Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.
|
Sitzungsübersicht |
Sitzung | ||
2.1: Durchlässigkeit
Vorträge | ||
Präsentationen | ||
Wechselseitige Durchlässigkeit im deutschen Bildungssystem HRK, Deutschland In der Bildungs- und Wissensgesellschaft soll die Durchlässigkeit im Bildungssystem dazu beitragen, Menschen bestmögliche Bildungschancen zu bieten, ihre individuelle Entwicklung zu fördern und gut qualifizierte Fachkräfte in ausreichender Zahl auszubilden. Hierfür ist es notwendig, Barrieren zwischen den Bildungsbereichen, insbesondere zwischen beruflicher und akademischer Bildung, zu senken und Übergänge zu erleichtern. Mit diesem Ziel wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wie z.B. die bundesweite Etablierung von Studienmöglichkeiten für Personen ohne (Fach-)Abitur oder die Förderung von Initiativen, die Studienabbrecher:innen den Einstieg in eine Berufsausbildung ermöglichen. Um eine wechselseitige Durchlässigkeit zu ermöglichen, sind geeignete Mechanismen erforderlich, die das funktionelle Ineinandergreifen von beruflicher und akademischer Bildung trotz ihrer strukturellen Komplementarität unterstützen. Für die Hochschulen bedeutet dies vor allem, auf beruflich Qualifizierte mit und ohne schulisch erworbene Hochschulzugangsberechtigung einzugehen, geeignete Studienangebote zu schaffen und Möglichkeiten der Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf das Studium zu eröffnen. Diverse nationale Projekte haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, das Thema Durchlässigkeit an den Hochschulen voranzutreiben. Nun sind die Hochschulen gefordert, auf dem Erreichten aufzubauen sowie Maßnahmen und Prozesse weiter zu konkretisieren. Dazu sollten Transparenz und Verlässlichkeit der Möglichkeiten und Verfahren erhöht und die stärkere Nutzung pauschaler Anrechnungsoptionen in Erwägung gezogen werden. Der Beitrag soll die Grundzüge des Konzepts der Durchlässigkeit sowie wichtige Herausforderungen darstellen und Empfehlungen geben, wie die Hochschulen die Durchlässigkeit ihrer Studienangebote strukturell unterstützen können.
Karrierepfade in der Pflege: Kontaktstudium an der DHBW Stuttgart schafft neue Möglichkeiten DHBW Stuttgart, Deutschland Die steigenden Anforderungen an Pflegefachpersonen aufgrund der alternden Bevölkerung, komplexer werdender Pflegesituationen (vgl. Weidner/Katz 2012) und dem Personalmangel (vgl. Statistisches Bundesamt 2024) haben die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart bereits vor über zehn Jahren dazu veranlasst, ein berufsintegrierendes Studienprogramm zu entwickeln. Das Studienangebot Angewandte Pflegewissenschaft (APW) richtet sich an bereits qualifiziertes Pflegefachpersonal und bietet eine innovative, weiterbildende hochschulische Qualifikation. Es ermöglicht, die drei Jahre des Studiums berufsbegleitend zu absolvieren oder einzelne Module im Rahmen eines Kontaktstudiums zu belegen, was das Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg seit 2014 erlaubt (LHG § 31). Eine hohe Qualitätssicherung ist gewährleistet, da die angebotenen Module akkreditiert sind. Als Zugangsvorrausetzung zur Teilnahme an einem Kontaktstudienangebot wird keine formale Hochschulzugangsberechtigung benötigt; eine dreijährige Pflegeausbildung und Berufserfahrung genügen. Creditpoints, die durch das Absolvieren eines Kontaktstudiengangs erworben werden, können auf ein späteres Studium angerechnet werden. Dies ermöglicht eine Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung. Die DHBW Stuttgart verzeichnet eine erfolgreiche Nutzung dieser Angebote, pro Jahr belegen zwischen 150 und 280 Pflegfachpersonen ein Modul, seit 2023 haben 1815 Pflegende ein Kontaktstudium belegt. Durch die Möglichkeit, Kontaktstudiengänge zu absolvieren, wird den Teilnehmenden der Schritt an die Hochschule erleichtert, insbesondere für jene, die keinen direkten Hochschulzugang über das Abitur haben. Erfolgreich abgeschlossene Kontaktstudiengänge dienen als geeigneter Weg, um die Hürde und den Eintritt zu einem Hochschulstudium zu überwinden. Die DHBW Stuttgart erkennt anhand der Immatrikulationszahlen, dass dieser Zugang nicht nur geeignet, sondern auch erfolgreich ist: Bis zu 50% der neu immatrikulierten Studierenden eines Jahrgangs haben vorher einen oder mehrere Kontaktstudiengänge belegt. Somit trägt die DHBW Stuttgart durch ihre Angebote der Kontaktstudiengänge zur Erhöhung der Akademisierungsrate und letztlich zur Verbesserung der Pflegequalität bei. Literatur: Landesrecht BW (2014): Gesetz über die Hochschulen in Baden-Württemberg (Landeshochschulgesetz - LHG), http://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=HSchulG+BW+%C2%A7+31&psml=bsbawueprod.psml&max=true (Zugriff 16.02.2024). Statistisches Bundesamt (2024): Gesundheitspersonal, https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Gesundheitspersonal/Gesundheitspersonal.html (Zugriff 16.02.2024). Weidner, Frank/Kratz, Thomas (2012): Eine zukunftsorientierte Pflegebildung? Anmerkungen zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe, BiBB, BWP 6/2012, www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/id/6975 (Zugriff 16.02.2024) Wissenschaftsrat (2012): Empfehlungen zur hochschulischen Qualifikation für das Gesundheitswesen. Drs. 2411-12, Berlin 13.7.2012. Wissenschaftsrat (2023): Perspektiven für die Weiterentwicklug der Gesundheitsfachberufe. Drs. 1548-23, Oktober 2023 |
Impressum · Kontaktadresse: Datenschutzerklärung · Veranstaltung: EVALAG 2024 |
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.104 © 2001–2025 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany |