eine Chance dar, die Genehmigungsverfahren und die Prozesse zu beschleunigen.

Trotz dieser Herausforderungen bieten Tiefengeothermie-Projekte in urbanen Gebieten immense Chancen für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Dieser Vortrag soll neben dem aktuellen Stand auch Hinweise und Ideen den konsequenten Ausbau bzw. Hochlauf der Tiefengeothermie aus praktischer Sicht geben.

Lehmann-Herausforderungen und Chancen bei Tiefengeothermie-Projekten-262_LongVersion.pdf
Lehmann-Herausforderungen und Chancen bei Tiefengeothermie-Projekten-262_Poster.pdf


2:40pm - 3:00pm

Seismische Untersuchungen und wie wir darüber sprechen

Bettina Dölling1, Martin Salamon1, Ingo Schäfer1, Burcu Tasdemir1, Karin Jehle2, Jochen Schneider2

1Geologischer Dienst NRW; 2Enerchange GmbH & Co. KG

Das Erfolgsrezept eines Geothermie-Vorhabens besteht nicht nur aus der Fündigkeit der ersten Bohrung, sondern auch darin, wie das Projekt in die Öffentlichkeit getragen wird. Das beginnt schon mit den ersten Erkundungsmaßnahmen. Der Geologische Dienst NRW (GD NRW) berichtet seit 2021 über seine seismischen Untersuchungen auf verschiedenen Plattformen. Mit viel Geo-Know-How und verständlicher Sprache ist das oberste Ziel: die Bevölkerung informieren und sie an die Hand nehmen. Insbesondere für Nordrhein-Westfalen, ist die positive Besetzung der Geothermie entscheidend für die kommunale Wärmeplanung. Die Landesregierung geht mit dem Masterplan Geothermie NRW in Vorleistung und unterstützt Erdwärmeprojekte. Dies beinhaltet auch ein Explorations- und Bohrprogramm zur Erkundung des tiefen Untergrundes, das vom GD NRW geplant und durchgeführt wird. Die erhobenen Geo-Daten sind die Basis zur Umsetzung künftiger Geothermie-Projekte im Land. Ein Vorzeigebeispiel ist Münster. Heute planen sie, gemeinsam mit den regionalen Stadtwerken, die nächsten Schritte in Richtung Zukunftswärme.

Um mehr solcher Projekte in NRW erfolgreich in die Umsetzung zu bringen, ist es essenziell, die Bevölkerung durch eine transparente Kommunikationsstrategie mitzunehmen. Gemeinsam mit der PR-Agentur Enerchange GmbH & Co. KG, die auf die Kommunikation geothermischer Projekte spezialisiert ist, hat der GD NRW während seiner drei Erkundungskampagnen das Thema Seismik und Geothermie breit in die Öffentlichkeit getragen. Ganz nach dem Motto: Mehr ist mehr. Neben der täglichen Berichterstattung auf Social Media wurde die Presse umfangreich bedient, die Kommunen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister durch technische Workshops informiert und die breite Öffentlichkeit bei Veranstaltungen mitgenommen. Dabei ist es elementar, sämtliche Sorgen und Bedenken schnell und kompetent aufzufangen und zu beantworten.



3:00pm - 3:20pm

Zonierung der Produktivität des hydrothermalen Oberjura Reservoirs im Großraum München mit multivariaten Methoden - Fortführung und Validierung des Masterplans Geothermie

Felix Schölderle, Daniela Pfrang, Valerie Ernst, Theis Winter, Kai Zosseder

Technical University Munich, Deutschland

Um das auf 70 GW geschätzte energetische Potential der hydrothermalen Energie in Deutschland für eine erfolgreiche Wärmewende zu nutzen, ist eine verbesserte Potentialanalyse notwendig. Deutschlands Hotspot der hydrothermalen Tiefengeothermie ist das nordalpine Vorlandbecken in Bayern, und dort der Großraum München, in dem 18 Anlagen mit über 40 Einzelbohrungen derzeit Thermalwasser aus dem Oberjura und der Unterkreide für die Wärmebereitstellung oder Verstromung fördern. Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes Geothermie-Allianz Bayern wurden hydraulische, thermische und hydrochemische Parameter aus dem hydrothermalen Reservoir umfassend ausgewertet und analysiert und im „Bewertung Masterplan Geothermie“ eine erste Zonierung der Produktivität veröffentlicht (Geothermie-Allianz Bayern, 2020; Zosseder et al., 2022; Anahi et al., 2022).

Die zunehmend hohe Datendichte im Großraum München erlaubt nun eine Verbesserung dieser Zonierung mit einem multivariaten, statistischen Ansatz. Für diesen wurden für 42 Bohrungen insgesamt 25 technische, geologische, hydraulische, thermische und hydrochemische Parameter erfasst und erweitert interpretiert. Anschließend wurde eine hierarchische Clusteranalyse (HCA) und Hauptfaktorenanalyse (PCA) durchgeführt, um Ähnlichkeiten zwischen den Bohrungsdatensätzen und ihrer Produktivität herauszuarbeiten. Der Datensatz kann auf 6 Hauptfaktoren und 5 übrige Parameter reduziert werden, denen spezifische Attribute zugeordnet werden konnten. Nach Durchführung der HCA zeigen sich 5 Hauptcluster und 2 untergeordnete Cluster, die sich auch örtlich voneinander abgrenzen und die im „Masterplan Geothermie“ beschriebenen Grenzen statistisch validieren. Vor allem der Hauptfaktor 1, der sich aus den geologischen Komponenten (u.a. Porosität, Thermalwassertemperatur) zusammensetzt, kontrolliert hier die Unterteilung der Cluster.

Durch eine kontinuierliche Aktualisierung und Integration neuester Forschungsergebnisse wird der Masterplan durch diese Erkenntnisse stetig verbessert und die Unsicherheiten in den Potentialabschätzungen verringert.



3:20pm - 3:40pm

Ein Kluft-basiertes Konzept für mitteltiefe Geothermie in der Kreide des Norddeutschen Beckens in Weyhe, Niedersachsen

Michael Kettermann, Oliver Ritzmann, Lea Grummel, Alexander Jüstel, Florian Wellmann

Fraunhofer IEG, Deutschland

Die Gemeinde Weyhe prüft die Nutzung hydrothermaler Geothermie für die kommunale Wärmeversorgung. Insbesondere der Buntstandstein oberhalb des Salzkissens Barrien wurde auf Kohlenwasserstoffe intensiv exploriert, weshalb eine gute Datenbasis aus 3D-Seismik und Tiefbohrungen besteht. Reservoire der Trias und des Juras des Norddeutschen Beckens sind durch die Kohlenwasserstoffexploration gut bekannt und könnten geeignete Aquifere für eine hydrothermale geothermische Nutzung darstellen. Auch karbonatische Formationen der Kreide können geeignete Durchlässigkeiten aufweisen, zum Beispiel die Reitbrook Formation des Maastrichts der Oberkreide.

Im Projektgebiet liegen einige Reservoire vergleichsweise tief und sind daher aufwendig zu erschließen, sind nicht vorhanden, oder nur geringmächtig abgelagert. Daher wurde auch ein Augenmerk auf flacher gelegene potentielle geothermische Systeme der karbonatischen Kreide-Formationen als Ganzes gelegt, die im nördlichen Teil des Gebietes Tiefen von über 2000 m und Mächtigkeiten von bis zu 1000 m erreichen und vergleichsweise günstig zu erschließen wären.

Zur Charakterisierung wurde eine 3D-Seismik ausgewertet. Seismisch auflösbare Störungen wurden interpretiert und reflektieren das komplexe Spannungsfeld in der Umgebung oberhalb des Salzkissens. Störungsattribute geben Hinweise auf sub-seismische Störungen oder Zerrüttungszonen, vor allem an der nördlichen Flanke im Bereich des Oberbaus.

Um diese Strukturen besser abzubilden, wurden weitere Attribute berechnet, welche eine ca. 2x8 km große Ost-West streichende Dehnungszone oberhalb der nördlichen Flanke des Salzkissens innerhalb der Kreide zeigen. Hier wird das geklüftete Gesteinsvolumen als ausreichend für eine mögliche geothermische Entwicklung angesehen. Mit einer bohrtechnischen Erschließung senkrecht zur aktuellen lokalen minimalen Spannungsrichtung könnte, bei ausreichender Kluftdurchlässigkeit, ein geothermisches System erschlossen werden.

 
2:00pm - 3:40pmForum 2: Municipal heat planning and acceptance
Location: Raum 226
Session Chair: Renate Pechnig, Geophysica Beratungsgesellschaft mbH, Germany
 
2:00pm - 2:20pm

Eine Reise durch den neuen interaktiven Geothermie-Atlas für Wien – Auf der Suche nach nachhaltiger Wärme und Kälte

Cornelia Steiner, Martin Fuchsluger, Thomas Fuhrmann

GeoSphere Austria – Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie Österreich

Die GeoSphere Austria hat im Rahmen eines Forschungsprojekts mit einer einheitlichen Methodik Planungsgrundlagen für die Oberflächennahe Geothermie in Österreich erarbeitet. Diese Datensätze wurden nun in den interaktiven online Geothermie-Atlas integriert, der mögliche Einschränkungen und Potentiale für die Nutzung von Grundwasserwärme und Erdwärmesonden in Wien zeigt.

Die dargestellten Geodaten für die Grundwasserwärme beinhalten eine Reihe von Parametern zur Aquifergeometrie und die daraus abgeleitete Jahresenergiemenge, sowie die Brunnenleistung und thermische Volllast-Leistung. Die Jahresenergiemenge bezieht sich einmal auf eine ausgeglichene Betriebsweise (gleich großer jährlicher Wärmeeintrag wie -entzug) und einmal auf Normbetriebsstunden, abgeleitet von den am Standort vorhandenen klimatischen Bedingungen (überwiegender Wärmeentzug). Für die Erdwärmesonden sind die maßgeblichen Eigenschaften Bodentemperatur, Untergrundtemperatur und Wärmeleitfähigkeit des Untergrunds, sowie die daraus ermittelten Jahresenergiemengen und spezifische Sondenleistungen. Die Sondenleistung bezieht sich dabei auf eine Einzelsonde und die Jahresenergiemenge für ein vorgegebenes Erdwärmesondenfeld, jeweils mit ausgeglichener Energiebilanz und den Betrieb mit Normbetriebsstunden. Die Datensätze für die Erdwärmesonden sind für das gesamte Stadtgebiet verfügbar, jene für die Grundwasserwärme beschränken sich auf die produktiven Grundwasserkörper mit ausreichender Datengrundlage.

Im Webmapviewer erstellt ein Abfragetool für jeden beliebigen Standort eine Zusammenfassung sämtlicher Geodaten. Für Erdwärmesondenanlagen ist zusätzlich eine individuelle Potenzialabschätzung möglich. Basierend auf der gewählten Lage und Tiefe der Sonden, sowie der Betriebsstunden erfolgt eine Abschätzung der verfügbaren Leistung und Energiemenge. Bei zusätzlicher Angabe des Wärme- und Kältebedarfs wird die Bedarfsdeckung ermittelt. Ein automatisch generierter PDF Bericht fasst die Ergebnisse zusammen.

Die Erweiterung der frei verfügbaren Applikation auf ganz Österreich erfolgt in mehreren Schritten, beginnend mit dem Bundesland Salzburg.

Link zum Geothermie-Atlas: https://geothermieatlas.geosphere.at/



2:20pm - 2:40pm

Integration der Potentiale der Oberflächennahen Geothermie in den Energie-Atlas Bayern und die Kommunale Wärmeplanung

Christine Haas1, Kai Zosseder1, Fabian Böttcher1, David Bertermann2, Hans Schwarz2, Tobias Eder3

1Technische Universität München, Deutschland; 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, GeoZentrum Nordbayern, Lehrstuhl für Geologie, Deutschland; 3ENIANO GmbH, Deutschland

Bis 2040 plant der Freistaat Bayern klimaneutral zu sein, bis 2030 sollen Treibhausgasemissionen um 65% pro Kopf im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Die Transformation der Wärmebereitstellung spielt hierfür eine wesentliche Rolle. Zur Unterstützung bietet der Energie-Atlas-Bayern Kommunen sowie Bürger:innen in Bayern einen Überblick über gebietsbezogene umsetzbare Potenziale Erneuerbarer Energien. Diese Information ist auch für die kommunale Wärmeplanung von zentraler Bedeutung.

Um Sichtbarkeit und Einbeziehung der oberflächennahen Geothermie in Bayern deutlich zu verbessern, ermittelten Technische-Universität-München, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) das Potenzial für die drei gängigsten oberflächennahen geothermischen Systeme, Grundwasserwärmepumpe, Erdwärmesonde und Erdwärmekollektor auf jeweils zwei Arten: einerseits wurde das Potenzial zur flächendeckenden Information für Bestand und Neubau bayernweit im Energie-Atlas-Bayern anhand eines Rasterdatensatzes ausgewiesen. Andererseits wurde es für Kommunen flurstückscharf berechnet und gemeindeweise aggregiert. Die Potenziale wurden systemspezifisch mit unterschiedlichen Methoden quantitativ ermittelt und als thermische Leistung (MW) bzw. als Wärmemenge (MWh/a) bezogen auf eine definierte Fläche (10m x 10m Rasterdatensatz bzw. verfügbare Flurstücksfläche) dargestellt, um mit anderen Potenzialen der Erneuerbaren Energien vergleichbar zu sein. Im flurstückscharfen Ansatz wurde das umsetzbare Potenzial mit dem Wärmebedarf des dortigen Bestands abgeglichen, um zu analysieren, wieviel des derzeitigen Wärmebedarfs in Bayern durch oberflächennahe Geothermie gedeckt werden kann.

Oberflächennahe geothermische Systeme können bayernweit nahezu flächendeckend eingesetzt werden. Insbesondere bei Erdwärmekollektoren bestehen kaum Ausschlussflächen. Erdwärmesonden zeigen ein niedrigeres Gesamtpotenzial, das im Wesentlichen durch die in Bayern geltenden Bohrtiefenbegrenzungen beschränkt ist. Grundwasserwärmepumpen sind auf Räume beschränkt, bei denen eine oberflächennaher Grundwasserleiter vorhanden ist und zeigen ein signifikantes, aber geringeres Potenzial.



2:40pm - 3:00pm

Gesellschaftliche Akzeptanz von Geothermie in Illertissen

Robin Renoth1,2, Michael Drews2, Martin Schmieder1, Elmar Buchner1

1University of Applied Sciences Neu-Ulm, Deutschland; 2Technische Universität München, Deutschland

Die Kommunale Wärmeplanung ist ein wesentlicher Schritt zur nachhaltigen Energieversorgung und spielt eine zentrale Rolle in der Energiewende. In der bayerischen Kleinstadt Illertissen, mit einer Bevölkerung von rund 17.500 Einwohnern, gibt es Überlegungen geothermische Energie zu nutzen. Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung wird die effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung von örtlichen öffentlichen Gebäuden wie dem Schwimmbad, der Veranstaltungshalle und dem Schulzentrum geprüft.

Für die Umsetzung eines möglichen Geothermieprojekts sollten nicht nur die geologischen, sondern auch die soziologischen Voraussetzungen gegeben sein. Hierzu soll die gesellschaftliche Akzeptanz vor Ort durch eine Interviewstudie abgefragt werden, um die Perspektiven, Bedenken und Bedürfnisse der verschiedenen Akteure der Gemeinde zu erfassen. Dabei werden Gespräche mit Stadträten, lokalen Unternehmen, den Stadtwerken, Bauunternehmen und Bürgern geführt. Die Ergebnisse der Studie sollen der Planung und dem Vorgehen hinsichtlich gesellschaftlich relevanter Themen bei der Kommunalen Wärmeplanung in Illertissen nutzen und mögliche gesellschaftliche Herausforderungen identifizieren.

Die Interviewstudie wird so umgesetzt, dass die Ergebnisse und möglichen Lösungsansätze (bspw. Kommunikation) aus Illertissen als repräsentatives Fallbeispiel einer Kleinstadt genutzt werden können. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen können deutschlandweit Gemeinden bei Überlegungen zum Einsatz von Geothermie in der Kommunalen Wärmeplanung und der damit verbundenen gesellschaftlichen Akzeptanz unterstützen.



3:00pm - 3:20pm

Beschleunigte Genehmigungsverfahren für Tiefengeothermieprojekte: Chancen und Herausforderungen

Fabian Uth

TU München, Deutschland; Geothermie-Allianz Bayern (GAB)

Die Geothermie ist essentiell für die Wärmewende und den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung. In Deutschland entfallen über 50 % des gesamten Endenergieverbrauchs auf die Wärmeerzeugung, wobei der Anteil erneuerbarer Energien 2023 nur 18,8 % betrug. Das neue Wärmeplanungsgesetz (WPG) fordert bis 2030 mindestens 50 % Wärme aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme. Die Tiefengeothermie stellt eine vielversprechende erneuerbare Energie dar, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann. Geplante Gesetzesänderungen sollen bürokratische Hürden abbauen, Investitionen fördern und die Projektdurchführung beschleunigen.

Aktuell erfordern Tiefengeothermieprojekte umfangreiche bergrechtliche Genehmigungen einschließlich Haupt- und Sonderbetriebsplänen. Die Aufstellung eines Rahmenbetriebsplanes ist zu verlangen und ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen, wenn ein Vorhaben einer Umweltverträglichkeitsprüfung bedarf. Zusätzlich sind wasserrechtliche Erlaubnisse und Baugenehmigungen für obertägige Anlagen notwendig. Zur Entlastung von Betreibern und Behörden sind gesetzliche Änderungen geplant, die die Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bergrecht und Wasserrecht effizienter gestalten sollen.

Mit dem geplanten Geothermiebeschleunigungsgesetz sollen verwaltungsrechtliche Verfahren halbiert werden, um die Erschließung des energetischen Potentials der Geothermie sowie den Ausbau von Wärmepumpen zu beschleunigen. Dies soll durch Digitalisierungsvorgaben, Verkürzung behördlicher Fristen bei der Bearbeitung von Antragsunterlagen und der Reduzierung von Genehmigungsanforderungen erreicht werden. Besonders die Vereinfachung und Beschleunigung der wasser- und bergrechtlichen Genehmigungsverfahren nimmt eine zentrale Rolle ein.

Es wird ein Ausblick auf petrothermale Geothermiesysteme einschließlich der erforderlichen Genehmigungsverfahren gegeben, die zusätzliche Möglichkeiten zur Deckung des Wärmebedarfs bieten.

Uth-Beschleunigte Genehmigungsverfahren für Tiefengeothermieprojekte-156_LongVersion.pdf


3:20pm - 3:40pm

Herausforderungen und Potenziale der Geothermie: Medienframing und öffentliche Wahrnehmung in Deutschland

Cornelia Wolf, Daniel Bendahan Bitton

Universität Leipzig, Deutschland

Die Potenziale der Geothermie stoßen in der Forschung auf ein zunehmendes Interesse. In der Praxis hingegen erfährt die Geothermie im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien jedoch weniger Akzeptanz. Dies kann daran liegen, dass in der Bevölkerung ein Mangel an Wissen über und Erfahrung mit der Technologie vorherrschen. Zudem war die öffentliche Darstellung der Technologie in der Vergangenheit häufig von Negativbeispielen geprägt. Hinzu kommen Herausforderungen wie steigende Energiepreise und die Debatte über die Wärmepumpe. Das negative Framing der Geothermie und ein mangelndes Bewusstsein über die Technologie erschweren daher eine sachliche Debatte.

Diese Studie ist Teil eines interdisziplinären Forschungsprojekts (2024-2026) zu den Potenzialen der oberflächennahen Geothermie zur Beheizung und Kühlung von Stadtquartieren. Die quantitative Framinganalyse (n = 600) untersucht den öffentlichen Diskurs über oberflächennahe und tiefe Geothermie der vergangenen zehn Jahre (2014-2024) in regionalen und überregionalen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien in Deutschland (FAZ, SZ, Bild, WELT, MDR, LVZ, Sächsische Zeitung, Freie Presse, DNN). Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Darstellung von Vor- und Nachteilen der oberflächennahen und tiefen Geothermie, der Differenzierung der beiden Verfahren sowie der Bedeutung relevanter Stakeholder. Die Ergebnisse ermöglichen es weiterhin, Missverständnisse in der Medienberichterstattung und besonders polarisierende Aspekte in der Diskussion über die Geothermie zu identifizieren. Daraus können im nächsten Schritt Informationsbedarfe und Akzeptanzfaktoren abgeleitet werden, die in der Wissenschaftskommunikation zukünftig adressiert werden sollten.

 
2:00pm - 3:40pmForum 3: Drilling Technologies (engl.)
Location: Room 214
Session Chair: Sepehr Sangin, geoENERGIE Konzept GmbH, Germany
 
2:00pm - 2:20pm

OptiDrill: Optimizing the Geothermal Drilling Process Using Artificial Intelligence Methods

Henning Knauer, Shahin Jamali

Fraunhofer Research Institution for Energy Infrastructures and Geothermal Systems IEG, Deutschland

The geothermal industry faces several challenges in the exploration and exploitation process of deep geothermal resources. Some of these challenges include poor drilling performance, lack of bottom hole awareness, and absence of tools for real-time process optimization, resulting in significant non-productive time. In deep geothermal projects, the drilling process alone can account for a significant proportion of the overall project cost of up to 60%. To provide a solution to minimize these uncertainties and the associated costs, a data driven AI-based drilling advisory systems is being developed within the OptiDrill project. The system applies machine learning based models to optimize the drilling process for geothermal wells and at the same time increases the economic attractiveness and accessibility of geothermal energy. The drilling advisory system consists of four main modules, each addressing a different aspect of the drilling process. The four modules focus on the areas of drilling performance prediction and optimization, drilled lithology prediction, drilling problem detection and well completion and stimulation optimization. This presentation provides an overview of the OptiDrill project with a focus on the developments based on AI methods. It introduces and presents software modules focused on drilling process performance prediction and optimization as well as drilled lithology prediction. Both modules utilize artificial neural network models trained on historical drilling data from oil, gas, and geothermal projects to predict target values, such as rate of penetration and drilled formation lithology. These predictions offer valuable insights to drillers, contributing to a more effective and seamless drilling process.



2:20pm - 2:40pm

Drilling “Middle Deep Geothermal Wells “ in urban area’s faster, safer, more economical and with minimal environmental impact

Arthur de Mul

Huisman Equipment B.V., Netherlands, The

Many of the planned geothermal wells to deliver hot water into already existing central heating systems of mid-size cities have to be drilled in densely populated urban areas. For a more economical drilling of geothermal wells up to 2500 m Huisman Equipment has modified and optimized the existing HM 150 ton drilling rig unit in many details.

The HMR 150 rig fulfills now all the challenges necessary for the drilling of geothermal wells. Because the pipe – and casing handler is now part of the rig trailer a drill pad size of 30 m x 30 m only is required. Only 3 people per shift are required to operate the rig, while offering hands-off semi automated tripping of drill pipes and casing up to 16 inch.

The max 8 trailerized loads result in fast crane-less rig moves, performed within one dayshift. Completed with the new developed high torque ( > 50.000 Nm ) universal top drive large diameter wells can be drilled in reversed circulation technology ( 20 inch and bigger). Wireline coring ( SQ and PQ ) can be executed as well.

Combined with the 340 bar mud pump pressure it ensures that modern down-hole-motors and down-the-hole-hammers can be operated. Noise emissions are minimized and the energy consumption is reduced clearly by the electric powered rig where even CO2 neutral operations can be achieved when connected to a power grid.

Planned mid-deep geothermal wells are now enabled by the modernized HMR 150 faster, safer, and with minimal environmental impact.



2:40pm - 3:00pm

Drilling Energy Wells - From 2000 to 3000 m

Ari Kuhalampi

Tampereen Konepajat Oy, Finland

Geomachine’s geothermal solution includes the development of a revolutionary DTH drill rig that drills down to 3000 meters. In addition the concept includes a compressor (GMair35) and booster (GMair80) pattern as well as an IoT-based control system for controlling and developing the drilling process. We also support our customers with the rig’s technical operation and help improve the drilling processes.

GM2000 is a geothermal well-drilling rig that enables the efficient utilisation of geothermal heat in larger sites and district heating networks. It is the first rig in the world specially designed for drilling 3,000-metre-deep wells.

GMair35 is an economical, simple-to-use compressor. All unnecessary has been eliminated to produce compressed air with as little fuel as possible.

GMair80 powered by Keystone is a booster compressor modified for European conditions. It compresses the compressed air up to 79 bar with 70 cubic metres of air per minute.

GMTracker(DTH) is a solution for monitoring the drilling work and collecting and storing drilling data. It increases the overall efficiency of the drilling process by monitoring the drilling parameters and, if necessary, suggesting changes to optimise the process.

GM2000 Drilling Rig, GMair35 Compressor, GMair80 Booster and GMTracker IOT solution is Geomachine’s integrated geothermal product family, which gives performance and economy for drilling geothermal wells.

Kuhalampi-Drilling Energy Wells-104_Poster.pdf


3:00pm - 3:20pm

Thermal wellbore model - A geothermal drilling research tool

Thomas Gruner

SLB Cambridge Research, United Kingdom

We have developed a versatile model that simulates transient thermal behaviours of downhole tools and the surrounding environments when drilling into hot geothermal reservoirs. Special emphasis was placed on flexibility and full transparency during development. Assessing the correct functioning of the model at the most basic level—each individual equation—is essential to understand and simulate the physics behind novel events or situations that are increasingly occurring in the geothermal domain. The thermal wellbore model predicts the temperature evolution over time along and across certain solid parts of the bottomhole assembly (BHA), drillstring, and surrounding rock, as well as in the drilling fluid column (also known as mud; within both drillpipe and annulus, respectively), when different parameters are altered. Those parameters include surface temperature, mud pit volume, mud flow rate, well diameter, depth, inclination, geothermal temperature gradient and physical properties of drillpipe, BHA, rock formation, and mud. The model results will be validated against several different datasets. Beyond quasistatic solutions, particular emphasis is given to the simulation of highly dynamic drilling operations. Temperature profiles driven by mud losses and high-temperature influxes will also be presented. The model will reveal overlooked or neglected challenges and will point towards possible strategies on how to overcome or even use them. It is a new building block with which geothermal drilling will potentially become more reliable, more productive, and more cost effective.
Gruner-Thermal wellbore model-197_LongVersion.pdf


3:20pm - 3:40pm

SINDI DRILLING: Showcasing a Real-Time Drilling Hydraulics Simulation and Monitoring Tool Using a Recorded Rig Sensor Dataset

Wisam Sindi

Sindi Digital Energy Technologies UG (haftungsbeschränkt), Germany

A rig/wellbore drilling hydraulics monitoring tool is essential for detecting and mitigating drilling problems such as plugged nozzles, cuttings accumulation, and well control issues. SINDI DRILLING is a simulation tool for real-time monitoring using rig sensor data, and offline job design calculations. The solution was developed based on practical experience and state-of-the-art science.

This tool prioritizes intuitive and user-friendly operation and is equipped with a graphical user interface (GUI) featuring dropdown buttons for easy input and results visualization. Hydraulic key parameters ensuring a safe and efficient drilling process are calculated and analyzed against measurements, including standpipe pressure (SPP), equivalent circulating density (ECD), mud loading, cuttings velocity, surge and swab pressures, and wellbore in/out-flux.

During the presentation, a drilling operations monitoring job is demonstrated using a real-life oil well sensor dataset. The process involves walking through the following configuration panels:

1. Wellbore Schematic and Surface Facility

2. Drillstring Tools and Dynamic Hydraulics Fields

3. Mud Properties and Mud Motor

4. Offline Pressure Calculation

5. Real-Time Pressure Calculation

6. SPP, ECD, Slip, and Geometry vs. MD

7. Surge and Swab

After configuring and checking inputs, the simulation runs, and the results are visualized and interpreted via the GUI. Thanks to built-in workarounds derived from oil and gas drilling experience, the model setup and calculations remain straightforward, even with limited input data.

Learnings and needs specific to geothermal drilling, especially in High Pressure High Temperature (HPHT) settings and Managed Pressure Drilling (MPD), are also elaborated.

Sindi-SINDI DRILLING-185_LongVersion.pdf
 
2:00pm - 3:40pmForum 4: Poster - Short presentations
Location: Room 241
Session Chair: Horst Rüter, HarbourDom GmbH, Germany
 

KarboEx2 - Karbonatexploration NRW - Erschließung einer Wärmequelle für den karbonfreien Wärmemarkt

Horst Rüter1, Tobias Meier2, Maike Kroll3, David Nathan3, Sebastian Thronberens4

1HarbourDom GmbH, Deutschland; 2geomecon GmbH; 3RWTH Aachen; 4DMT Group GmbH & Co. KG

Im Poster wird das neu genehmigte FE-Vorhaben KarboxEx2 vorgstellt. https://www.geothermie.de/bibliothek/lexikon-der-geothermie/k/karboex2-forschungsvorhaben

Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-2235_LongVersion.pdf
Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-2235_Poster.pdf
Rüter-KarboEx2 - Karbonatexploration NRW-2235_Slides.pptx


Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples from the Odenwald area and the Black Forest, Germany: a contribution towards the site selection for the GeoLaB underground infrastructure

Fiorenza Deon1, Ingo Sass1, Dirk Scheuvens2, Claire Bossennec1, Nicolas Neuwirth3, Jens Carsten Grimmer3, Oona Appelt1, Ulrike Hoffert1, Christoph Schüth2, Harald Milsch1, Günter Zimmermann1

1Helmholtz Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,Potsdam, Deutschland; 2Technische Universität Darmstadt, Darmstadt, Deutschland; 3Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe, Deutschland

GeoLaB (Geothermal Laboratory in the Crystalline Basement) aims to build an underground geoscientific laboratory in a fractured crystalline basement. The first potential selected site is the Odenwald crystalline complex (Hessen, Germany) due to its geology (fractured crystalline basement) and petrology (Tromm granite), the second the Black Forest.

The investigation of the geochemistry and the hydrothermal alteration plays an important role in order to understand the evolution of important rock properties such as permeability, porosity and the response to applied stress.

As the exploration is currently focusing on the Tromm site in the Odenwald area, a representative set of fifteen surface rock samples was investigated by means of X-ray powder diffraction XRD (quantitative estimation of the mineral assemblage, rock classification), electron microprobe analyzer EMP (determination of the mineral geochemistry, hydrothermal alteration and microstructures), X-ray fluorescence XRF (analysis of major and minor elements) and inductively coupled plasma mass spectrometry ICP-MS (analysis of trace elements). The dominating granites and quartz monzonites (according to the TAS classification based on the XRF results) are composed of quartz, K-feldspar, plagioclase (andesine), and mica (biotite and muscovite). Apatite, zircon, magnetite, rutile and monazite were detected as accessories, thus enabling geochemical dating.

Three of the samples show hydrothermal alteration in the form of kaolinite at the plagioclase rims. Alteration processes could also be observed in the images acquired with the EMP.

A comparison of the geochemistry and mineralogy of both locations will contribute to the site selection for the realization of the GeoLaB infrastructure.

Deon-Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples-1193_Poster.pdf
Deon-Hydrothermal alteration investigation of selected rock samples-1193_Slides.pptx


Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe Geothermie

Qiaoleiyue Wang, Gunther Brenner

Institut für Technische Mechanik, TU Clausthal, Deutschland

Das übergreifende Ziel des Gesamtprojekts ist die Entwicklung eines innovativen integrativen Konzepts für mitteltiefe Erdwärmesonden. Die Integration in die Wärmeversorgung von kleineren Kommunen und Industrieparks, die bislang noch nicht über ein Fernwärmenetz verfügen, ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus technischer Perspektive vorgesehen. Das Poster fokussiert auf die numerische Simulation einer Erdwärmesonde, die auf dem geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon mit Kohlendioxid als Arbeitsmittel basiert. Das Modell stellt die Grundlage für die realitätsnahe Modellierung eines CO₂-Erdwärmesondensystems in mittleren Tiefen dar. Die numerische Simulation zielt darauf ab, transiente Temperaturänderungen im Untergrund vorherzusagen, das Wärmegewinnungssystem zu optimieren und dessen Sicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus ermöglicht der im Vergleich zu experimentellen Untersuchungen geringe Aufwand, der durch Modifikationen des Strukturdesigns unter Zuhilfenahme der numerischen Simulation, beispielsweise in Form einer koaxialen Struktur, erforderlich ist, eine Analyse hinsichtlich der thermischen Energieausnutzung, was zu einer gesteigerten Wärmeausnutzungseffizienz führt.

Wang-Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe-1218_Poster.pdf
Wang-Modellierung einer geschlossenen Zweiphasen-Thermosyphon Sonde für mitteltiefe-1218_Slides.pdf


Deep geothermal ground heat exchanger in salt structures - a contribution to the heat transition in northern Germany

Bauer Sebastian1, Maver Kim Gunn2, Trittin Tom3, Kirsch Reinhard4

1Institut für Geowissenschaften, Universität Kiel, Deutschland; 2green therma, Dänemark; 3Stadtwerke Flensburg, Deutschland; 4GeoImpuls, Deutschland

The subsurface of large parts of the North German Basin is dominated by salt structures (flat salt pillows and steeply rising salt domes). Although no thermal water-bearing horizons within these salt structures exist, they nevertheless offer good conditions for geothermal utilization using closed geothermal systems. Rock salt has a higher thermal conductivity compared to the surrounding rocks, which leads to a modified temperature field with increased temperatures within the salt structure, at least in the medium-depth range above 2500 m as well as higher extraction rates along a heat exchanger.

The project UPTES (Investigation of the potential of deep geothermal probes in Schleswig-Holstein) aims to establish a planning tool for deep coaxial heat exchangers in salt structures. Both the subsurface conditions (distribution and depth of salt structures, thermal conductivities) and the technical parameters of the coaxial heat exchangers are considered. The technical configuration of a newly developed deep coaxial borehole heat exchanger by green therma, employing a combination of vertical and horizontal heat exchanger sections and improved thermal insulation, is used in this project, which starts in autumn 2024. This poster will thus present the project ideas, project outline and intended work packages.

Sebastian-Deep geothermal ground heat exchanger in salt structures-1112_Slides.pdf


Vergleich von optimierten Modellen zur Untersuchung von Heizpotenzialen in stillgelegten Bergwerken unter Verwendung von Grubenwasser

Tom Ebel, Willi Krause, Timm Wunderlich, Lukas Oppelt, Fritz Raithel, Thomas Grab, Tobias Fieback

TU Bergakademie Freiberg, Deutschland

Bergwerke stellen nach ihrer Außerbetriebnahme und der einhergehenden natürlichen Flutung große Wasserreservoire dar. Diese Wasserreservoire rücken zunehmend in den Fokus der Gemeinden und Energieversorger besitzen sie doch ein hohes Potenzial an erschließbarer Erdwärme. Durch den Kontakt mit dem Gestein ist das sogenannte Grubenwasser gut thermisch an den Untergrund angekoppelt. Dies führt dazu, dass bei einer energetischen Nutzung dieses Wassers eine große Speichermasse im Untergrund wärmetechnisch aktiviert werden kann, was mit einer entsprechenden hohen Wärme- oder Kälteleistung korreliert.

Die Erschließung der oftmals verwahrten Bergwerke ist jedoch mit hohen Kosten durch das Abteufen und Sichern von Bohrungen oder Schächten verbunden. Hohe Initialkosten bedingen, dass ein System eine lange zuverlässige Betriebsphase ermöglicht und keine negativen Veränderungen, wie ein Abfall der Wärmeleistung, stattfinden. Diese können durch eine übermäßige energetische Erschöpfung des Gesteins im Bergwerk zustande kommen. Eine genaue Vorausplanung der verfügbaren thermischen Energie ist daher essenziell.

Um dieses Energiepotenzial über die Lebensdauer einer Anlage zu bestimmen, lassen sich in der Literatur verschiedene Modelle finden. Analytische und vereinfachte numerische Modelle besitzen gegenüber komplexen CFD-Modellierungen den Vorteil, relativ genaue Ergebnisse in kurzer Zeit zu erzeugen. Jedoch konnten in den vereinfachten Literaturmodellen diverse Schwachstellen identifiziert werden, welche durch eine Eigenentwicklung verbessert werden.

Im Rahmen der Studie wurde ein solches Modell gegen adaptierte und optimierte Literaturmodelle sowie gegen umfangreiche CFD-Simulationen getestet. Die Ergebnisse zeigen eine bessere Übereinstimmung mit den Ergebnissen der komplexen CFD-Simulation als die Literaturmodelle. Ein Validierungsversuch wurde mit Realdaten einer Kleinzeche unternommen. Ursachen für Abweichungen werden diskutiert und Verbesserungsansätze vorgeschlagen.

Ebel-Vergleich von optimierten Modellen zur Untersuchung von Heizpotenzialen-1119_Slides.pptx


Performance Monitoring von Wärmepumpensystemen mit Erdwärmesonden zum Heizen und Kühlen von Gebäuden

Krishna Timilsina, Sven-Yannik Schuba, Mu Huang, Peter Pärisch

Institut für Solarenergieforschung GmbH, Emmerthal, Deutschland

Untersuchungen zeigen, dass erdgekoppelten Wärmepumpen für Niedertemperaturanwendungen wie Heizung, Kühlung und Trinkwarmwasserbereitung in Gebäuden effizienter sind als Luft-Wärmepumpen. Daher kommen mit einem EWS-Feld gekoppelte Wärmepumpen besonders in Großanlagen mit Heiz- und Kühlbedarf zum Einsatz. Die Überwachung der Performance solcher Wärmepumpensysteme ist wichtig, da diese Systeme sensibel auf Betriebsstörungen reagieren. Die Komplexität des Systems und der Steuerungen führt oft zu einem ineffizienten Betrieb, und bei der Überwachung können bestehende Fehlfunktionen identifiziert werden. Diese Probleme könnten für einen nachhaltigen und optimalen Betrieb des Systems behoben werden. Auch die EWS-Felder benötigen aufgrund ihrer speicherähnlichen Eigenschaften eine Überwachung, um die langfristige Temperaturentwicklung aus Gründen der Nachhaltigkeit zu beobachten. Diese Studie konzentriert sich auf die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus den verfügbaren Messdaten von 10 verschiedenen Anlagen mit erdgekoppelten Wärmepumpen. Diese Standorte unterscheiden sich hinsichtlich der Gebäudenutzung (Wohn- oder Nichtwohngebäude), der Systemkonfiguration, des Standorts, des Zwecks (Heizung oder Kühlung) und der Datenverfügbarkeit (lang- oder kurzfristig) voneinander. Die Tiefe der EWS variiert von 40 m bis 145 m. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass der SPF von Wärmepumpen für die Heizung zwischen 2,5 und 6,5 und für die Kühlung zwischen 3,0 und 5,1 liegt. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen Wärmeentzug und -einspeisung ist an den meisten Anlagen nicht erreicht worden. Bei den meisten Standorten mit kurzfristigen Monitoringdaten ist die Veränderung des Temperaturniveaus des Grundwassers vernachlässigbar. Bei den Standorten mit Langzeitüberwachung konnte jedoch eine Abweichung der Grundwassertemperaturen im Laufe der Zeit erkannt werden. Zur weiteren Analyse werden die Vorteile der Regenerierung anhand der Wärmebilanz der Erdreichquelle und der Grundwassertemperaturen bewertet.

Timilsina-Performance Monitoring von Wärmepumpensystemen mit Erdwärmesonden zum-1125_Slides.pptx


Die Emulierte Erdwärmesonde (E-EWS) – Aktueller Entwicklungsstand des Prüfstands zur Untersuchung von TRT-Geräten

Hanne Karrer, Peter Osgyan, Xaver Meyer, Lars Staudacher

ZAE Bayern, Deutschland

Für die Auslegung von Geothermie Anlagen ist es neben weiteren Parametern entscheidend, die Wärmeleitfähigkeit des Untergrundes sowie den thermischen Bohrlochwiderstand zu kennen. Ein Thermal Response Test (TRT) ist die Methode der Wahl, um diese Werte zu ermitteln.

Seit der Entwicklung der mobilen TRT-Geräte in den 1990er Jahren gibt es zahlreiche Beschreibungen und Empfehlungen für die Durchführung der Tests, einschließlich der Vorgaben für den Testaufbau, die Anforderungen an die Messgeräte sowie die Auswertung eines TRTs, wie beispielsweise die VDI Richtlinie 4640 Blatt 5 in Deutschland. Dies ermöglicht Testanbietern ein eigenes TRT-Gerät zu bauen und einen solchen Test durchzuführen. Allerdings gibt es bislang noch keine etablierte Methode zur Überprüfung von TRT-Geräten einschließlich des Testablaufs und der Testauswertung.

Zur Qualitätssicherung von TRT-Geräten wurde daher am ZAE Bayern eine emulierte Erdwärmesonde (E-EWS) entwickelt und gebaut. Sie bildet das thermische Verhalten einer realen Erdwärmesonde (EWS) nach. Es können verschiedene Erdwärmesondeneigenschaften (Länge etc.) sowie Untergrundeigenschaften eingestellt werden. Dadurch können verschiedene TRT-Geräte innerhalb kurzer Zeit unter reproduzierbaren Randbedingungen getestet werden.

Besonders der Ausschluss der Umgebungseinflüsse (Sonne, Wind, Regen, Spannungsschwankungen des elektrischen Netzes) auf die TRT Messung wie sie speziell auf Baustellen vorkommen, stellen eine große Herausforderung für die TRT-Geräte und den Testablauf dar. Daher wurde im Rahmen des vom BMWK geförderten Verbundvorhabens „QEWSplus – Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme“ (FKZ: 03EE4020B) die E-EWS in einem Optimierungsschritt um die Möglichkeit der Nachbildung auch dieser Einflüsse ergänzt.

In diesem Vortrag sollen der aktuelle Entwicklungsstand der E-EWS dargestellt, sowie die Ergebnisse der ersten Messungen mit Emulierung der Umgebungseinflüsse vorgestellt werden.

Karrer-Die Emulierte Erdwärmesonde-1186_Slides.pdf


Quantification of heat transport processes and heat recovery for a High-Temperature Aquifer Thermal Energy Storage field experiment at the TestUM field site

Sebastian Bauer, Johannes Nordbeck, Jan Niklas Nordheim

Institut für Geowissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland

Aquifer thermal energy storage (ATES) in the geological subsurface can help bridge the temporal mismatch between production and demand of energy from renewable sources by shifting heat seasonally. Increasing the temperature level of the stored heat provides additional energetic benefits of easier integration into the heat supply system as well as increased storage capacity and storage rates. Because HT-ATES represents a new technology and operational experience and insights into induced subsurface temperatures are rare, the heat experiments at the TestUM –Aquifer field site aim to provide a basis for characterization and verification of the hydraulic and thermal process understanding and for the energetic assessment of HT-ATES systems. For this, a well doublet was operated for one year mimicking heat injection and extraction cycles under heavily monitored conditions.

A numerical simulation model for coupled heat transport and groundwater flow was developed, representing all cycles of the experiment. Model results generally indicate a good agreement with measured temperatures, both for return flow temperatures as well as aquifer temperatures. It is found that density induced thermal convection strongly influences the temperature distribution close to the injection well, while temperatures in the far field are determined by horizontal convective heat transport and heat losses. The simulated return flow temperatures indicate the general trends of increasing heat recovery with increasing cycle number and reduced recovery with increasing cycle duration, in agreement with the experimental results. This demonstrates that numerical simulation allows for both an operational assessment and the prediction of the induced subsurface temperatures.

Bauer-Quantification of heat transport processes and heat recovery-1167_Slides.pdf


Microbial diversity in a saline siliciclastic aquifer at the ATES exploration site Berlin-Adlershof

Julia Mitzscherling1, Lioba Virchow2, Martin Gitter3, Armando Alibrandi1, Simona Regenspurg2, Stefan Kranz2, Dirk Wagner1,4

1GFZ German Research Centre for Geosciences, Section Geomicrobiology, Potsdam, Germany; 2GFZ German Research Centre for Geosciences, Section Geoenergy, Potsdam, Germany; 3Technische Universität Berlin, Department of Applied Geochemistry, Berlin, Germany; 4University of Potsdam, Institute for Geosciences, Potsdam, Germany

Microbial processes such as biofilm formation (clogging) and mineral precipitation (scaling) can affect the effectiveness of aquifer thermal energy storages (ATES). They can reduce the permeability of potential reservoirs and compromise the efficiency of ATES facilities. In addition, microbial processes can release toxic trace elements such as arsenic through iron mineral dissolution in the subsurface. To evaluate the microbial impact on the performance of ATES, it is crucial to identify in situ metabolic processes and microbial key players.

At the ATES exploration site Berlin-Adlershof, we monitored the microbial abundance, community composition and metabolic functions for 2 years after drilling in a Jurassic sandstone aquifer at ~225 m depth. We applied culture-dependent and -independent approaches such as enrichment cultures, amplicon sequencing, metagenomics and -transcriptomics in the context of the groundwater hydrochemical conditions.

The aquifer was characterized by an in-situ temperature of 17 °C, Na and Cl dominated fluid (TDS ~20 g L-1) and organic substrates including acetate. The microbial community was adapted to saline and alkaline conditions. Over time, the community shifted from mainly fermenting bacteria, capable of hydrogen and organic acid production, to a syntrophic community of fermenting and sulfate reducing bacteria, with the latter consuming the fermentation products. These processes involve the risk of corrosion, but also offer the possibility to dissolve mineral scales.

Results of this study in combination with a percolation experiment analyzing biotic versus abiotic processes at different temperature conditions, will help to develop prediction tools for potential system operational failures and appropriate countermeasures in ATES.

Mitzscherling-Microbial diversity in a saline siliciclastic aquifer-1259_Poster.pdf
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Analytische Berechnung instationärer Wärmeleitungsprobleme in der Geothermie

Shahab Mohammadi, Gunther Brenner

TU-Clausthal, Institut für technische Mechanik, Deutschland

Wir präsentieren analytische Berechnungen des instationären Wärmetransfers durch Wärmeleitung in einem zylindrischen Bereich und in einer Platte, welche als vereinfachte Modelle für geothermische Systeme mit oder ohne Wärmespeicherung betrachtet werden können. Die vorliegende Analyse ermöglicht es uns, die thermische Penetrationstiefe während einer instationären Startphase sowie nach Erreichen eines quasistationären Zustands zu erläutern. Durch die Nutzung der ermittelten thermischen Penetrationstiefe können wir den minimal möglichen Abstand zwischen zwei geothermischen Bohrlöchern bestimmen und zudem die Auswirkungen der Komplettierungseigenschaften auf diesen Abstand anhand der analytischen Lösung des Problems überprüfen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse verwendet, um numerische Methoden zu verifizieren. Diese analytische Lösung kann zudem genutzt werden, um die Integration eines numerischen Reservoirmodells mit dem Bohrlochmodell zu erleichtern.

Mohammadi-Analytische Berechnung instationärer Wärmeleitungsprobleme-1124_Poster.jpg
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Addressing thermal interference and regulatory gaps related to geothermal heat pumps across European countries

Javiera Chocobar1, Kai Zosseder1, Cornelia Steiner2, Marlon Brancher(on behalf of the GEOBOOST Consortium Members)2

1Technical University of Munich, Chair of hydrogeology - Geothermal Energy, Arcisstr. 21, Munich, Germany; 2Competence Unit Geoenergy, GeoSphere Austria, Hohe Warte 38, Vienna, Austria

The GeoBOOST project aims to promote the adoption of geothermal heat pumps (GHPs) across the European Union (EU). GHPs are currently the most effective and versatile technological solution for reducing dependence on fossil fuels.

As part of the project, this study focuses on developing recommendations for a robust legal and technical framework to prevent interference in open and closed loop GHP systems. The goal is to optimise planning and design of systems, thereby maintaining their efficiency and geothermal resources management. A comprehensive review was conducted on studies evaluating thermal interference between adjacent GHP systems and its impact, and applicable regulations across EU countries involved in the project (Belgium, Spain, Germany, Ireland, Sweden, Austria, the Netherlands, and Poland).

Results indicate that thermal interference can significantly reduce GHP system efficiency if not considered during the planning phase. The regulatory review shows major variations in legal requirements, highlighting the heterogeneity of GHP data records, which raises issues with standardisation and implementation of reporting practices.

In response, we propose a holistic approach to address thermal interference and regulatory challenges, enabling more efficient and compliant GHP systems planning. A key component of this initiative is a robust data collection structure to harmonise data from various regions, which has the potential to allow for more accurate assessments and improved framework reliability. This structure proposes information about drilled geology and hydrogeology and GHP installation data. Adopting this framework can improve the visibility of geothermal projects, provide data for facilitated market analysis and stimulate the market for GHPs.

Chocobar-Addressing thermal interference and regulatory gaps related-1176_Slides.pptx


Zum Umgang mit konkurrierenden Interessen im bergrechtlichen Genehmigungsrahmen

Victoria von Minnigerode

Rödl & Partner, Deutschland

Das Bundesberggesetz (BBergG) regelt in § 3 Abs. 2 S. 2, dass sich das Eigentum an einem Grundstück nicht auf die sogenannten bergfreien Bodenschätze erstreckt. Die Aufsuchung und Gewinnung von Erdwärme ist daher dem Verfügungsrecht des Grundstückseigentümers entzogen und bedarf einer bergrechtlichen Genehmigung. Die Aufsuchung von Erdwärme ist erlaubnispflichtig, für die Gewinnung bedarf es einer Bewilligung, gem. § 6 S. 1 i.V.m. § 3 Abs. 2 Nr. 2 lit. b BBergG. Sowohl die Aufsuchungserlaubnis, als auch die Bewilligung gewähren ihrem Inhaber für einen begrenzten Zeitraum in einem bestimmten, räumlich umgrenzten Feld ein im Verhältnis zu Dritten ausschließliches Recht. Innerhalb eines Aufsuchungsfeldes können nur unter engen Voraussetzungen und auch nur in begrenztem Umfang überlappende Aufsuchungserlaubnisse für denselben Bodenschatz erteilt werden. Nicht ausgeschlossen ist hingegen die Erteilung einer Bewilligung innerhalb eines bestehenden Erlaubnisfeldes.

Wie sich zeigt, kann die Ausschließlichkeit von Bergbauberechtigungen im Ergebnis dazu führen, dass bei geothermischen Aktivitäten im selben Feld, selbst wenn diese in unterschiedlichen Stockwerken stattfinden, eine Überlagerung mehrerer Bergrechte für verschiedene Inhaber zum Teil nur eingeschränkt oder garnicht zulässig ist. Mit dem vierten Bürokratieentlastungsgesetz soll zumindest der rechtliche Rahmen für ein Nebeneinander von Tiefengeothermie und oberflächennaher Geothermie vereinfacht und bundesweit vereinheitlicht werden.

Im Rahmen dieses Beitrages soll die Bedeutung konkurrierender Interessen im Kontext des bergrechtlichen Genehmigungsrahmens beleuchtet werden. Dabei soll insbesondere auf das Verhältnis konkurrierender Anträge auf Erteilung gleichwertiger oder unterschiedlicher Bergbauberechtigungen für überlappende Felder eingegangen werden. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten von Kooperationen beleuchtet und aktuelle Entwicklungen zur Stockwerkstrennung dargestellt werden.

von Minnigerode-Zum Umgang mit konkurrierenden Interessen im bergrechtlichen Genehmigungsrahmen-1150_Slides.pptx


Umwelteinflüsse von tiefer und mitteltiefer geothermischer Wärmeerzeugung im Süddeutschen Molassebecken

Hannah Uhrmann, Florian Heberle, Dieter Brüggemann

University Bayreuth, Deutschland

Zur Erreichung der Klimaziele der deutschen Bundesregierung ist die Wärmewende unverzichtbar. Großes Potenzial haben dabei in geothermischen Heizwerken, die je nach geologischen Bedingungen unterschiedliche Anlagenkonfigurationen erfordern. Um das Spektrum im süddeutschen Molassebecken abzudecken, werden die Umweltauswirkungen von zwei Heizwerken verglichen: einer klassischen Tiefengeothermieanlage und ersten Ergebnissen eines theoretischen Modells einer mitteltiefen Anlage, die Wärmepumpen nutzt um die Vorlauftemperatur anzuheben. Dabei wird auf die kritischen Parameter eingegangen, die den Fußabdruck besonders beeinflussen und reduzieren können. Diese Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der EU-CO2e-Grenzwerte der Taxonomie besonders relevant, die alle fünf Jahre gesenkt werden und bis 2050 Netto-Null erreichen sollen.

Zur Bewertung der Anlagen wird eine Ökobilanzierung für hydrothermale Geothermieheizwerke vorgestellt, die auf den Standards ISO 14040 und 14044 basiert. Diese Analyse umfasst die ökologischen Auswirkungen in verschiedenen Wirkungskategorien: Treibhausgaspotenzial, Verbrauch fossiler und mineralischer Ressourcen sowie Versauerung von Gewässern. Untersucht werden die Lebenszyklusphasen Konstruktion, Betrieb und Rückbau, wobei sowohl die untertägigen Komponenten wie Bohrungen als auch die obertägigen Anlagen berücksichtigt werden. Die Treibhausgasemissionen betragen 66 g CO2/kWh für die tiefengeothermische und 102 g CO2/kWh für die mitteltiefe Geothermieanlage. Besonders beeinflusst werden die Anlagen durch ihren Strombedarf, der durch den deutschen Strommix gedeckt wird. Hiervon ist die die mitteltiefe Anlage stärker betroffen als die tiefengeothermische Anlage, da neben der Tiefenpumpe zusätzlich Strom für die Wärmepumpen benötigt wird. Um die Spannbreite der geologischen Randbedingungen für mitteltiefe Anlagen abzubilden wird in zukünftige Arbeiten eine systematische Untersuchung vorgenommen.

Uhrmann-Umwelteinflüsse von tiefer und mitteltiefer geothermischer Wärmeerzeugung-1172_Slides.pptx


Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling

Volker Clauß1, Ard de Reus2

1Gradyent GmbH, Deutschland; 2Gradyent BV, Niederlande

Problemstellung

  • Für den optimalen Betrieb und Steuerung von Geothermieanlagen ist eine niedrige Rücklauftemperatur entscheidend, das erhöht den Ertrag und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Geothermie und der Fernwärme
    • Der Kunde sichert die Grundlast seines Fernwärmesystems durch eine Tiefengeothermie-Anlage (2 Km Teufe, 75 Grad Vorlauf, 8 MW Wärmeleistung) hohe Rücklauftemperaturen verhindern allerdings eine optimalere Steuerung des Wärmetauschers und einen maximierten Ertrag
    • Auf Basis der Vorligenden Betriebserfahrungen hat der Kunde eine Ausschreibung zur Reduzierung der Rücklauftemperauren und zur Verbesserung der Geothermie-Steuerung vorgenommen

Lösungsansatz: Rücklauftemperaturreduzierung durch Digitalen Zwilling

  • Vollständiger Netzeinblick: Sichtbarkeit von Temperaturen und Problemstellungen historisch und im laufenden Betrieb
    • Auf Basis der historischen Analyse können Netzengpässe und Abnehmer identifiziert werden, welche eine Temperaturabsenkung verhindern
    • Auf Basis des Echtzeit-Monitorings erfolgt im laufenden Betrieb die Priorisierung von Maßnahmen zur Rücklauf-Temperaurabsenkung, die den größten Nutzen bringen werden
    • Der Digitale Zwilling wird zusätzlich zur Dynamischen Rücklauf-Temperaursteuerung eingesetzt

Das Praxisbeispiel ist aus den Niederlanden

Clauß-Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling-2289_Poster.pdf
Clauß-Steigerung des Geothermieertrags durch Digitalen Zwilling-2289_Slides.pdf


Innovation through operations excellence

Floris Veeger, Robbie Bilsland, Tijn Nederstigt

Sproule, Netherlands, The

There are many innovation topics on the agenda of various geothermal organisations. These topics often explore the boundaries of technolgy and science. We believe that there is still a lot to be learned by operational excellence. Closing the loop from design to construction to production monitoring and maintenance needs to be closed by applying the lessons learned in new designs. In this poster we provide examples of these lessons learned for sandstone high saline brine projects during the development of approximately 10 geothermal projects with a capacity of over 150 MW thermal, including well design and well testing learnings, production and geohazard monitoring and and production optimisation projects.

Veeger-Innovation through operations excellence-1239_Poster.pdf
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Numerical Assessment Of Subsurface Dynamics During Operation Of The Innovative Carbon Dioxide-based Electrothermal Energy And Geological Storage System (CEEGS)

Márton Pál Farkas1, Dounya Behnous2, Júlio Carneiro2,3, Andrés Carro4, Ricardo Chacartegui4, Cornelia Schmidt-Hattenberger1

1GFZ Potsdam - German Research Centre for Geosciences, Germany; 2Converge!, Lda, Portugal; 3University of Évora, Portugal; 4University of Seville, Spain

The novel concept of Carbon Dioxide-Based Electrothermal Energy and Geological Storage System (CEEGS) offers a solution for large-scale buffer capacity for balancing non-dispatchable wind and solar energy resources and providing additional value for carbon capture, usage and storage (CCUS) by utilizing carbon-dioxide as working fluid. In this paper, we aim at understanding geological parameters and fluid flow processes that control both subsurface and surface performance of the proposed system.

The transient pressure and temperature processes in the reservoir are modelled using CMG GEM and STARS simulators. The system has two operation phases: first, a carbon dioxide plume is established in the reservoir through continuous injection in a well. After that, intra-day energy storage periods are simulated. The sensitivity of the geological parameters on system performance are tested in two generic reservoirs under realistic conditions: deep saline aquifer in sandstone and deep geothermal carbonate rock.

The simulation study shows that besides rock transmissibility, larger reservoir depth and geothermal gradient may significantly enhance system efficiency and energy output. It is also observed that both geological scenarios can provide considerable well injectivity and productivity as well as gross efficiency and sustainability for economic operation. It is also shown that initial carbon-dioxide plume setup phase may not only allow minimizing unsolicited brine co-production, but it may effectively induce well productivity decrease due to geochemical reactions between carbon dioxide, rock and brine. Other concepts where geothermal energy with carbon capture and storage are combined may benefit from the results of this study as well.

Farkas-Numerical Assessment Of Subsurface Dynamics During Operation-1212_Slides.pptx


Analytisches Verfahren zur Berechnung von grundwasserdurchströmten Erdwärmesonden-Feldern

Roland Koenigsdorff1, Addinda Van de Ven1, Daniel Toker2, Stefan Hofmann1

1Hochschule Biberach; 2Universität Ulm

Eine schnelle, einfache und seit Jahrzehnten etablierte Methode für die Dimensionierung von Erdwärmesonden-Feldern ist die dynamische Simulation mit analytischen Lösungen, z. B. in Form sog. g-functions. Diese sind in Programmen wie EED, EWS, GEO-HANDlight und auch verschiedenen Python-Toolboxen umgesetzt. Der Einfluss strömenden Grundwassers, insbesondere die individuelle gegenseitige Beeinflussung der Erdwärmesonden in einem Feld und die Begrenzung der Grundwasserströmung auf nur einen Teil der betreffenden geologischen Schichten, wird dort jedoch nicht oder nur rudimentär berücksichtigt.

Im Forschungsvorhaben QEWSplus „Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme“ (Förderung: BMWK, FKZ: 03EE4020, www.qewsplus.de) wurde von der Hochschule Biberach in Kooperation mit der Universität Ulm ein analytisches Rechenmodell implementiert, welches die Berechnung der Auswirkung einer Grundwasserströmung auf die einzelnen Sonden in einem Sondenfeld in Analogie zu den bekannten g-functions berechnet. Das Verfahren schließt an eigene Vorarbeiten aus Van de Ven et al. (2021) an und baut auf Arbeiten von Abdelaziz et. al (2014) sowie Erol and Francois (2018) auf, deren Modellansätze zu diesem Zweck weiterentwickelt wurden.

Das erstellte Rechenverfahren, seine Verifizierung mittels numerischer Simulationen und seine Anwendung werden vorgestellt.

Literatur:

Abdelaziz, S.L., Ozudogru, T.Y., Olgun, C.G., Martin, J.R., 2014. Multilayer finite line source model for vertical heat exchangers. Geothermics 51, 406–416.

Erol, S., François, B., 2018. Multilayer analytical model for vertical ground heat exchanger with groundwater flow. Geothermics 71, 294–305.

Van de Ven, A., Koenigsdorff, R., Bayer, P., 2021. Enhanced Steady-State Solution of the Infinite Moving Line Source Model for the Thermal Design of Grouted Borehole Heat Exchangers with Groundwater Advection. Geosciences 11 (10), 410.



Eigenschaften eines mitteltiefen Erdwärmesondenspeichers – Erste Ergebnisse eines Demonstrators in Darmstadt

Matthias Krusemark1, Lukas Seib1, Clemens Lehr2, Ingo Sass1,3

1Technische Universität Darmstadt Institut für Angewandte Geowissenschaften, Angewandte Geothermie, Schnittspahnstraße 9, 64287 Darmstadt; 2Geotechnisches Umweltbüro Lehr, Am Taubenbaum 25 A, 63231 Bad-Nauheim; 3Helmholtz-Zentrums Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Sektion 4.8Geoenergie, Telegrafenberg, 14473 Potsdam

Möglichkeiten zur saisonalen Energiespeicherung sind ein wesentlicher Bestandteil für die zuverlässige Nutzung fluktuierender, regenerativer Wärmequellen wie Solarthermie. Kristalline Gesteine weisen aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit und geringer Permeabilitäten ein großes Potenzial für solche Wärmespeicher auf. Im Rahmen des Forschungsprojekts SKEWS (Saisonaler Kristalliner ErdWärmeSondenspeicher, BMWK Förderkennzeichen 03EE4030A) wurde am Campus Lichtwiese in Darmstadt ein mitteltiefer Erdwärmesondenspeicher mit einer Tiefe von 750 m errichtet. Der Speicher besteht aus drei 750 m tiefen koaxialen Erdwärmesonden mit einem Abstand von jeweils 8.6 m in einer dreieckigen Anordnung.

Zur Charakterisierung des Speichersystems wurde Ende 2023 ein distributed Geothermal Response Test (dGRT) an einer Erdwärmesonde durchgeführt. Mit einer 6-wöchige Heizphase und den drei verbauten Glasfaserkabel im Innnenrohr, Ringraum und Zement konnten so die thermischen Eigenschaften der Sonde und des umgebenden Gesteins analysiert werden. Besondere Aufmerksamkeit galt der innovativen Isolierung des koaxialen Komposit-Innenrohres, bestehend aus Stahl-PPR-Inliner, die als kostengünstige Alternative zu z.B. vakuuum isolierten Steigrohre die thermischen Verluste an den Ringraum minimieren soll. Dementsprechend wurden neben dem gesamten Bohrlochwiderstand auch die thermische Verluste durch das Innenrohr an den Ringraum untersucht, um somit deren Einfluss auf die Reduzierung der Effizienz einer Erdwärmesonde bewerten.

Abschließend wurden mit den gewonnen in-situ Daten ersten thermo-hydraulische, numerische Modellrechnungen zur resultierenden Effizienz des Speicherdemonstrators und potenzieller zukünftiger Ausbaustufen durchgeführt.

Krusemark-Eigenschaften eines mitteltiefen Erdwärmesondenspeichers – Erste Ergebnisse eines-1232_Slides.pdf


Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme: Erkenntnisse zu Verfüllbaustoffen, Systemdurchlässigkeit und Integrität von Erdwärmesondenbauwerken

Yannick Reduth1, Micha Pinnekamp2, Lukas Pendzich2

1Solites - Steinbeis Forschungsinstitut, Deutschland; 2ZAE Bayern, Deutschland

Im Verbundvorhaben QEWSplus "Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme" werden praxisrelevante Aspekte zur Qualitätssicherung und -steigerung oberflächennaher geothermischer Systeme untersucht. Im Rahmen der Systembetrachtung von Erdwärmesonden (EWS) wird ein besonderes Augenmerk auf die verwendeten Verfüllbaustoffe gelegt, da deren Interaktion mit dem Untergrund und deren Anbindung an die Sondenrohre entscheidend für die hydraulische Integrität des EWS-Bauwerks ist. In diesem Beitrag werden Erkenntnisse zum Verhalten verschiedener Verfüllbaustoffe im Untergrund und zur vertikalen hydraulischen Durchlässigkeit von EWS-Systemproben (Systemdurchlässigkeit) vorgestellt.

Werden EWS-Bohrungen verfüllt, tritt die Verfüllsuspension in direkten Kontakt mit dem Untergrund, was je nach Beschaffenheit die Verfüllqualität durch Filtrationsprozesse erheblich beeinflussen kann. Um dies zu untersuchen, wurden von Solites realitätsnahe Filtrationsversuche durchgeführt und in Zusammenarbeit mit Projektpartnern reale EWS in einem Steinbruch erstellt, die anschließend für die Analyse großflächig rückgebaut wurden. Sowohl die Filtrationsversuche als auch die rückgebauten EWS liefern Eindrücke über die Vorgänge während und nach der Verfüllung. Zusätzlich bietet der Rückbau einzigartige Einblicke in die Bohrlochgeometrie, die Lage der Sondenrohre und das potenzielle Auftreten von Lunkern.

Neben den zuletzt genannten Aspekten hängt die Systemdurchlässigkeit maßgeblich vom Kontaktbereich zwischen den EWS-Rohren und dem Verfüllbaustoff ab. Störungen an dieser Grenzfläche konnten mit Versuchsständen am ZAE Bayern reproduzierbar herbeiführt und qualitativ untersucht werden. Bedeutenden Einfluss auf eine Ringspaltbildung hat das rheologische Verhalten der in EWS-Bauwerken eingesetzten PE-Sondenrohre. Besonders kritisch sind Temperaturabsenkungen während des Betriebs zur Gebäudeheizung zu sehen, aufgrund derer Sondenrohre kontrahieren. Dies kann die Integrität des Bauwerks so sehr beeinträchtigen, dass behördliche Auflagen zur Systemdurchlässigkeit nicht mehr erfüllt werden. Mögliche Lösungsansätze werden diskutiert.

Reduth-Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme-1287_Poster.pdf
Reduth-Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme-1287_Slides.pptx


Entwicklung eines Digitalen Zwillings zur Modellierung hydrochemischer Prozesse in Geothermiekraftwerken

Lars Helge Yström1, Michael Trumpp1, Johannes Amtmann2, Daniel Winter3, Joachim Koschikowski3, Fabian Nitschke1

1Karlsruhe Institute of Technology (KIT), Deutschland; 2Geosaic GmbH, Österreich; 3Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Deutschland

Im MALEG Verbundprojekt wird an der Effizienzsteigerung von geothermischer Energieproduktion mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geforscht. In diesem Zusammenhang wird sowohl ein Digitaler Zwilling des Geothermiekraftwerks, mit dessen Sensoren und Aktoren, als auch ein Digitaler Zwilling der hydrogeochemischen Prozesse innerhalb des Thermalwasserkreislaufes entwickelt.

Die Energieproduktion in Geothermiekraftwerken ist an die hydrochemischen Grundbedingungen des Fluides geknüpft. Dabei wird durch Druck-, Temperatur-, oder pH-Änderungen das chemische Gleichgewicht des geförderten Thermalwassers verändert, welches zu unkontrollierten Prozessen wie Mineralausfällungen, Ausgasen und Korrosion führen können. Um diese Prozesse besser abbilden zu können, wurde ein Digitaler Zwilling entwickelt. Dieser Zwilling basiert auf der Kopplung eines geochemischen Modellierprogramms (IPhreeqc) und eines numerischen Berechnungsprogramms (MATLAB) via Component Object Model Servers. Dabei werden Modellierungen automatisiert berechnet, übertragen und ausgewertet. Somit lassen sich die neuen geochemischen Gleichgewichtsverhältnisse durch die Parameteränderung direkt ermitteln und interpretieren. Diese Ergebnisse bilden die Grundlade für die Implementierung einer Künstlichen Intelligenz zur Effizienzsteigerung von Geothermiekraftwerken.

Yström-Entwicklung eines Digitalen Zwillings zur Modellierung hydrochemischer Prozesse-1214_Poster.pdf
Yström-Entwicklung eines Digitalen Zwillings zur Modellierung hydrochemischer Prozesse-1214_Slides.pptx


Installation eines Monitoring-Systems zur Gebäudeüberwachung und -bewertung hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit bei induzierter Seismizität

Sonja Cebulj1,2, Francesca Taddei1,2, Gerhard Müller1

1Technische Universität München, Deutschland, Lehrstuhl für Baumechanik; 2Geothermie-Allianz Bayern

Seismische Ereignisse, die im Kontext von Geothermiekraftwerken wie in Landau oder Basel beobachtet wurden, haben zu einer erhöhten öffentlichen Besorgnis hinsichtlich der Geothermie geführt. Zudem ist die räumliche Nähe der Geothermiekraftwerke zu bewohntem Gebiet von entscheidender Bedeutung, um die Bereitstellung von Energie in kurzer Distanz zum Verbraucher zu gewährleisten. Um dem seismischen Aspekt vorhersagend zu begegnen, werden primär Modellierungsansätze für die jeweils gegebenen geologischen und gebäudetechnischen Voraussetzungen gewählt. Die Erfassung von Daten im Hinblick auf induzierte Seismizität konzentriert sich in erster Linie auf das Freifeld. Um die Messdatensätze und Modellierungsdaten um die resultierenden Schwingungen im Gebäude zu ergänzen, wurde ein kontinuierliches Monitoring implementiert. Das Monitoring wurde über einen Zeitraum von zehn Monaten in drei verschiedenen Gebäuden in der Nähe von Geothermie-Kraftwerken durchgeführt. Für die Datenerhebung wurden Geophone eingesetzt, welche auf unterschiedlichen Geschossdecken installiert wurden und die Geschwindigkeiten der Geschossdecken in horizontaler und vertikaler Richtung aufzeichneten. Neben kleineren umwelt- und nutzungsbedingten Erschütterungen konnte auch eine kurze Serie geothermisch induzierter Events aufgezeichnet werden. Im Vortrag werden die aus dem Monitoring gewonnenen Messergebnisse präsentiert. Außerdem werden die Schwingungen hinsichtlich des Aspekts der Gebrauchstauglichkeit nach den Maßgaben der DIN 4150-2 bewertet.

Cebulj-Installation eines Monitoring-Systems zur Gebäudeüberwachung-1233_Poster.pdf
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Option zur beschleunigten Integration geothermischer Systeme: Evaluierung alternativer Rohrleitungssysteme für den ökonomischen Ausbau von Wärmenetzen

Markus Schedel1, Hung Pham1, Ingo Sass1,2

1Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Angewandte Geothermie; 2Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Sektion 4.8 Geoenergie

Geothermische Systeme können einen signifikanten Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung und Wärmespeicherung liefern. Die Nutzung und Verteilung von geothermischer Wärme ist jedoch oft stark von der Verfügbarkeit bzw. den Ausbaumöglichkeiten von Nah- und Fernwärmenetzen abhängig. Mit dem aktuellen Trend zur Reduktion der Betriebstemperaturen von Wärmenetzen eröffnen sich zunehmend auch wirtschaftlich sinnvolle Anschlussoptionen für geothermische Systeme.

Die Ausbaupotenziale werden allerdings durch einen hohen primären Investitionsbedarf beim Leitungsbau gehemmt, der oft einen Hauptkostenfaktor beim Betrieb der Wärmenetze darstellt. Aus diesem Grund wurden verschiedene Ansätze untersucht, die Potenziale für mögliche Kostenreduktionen beim Neu- und Ausbau von Wärmenetzen bieten. Insbesondere die Herstellung und Verlegung der vergleichsweise komplexen Rohrleitungssysteme stellt einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Deswegen wurde geprüft, ob im Gegensatz zu den üblichen Verlegeformen, bei denen Verbundrohre wie z. B. Kunststoffmantelrohre (KMR) mit einer thermischen Isolation direkt am Rohr eingesetzt werden, eine Vereinfachung der Verlegearbeiten durch den Einsatz simpler (ggf. flexibler) Rohrsysteme erfolgen kann. Der Leitungsgraben wird dabei anschließend mit thermisch geringleitenden Bettungsmaterial zur thermischen Isolation der Rohre gegenüber dem umgebenden Boden verfüllt. Als Bemessungsgrundlage für Planung und Betrieb wird das Gesamtsystem aus Rohrleitung-Bettung-Boden berücksichtigt und ggf. entsprechend den lokalen Randbedingungen angepasst.

In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Parameterstudie vorgestellt und die mögliche Potenziale des Ansatzes für den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen erläutert.

Schedel-Option zur beschleunigten Integration geothermischer Systeme-1190_Slides.pdf
 
2:00pm - 3:40pmScience Bar Tour
Location: Lobby (in front of Room 214)
Session Chair: Bastian Welsch, Hochschule Bochum, Germany
Session Chair: Mathias Nehler, Fraunhofer IEG, Germany
 

Lessons learned from reusing an abandoned hydrocarbon well as Enhanced Geothermal System (EGS): Fracture-dominated EGS development concept for Groß Schönebeck

Lingkan Finna Christi1, Hannes Hofmann1,2, Ingo Sass1,3, Günter Zimmermann1, Ben Norden1, Guido Blöcher1

1Helmholtz Centre Potsdam GFZ German Research Centre for Geosciences, Telegrafenberg, 14473 Potsdam; 2Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin; 3Technische Universität Darmstadt, Schnittspahnstraße 9, 64287 Darmstadt



The role of the in-situ stress field and fault geometry in the induced and triggered seismicity at the Vendenheim geothermal site near the city of Strasbourg (France)

Gergő Hutka1,2, Hannes Hofmann1,2, Arno Zang1,3, Mauro Cacace1, Guido Blöcher1, Javier Abreu Torres4, Jean Schmittbuhl4

1German Research Centre for Geosciences, Potsdam, Germany; 2Technical University of Berlin, Berlin, Germany; 3University of Potsdam, Potsdam, Germany; 4Ecole et Observatoire des Sciences de la Terre, Strasbourg, France



Injection-induced slip and permeability evolution of different fracture types during laboratory shear-flow experiments in Granodiorite

Alireza Kalantar1,2, Hannes Hofmann1,2, Yinlin Ji1, Lena Muhl1,4, Fiorenza Deon1, Arno Zang1,3

1GFZ German Research Centre for Geosciences, Germany; 2Institute for Applied Geosciences, Technical University of Berlin, Germany; 3Institute of Geosciences, University of Potsdam, Germany; 4Institute of Applied Geosciences, Technical University of Darmstadt, Germany



Balancing fracture permeability and induced seismicity: towards feedback-controlled injection

Nadja Lindner1,2, Hannes Hofmann1,2, Mauro Cacace1, Gergő András Hutka1,2, Yinlin Ji1, Ioannis Stefanou3

1Helmholtz Centre Potsdam GFZ German Research Centre for Geosciences, Telegrafenberg, 14473 Potsdam, Germany; 2Institute for Applied Geosciences, Technical University of Berlin, 10587 Berlin, Germany; 3Nantes Université, Ecole Centrale Nantes, CNRS, GeM, UMR 6183, F-44000, Nantes, France



Micro logging tool for reservoir enhancement and improved geothermal well productivity

Robert Stockmann, Volker Wittig, Martin Meyer

Fraunhofer IEG, Deutschland



Assessment of the paleoclimatic impact on the geothermal field in Germany

Eskil Natanael Salis Gross, Maximilian Frick, Ben Norden, Sven Fuchs

Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Germany



Subsurface investigation using passive seismic imaging of urban ambient noise DAS recordings

Leila Ehsaninezhad1,2, Christopher Wollin1, Verónica Rodríguez Tribaldos1, Charlotte Krawczyk1,2

1GFZ German Reseach Centre for Geosciences, Potsdam, Germany; 2Institute for Applied Geosciences, TU Berlin, Berlin, Germany



Impact of Tectonic Evolution and Halokinesis on the Upper Maastrichtian Calcarenite Reservoir in the North German Basin

Michael Erb1,2, Thorsten Agemar1, Inga Moeck1,2

1LIAG-Institut für Angewandte Geophysik; 2Georg-August Universität Göttingen



Geothermal target horizon characterisation for a medium-deep exploration well in the Leinetal Graben

Sibel Melisa Gürsoy1, Alena Sophie Broge1, Marco Fazio2, Bernd Leiss1, David Charles Peter Peacock1, Tom Schintgen3, Inga Moeck1,3

1Georg-August-University Göttingen, Dept. Structural Geology and Geothermics, Goldschmidtstr. 3, 37077 Göttingen; 2Georg-August University Göttingen, Dept. Applied Geology, Goldschmidtstr. 3, 37077 Göttingen; 3Leibniz Institute for Applied Geophysics, Dept. Geothermics and Information Systems, Stilleweg 2, 30655 Hannover



Optimizing a muon sensor geometry for enhanced subsurface density mapping

Martin Schönfeld1, Maximilian Sackel1, Miriam Fritsch2, Shahin Jamali1, Thomas Reinsch1

1Fraunhofer IEG, Deutschland; 2Ruhr-Universität Bochum, Deutschland



Monitoring of the low-enthalpy geothermal resource in southern San Juan province, Argentina

Maximiliano Andrés Espósito1, Nahir Aguil Martínez1, Sofía Beatriz Pérez Luján1, Stefan Wohnlich2

1Centro de Investigaciones de la Geósfera y Biósfera (CIGEOBIO) - Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET). Facultad de Ciencias Exactas, Físicas y Naturales. Universidad Nacional de San Juan (UNSJ). Av. Ignacio De La Roza 590, San Juan, Argentina; 2Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik. Fakultät für Geowissenschaften. Ruhr-Universität Bochum (RUB). Universitätsstraße 150, Bochum, Germany



Sensing subsurface dynamics during the restart of injection and production in deep geothermal wells with Distributed Dynamic Strain Sensing (DDSS or DAS)

Johannes Hart1,2, Christopher Wollin1, Aurelio Andy3, Toni Ledig4, Thomas Reinsch5, Charlotte Krawczyk1,2

1GFZ German Research Centre for Geosciences, Telegrafenberg, D-14473 Potsdam, Germany; 2Technical University Berlin, Institute for Applied Geosciences, Ernst-Reuter Platz 1, D-10587 Berlin, Germany; 3Technical University Munich, Chair for Hydrogeology, Arcisstr. 21, D-80333 Munich, Germany; 4Stadtwerke München GmbH, Renewable Energies, Emmy-Noether-Str. 2, D-80992 Munich, Germany; 5Fraunhofer IEG, Am Hochschulcampus 1, D-44801 Bochum, Germany



Geochemical on-site characterization of cores at high temperature ATES drilling site using handheld XRF

Lioba Virchow, Ben Norden, Simona Regenspurg

Helmholtz Centre Potsdam, GFZ German Research Centre for Geosciences



Sustainability assessment of lithium-heat coproduction from a geothermal system in fractured crystalline rocks at United Downs, England

Samuele Frigo1,2, Mando Guido Blöcher1,2, Maria-Theresia Schafmeister3, Simona Regenspurg1,4, Stefan Kranz1, Alistair Salisbury5

1Helmholtz Centre Potsdam, German Research Centre for Geosciences - GFZ Potsdam, Potsdam, Germany; 2Technical University Berlin - TU Berlin, Berlin, Germany; 3University of Greifswald, Greifswald, Germany; 4Freie University Berlin - FU Berlin, Berlin, Germany; 5Cornish Lithium Ltd., Tremough Innovation Centre, Penryn, England



Entwicklung eines Berechnungswerkzeugs zur ökonomischen Vorauslegung von Grubenwassergeothermieanlagen

Arno Friedrich Korn, Tom Ebel, Lukas Oppelt

TU Bergakademie Freiberg, Deutschland



Potentialanalyse für eine thermische Grubenwassernutzung in Barsinghausen, Niedersachsen

Jonas Enno Lehmann1, Florian Hahn1, Peter Goerke-Mallet2

1Fraunhofer IEG, Deutschland; 2Technische Hochschule Georg Agricola, Deutschand



Integration neuer Geothermiepilotbohrungen für den Neubau der „Universitätsmedizin Göttingen (UMG)“ in ein bestehendes geologisches 3D-Modell

Louis Hesselink, Ullrich Vath, Bernd Leiss, Alena Broge

Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland



Groundwater flow effects on the thermal field in the North German Basin

Michael Tsypin1,2, Mauro Cacace1, Aparna Prasannakumar3, Magdalena Scheck-Wenderoth1,4

1GFZ German Research Centre for Geosciences; 2Technische Universität Berlin; 3University of Potsdam; 4RWTH Aachen University



Ausbau nicht-fündiger Hydrothermal-Bohrungen zu koaxialen Tiefen Erdwärmesonden: Eine Machbarkeitsstudie am Beispiel der Bohrung LAVEY-1 in der Schweiz.

Dominik Schindler

Technische Universität München, Deutschland



Innovatives Anlagenkonzept zur Umweltwärmeversorgung der Groß-Wärmepumpe am Fraunhofer IEG in Bochum

Caspar Stott

Fraunhofer IEG, Deutschland



Web-basierte Potenzialanalyse für oberflächennahe Geothermie im Raum Berlin

Tim Kröger

TU-Berlin, Deutschland / GASAG Solution Plus



Dekonvolution von g-Funktionen aus Monitoringdaten eines Erdwärmesondenfelds und Vergleich mit modellbasierten g-Funktionen

Elisa Heim1, Gabriel Dion2, Philippe Pasquier2, Norbert Klitzsch1

1Computational Geoscience, Geothermics and Reservoir Geophysics, RWTH Aachen University, Germany; 2Department of Civil, Geological and Mining Engineering, Polytechnique Montréal, Canada



Integration of geothermal energy potential into a sustainable land use plan as part of the heat transition at the northern campus of the University of Göttingen

Ingela Becker-Grupe, Alena Broge, Bernd Leiss

Georg-August-University Göttingen, Deutschland



Optimierung, Leistungs- und Kostenanalyse einer geothermischen ORC-Anlage, gekoppelt mit verschiedenen flüssigkeitsgekühlten Niedertemperaturkondensatoren, im Norddeutschen Becken

Akhil Kovattu Murali1,2

1ROM technik, Deutschland; 2Hochschule Bochum



Modeling the geomechanical effects of seasonal thermal energy storage in an abandoned coal mine at the test site "Kleinzeche IEG" in Bochum, Germany

Stefan Stürmer1,2,3, Mathias Nehler1, Kavan Khaledi1, Rolf Bracke1,2,3, Florian Amann1,3

1Fraunhofer IEG; 2Ruhr-Universität Bochum; 3RWTH Aachen



Co-Simulation of Geothermal Heat and Storage with District Heating Networks

Max Ohagen1, Hung Pham1, Xenia Kirschstein2, Johann Karl Holler1, Ingo Sass1,3

1Technische Universität Darmstadt, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Angewandte Geothermie; 2Technische Universität Darmstadt, Institut für Statik und Konstruktion, Arbeitsgruppe Energy Efficient Construction; 3Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ Potsdam, Sektion 4.8 Geoenergie



Numerical Model Investigating Experimental Test Verifying the Potential of Geothermal Energy to Enhance Waste Oil in Recycling Glass

Kennedy Moeanga Anyona

KENYATTA UNIVERSITY, Kenya

 
3:40pm - 4:10pmCoffee break
4:10pm - 5:50pmForum 5: Potentials and forecasts
Location: Plenary "Kongress Saal"
Session Chair: Reinhard Kirsch, GeoImpuls, Germany
 
4:10pm - 4:30pm

Hydrothermale Geothermie in Schleswig-Holstein: Potenziale, Produkte, Projekte

Berit Lehrmann, Christof Liebermann, Andreas Omlin, Fabian Hese, Patrick Ahlers

Geologischer Dienst Schleswig-Holstein im Landesamt für Umwelt

Im Rahmen der Energie- und Wärmewende ist die Nutzung der tiefen Geothermie ein wichtiger Baustein zur Klimaneutralität des Landes Schleswig-Holstein (SH). Aufgrund der Lage SHs im Norddeutschen Becken mit einer teilweise komplexen geologischen Entwicklung ist ein gutes Verständnis des Untergrundes unerlässlich, da nicht alle Regionen des Landes die Voraussetzungen für die tiefe Geothermie erfüllen.

Bereits 2014 hat der Geologische Dienst SH in einer Studie eine erste Abschätzung des hydrothermalen Potenzials vorgenommen. Als Datengrundlage dienten reflexionsseismische Untersuchungen und Tiefbohrungen der Erdöl-/Erdgasindustrie sowie der Geotektonische Atlas Nordwestdeutschlands. Der Schwerpunkt der Potenzialstudie lag auf den Sandsteinformationen des Mittleren Buntsandsteins, des Oberen Keupers und des Mittleren Jura (Dogger). Kenntnisstand und Datengrundlagen wurden in zahlreichen Beratungsgesprächen mit Kommunen, Industrie bzw. Energieversorgern sowie interessierten Bürgern kommuniziert. Mittlerweile bestehen drei laufende bergrechtliche Aufsuchungsgenehmigungen und weitere Vorhaben sind in Vorbereitung.

Technische Entwicklungen sowie Fortschritte im Bereich der Auswertungs- und Bewertungsmethodik geologischer und geophysikalischer Daten ermöglichen eine kontinuierliche Weiterentwicklung der hydrothermalen Potenziale. Ein Modul ist die mineralogische, geochemische und petrophysikalische Charakterisierung relevanter Sandsteinformationen. Hierfür werden neben den bekannten Nutzungshorizonten auch Eozäne Kalksandsteine untersucht, die insbesondere für den südlichen Landesteil einen relevanten Aquifer darstellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen in die Parametrisierung des landesweiten 3D-Untergrundmodells ein, dass seinerseits kontinuierlich weiterentwickelt wird. Für die nächsten Jahre sind eine Reprozessierung und Neuinterpretation reflexionsseismischer Daten sowie ergänzende neue Reflexionsseismik geplant. Ziel ist die vorhandene Datenlage zu optimieren, nutzungsfertige Datenprodukte öffentlich bereitzustellen und weitere geeignete Gebiete für eine geothermische Nutzung zu identifizieren.



4:30pm - 4:50pm

Potenziale mitteltiefer und tiefer hydrothermaler Geothermie für Nordrhein-Westfalen

Laureen Benoit1, Jana Leist2, Gregor Bussmann1, Ulrich Steiner1, Nora Koltzer1

1Fraunhofer IEG, Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG; 2Stadtwerke München GmbH

Geothermische Potenziale für Nordrhein-Westfalen (NRW) wurden bisher nicht systematisch und oft nicht flächendeckend quantifiziert. Im Zuge der „Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW“ des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) wurden flächendeckend für das Land Nordrhein-Westfalen erstmalig mitteltiefe und tiefe hydrothermale geothermische Potenziale ermittelt und bewertet.

In diesem Beitrag zeigen wir Auszüge des Potenzialanalyseteils der mitteltiefen und tiefen Geothermie der LANUV Wärmestudie NRW, sowie weitere Potenzialabschätzungen im Untersuchungsgebiet anhand volumenabhängiger Berechnung und setzen diese Potenzialabschätzungen in Bezug zueinander. Dies trägt zum erweiterten Verständnis im Umgang mit Potenzialabschätzungen in der Geothermie im Allgemeinen bei und soll Unsicherheiten bezüglich nutzbarer Chancen beim Ausbau der Geothermie mindern.

Mitteltiefe Geothermie definieren wir hier bis 1,5 km Tiefe und tiefe Geothermie von 1,5 km bis 5 km Tiefe. In NRW liegt der Fokus für hydrothermale Systeme aktuell auf den Karbonat-reservoiren der Kreide (Cenoman/Turon), des Karbons (Kohlenkalks) und des Devons (Massenkalks). Die geothermischen Potenziale der Reservoire werden anhand von zwei verschiedenen Methoden, Heat-In-Place und stochastischen Leistungsberechnungen einer geothermischen Dublette, ermittelt. In NRW kann theoretisch bei der Wahl eines jeweils besten Reservoirs pro Standort nach stochastischer Leistungsberechnung ein mitteltiefes hydrothermales Potenzial von bis zu 5,25 GW und für die tiefe hydrothermale Geothermie von bis zu 17,24 GW erreicht werden.



4:50pm - 5:10pm

Fündigkeitsrisiko, Wärmegestehungskosten und thermische Leistung – Beurteilungskriterien hydrogeothermischer Projektstandorte am Beispiel des Bayerischen Molassebeckens

Michael Drews, Felix Schölderle, Daniela Pfrang, Kai Zosseder

Technische Universität München

Das Fündigkeitsrisiko stellt eines der größten Hemmnisse für die Umsetzung tiefer hydrogeothermaler Projekte dar. In der Regel wird das Fündigkeitsrisiko einzelner Standorte über die Unsicherheiten der geologischen Begebenheiten, die maßgeblich Produktionstemperatur und Förderraten beeinflussen, an erhoffte thermische Leistung bzw. Wärmegestehungskosten gekoppelt. Um das Fündigkeitsrisiko finanziell zu kompensieren, ist idealerweise ein Portfolioansatz, in dem das Risiko auf eine Vielzahl von Projekten verteilt wird, notwendig. Dabei ist insbesondere zu Beginn der Erschließung eines Portfolios die Erschließungsrangfolge der Projekte maßgeblich für die Minimierung der Explorations- und Bohrkosten nichtfündiger Projekte. Für die Rangfolgenfestlegung müssen die geologischen Unsicherheiten, daraus resultierende Verteilungen erwartbarer thermischer Leistungen und Fündigkeitsrisiken sowie die ökonomischen Aspekte an jedem Standort einbezogen werden.

Wir testen am Beispiel des Bayerischen Molassebeckens typische Kriterien (Maximal- und Medianwerte der thermischen Leistung bzw. Minimal- und Medianwerte der zu erwartenden Wärmegestehungskosten) zur Erstellung einer Rangfolge und vergleichen diese mit einem weiteren Kriterium, nämlich den risikominimierten Wärmegestehungskosten (LCOHrisk). LCOHrisk berücksichtigt die Kosten einer Fehlbohrung und der vorangegangen Explorationsunternehmungen als Funktion des Fündigkeitsrisikos. Wir können zeigen, dass sich über LCOHrisk als Rangfolgenkriterium gerade zu Beginn einer Portfolioerschließung das Fündigkeitsrisiko und die Kosten nichtfündiger Projekte signifikant minimieren lassen. Gleichzeitig wird die thermische Gesamtleistung des Portfolios in dieser Erschließungsphase maximiert. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines Portfolioansatzes, der die flächendeckende Charakterisierung der geologischen Begebenheiten mit den ökonomischen Aspekten kombiniert, um einen kosteneffizienten und risikominierten Ausbau der tiefen Hydrogeothermie und Aufbau etwaiger (staatlicher) Fündigkeitsversicherungen zu gewährleisten.



5:10pm - 5:30pm

Analyse und Bewertung geothermischer Systeme unter Anwendung von Informationswert und Risikofunktionen

Jan Niederau1, Karla Vanessa Hato Caro1,2, Lars Pöschko1,2, Oliver Ritzmann1, Florian Wellmann1,2

1Fraunhofer IEG, Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Aachen, Germany; 2RWTH Aachen University, Chair of Computational Geoscience, Geothermics and Reservoir Geophysics, Aachen, Germany

In frühen Explorationsphasen geothermischer Systeme ist aufgrund meist mäßiger geowissenschaftlicher Datenlage die Unsicherheit in der Bestimmung von grundsätzlichen Reservoir-Parametern wie die Größenordnung der Durchlässigkeit sehr groß. Entscheidungen für konkrete Explorationsmaßnahmen wie 2D- oder 3D-Seismik oder das Abteufen einer Erkundungsbohrung sind daher mit Risiken behaftet, da nicht sicher ist, ob eine gewählte Maßnahme den gewünschten Informationsgewinn bringt und eingesetzte Investitionsmittel verloren sind. Methoden aus der Informations- und Entscheidungstheorie unterstützen fundierte Entscheidungen in der Exploration geothermischer Systeme.

Basierend auf Fallstudien in Nordrhein-Westfalen präsentieren wir zwei Methoden, die unterschiedliche Aspekte der Entscheidungsfindung von Explorationsmaßnahmen beleuchten. In einer ersten Fallstudie wird auf Basis stochastischer geologischer Modellierungen eines geothermischen Reservoirs der Informationswert (Value of Information, VOI) verschiedener Bohrstandorte für geplante Erkundungsbohrungen quantifiziert. Dabei wird zwischen verschiedenen Ausgangspunkten unterschieden: Bohren von ausschließlich einem Bohrloch oder mit der Option eines zweiten Explorations-Bohrloches.

In einer zweiten Fallstudie wird der Einsatz sogenannter Risikofunktionen (auch Verlustfunktion genannt, im Englischen loss function) in der Entscheidungsfindung erörtert. Diese Funktionen ordnen bei jeder Entscheidung, die immer von einer Schätzung eines Wertes, z.B. der Reservoirtiefe, abhängt, eine Differenz zu dem wahren Wert zu. Über- oder Unterschätzung dieses Wertes können durchaus verschiedene finanzielle Auswirkungen auf das Projekt haben. In dieser Fallstudie stellen wir loss functions für Bohrtiefen auf und zu erwartenden thermischen Leistungen von Dubletten auf und analysieren die Auswirkungen von Über- oder Unterschätzung dieser Parameter auf die Wärmegestehungskosten. Die Risikoaffinität verschiedener Stakeholder dargestellt wird über skalierbare Risikofunktionen berücksichtigt.

Niederau-Analyse und Bewertung geothermischer Systeme unter Anwendung von Informationswert-245_LongVersion.pdf
Niederau-Analyse und Bewertung geothermischer Systeme unter Anwendung von Informationswert-245_Poster.pdf


5:30pm - 5:50pm

Neuer DGMK/BVEG Leitfaden zur Bewertung geologischer Risiken von Tiefengeothermie-Projekten

Sebastian Homuth1, Jörg Böhner2, Andre El-Alfy3, Achim Fischer-Erdsiek4, Ingo Forstner5, Gregor Hollmann6, Susanne Kuchling7, Marco Meirich8, Albrecht Möhring9, Oliver Ritzmann10, Johannes Schönherr11, Jörg Uhde12

1Deutsche Erdwärme GmbH & Co KG; 2HDI Risk Consulting GmbH; 3Geo-Energie Suisse AG; 4NW Assekuranzmakler ProRisk GmbH & Co. KG; 5BVEG e.V.; 6ONEO GmbH; 7DGMK e.V.; 8neowells GmbH; 9NDEWG GmbH; 10Fraunhofer IEG; 11ExxonMobil Production Deutschland GmbH; 12geopfalz GmbH & Co. KG

Die Tiefengeothermie ist weltweit ein wichtiger Bestandteil der Wärmewende und spielt eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung. Um das volle Potenzial dieser Energiequelle zu erschließen, sind ein tiefes Verständnis des geologischen Untergrunds sowie sichere und wirtschaftliche Bohrungen notwendig.

DGMK und BVEG haben einen Leitfaden erstellt, der sich an Institutionen und Personen richtet, die mit der Planung, Umsetzung und Finanzierung von tiefer Geothermie befasst sind. Der Leitfaden bietet eine standardisierte Methode zur geologischen und wirtschaftlichen Bewertung hydrothermaler Projekte. Er beschreibt die geologische Bewertung im Kontext eines risikominimierenden geothermischen Projektmanagements. Der Leitfaden zeigt einen standardisierten Weg zur Quantifizierung der geologischen Erfolgswahrscheinlichkeit, welche die notwendige Basis für Investitionsentscheidungen darstellt. Geologische Unsicherheiten sind Teil jedes bergbaulichen Projektes, also auch des geothermischen Systems. Die vorgestellte Methodik beschreibt die geologischen Analysenmethoden und weist einen Weg, geologische Wahrscheinlichkeiten als auch natürliche Variabilität der geologischen Parameter in die wirtschaftliche Bewertung sowie technische Detailplanung einzubeziehen. Zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit und zur Auswahl des geeigneten Projektdesigns müssen die Verteilungen der geologischen Parameter betrachtet werden. Eine genaue Vorhersage der geologischen Parameter in der Tiefe ist aufgrund unvollständiger Daten und vor allem aufgrund der natürlichen Variabilität nicht möglich. Daher werden statistische Vorhersage-Verfahren angewandt.

Bei der Realisation eines Einzelprojektes oder einiger weniger, vollfinanzierter Einzelprojekte kann der Investor im Rahmen der hier vorgestellten Methodik den genannten Unsicherheiten mit angepasster Planung oder verschiedener Risikoabsicherungen begegnen, er kann sie jedoch nicht umgehen.

Erst auf dieser Basis können unter- und obertägige Planungen sowie strukturierte bankengestützte Finanzierung- und Versicherungspläne adäquat umgesetzt und die begleitenden Kosten realistisch eingeschätzt werden.

Homuth-Neuer DGMKBVEG Leitfaden zur Bewertung geologischer Risiken von Tiefengeothermie-Pro-115_Poster.pdf
 
4:10pm - 5:50pmForum 6: Feasibility and Planning
Location: Raum 226
Session Chair: Christoph Knepel, BauGrund Süd Gesellschaft für Geothermie mbH, Germany
 
4:10pm - 4:30pm

Verknüpfung des Geothermie-Informationssystems (GeotIS) mit dem numerischen Simulator FEFLOW zur Abschätzung der Machbarkeit oberflächennaher Geothermie

Carlos Andres Rivera Villarreyes1, Ernesto Meneses Rioseco2,3

1DHI WASY GmbH, Am Studio 26, 12489 Berlin; 2Georg-August-Universität Göttingen, Goldschmidtstr. 3, 37077 Göttingen; 3LIAG-Institut für Angewandte Geophysik, Stilleweg 2 30655 Hannover

Das Geothermie-Informationssystem (GeotIS) ist das Informationssystem für die Abschätzung des Geothermiepotentials in Deutschland. GeotIS besteht aus (i) Informationen zur Nutzung Von Geothermie, (ii) einer E-Learning-Plattform und (iii) einer Kartenanwendung zur Erkundung der geothermischen Untergrundbedingungen vor Ort. GeotIS basiert auf Daten von mehr als 30.000 Bohrungen, hauptsächlich Erdöl und Erdgas-Bohrungen, aber auch Geothermiebohrungen und anderen. Vor kurzem wurde GeotIS mit einem Ampelkarten-System erweitert, um das Potenzial der oberflächennahen Geothermie zu erstellen.

Behörden verlangen die Verwendung von numerischen Modellen, um nachzuweisen, dass geothermische Anlagen (z. B. > 30 kW) die Untergrundbedingungen innerhalb zulässiger Grenzen verändern. Der Finite-Elemente-Software FEFLOW wird in vielen geothermischen Projekte aufgrund seiner Vielseitigkeit zur Modellierung von Grundwasserströmung, Massentransport und Wärmetransport unter variablen und vollständig gesättigten Bedingungen angewendet. FEFLOW wurde zur Modellierung von Anlagen mit wenigen bis Hunderten Erdwärmesonden verwendet.

In dieser Studie stellen wir einen neuen Workflow vor, der GeotIS-Datensätze halbautomatisch in FEFLOW verwendet. Der potenzielle Standort von Erdwärmesonden wird auf Grundlage der von GeotIS prognostizierten Machbarkeit ausgewählt. Datensätze wie die mittlere Untergrundtemperatur und hydrothermale bzw. petrophysikalische Parameter von GeotIS werden verwendet, um das FEFLOW-Modell zu parametrisieren. Das numerische Modell, das Grundwasserströmung und Wärmetransport einbezieht, wird verwendet, um die Machbarkeit der neuen Anlage am ausgewählten Standort zu bestätigen (oder nicht). Der Workflow ist standortunabhängig und kann angewendet werden, um das Potenzial oberflächennaher Geothermie in mehreren Bundesländern zu testen.



4:30pm - 4:50pm

Entwicklung eines Messgerätes zur Charakterisierung von Grabenkollektoren

Michael Kainzlsperger1, Hanne Karrer1, Peter Osgyan1, Adinda van de Ven2, Fabian Neth2, Roland Koenigsdorff2

1ZAE Bayern, Deutschland; 2Hochschule Biberach

Bei den erdgekoppelten Wärmepumpen, die oberflächennahe geothermische Quellensysteme nutzen, dominieren bislang Erdwärmesonden. Erdwärmekollektoren haben inzwischen einen signifikanten Anteil und gewinnen im Zusammenhang mit Kalten Nahwärmenetzen weiter an Bedeutung. Als Beispiel kann angeführt werden, dass laut Aussage des Bundesverband Geothermie, im Dezember 2018,der Marktanteil dieser Quellensysteme bei 35 % lag. Für diese Art Quellensystemen gibt es jedoch noch keine allgemein anerkannte Möglichkeit, das thermische Verhalten im Untergrund zu bestimmen, wie es für Erdwärmesonden mit einem TRT der Fall ist.

Im Verbundvorhaben „QEWSplus – Qualitätssteigerung oberflächennaher Geothermiesysteme“ (FKZ: 03EE4020) werden im Teilprojekt 1: „erweiterte thermische Testmethoden“ untersucht. Es wird ein Verfahren und ein Messgerät entwickelt, um Grabenkollektoren zu charakterisieren. Aufbauend auf Erfahrungen mit klassischen TRT-Geräten wurde ein modular erweiterbares Testgerät entwickelt, um neben Erdwärmesonden auch Erdwärmekollektoren untersuchen zu können. Das neuartige Testgerät ermöglicht die Beheizung oder Kühlung der Quellensysteme. Da Erdwärmekollektoren bei Wärmeentzug den Phasenwechsel des im Boden enthaltenen Wassers nutzen, bringt das Kühlen der Quellensysteme Herausforderungen mit sich. Wasser scheidet als Wärmeträgermedium aus, da das Temperaturniveau unter dem Gefrierpunkt liegt. Dadurch müssen Wasser-Glykol-Mischungen verwendet werden. Deren Dichte und Wärmekapazität müssen von dem Testgerät bestimmt werden, um ein exaktes Ergebnis zu bekommen. Zudem werden ein weiterentwickelter Testablauf sowie eine neue Auswertemethodik benötigt, welche den Phasenwechsel des Erdreichs berücksichtigen.

Für erste Testmessungen mit diesem neuen Gerät wurde am Testfeld der Hochschule Biberach ein Grabenkollektor verbaut und mit Messtechnik ausgestattet. In diesem Beitrag sollen das Konzept, die Konstruktion und der Aufbau des Testgerätes vorgestellt werden sowie Erfahrungen mit ersten Testmessungen im Geothermietestfeld der HBC.



4:50pm - 5:10pm

Die Observations- und Erdwärmesondenbohrungen EB1 und EB2 auf dem Weisweiler Horst der Niederrheinischen Bucht am Standort des Kraftwerkes Weisweiler

Alexander Jüstel1, Frank Sachse1, Thomas Reinsch2, Stephan Becker3, Eugen Mamonov4, Martin Salamon3, Thomas Oswald4

1Fraunhofer IEG, Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Kockerellstraße 17, 52062 Aachen, Deutschland; 2Fraunhofer IEG, Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Am Hochschulcampus 1, 44801 Bochum, Deutschland; 3Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Straße 195, 47803 Krefeld, Deutschland; 4RWE Power AG, Zum Gut Bohlendorf, 50126 Bergheim, Deutschland

Aufgrund der Abschaltung des RWE-Kohlekraftwerkes Weisweiler im Jahre 2029, das Wärme für Fernwärmenetze im Rheinischen Revier bereitstellt, werden Alternativen für die klimaneutrale, kommunale Wärmeversorgung gesucht. Hierbei könnte die mitteltiefe und tiefe Geothermie eine wichtige Rolle einnehmen, um einzelne Gebäude, Quartiere, Industriegebiete und ganze Stadtteile der Stadt Aachen mit regenerativer Fernwärme zu versorgen. Im Rahmen der Geothermie-Erkundung und des Aufbaus eines Forschungsstandortes in Weisweiler, wurden vom RWE Bohrbetrieb im Oktober 2023 eine 100 m tiefe und im Februar 2024 eine ca. 500 m tiefe Erkundungsbohrung abgeteuft. Im Nachgang wurde die erste Bohrung zu einem seismologischen Observatorium ausgebaut und in der zweiten Bohrung eine Doppel-U-Erdwärmesonde eingebaut. Beide Bohrungen sind bis zur Endteufe mit Glasfaserkabeln ausgestattet. In der zweiten Bohrung ist ein Enhanced Geothermal Response Test zur Bestimmung der effektiven Wärmeleitfähigkeiten des Oberkarbons durchgeführt worden. Die Auswertungen der geologischen und geophysikalischen Daten geben Aufschlüsse über die Verteilung von tertiären und paläozoischen Ablagerungen auf dem Weisweiler Horst der Niederrheinischen Bucht. Die paläozoischen Gesteine der Inde Mulde des Rhenoherzynischen Falten- und Überschiebungsgürtels stehen in beiden Bohrungen bei 70 m an. Die gewonnen Daten erlauben Rückschlüsse auf die Ablagerungssequenzen (Zyklotheme) im Oberkarbon sowie strukturelle und petrophysikalische Eigenschaften der identifizierten Ton-/Silt-/Sandstein/Steinkohlen Wechselfolgen. Mit Hilfe der stratigraphischen Grenzen der Basis Breitgang und Basis Aussenwerke Formation können Strukturmodelle aktualisiert und die Teufenlage der unterkarbonischen Kohlenkalke weiter eingegrenzt werden. Die Bohrungen dienen als erste Maßnahmen für die Erkundung tieferer Schichten im Raum Weisweiler. Für die kommenden Jahre sind seismische Vermessungen sowie Tiefbohrungen von den verschiedenen Partnern geplant.



5:10pm - 5:30pm

Optionen für den nachhaltigeren Betrieb einer Erdwärmesondenanlage

Niklas Kracht1, Quan Liu2, Krishna Timilsina1, Finn Weiland1, Sven-Yannik Schuba1, Thomas Ptak2, Peter Pärisch1

1Institut für Solarenergieforschung Hameln; 2Geowissenschaftliches Zentrum Universität Göttingen

Geothermie ist eine wichtige Säule für die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Bei der Nutzung von Erdwärmesonden ist zu beachten, dass die aus dem umgebenden Erdreich nachströmende Wärme die Entzugsenergie der Erdwärmesonden in der Regel nicht ausgleicht. Somit ist der Untergrund häufig nicht als Energiequelle im eigentlichen Sinne zu betrachten, sondern vielmehr als Energiespeicher. Da Wärmepumpen besonders bei einem niedrigen Temperaturhub (Differenz zwischen Heizungsvorlauf- und Quellentemperatur) effizient sind, ist die Temperatur der Erdwärmesonden eine wichtige Größe. In Normen und Leitfäden sind Betriebsgrenzen für die Temperaturen von Erdwärmesondenanlagen festgelegt, die zum einen die Sicherheit, zum anderen aber auch den langfristigen und effizienten Betrieb der Anlagen sicherstellen sollen. Die aktuellen Regeln, die bei der Dimensionierung beachtet werden müssen und wie deren Einhaltung im Betrieb sichergestellt werden, werden in diesem Beitrag zusammengefasst. Anschließend wird eine reale Beispielanlage mit dem marktüblichen Simulationswerkzeug EED (Earth Energy Designer) anhand mehrjähriger Messdaten nachsimuliert und eine Prognose für den langfristigen Verlauf der Sondentemperaturen erstellt. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für weitergehende Untersuchungen, in denen der Einfluss verschiedener Optionen der thermischen Regeneration des Untergrunds, wie Solarthermie, Abwärme, und Gebäudekühlung, als auch baulicher Maßnahmen auf die Temperaturprognosen ermittelt wird. Darüber hinaus wird geprüft ob eine genauere Untersuchung der Grundwasserbedingungen und eine entsprechende Simulation, die diese berücksichtigt, zu signifikanten Unterschieden bei der Prognose führen. Unter Umständen ist dadurch die aktive Regeneration des Untergrunds nicht nötig. Abschließend werden Kosten- und Energieabschätzungen gemacht und daran die Ergebnisse bewertet.

Das Verbundvorhaben „Geo-Resume“ (FKZ 03EE4021) wird mit Mitteln des Landes Niedersachsen und des BMWK gefördert.

 
4:10pm - 5:50pmForum 7: Fluid Chemistry (engl.)
Location: Room 214
Session Chair: Simona Regenspurg, Helmholtz Centre Potsdam GFZ German Research Centre for Geosciences, Germany
 
4:10pm - 4:30pm

Geostatistical modeling of fluid chemical Properties: Enhancing GeotIS with Fluid Chemical Data

Mohamed Allie Thoronka, Fazal Ullah, Agemar Thorsten

LIAG-Institute for Applied Geophysics, Germany

In an effort to tackle climate change geothermal energy serves as a good alternative to fossil fuels. It is on this backdrop that the THC-Prognos project was designed. In this study, we focus on two main objectives: First is the collection and validation of available data. Second is to simplify and speed up access to quality-checked fluid data relevant for the utilization of geothermal energy in Southern Germany via GeotIS.

The sustainable use of geothermal energy requires the comprehensive understanding of the subsurface geology, temperature and fluids. It is therefore planned to map the fluid composition and other fluid parameters of Southern Germany as part of this project. This will be based on 3D geological models, the 3D temperature distribution of the subsurface and the collected hydrochemistry data sets. These maps will be created using geostatistical methods.

One of the main tasks of this project is to collect and validate hydrochemical data from existing databases, published literature, past and present projects and from partners involved in this project related to the Southern part of Germany. All these data will be used for mapping and to expand GeotIS.

The anticipated outcome of this project is to visualize the spatial variability of fluid properties in the Southern Germany and to establish GeotIS as the primary portal for geothermal fluid data in Germany. The project results will stimulate further geoscientific research and help in the planning and operation of geothermal reservoirs.



4:30pm - 4:50pm

Hydrochemical Characterization for Prognostic Modeling in Deep Geothermal Reservoirs: Enhancing GeotIS with Fluid Chemical Data

Fazal Ullah, Mohamed Thoronka, Thorsten Agemar

LIAG Institute for Applied Geophysics

In an effort to tackle climate change geothermal energy serves as a good alternative to fossil fuels. It is on this backdrop that the THC-Prognos project was designed. In this study, we focus on two main objectives: First is the collection and validation of available data. Second is to simplify and speed up access to quality-checked fluid data relevant for the utilization of geothermal energy in Southern Germany via GeotIS.

The sustainable use of geothermal energy requires the comprehensive understanding of the subsurface geology, temperature and fluids. It is therefore planned to map the fluid composition and other fluid parameters of Southern Germany as part of this project. This will be based on 3D geological models, the 3D temperature distribution of the subsurface and the collected hydrochemistry data sets. These maps will be created using geostatistical methods.

One of the main tasks of this project is to collect and validate hydrochemical data from existing databases, published literature, past and present projects and from partners involved in this project related to the Southern part of Germany. All these data will be used for mapping and to expand GeotIS.

The anticipated outcome of this project is to visualize the spatial variability of fluid properties in the Southern Germany and to establish GeotIS as the primary portal for geothermal fluid data in Germany. The project results will stimulate further geoscientific research and help in the planning and operation of geothermal reservoirs.



4:50pm - 5:10pm

New isotopic and hydrochemical investigation methods, including geothermometry, to determine origin and development of geothermal fluids in a granitic reservoir

Ingrid Stober1, Jens Grimmer2, Michael Kraml3

1University of Freiburg, Deutschland; 2KIT, Deutschland; 3Vulcan, Deutschland

New isotopic and hydrochemical investigation methods, including geothermometry, together with structural geological data were applied on the thermal fluids of the Baden-Baden area, to get detailed information on their origin and development. We used the test site, to evaluate our methods for application in deep granitic geothermal reservoirs in the Upper Rhine Graben. Changing flowrates and total dissolved solids of the thermal waters with time indicate a rather dynamic geothermal fluid system. Although the thermal waters (springs, boreholes) emerge from different lithologies (granites, schists, arkosic sandstones), major and trace element concentrations are very similar implying no significant impact of these lithologies. Application of a newly developed Na/K-geothermometer result in a reservoir temperature of c. 200°C. The thermal waters are i.a. supersaturated with respect to aragonite, quartz, and calcite, which is well in agreement with a 2000 years old sinter cone. The ratio of Cl- and Li concentrations correspond to those of deep thermal waters in the crystalline basement and Permotriassic siliciclastic rocks of the deep URG. Stable water isotope data indicate that meteoric water has interacted in the subsurface with granitic rocks, particularly supported by Sr-isotopic composition and by S- and O-isotopes indicating that SO4 in the thermal waters can only be derived by oxidation of disseminated sulfides in basement rocks. Stress data indicate a general (N)NW-(S)SE trending SHmax, which may be the preferred direction of fluid transport in the crystalline basement, whereas the NE-trending structures rather act as hydraulic barriers forcing the thermal fluids to emerge to the surface.



5:10pm - 5:30pm

Reservoir temperature prediction based on water chemistry data: case study of northern Morocco

Fatima Zahra Haffou, Lalla Amina Ouzzaouit, Larbi Boudad

Faculty of Sciences, Mohammed V University, Morocco

Accurate estimation of reservoir temperature is a key factor in geothermal exploration studies. Advances in predictive algorithms can significantly improve the efficiency of geothermal energy exploration. The use of machine learning (ML) to predict reservoir temperatures has, therefore, attracted a great deal of interest. To investigate its practicality, northern Morocco was chosen as the research area, 99 water samples were taken in situ from springs and wells for research purposes, and five machine learning algorithms were applied. The results showed that our ML models outperformed traditional methods. XGBoost model demonstrated the best predictive accuracy with an R² of 0.9967. In addition, Shapley's additive explanation (SHAP) was used as an explanation technique to evaluate the predictive decisions of XGBoost by interpreting that SiO2 solute concentration is the most important variable for predicting reservoir temperature. This underlines the potential of ML for accurate prediction of reservoir temperature, offering advances in the understanding of geothermal resources.



5:30pm - 5:50pm

Intergranular Pressure Solution Creep, Thermo-mechanical-chemical Coupling

Selcuk Erol

Izmir Institute of Technology, Turkiye

Assessment of intergranular pressure solution (IPS) creep has substantial safety and economic importance in reservoirs for hydrocarbon production, geothermal operations, underground CO2 sequestration, and hydrogen storage processes. IPS creep is a temperature-dependent, stress-driven deformation mechanism that alters mineral grain shapes by dissolution, precipitation, and diffusion in a chemically closed system. The mechanical compaction and chemical reactions of minerals lead to dissolution or precipitation related to alterations in porosity and permeability that impact the flow and, ultimately, the lifetime of the reservoir. IPS creep can be examined with experiments and some thermodynamic analytical solutions. Several IPS creep equations for uniaxial compaction and assumed linear kinetic relations between chemical dissolution and precipitation rates. According to the theory, the mineral grains have spherical shapes arranged in a cubic-packed form. Similar models also estimate the compaction occurred at slightly greater porosities. These models frequently overestimate compaction and strain rates by up to many orders of magnitude when the porosity is below 0.2. The reason is that the reaction rate parameters are estimated based on empirical equations in which the saturation indices of minerals are assumed constant. Moreover, the rate of change of grain diameters is set constant. A better approximation can be achieved using the thermodynamic databases and iterative time-dependent chemical equilibrium mass balance calculations that can be carried out in a geochemical computation program such as PHREEQC. The proposed algorithm combines the conventional IPS equation with geochemcal computation, is helpful for better inspection purposes, and provides good agreement with experimental results.

Erol-Intergranular Pressure Solution Creep, Thermo-mechanical-chemical Coupling-238_LongVersion.pdf
Erol-Intergranular Pressure Solution Creep, Thermo-mechanical-chemical Coupling-238_Poster.pptx
 
4:10pm - 5:50pmForum 8: France - Policy Framework
Location: Room 241
Session Chair: Virginie Schmidle Bloch, AFPG - GEODEEP, France
6:00pm - 6:30pmScience Bar Award
Location: Lobby (in front of Room 214)
6:30pm - 10:30pmIcebreaker evening
Location: Foyer

 
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