Sitzung | ||
Unterstützung einer Professionellen Lerngemeinschaft (Community of Practice) für digitalbewusste Unterrichtspraxis
Lukas Mientus, Jirka Müller (Universität Potsdam)
| ||
Zusammenfassung der Sitzung | ||
Theoretischer Hintergrund: Nach Wenger (1998) ist eine Community of Practice (CoP) eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Anliegen und regelmäßigem Austausch zur individuellen Verbesserung. Im Zeitalter der Digitalisierung kann eine CoP Lehrkräfte der Naturwissenschaften dabei unterstützen, professionell mit digitalen Technologien, wie z.B. der digitalen Datenmessung im Physikunterricht, umzugehen (digital CoP / dCoP). Lehrkräfte entwickeln ihr persönliches Pedagogical Content Knowledge (PCK) (Shulman, 1986; 1987) oder auch TPACK (technological pedagogical content knowledge (Mishra & Kohler, 2006), welche durch das kollektive PCK einer Gemeinschaft von Lehrkräften beeinflusst wird (Carlson et al, 2019). Im offenen Beitragsformat soll daher der Leitfrage nachgegangen werden, inwieweit (wenn überhaupt) die Entwicklung einer dCoP im Rahmen von Lehrerfortbildungen explizit institutionell unterstützt werden kann. Fragestellung: Auf der Grundlage der sozialen Theorie der Praxis nach Wenger (1998) und des Konzepts der Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) nach Bonsen und Rolff (2006) werden ausgehend von einer brandenburgischen, dezentralen Präsenzfortbildung des Verbundprojektes D4MINT des MINT-Kompetenzzentrums die folgenden Ambivalenzen wahrgenommen:
Zielstellung: In vielen Fortbildungen des Projektverbunds lernen:digital bestehen Ziele der Verstätigung der Fortbildungsangebote z.B. durch Multiplikator:innenschulung, Fortführung in Landesinstituten oder Bereitstellung der Angebote auf unabhängigen Plattformen. Im D4MINT-Teilprojekt Physikdidaktik der Universität Potsdam wird zur Verstätigung der Auseinandersetzung mit digitalgestützten Experimenten im Physikunterricht die explizite Entwicklung einer dCoP angestrebt. Eine Interaktion unter den Teilnehmenden ist auch in anderen Fortbildungen wiederkehrendes Element. Aus diesem Grund soll dieses offene Beitragsformat Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, Praxiserfahrungen in der Durchführung kontinuierlicher Fortbildungsangebote zur Entwicklung einer dCoP auszutauschen. Festgehalten werden sollen Vorstellungen, (1) was eine dCoP konkret ausmacht, bedarf oder bewirkt, (2) wie Input, Interaktion oder Outcome einer dCoP gemessen und analysiert werden können und (3) inwieweit bereits Evidenz für Wirksamkeit der Unterstützung einer dCoP gewonnen werden konnte. Methode & Ergebnissicherung: Hierzu wird zunächst eine begriffliche Klarheit der Konzepte CoP, PLG bzw. dCoP kommuniziert, bevor die Teilnehmenden ihre eigenen Fortbildungsangebote hinsichtlich ihres individuellen Verständnisses einer dCoP verorten. Die zentrale Arbeitsphase widmet sich dann den drei Leitfragen (1) bis (3). Eine Aufarbeitung der gesicherten Arbeitsergebnisse soll im Nachgang des offenen Austauschformats aufbereitet und verschriftlicht werden. Es wird sich erhofft, auf diese Weise Fortbildungen, welche dCoP explizit oder implizit adressieren, eine Diskussions- oder Verortungsgrundlage zu ermöglichen, um Erkenntnisse innerhalb des Kompetenzzentrums lernen:digital und darüber hinaus einheitlich zu kommunizieren. |