6. Internationales Bodensee-Symposium
Frühe Kindheit 2025
«Vielfalt leben - Zukunft stärken»
13. und 14. Juni 2025
Pädagogische Hochschule Thurgau | Kreuzlingen
Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
Datum: Samstag, 14.06.2025 | |||
9:00 - 9:45 | Empfang mit Kaffee & Gipfeli | ||
9:45 - 10:45 | Gastreferat II: Gleiche Bildung für alle? Überlegungen zu Partizipation und Segregation in der Kindertagesbetreuung Hauptreferent*in: Prof. Dr. Nina Hogrebe, TU Dortmund | ||
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Gleiche Bildung für alle? Überlegungen zu Partizipation und Segregation in der Kindertagesbetreuung Technische Universität Dortmund In Deutschland stellt die Kindertagesbetreuung eine zentrale Institution frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung dar. Doch trotz eines Rechtsanspruchs auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr bestehen weiterhin erhebliche Ungleichheiten. So hängt erstens der Zugang zu Kindertageseinrichtungen (Kitas) häufig vom familiären Hintergrund ab: Familien mit niedrigem Bildungsstand oder Migrationshintergrund haben oft größere Schwierigkeiten, Plätze zu erhalten, was durch komplexe Anmeldeverfahren und Platzmangel verstärkt wird. In diesem Zusammenhang lassen sich auch Diskriminierungsprozesse bzw. -erfahrungen beobachten. Zweitens variiert die Zusammensetzung von Kitas, d. h. es gibt soziale und ethnische Segregationsmuster, die sich negativ auf die Bildungsqualität und Diversitätserfahrungen der Kinder auswirkt. Studien zeigen, dass Kitas mit hohen Anteilen an benachteiligten Kindern häufiger unter erschwerten Arbeitsbedingungen und geringeren Ressourcen leiden, was auch die Entwicklungschancen der Kinder beeinträchtigen kann. Lösungsansätze für diese Herausforderungen umfassen unter anderem vereinfachte Zugangsregelungen und zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen. Informationskampagnen und individuelle Beratung haben sich als effektiv erwiesen, um den Zugang von benachteiligten Familien zur Kindertagesbetreuung zu steigern. Ebenso braucht es transparente Platzvergabeverfahren und/oder sozialindizierte Ressourcenallokation, um Segregation zu begegnen. Einige Bundesländer in Deutschland haben bereits gezielte Programme implementiert, um Kitas in herausfordernden Lagen zu stärken und so Bildungsungleichheiten abzubauen. Damit alle Kinder gleiche(re) Bildungschancen haben, ist ein Zusammenspiel von Politik und Praxis, Ländern, Kommunen, Trägern und Einrichtungen gleichermaßen erforderlich. Wenngleich der Vortrag primär auf die deutsche Kindertagesbetreuungs- und Forschungslandschaft ausgerichtet ist, eignen sich die gewonnenen Erkenntnisse auch als Hintergrundschablone für die Reflexion der Herausforderungen in anderen Ländern. | ||
10:45 - 11:00 | Pause und Raumwechsel | ||
11:00 - 12:00 | 3.1 PW: Die PINK-Landkarte: Ein Hilfsmittel zur Sichtbarmachung der Lebenswelten von Kindern und Familien Hauptreferent*in: Marianne Bossard, BFF Bern, FHNW Chair der Sitzung: Sarah Wabnitz, Keine | ||
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Die PINK-Landkarte: Ein Hilfsmittel zur Sichtbarmachung der vielfältigen Lebenswelten von Kindern und Familien 1BFF Bern, FHNW, Schweiz; 2FHNW, BVF, KPTF Münchenstein In der Praxis zeigt sich, dass die Gestaltung wirkungsvoller Prozessbegleitung in der Zusammenarbeit mit Eltern ein anspruchsvolles Aufgabenfeld darstellt. Das PINK-Konzept bietet Fachkräften durch vielseitige Anregungen wertvolle Unterstützung, um Beratungsprozesse partizipativ, individuell und kooperativ zu gestalten. Dies fördert die Vielfalt in der Zusammenarbeit und stärkt die Zukunft der Familien. Fachpersonen in der Frühen Kindheit übernehmen eine zentrale Rolle auf dem Weg zu mehr Teilhabe und der Stärkung familiärer Ressourcen. Eine kooperative Zusammenarbeit mit Eltern ist hierbei grundlegend, um die Vielfalt der Lebenswelten zu berücksichtigen und die Zukunft der Kinder zu stärken. Mit der PINK-Landkarte zeigen Sarah Wabnitz und Marianne Bossard, wie eine nachhaltige Prozessbegleitung mit den Eltern gelingen kann und wie sie als Arbeitsmittel auch in Inter- und Supervisionen genutzt werden. Die Inhalte des Workshops basieren auf dem Buch "Beratungsprozesse mit Eltern partizipativ gestalten" von Marianne Bossard und Sarah Wabnitz. Im Workshop arbeiten die Teilnehmenden praxisnah mit der PINK-Landkarte, um nachhaltige Formen der Prozessbegleitung in den vielfältigen Lebenswelten von Familien zu entwickeln, ihre eigene Rolle im Beratungsprozess zu reflektieren und den Transfer in die eigene Praxis zu gestalten. Methoden der Beratungs- und Gesprächsführung bilden dabei einen zentralen Baustein. Auf diese Weise kann eine wertschätzende, gleichberechtigte Kommunikation und Kooperation mit den Familien auf Augenhöhe gefördert werden, was die Vielfalt in der Gesellschaft belebt und die Zukunft stärkt. | ||
11:00 - 12:00 | 3.2 PW: Vielfalt und Inklusion in geleiteten Eltern-Kind-Gruppen Hauptreferent*in: Kathrin Specht, Zeppelin familien startklar GmbH | ||
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Vielfalt und Inklusion in geleiteten Eltern-Kind-Gruppen Zeppelin familien startklar GmbH, Schweiz Abstract Vielfalt und Inklusion in geleiteten Eltern-Kind-Gruppen «zeppelin - familien startklar bietet in verschiedenen Gemeinden im Kanton ZH geleitete Familien - Treffs an. Die Familien - Treffs haben einen stark integrierenden Charakter. Hier treffen sich Familien mit sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen und -situationen. Die Kinder und deren Erziehung sind ein verbindendes Element. Im Workshop bearbeiten wir die Fragestellung, was Kinder und Bezugspersonen brauchen, damit sie ein Treffen besuchen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln. Wir nähern uns dem Thema aus den verschiedenen Perspektiven von Treff-Leitung, Familien und Forschung. Dabei befassen wir uns mit Herausforderungen, welchen die Leitenden der Familien-Treffs begegnen und tauschen uns über Erfahrungen und Lösungsansätze aus. Ein Einblick in die Arizona-Studie, welche sich mit der Fragestellung auseinandersetzt, wie sich Gruppenangebote auf die Familien auswirken, rundet den Workshop ab.» Inhalt (nicht Teil des Abstracts): Im Workshop skizzieren und diskutieren wir Herausforderungen sowie Haltungen und Strategien, um aufzuzeigen, wie man Inklusion aller Familien unterstützen kann und Diversität zur Quelle wird. Wir gehen Fragen nach, wie zum Beispiel
Möglicher Ablauf: Kurzer Einblick in das Angebot vom zeppelin - Familien-Treff (Aufbau, Ablauf, Zielsetzung) Interaktiver Teil:
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11:00 - 12:00 | 3.3 FP: Zugehörigkeit in einer vielfältigen Welt: Kinder mit besonderem Bildungsbedarf im institutionellen Setting Hauptreferent*in: Carmen Kosorok Labhart, Pädagogische Hochschule Thurgau Chair der Sitzung: Prof. Dr. Carine Burkhardt Bossi, Pädagogische Hochschule Thurgau | ||
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Zugehörigkeit in einer vielfältigen Welt: Kinder mit besonderem Bildungsbedarf im institutionellen Setting Pädagogische Hochschule Thurgau, Schweiz Kinder in ihrer Vielfalt zu begleiten und ihnen gleichzeitig zu ermöglichen, Zugehörigkeit in ihren Bildungsinstitutionen zu erleben, stellt sich als eine zentrale Herausforderung dar, um Teilhabe und Chancengerechtigkeit bei der Gestaltung von Bildungsprozessen zu verwirklichen. Für Kinder hat sich gezeigt, dass das Erleben von Zugehörigkeit entscheidend sowohl für das individuelle Wohlbefinden als auch die gesunde Entwicklung, das Lernen und die gelingende Sozialisation ist. Mit dem Ziel allen Kindern zu ermöglichen ihr Potenzial auszuschöpfen und Zugehörigkeit zu erleben, stellt sich die Frage, wie Kinder mit besonderen Bildungsbedürfnissen oder aus marginalisierten Gruppen Zugehörigkeit herstellen und dabei unterstützt werden können. Im Rahmen des Forschungsprojekts «Zugehörigkeit in der Kindheit» steht mit einem qualitativen Forschungszugang das subjektive Erleben von Zugehörigkeit bei Kindern in verschiedenen Bildungssettings der frühen Kindheit im Fokus. Dabei werden die kindlichen Praktiken vor Ort teilnehmend beobachtet und im Austausch mit den Kindern, aber auch mit Fachkräften und Eltern vertiefend erschlossen (Breidenstein, 2015). Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei Kindern mit besonderem Bildungsbedarf in frühkindlichen Bildungssettings dem Erleben sowohl von sozialer als auch von akademischer Zugehörigkeit eine besondere Rolle zukommt. Als Strategien zur Herstellung sozialer Zugehörigkeit zeigen sich u.a. die körperliche/taktile Kontaktaufnahme sowie die Regulation von Nähe-Distanz als relevant. Bei der akademischen Zugehörigkeit ist es spannend zu untersuchen, inwiefern kognitive Anforderungen eine Rolle spielen. Besonders interessant ist dabei, ob diese Anforderungen in der Kontaktaufnahme durch Peers oder in der Gestaltung des Settings an Bedeutung gewinnen. Wie Zeichen von Überforderung bei den Kindern verstanden und bestenfalls vermieden werden können, ist insbesondere für die begleitenden Fachpersonen bedeutsam. Die Resultate legen nahe, dass bei Kindern mit besonderem Bildungsbedarf im institutionellen Setting das Verständnis und ein bewusster Umgang mit sozialer und akademischer Zugehörigkeit bedeutsam ist. Im Workshop möchten wir die Ergebnisse des Projekts präsentieren, zur Diskussion stellen und gemeinsam praktische Konsequenzen erarbeiten, die sich aus den Ergebnissen ableiten lassen.
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11:00 - 12:00 | 3.4 FP: Mehrsprachig aufwachsen: Praktiken und Einstellungen von Eltern, Potenziale für familien-zentrierte Angebote Hauptreferent*in: Prof. Dr. Franziska Vogt, PHSG Chair der Sitzung: Dr. Simone Prodolliet, Migros Genossenschaftsbund | ||
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Mehrsprachig aufwachsen: Praktiken und Einstellungen von Eltern, Potenziale für familien-zentrierte Angebote 1Institut Frühe Bildung 0 bis 8 PHSG; 2Institut Pädagogische Psychologie PHSG; 3Migros Genossenschaftsbund Mehrsprachig aufwachsen ist eine Chance für die inner- und ausserfamiliäre Beziehungen und die Teilhabe in einer vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft (Layendecker, 2019; Bader, 2022). Für Eltern, deren Erstsprache bzw. stärkste Sprache nicht der Lokalsprache, sondern einer Migrationssprache entspricht, stellen sich zahlreiche Herausforderungen: die Sprachenpolitik in der Schweiz betont oftmals die Bedeutung der Lokalsprache für die Bildungslaufbahn (Vogt, Stern & Filliettaz, 2022), während die Vielfalt der Migrationssprachen oft wenig gesellschaftliche Anerkennung erfährt (Panagiotopolou & Zettl 2021). Wie gestalten Eltern mit Kindern im Vorschulalter den Umgang mit den Familiensprachen und der Lokalsprache? Welche Einstellungen haben die Eltern zu mehrsprachig aufwachsen? Diese Frage wird in der wissenschaftlichen Begleitstudie zu den Projekten «mehrsprachig aufwachsen» im Kontext von «ici gemeinsam hier» untersucht. Die Projekte richten sich an Eltern mit Kindern bis sechs Jahren, gefördert werden Sprachenvielfalt und mehrsprachiges Aufwachsen, beispielsweise in multikulturellen Treffs oder Leseanimation in Migrationssprachen. Ein neu entwickeltes Fragebogen-Format (audio-basiert, online) wurde in 12 Sprachen zur Verfügung gestellt. Mittels QR-Codes wählten die 74 teilnehmenden Elternteile die Sprache und beantworteten den Fragebogen auf ihrem Mobiltelefon. Es zeigt sich, dass 73 % der Befragten in der Familie eine andere oder zwei andere Sprachen und nicht die Lokalsprache verwenden. Es gelingt demnach den Projekten, diese oft schwierig zu erreichende Zielgruppe mit den Angeboten zu erreichen. In den Projekten werden sowohl die Lokalsprache wie auch die Erstsprachen verwendet. Neben der Elternbefragung wurden problemzentrierte Interviews mit den Verantwortlichen von acht Projekten durchgeführt. Es zeigt sich, dass den Projektverantwortlichen die Förderung der Mehrsprachigkeit und der sprachlichen Vielfalt ein zentrales Anliegen ist. Für die Datenanalyse des Elternfragebogens wurde eine Latent Class Analysis für die Typenbildung von Sprachpraktiken und Einstellungen angewandt. Es lassen sich drei Typen unterscheiden: (I) Die Eltern betonen die Pflege und Förderung der Erstsprache sehr stark (52%); (II) die Eltern pflegen und fördern ein Nebeneinander von Erstsprache und Lokalsprache in der Familie (28%); sowie (III) die Eltern legen weniger stark den Fokus auf Sprachförderung (20%). Im Beitrag wird diskutiert, wie Projekte für Familien niederschwellig mehrsprachig aufwachsen fördern können, welche Folgerungen sich zum Umgang mit der Vielfalt der Sprachen ergeben und was dies für Projekte für Familien mit kleinen Kindern, die Freiwillige einbeziehen, in Bezug auf Sprachförderung bedeutet. | ||
12:00 - 13:30 | Lunch & Netzwerken | ||
13:30 - 14:30 | 4.1 PW: Inquiry Based Learning: Lernprozesse in Kitas partizipativ und wertschätzend gestalten Hauptreferent*in: Antje Bostelmann, Klax International GmbH | ||
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13:30 - 14:30
Inquiry Based Learning: Lernprozesse in Kitas partizipativ und wertschätzend gestalten Klax International GmbH, Deutschland Kindergärten und Schulen sind wie keine andere Branche der Zukunft verpflichtet. Mit den Kindern vertraut unsere Gesellschaft ihnen das eigene Fortbestehen an. Die Aussage „Kinder sind unsere Zukunft“ macht in diesem Kontext die hohen gesellschaftlichen Erwartungen an die pädagogische Leistung der Pädagogen deutlich. Besonders die frühe Bildung arbeitet in einem Spannungsfeld, welches auf der einen Seite die aktuelle Lebensrealität der Kinder fokussiert und auf der anderen Seite die Erwartungen an eine nachwachsende Generation hervorhebt, die zukünftig möglichst viele Probleme des aktuellen, inzwischen globalisierten Lebensalltags lösen soll. Möglichst früh sollen bei den Kindern „Grundsteine“ für den Erwerb von Zukunftskompetenzen gelegt werden. Diese Dilemmasituation betrifft vor allem auch die Weiterentwicklung unserer Demokratie. Die Integration vielfältiger Lebenskulturen, Meinungen, Lebensumstände und Lebensbilder, die Beteiligung und Einbindung vieler unterschiedlicher Lebensentwürfe, Ansichten und Kompetenzen muss schon im Kindergarten geübt und in der Schule weiterverfolgt werden. Dazu bedarf es einer gleichgewichtigen Zusammenführung von kognitiven und sozialen Lernansätzen. Es gibt bereits seit einigen Jahrzehnten verschiedene methodische Ansätze, die diesem Anliegen folgen. Neben Methoden wie Design Thinking, dem Phänomenbasierten Lernen und dem Entdeckenden Lernen ist das Inquiry Based Learning (IBL) – auf deutsch Fragenbasiertes Lernen – methodisch wie auch strukturell ein sehr hilfreicher didaktischer Ansatz, der die Zusammenarbeit fördert, die Kinder aktiviert, Transparenz über die Lernprozesse des Einzelnen, wie auch der Gruppe schafft. Wo kommt der Apfel her? Warum brennt der Regenwald? Wie kommt der Strom in die Lampe? Kinder haben viele Fragen, die Anlass für spannende und interaktive Lernreisen sein könnten. Alltag in deutschen Kindergärten ist aber immer noch, dass Bildungsangebote hinsichtlich Lernziel, Lerninhalt und Lernweg sehr stark von der pädagogischen Fachkraft vordefiniert werden. Solche Settings sind oft wenig partizipativ gestaltet und schließen häufig Kinder mit besonderen Fähigkeiten und Interessen aus. Wie mit der Methode des Inquiry Based Learning aus den Alltagsfragen der Kinder bildungsbereichsübergreifende Lernprojekte entstehen, die auch die unterschiedlichen Kompetenzen der Kinder aufgreifen und wertschätzen und Kinder an ihrem eigenen Lernen beteiligen, wird in diesem Fachvortrag an praktischen Beispielen der Vorschularbeit im Kindergarten „Regenbogenhaus“ in Berlin dargestellt. Antje Bostelmann ist Gründerin von KLAX, einem Berliner Bildungsanbieter mit Kitas, Schulenund einer Erzieherfachschule in Deutschland und in Dänemark. Die KLAX Pädagogik begreift Kinder als aktive Gestalter ihres eigenen Lernprozesses und Pädagogen als Lernbegleiter, die für eine anregende und sichere Umgebung sorgen und Kinder in ihrem individuellen Lernprozess unterstützen. In der KLAX Pädagogik ist die soziale Gemeinschaft die entscheidende Basis für das Gelingen von Lern- und Entwicklungsprozessen.
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13:30 - 14:30 | 4.2 PW: Empowerment aus Sicht von Familien in Belastungssituationen Hauptreferent*in: Anke Moors, Verein a:primo | ||
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Empowerment aus Sicht der Familien Verein a:primo, Schweiz Der Verein a:primo bietet seit bald 20 Jahren das Programm schritt:weise Städten und Gemeinden in der Schweiz zur Umsetzung an. Das Programm arbeitet mit einem ressourcenorientierten und Empowerment Ansatz zur Stärkung von Familien in sozialen Belastungssituationen. Die teilnehmenden Familien bringen vielfach einen Migrationshintergrund mit und damit einhergehend eine Fülle von Erziehungserfahrungen und -vorstellungen. Wie können diese Erfahrungen genutzt werden für das Aufwachsen der Kinder in der Schweiz? Das Ziel ist die Chancengerechtigkeit für die Kinder zu verbessern. Das Ziel der Befragung war Hinweise zu erhalten, wie Angebote ausgestaltet sein sollten, damit Eltern in sozialen Belastungssituationen diese als Stärkung empfinden. Im ersten Teil des Workshops werden die Ergebnisse und die Erkenntnisse aus der Befragung vorgestellt. Im zweiten Teil steht ein Dialog zwischen der Perspektive der Familien und der Perspektive der Fachpersonen im Zentrum. Wo liegt das Potenzial der Fachpersonen für das Empowerment der Familien? Wo braucht es eine Anpassung bei den Angeboten oder auch bei den Rahmenbedingungen und den Strukturen? | ||
13:30 - 14:30 | 4.3 FP: Inklusive frühkindliche Bildung aus Sicht der Fachpersonen Betreuung Hauptreferent*in: Simone Schaub, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Chair der Sitzung: Matthias Luetolf, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik | ||
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Inklusive frühkindliche Bildung aus Sicht der Fachpersonen Betreuung Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Schweiz Die Schweiz hat sich verpflichtet, allen Kindern einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und sozialer Inklusion zu ermöglichen. Dieser Grundsatz gilt auch für die Inklusion von Kindern mit Behinderung in Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). Frühe Inklusion unterstützt die sozio-emotionale, kognitive und soziale Entwicklung von Kindern mit Behinderung und fördert die Vision einer inklusiven Gesellschaft. Neben politischen und strukturellen Voraussetzungen hängt das Gelingen früher Inklusion massgeblich von der Bereitschaft der Fachpersonen Betreuung ab, diese in ihrem täglichen Handeln umzusetzen. In der Studie wurden die Einstellungen, das Kompetenzerleben, der Wissensbedarf und die Weiterbildungsbereitschaft von 931 Fachpersonen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn erfragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmenden der Inklusion positiv gegenüberstehen. Sie betrachten sie als hilfreich für die Eltern, sozial vorteilhaft und förderlich für die Akzeptanz von Vielfalt. Gleichzeitig weisen sie aber auch auf ungünstige Rahmenbedingungen und fehlende Qualifizierung hin. Im Vortrag wird aufgezeigt, welche Bedingungsfaktoren den Sichtweisen der Fachpersonen zugrunde liegen. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise, wie frühe Inklusion durch ein erweitertes Netzwerk (z.B. Heilpädagogische Früherziehung) und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten (z.B. Weiterbildungsangebote) unterstützt werden kann. | ||
14:30 - 14:45 | Pause und Raumwechsel | ||
14:45 - 15:30 | Interaktiver Abschluss: Licht und Schatten - eine interaktive und sinnliche Performance Hauptreferent*in: Helen Prates de Matos, Verein Prima | ||
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Licht und Schatten - eine interaktive und sinnliche Performance Verein Prima, Schweiz Licht und Schatten - eine interaktive und sinnliche Performance Ein rätselhaftes Geräusch erklingt im Raum. Eine Taschenlampe geht im Dunkeln an. Ihr Licht malt einen Punkt an die Decke, kriecht über die Wand und leuchtet auf eine Hand. Schatten krabbeln über den Boden. Im Leuchten glitzert etwas. In der Welt zwischen Hell und Dunkel verbergen sich Geheimnisse und Poesie. Zwei Kunstschaffende und eine Live-Musikerin/ein Musiker teilen mit Kindern und Erwachsenen ihre Faszination zum Spiel mit Licht und Schatten. Sie bauen ihr kreatives Labor in Kitas und Kindergärten auf. Kinder zwischen zwei bis sechs Jahren werden als Expert:innen der Sinne, der Neugierde und Achtsamkeit eingeladen, in diese Welt einzutauchen. Mitmachen können im weitestgehend nonverbalen Raum alle, und zwar auf ihre eigene Weise. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Im interaktiven, niederschwellig angelegten Kunstprojekt erforschen Kinder mit Erwachsenen auf Augenhöhe Licht und Schatten. Die Erwachsenen sind dabei kreative Vorbilder. Ziel ist der Flow, gesucht wird nach Inspiration. Am Ende entsteht eine sinnliche Performance, ein ästhetischer, partizipativer Forschungsraum mit allen Beteiligten – und ein Erlebnis, das verbindet. Schwerpunkte sind Musik, Licht, Schatten, Kreativität, Forschen, Partizipation, Ko-Konstruktion, Teilhabe und ästhetische Bildung. 2017 wurde die Licht und Schatten Performance in Kitas der Deutschschweiz und in Liechtenstein entwickelt. Seit 2019 werden Sessions auch in Kindergärten im Kanton Zürich, seit 2023 in der Ostschweiz angeboten. Die sinnlichen Performances zum Mitmachen wurden bisher über 150-mal durchgeführt. Ergänzend zur Performance werden ausserdem Weiterbildungen für Erziehende und Lehrpersonen angeboten. Das Projekt Licht & Schatten erhält von Kindern, Erziehenden und Lehrpersonen äusserst positives Feedback. | ||
15:30 | Ende der Veranstaltung |
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