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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 1 / Gruppe 6: Musik
Zeit:
Donnerstag, 18.04.2024:
15:45 - 17:15

Ort: P210


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Präsentationen
15:45 - 16:15

L’évolution d’une formation intercantonale en didactique de la musique: apports d’une approche interdisciplinaire

Sabine Chatelain1, Karine Barman2

1HEP Vaud, Suisse; 2HEP Valais, Suisse

En Suisse romande, des enseignements dans certaines didactiques sont regroupés au niveau intercantonal entre les cantons romands à l’exception de Fribourg. C’est le cas pour la formation des enseignants de musique du secondaire 1 et 2. De ce fait, ce dispositif de Didactique romande présente à la fois une opportunité de collaboration entre didacticiens et le défi d’une grande hétérogénéité des étudiants en raison de leur formation antérieure et de leur contexte de formation actuel. En fonction des objets de formation choisis, s’ajoute l’aspect inter- et/ou transdisciplinaire.

Cette communication présente les résultats d’une étude conduite au sein de ce dispositif en s’intéressant à l’apport du travail inter- et transdisciplinaire (Darbellay et al.,2019). L’approche est motivée par les enjeux communs des disciplines artistiques en lien avec la créativité et la création (Didier et Bonnardel, 2020 ; Giacco et al. 2017), par les défis didactiques qui s’y rapportent (Arnaud-Bestieu et Terrien, 2021 ; Espinassy et Terrien, 2018 ; Mili, 2012) et par les prescriptions du plan d’études romand du domaine Arts.

La problématique identifiée dans le contexte intercantonal de formation en didactique de la musique concerne d’une part la difficulté des enseignants de musique à concevoir des milieux didactiques propices à développer la capacité de création musicale des élèves. D’autre part, il s’agissait de tenir compte des profils professionnels variés des étudiants afin de prévenir des situations conflictuelles entre leur identité professionnelle de musicien et celle d’enseignant professionnel en devenir (Lerner-Sei, 2017). Par conséquent, nous avons tenté d’introduire des concepts qui prennent en compte cette problématique.

Les concepts théoriques proposés dans le dispositif de formation sont le fruit de deux collaborations. Les résultats d’une précédente recherche intercantonale en didactique des arts, conduite entre 2017 et 2021 (Chatelain et Moor, 2022 ; Giglio et al., 2020) nous ont amené à nous intéresser à la place du corps dans l’apprentissage musical et aux facettes d’identité professionnelle des enseignants. Les concepts relatifs à la créativité et à la création musicale proviennent d’une collaboration interdisciplinaire de longue haleine au sein du laboratoire CREAT (HEP Vaud) qui a pour but de développer des approches didactiques de la création dans des disciplines artistiques et techniques (Giacco et al., 2017).

L’étude conduite sur un semestre de formation en 2021-22 avait pour but de comprendre la manière dont les 17 étudiants, futurs enseignants spécialistes de musique au secondaire 1 et 2 de cette cohorte s’approprient les cadres théoriques proposés afin de tirer des conclusions pour la régulation du dispositif. Deux questionnaires, un travail certificatif et deux interviews conduits avec cinq étudiants volontaires ont fait l’objet d’une analyse de contenu.

Les résultats de cette analyse, qui mettent en évidence les défis didactiques pour un travail de création musicale à l’école, seront discutés dans la perspective de l’apport de la collaboration interdisciplinaire.



16:15 - 16:45

Ein praktisches Dilemma: Der Transfer und die Vernetzung musikpädagogischer Forschung in die Praxis der Musik-Fachdidaktik

Sabine Mommartz1, Seraina Hürlemann2, Rudolf Kämpf2, Philipp Saner2

1Pädagogische Hochschule FHNW, Schweiz; 2Pädagogische Hochschule NMS, Bern

Der Musikunterricht und die damit verbundene Disziplin der Musikdidaktik wird aufgrund seiner starken Praxisorientierung, sowie der geringen Wissenschaftsfundierung und der schwachen Vernetzung mit Bezugsdisziplinen oft als «gering strukturierte Domäne» (Puffer, 2021, S. 14) bezeichnet (Huber et al., 2021; Kranefeld, 2021). Entsprechend gestaltet sich die Rückführung von Forschungserkenntnissen aus relevanten Disziplinen wie beispielsweise der Musikpädagogik in die fachdidaktische Ausbildung von Lehrpersonen als Herausforderung (Blanchard & Huber, 2014). Im vorliegenden Beitrag soll, ausgehend von Shavelsons (2020) Überlegungen zu «Borkering the Gap» diskutiert werden, wie im Bereich der Musikdidaktik die Kluft zwischen Praxisorientierung und Wissenschaftsfundierung überwunden werden kann. Shavelson geht davon aus, dass dies nur durch partizipativ gestaltete Prozesse geschehen kann. Dabei soll Vermittlung nicht nur einseitig in eine Richtung führen, sondern mehrperspektivisch und reziprok gedacht werden. Um die konkrete Umsetzung dieses Prinzips zu illustrieren, wird in diesem Beitrag ein Transferprojekt vorgestellt, bei dem die Vernetzung von Forschungsinhalten und Praxis, wie auch Forschenden, Fachdidaktiker*innen und Dozierenden zweier pädagogischer Hochschulen im Zentrum stand.

Am Anfang dieses Projektes stand die Beobachtung von XY (2020b), dass in der Ausbildung vermittelte Inhalte zwar aufgenommen werden, den Studierenden aber oft der Mut fehlt diese in Praxissituationen umzusetzen. Damit verbunden war die zentrale Frage, welche Voraussetzungen es braucht, damit diese Inhalte eine handlungsleitende Wirksamkeit entfalten können. Die Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung hat sie zu ihrem Forschungsprojekt und der Beschäftigung mit dem theoretischen Konstrukt der musikalischen Selbstkonzepte (Spychiger, 2017, Harter 1999) geführt, der XY in ihrer Dissertation (XY 2024, in Vorb.) ausführlich nachging.

Basierend auf derselben Fragestellung entstand drei Jahre später eine Zusammenarbeit mit den Fachdidaktiker*innen der Z, welche neue Weiterbildungsangebote und eine Ausrichtung ihres Entwicklung- und Forschungsschwerpunkt suchten. In ihrer Arbeit hat XY (2020a) das theoretisch fundierte Wissen, wie auch Praxiskonzeptionen zur Vermittlung der Theorie der musikalischen Selbstkonzepten in der Ausbildung von Musiklehrpersonen der Sekundarstufe ausgearbeitet. Für Antworten auf die Frage, wie eine mögliche Umsetzung dieser komplexen Thematik in der Weiterbildung aussehen könnte, konnten somit auf ihre Forschungen zurückgegriffen werden

In diesem Projekt führte XY für Fachdidaktiker*innen an der Z ein Workshop durch, in dem diese Erkenntnisse aus ihren Studien mit Studierenden in einem Selbstversuch erprobt und auch erlernt werden konnten. Mit gezielten Inputs und Reflexionsanlässen wurden die Fachdidaktikerinnen im Workshop dazu angeleitet, ihre eigenen musikalischen Selbstkonzepte zu erkunden und erkennen – mit dem Ziel, dies später in ihre fachdidaktische Arbeit einfliessen lassen zu können. XY’s Hypothese, dass Lehrpersonen die eigenen Selbstkonzepte kennen müssen, bevor sie jene der Schülerinnen erkennen können, wurde hier also auf die Musikdozierenden in der Lehrpersonenbildung übertragen. Die Erfahrungen aus dem Workshop konnten durch dieses Projekt in den Bereich der Forschung rückgeführt werden dazu beitragen, die dort richtungsleitenden Fragestellungen bezüglich der musikalischen Überzeugungen von Lehrpersonen weiterzuentwickeln.

Im vorliegenden Beitrag soll diskutiert und illustriert werden, wie die Vermittlungsarbeit zwischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten der Bezugsdisziplinen und der Fachdidaktik Musik in Sinne Shavelson’s gestaltet werden kann, sodass ein Austausch in beide (resp. mehrere) Richtungen und zwischen unterschiedlichen Akteur*innen wie auch Disziplinen stattfinden und vor allen Dingen fruchtbar gemacht werden kann.



16:45 - 17:15

Improvisation und Beziehungsqualität. Zur Übertragung musiktherapeutischer Erkenntnisse in die kulturelle Bildung

Charlotte Fröhlich1,2,3

1PH FHNW Schweiz; 2Universität Potsdam, Deutschland; 3PHSG Rorschach Schweiz

Theoretischer Hintergrund

Im Zusammenhang mit kulturellem und inklusivem Lernen, ist die Musikpädagogik dazu gezwungen, das Ineinandergreifen von Bindung und Bildung als neues Aufgabenfeld zu erkennen und zu bearbeiten. Die Bindungsforschung hat im vergangenen Jahrzehnt verstärkt Beachtung gewonnen und durch Pianta & Hamre, B. (2001), Grossmann&Grossmann (2006), aber auch durch Bergin&Bergin (2009) ihren Platz im schulischen Arbeitsfeld gefunden. Das "EBQ-Instrument" aus der Musiktherapie zeigt auf, wie Bindungserfahrung und Ausdrucksfähigkeit durch Musik gefördert werden kann.

Beim "EBQ-Instrument" handelt es sich um eine detaillierte Beschreibung von Verhaltens- und Spielweisen, ursprünglich ausgearbeitet für die Arbeit mit Kindern mit Autismus. Die Abkürzung steht für Einschätzung der BeziehungsQualität und beschreibt ein Ensemble von vier Beobachtungsskalen (Instrumentalspiel, körperlich-emotionaler Ausdruck, vokaler Ausdruck und Beziehungsqualität zur erwachsenen Begleitperson). Es wurde gezeigt, dass diese, modifiziert, auch für die Musikpädagogik von Bedeutung sind. Mit zunehmender Beziehungsqualität, so wurde nachgewiesen, wächst auch die musikalische Gestaltungsfähigkeit und das musikalische Verständnis.

Die drei Stränge Bildungsforschung, Bindungsforschung und Musiktherapie bilden den theoretischen Hintergrund zur Studie, die im November 2022 im Reichert Verlag publiziert wurde.

Fragestellung

Auf welche Weise können die Ansätze aus der Musiktherapie gewinnbringend in die Musikpädagogik übertragen und die Relevanz überprüft werden. Im Detail:

• Mit welchem pädagogischen Ziel (LP21) kann die Lehrperson die Erkenntnisse des EBQ-Instrumentes nutzen?

• Könnten diese Anregungen aus der Musiktherapie eine Ressource darstellen, um den musikbezogenen Enkulturationsprozess der Kinder zu unterstützen?

• Wie müsste die Beziehungsqualität seitens der Lehrperson gestaltet werden, wenn sie solches leisten soll?

Methode

Wissenschaftlich diente der Schritt des theoretischen Samplings aus der

Grounded Theory Methodology der Relevanzbestätigung und auch der Weiterentwicklung des EBQ-Instruments für Bildungseinrichtungen. Untersucht wurde die Veränderung der Beziehungsqualität von improvisierenden Kindern in Schulen und Musikschulen über ein Quartal. Dazu wurden wöchentlich Improvisationen zu zweit aufgenommen, wobei jedes Kind der Klasse zum Spielen kam. Beteiligt waren 16 Klassen von Kindergarten bis Stufe 5. Bei der Auswertung dienten die für die Schule modifizierten Skalen dazu, Veränderungen nachzuweisen.

Ergebnisse und ihre Bedeutung •

Die detaillierte Auswertung der Partnerimprovisationen von 100 Kindern zeigte, mit Ausnahme einer Klasse, eine Tendenz zu sich verdichtender Beziehungsqualität und wachsendem musikalischen Verständnis. In begrenztem Masse können durch diese Arbeit heilpädagogische Ansätze unterstützt werden.

Daraus entstand der Vorschlag einer neuen, sozial-konstruktivistisch orientierten Unterrichtssequenz für das Fach Musik in Primarschulen während eines Quartals. Das Studium ausgewählter Lehrpläne im deutschsprachigen Raum zeigte, dass eine solche Unterrichtssequenz den Forderungen entspricht.

Ausführliche Merkmallisten zum pädagogischen Gebrauch ermöglichen eine präzise

Einschätzung dessen, was in Improvisationen geschieht. Zu den unterschiedlichen

Beziehungsmodi findet die praktisch tätige Lehrperson Anregungen für die feinfühlige und

musikalisch kompetente Feedbackgestaltung. Das ermöglicht nicht nur, wie oben dargelegt, eine heilpädagogische Unterstützung, sondern gleichermaßen eine Förderung durchschnittlicher und besonderer Begabungen.

Unerwartete Ergebnisse waren zusätzliche Anfragen von Lehrpersonen, die mit ihren Klassen ebenfalls am Projekt mitmachen wollten. Ferner zeigte sich in einem abschließenden Feedback, dass es die Kinder sehr genossen hatten, anderen zuzuhören und im Hören immer mehr Zusammenhänge zu erkennen.



 
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