Conference Agenda

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Session Overview
Session
Digital Education: Vocational Training
Time:
Thursday, 26/Sept/2024:
12:45pm - 2:15pm

Session Chair: Prof. Daniel Markgraf
Location: Seminar room 2


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Presentations

Vertrauen in digitale Bildungsanwendungen – Forschungsperspektiven und methodische Herangehensweisen

Jana Riedel, Lisette Hoffmann, Michelle Pippig, Torsten Goerke, Julia Zawidzki, Suraka Al Baradan, Maria Bez, Christa Friedrich, Robin Heitz, SeyedSohrab Hejazi, Sandra Horeni, Orkhan Jalilov, Boxuan Liu, Robert Lorenz, Jörg Neumann, Diana Schmidt

Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS), Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP), Technische Universität Dresden, Deutschland

<p>In der Forschungsgruppe „Lernprozesse und Lernkulturen in der digitalen Transformation“ werden regelmäßig digitale Plattformen für unterschiedliche Zielgruppen im Bereich der beruflichen oder akademischen Bildung konzipiert und entwickelt. Dabei werden in der interdisziplinären Zusammenarbeit unterschiedliche Faktoren betrachtet, die das Vertrauen der zukünftigen Anwender:innen in die digitalen Plattformen erhöhen sollen. Der Beitrag fasst die unterschiedlichen Perspektiven zusammen und stellt verschiedene Zugänge vor, die das Vertrauen in digitale Systeme sicherstellen sollen. Die folgenden Beispiele geben einen Einblick in behandelte Fragestellungen:</p>

<p><em>Individuelle Ebene:</em> Die Anwender:innen der neuen Plattformen und Technologien müssen von deren Nutzen für die eigene Praxis überzeugt werden und Vertrauen in die eigene Nutzungskompetenz haben. Hierfür werden in der Forschungsgruppe vor allem Instrumente der Akzeptanz- und Usabilityforschung eingesetzt.</p>

<p><em>Organisationale Ebene:</em> Mit Hilfe von Stakeholder-Analysen werden Fragen der organisationalen Implementierung und der entsprechenden Rahmenbedingungen adressiert. Das Sicherstellen von Authentizität der involvierten Personen und Institutionen sowie der Integrität der bereitgestellten Daten wurde am Beispiel digitaler Bildungsnachweise erprobt.</p>

<p><em>Technische Ebene:</em> In der technischen Konzeption und Umsetzung werden die Prinzipien der "security" und "privacy by desing" berücksichtigt, um Datensicherheit, Datenschutz und Datenintegrität umsetzen zu können. Darüber hinaus nimmt die Bedeutung von Schnittstellen und Interoperabilität zu, um Daten verlustfrei weiterverarbeiten zu können.</p>

<p><em>Rechtliche Ebene:</em> Insbesondere datenschutzrechtliche, aber auch urheberrechtliche und prüfungsrechtliche Anforderungen müssen bei der Konzeption mitgedacht werden. Darüber hinaus müssen Ordnungsrahmen und bildungspolitische Regelungen berücksichtigt werden. Insbesondere im Kontext von KI entstehen neue Haftungsfragen, die rechtlich geklärt werden müssen.</p>

<p><em>Didaktische Ebene:</em> Die im Kontext der Learning Analytics praktizierte Nutzung von Daten zur Generierung von Lernempfehlungen und individueller Lernunterstützung erfordert ein Vertrauen in die Aussagekraft der Daten für die tatsächliche Lernsituation des einzelnen Lernenden. Dies wird in unterschiedlichen Projekten erforscht, die Künstliche Intelligenz (KI) zur Lernunterstützung einsetzen.</p>

<p><em>Ethische Ebene</em><em>:</em> Mit dem Einsatz von KI werden ebenso ethische Fragen adressiert, die insbesondere nachteilige Faktoren (z. B. Toxizität, Verletzung der Privatsphäre, Verstärkung von Stereotypen und Voreingenommenheit) betreffen, welche in den Projekten beobachtet und ausgewertet werden.</p>

<p>Die Projekte der Forschungsgruppe dienen als Beispiele, um die verschiedenen Herangehensweisen an das Thema Vertrauen in Bezug auf die Entwicklung digitaler Bildungsanwendungen zu veranschaulichen und in einem Überblick vorzustellen.</p>



Strengthening inclusion opportunities for women with a migration background with digital learning

Steffen Krause, Christina Göbel

Bildungszentrum Lernen+Technik gGmbH Dresden, Deutschland

<p><strong>STRENGTH</strong></p>

<p>Das STRENGTH-Projekt bietet digitale Lernmöglichkeiten für Frauen mit Migrationshintergrund, die sich in ihrem neuen Wohnsitzland in der Anfängerstufe der Sprache befinden und Bildungsnachteile erleben. Über 300 digitale Übungen in vier verschiedenen Bereichen werden bereitgestellt, um die soziale und berufliche Integration zu fördern.</p>

<p>Darüber hinaus richtet sich das Projekt an Ausbildende und Lehrkräfte, indem es didaktisches Material und einen Lehrplan mit einem Ausbildungsrahmen zur Verfügung stellt, um die Nutzung digitaler Werkzeuge und des Online-Lernens in der Qualifizierung dieser Zielgruppe zu stärken. Dies unterstützt sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden bei der Nutzung digitaler Lernmaterialien und -werkzeuge.</p>

<p>Das Projektnetzwerk berücksichtigt die spezifischen Bedingungen in den Partnerländern (Bildungszentrum Lernen und Technik gGmbH Dresden und CODIP aus Deutschland; Ljudska univerza Celje aus Slowenien; Cap Ulysse aus Frankreich und ORIENT EXPRESS Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen Frauenservicestelle aus Österreich), insbesondere die Zielgruppe der Frauen mit Migrationshintergrund sowie ihr Bildungsniveau und ihre Sprachkenntnisse im neuen Aufenthaltsland. Die digitalen Lernarrangements, die in die reguläre Qualifizierung integriert werden können, konzentrieren sich auf die gleichberechtigte Integration in die Gesellschaft und/oder den Arbeitsmarkt.</p>

<p><strong>Ziele</strong></p>

<p>Das Projekt fokussiert sich auf folgende Ziele:</p>

<ol start="1" type="1">

<li>Erkenntnisse über den Stand und den Handlungsbedarf bei der Umsetzung des Europäischen Digitalen Kompetenzrahmens (DigComp) bei Frauen mit Migrationshintergrund in den Partnerländern zu gewinnen.</li>

<li>Kriterien und Leitlinien für digitales Lernen in der Qualifizierung von Frauen mit Migrationshintergrund zu entwickeln und anwendungsorientiert darzustellen.</li>

<li>Entwicklung, lokale Erprobung und Umsetzung digitaler Lernarrangements zur Qualifizierung von Frauen mit Migrationshintergrund in der Grundbildung, in Sprachkursen oder anderen Ausbildungen, die auf die soziale und berufliche Integration ausgerichtet sind.</li>

<li>Entwicklung von didaktischem Material und einem Lehrplan mit einem Ausbildungsrahmen für Ausbilder und Lehrkräfte, um digitale Lernarrangements in ihrem Berufsleben mit Schwerpunkt auf die spezifische Zielgruppe zu nutzen. Der Lehrplan mit einem Ausbildungsrahmen wird während eines LTTA-Treffens (Learning, Teaching, Training Activities) in Dresden, Deutschland, getestet.</li>

</ol>



Digitale Identitäten in der beruflichen Weiterbildung – Potenziale, Relevanz und aktuelle Entwicklungen

Philipp Zagler1, Jana Riedel2

1Institut für Interaktive Systeme (ISy), Technische Hochschule Lübeck, Deutschland; 2Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS), Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP), Technische Universität Dresden, Deutschland

<p><em>Einleitung:</em> Ein Aspekt von Vertrauen im Kontext von Digitalisierung ist das Wissen über die Personen, mit denen wir im digitalen Raum Beziehungen eingehen. Wissen wir wirklich, mit wem wir kommunizieren, wenn wir mit pseudonymen Nutzenden interagieren? In vielen Kontexten ist es nicht möglich und oft nicht notwendig, zu überprüfen, ob eine Person die von ihr behaupteten Eigenschaften (z. B. Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss) tatsächlich besitzt. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine Identitätsprüfung einer digitalen Entität erforderlich ist, um das notwendige Vertrauen für eine Beziehung herzustellen (z. B. Vertragsabschlüsse, Bankgeschäfte). Eine technische Lösung, um Vertrauen in Handelnde im digitalen Raum zu unterstützen, ist die Nutzung sogenannter <em>Decentralized Identifiers</em> (DIDs)[1]. Diese ermöglichen es, die Authentizität von Eigenschaften einer Person zu verifizieren und so belastbare Beziehungen in Online-Prozessen herzustellen.</p>

<p>Der vorliegende Beitrag diskutiert die Notwendigkeit dieser und weiterer technischen Lösungen im Kontext der beruflichen Weiterbildung. Für welche Anwendungsgebiete werden verifizierte digitale Identitäten relevant? Welche Vorteile ergeben sich aus ihrer Nutzung? Wie lässt sich das technisch umsetzen? Welche Rahmenbedingungen benötigt die Nutzung von digitalen Identitäten in der beruflichen Bildung?</p>

<p><em>Methode:</em> Der Beitrag bereitet anhand einer Literaturanalyse und am Beispiel eines Forschungsprojektes zu digitalen Bildungsnachweisen die aktuell vor allem technisch geführte Diskussion zur Nutzung von digitalen Identitäten für den Bereich der beruflichen Weiterbildung auf. Hierbei geht er zunächst auf die soziologische Definition (Blumer 1973, Goffman, 1959, Mead, 1913) des Konstrukts Identität und deren Umsetzung im digitalen Raum ein und erörtert die Frage, ob es in Bezug auf eine einzige Person auch unterschiedliche Identitäten geben kann und darf (Abel 2017(3)).</p>

<p><em>Ergebnisse:</em> Im Anschluss werden administrative Aspekte der zu entwickelnden digitalen Ökosysteme inklusive der technischen Lösungen mit ihren jeweiligen Besonderheiten und Herausforderungen aufbereitet.</p>

<p><em>Diskussion:</em> Diese Darstellung dient als Grundlage für die Diskussion von Einsatzmöglichkeiten und -notwendigkeiten in der beruflichen Weiterbildung, wobei auf das Beispiel digitaler Bildungsnachweise und deren technischer Umsetzung konkreter eingegangen wird. Dabei wird auch thematisiert, welche negativen Auswirkungen die Preisgabe bestimmter Identitätsmerkmale im Bildungskontext haben können.</p>

<p>Die Diskussion um digitale Identitäten erhält aktuell insbesondere im Kontext der europäischen eIDAS-Verordnung[2] eine erhöhte Aufmerksamkeit. Der Beitrag möchte aufzeigen, welche Relevanz diese Entwicklungen für den Bildungskontext entwickeln werden und damit auf bestehende Forschungs- und Entwicklungsbedarfe aufmerksam machen.</p>



Digitalisierungsbezogene Lehr-Lern-Szenarien: Innovationen durch multiprofessionelle Zusammenarbeit

Dagmar Oertel, Christin Nenner, Anja Mede-Schelenz, Stephanie Richter

TU Dresden, Deutschland

<p>Digitalisierungsbezogene Kompetenzen sind essentiell für angehende Lehrkräfte. Neben dem Erwerb dieser Kompetenzen, erfordert das Lehramtsstudium zusätzlich die systematische Erarbeitung umfassender Vermittlungskompetenzen für digitalisierungsbezogene Themen (vgl. KMK 2021, HRK 2022).</p>

<p>An der TU Dresden werden nicht nur grundständige Lehramtsstudierende, sondern auch Lehrkräfte berufsbegleitend qualifiziert. Die Teilnehmenden dieser berufsbegleitenden Qualifizierung (BQL) sind über einen Zeitraum von zwei Jahren drei Tage die Woche als Lehrkräfte im Schulbetrieb tätig, und zwei Tage pro Woche für die wissenschaftliche Ausbildung an der Universität. Nichtsdestotrotz sollte ihnen in diesen zwei Ausbildungstagen der Aufbau bzw. die Vertiefung digitalisierungsbezogener Kompetenzen ermöglicht werden.</p>

<p>Die Dozierenden des BQL-Programms agieren hierbei als Vorbilder, indem sie digitale Medien in ihre Lehrveranstaltungen integrieren und einen Mehrwert für das jeweilige Fach mit schulischem Transfer aufzeigen. Diese Praxis inspiriert die Teilnehmenden, digitalisierungsbezogene Kompetenzen selbstständig zu nutzen und weiterzuentwickeln sowie digitale Medien gewinnbringend im eigenen Unterricht einzusetzen. Die Dozierenden haben vielfältige Ideen für den Einsatz digitaler Medien in fachspezifischen Lehr-Lern-Szenarien, benötigten aber Unterstützung bei der Entwicklung konkreter Konzepte. Dabei steht Ihnen das BQL.Digital-Team mit digitalisierungsbezogenem und technikbasiertem Know-how zur Seite. Das BQL.Digital-Team trägt einen breiten Wissens- und Erfahrungsschatz zu digitalen Tools und Trends bei und kann damit sowohl beim Erschließen dieser als auch bei der technischen Umsetzung in konkreten Lehr-Lern-Situationen unterstützen. Durch diese Kooperation eröffnet sich ein innovativer und kooperativer Lern- und Entwicklungsraum - sowohl für die Dozierenden im Seiteneinstieg und das Digital-Team, als auch für die Seiteneinsteiger:innen selbst, die an den Veranstaltungen teilnehmen. BQL.Digital-Teammitglieder und Fachdozierende kooperieren nicht nur bei der Konzeption, sondern setzen die digitalisierungsbezogenen Angebote in obligatorischen Lehrveranstaltungen auch gemeinsam um. Sie arbeiten in multiprofessionellen Teams zusammen und profitieren von den jeweiligen Expertisen.</p>

<p>Der vorliegende Beitrag präsentiert diesen Ansatz, maßgeschneiderte Angebote für die spezielle Zielgruppe der Seiteneinsteiger:innen in multiprofessionellen Teams zu konzipieren, um den Erwerb digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der berufsbegleitenden Qualifizierung von Lehrkräften zu fördern.</p>



 
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