„Ne gute Weiterbildung, ne gute Weiterbildung ist für mich sicher etwas, (...) wo die Leute hinterher sagen, da nehm ich was mit und das kann ich wirklich anwenden, das hilft mir in meinem Job oder=oder es hilft mir, dabei noch weiter zu lernen und (...) ja (...) die Leute halt zufrieden sind, mit dem, was sie gelernt haben, wenn ich merke, das haben sie auch gern gemacht und (...) ja sie nehmen wirklich etwas Praktisches mit, was ihnen dann in ihrem, was auch immer sie tun, weiterhilft“ (Int_2: 181-193, aus einem Interview mit einer Person aus einem hochschulischen Weiterbildungszentrum).
Qualitätsmanagement -und sicherung sind als fester Bestandteil des Leistungsportfolios von hochschulischer Weiterbildung zugleich Element von Hochschulsteuerung und mit der Herausforderung konfrontiert, „[d]as individuelle Interesse der Mitglieder mit dem kollektiven Interesse der Organisation in Übereinstimmung“ (Wilkesmann, 2010, S. 30-31) zu bringen.
In der Ausdifferenzierung des Hochschulsystems, etwa als vertikale (Reputation, Qualität u.a.) und horizontale (Regionalität, Praxisbezug u.a.) Profilbildung (vgl. dazu Teichler, 1999), spielt die wissenschaftliche Weiterbildung eine entscheidende Rolle und ist zugleich „durch den Umgang mit den unterschiedlichen Funktionslogiken und der doppelten Systembindung“ gekennzeichnet (Kondratjuk, 2017, S. 126). Das bedeutet auf der einen Seite die Integration in das Hochschul- und Wissenschaftssystem und auf der anderen in den Weiterbildungsmarkt mit ihren je spezifischen Qualitätsansprüchen. Für die Akademia wäre das etwa die Schlagkraft durch Wissenschaftlichkeit.
Es stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage eine Beurteilung von Qualität erfolgt bzw. zu erfolgen hat, z.B. auf Ebene der Angebote, die Organisation, Abwicklung und den Service betreffend, oder, bzw. in Verbindung mit Evaluationen der Teilnehmenden und der Lehrenden, im Sinne zufriedener Teilnehmender/Kund:innen. Oder auf Ebene des professionellen Handelns, was sich in diesem Feld als „ein personenbezogener, komplexer und voraussetzungsvoller Handlungstypus“ (Peters, 2004, S. 15) darstellt und damit berufliche Handlungsqualität adressiert. Entgegen der Gefahr, Qualität mit einer Unterwerfung durch Marktlogik gefärbten Optimierung (Kondratjuk, 2022) zu verwechseln, ist hier ein umsichtiger Umgang gefragt.
Im Beitrag soll auf die verschiedenen Ebenen und Dimensionen von Qualität eingegangen werden und zugleich auf die Gefahr einem unhinterfragten Folgen der Optimierungslogik hingewiesen werden.