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Workshop: Erdwärmekampagne - Geothermie für die Wärmewende
Zeit:
Donnerstag, 19.10.2023:
9:00 - 10:40
Chair der Sitzung: André Deinhardt, Bundesverband Geothermie e. V.
Ort:Raum 811
Die Bundesregierung will die Nutzung der Erdwärme in Deutschland ausbauen und damit dazu beitragen, dass bis 2030 fünfzig Prozent der Wärme klimaneutral erzeugt werden (Koalitionsvertrag). Konkret soll in der Mitteltiefen und Tiefen Geothermie bis zum Jahr 2030 ein geothermisches Potenzial von 10 TWh so weit wie möglich erschlossen und die derzeitige Einspeisung in Wärmenetze aus dieser Quelle damit verzehnfacht werden (Eröffnungsbilanz Klimaschutz).
Um dies zu erreichen, will die Bundesregierung bis 2030 mindestens 100 zusätzliche geothermische Projekte anstoßen, an Wärmenetze anschließen und die Geothermie in Wohngebäuden, Quartieren und industriellen Prozessen nutzbar machen. Damit soll ein kräftiger Impuls für weitere Geothermieprojekte gegeben, die Technologie weiterentwickelt sowie ein Markt für die Nutzung der Erdwärme bereitet werden.
Der Workshop beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand der Umsetzung der Erdwärme-Kampagne. Dabei liegt der Fokus der Veranstaltung auf den beiden zentralen Projekten WärmeGut (Datenkampagne) und WarmUp (Explorationskampagne).
Zusammenfassung der Sitzung
09:00 Uhr – 09:05 Uhr Begrüßung und Vorstellung des Referenten und der Referentinnen (André Deinhardt, BVG)
09:05 Uhr – 09:30 Uhr Erdwärmekampagne - Geothermie für die Wärmewende – Stand und Perspektiven (Ullrich Bruchmann, BMWK)
09:30 Uhr – 09:50 Uhr Projektvorstellung WärmeGut – Datenkampagne für Geothermie (Prof. Dr. Inga Moeck, LIAG)
09:50 Uhr – 10:20 Uhr Projektvorstellung Warm-Up - Geothermie für die Wärmewende (Dr. Simone Röhling, Dr. Gabriela von Goerne, BGR)
10:20 Uhr - 10:35 Uhr Explorationsförderung im Rahmen der Erdwärmekampagne - Leitfaden bis zur Antragstellung (Claire Weihermüller, PtJ Jülich)
10:35 Uhr – 10:40 Uhr Diskussion
Präsentationen
Projektvorstellung Warm-Up - Geothermie für die Wärmewende
Stefanie Krug1, Dr. Simone Röhling1, Dr. Gabriela von Goerne1, Jasmaria Wojatschke1, Dr. Torsten Tischner1, Prof. Dr. Inga Moeck2
1Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Deutschland; 2Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik
Mit dem Projekt Warm-Up flankiert die BGR die Erdwärmekampagne „Geothermie für die Wärmewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziele des Projektes sind die Durchführung eines wissenschaftlich validen Begleitprogrammes für eine zielorientierte Explorationskampagne sowie die Befähigung der überwiegend kommunalen Akteure zur praktischen Umsetzung von mitteltiefen, hydrothermalen Geothermievorhaben für die Wärmeversorgung. Projektpartner der BGR sind das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung.
Zuerst wurden Bewertungskriterien für eine priorisierte Auswahl günstiger Explorationsstandorte hergeleitet. Diese bundesweit gültigen Kriterien betreffen sowohl geologisch-technisch als auch gesellschaftlich-technisch relevante Faktoren. In einem Bewertungsschema wurden diese so aufbereitet, dass eine Vergleichbarkeit der einzelnen Bewerberprojekte bei der Feststellung der Förderwürdigkeit durch eine Prüfinstanz gegeben ist und abschließend eine projektspezifisch geeignete Explorationsmaßnahme identifiziert werden kann.
Weiterhin stehen Geothermiestandorte im Zentrum von Warm-Up, die gut exploriert, aber noch nicht umgesetzt worden sind. Diese werden unter den aktuellen Rahmenbedingungen neu bewertet. Aus den Erkenntnissen zur Anpassung der technischen Umsetzung und den Auswirkungen sozioökonomischer Faktoren werden daraufhin Empfehlungen abgeleitet, wie mitteltiefe Geothermieprojekte erfolgreich umzusetzen sind.
Mittels integrierter Reservoircharakterisierung soll ferner die Fündigkeit an exemplarischen Geothermieprojekten bestmöglich beurteilt und methodisch aufgezeigt werden, ob bzw. wie sich die Ergebnisse von diesen Projekten auf unterexplorierte Lokalitäten übertragen lassen. Die Ergebnisse werden in einem Konzept für eine integrierte Reservoirbewertung und Fündigkeitsbeurteilung für die hydrothermale Geothermie zusammengefasst.
Im Rahmen der Tagung sollen die aktuellen Erkenntnisse aus dem Projekt Warm-Up bei der Ermittlung der Erfolgsfaktoren für technisch machbare und sozioökonomisch sinnvolle mitteltiefe Geothermieprojekte präsentiert werden.