Veranstaltungsprogramm

Sitzung
S21: Clearinghouses: Unterschiedliche Wege ein Ziel – Wie können evidenzbasierte Erkenntnisse für die Praxis zugänglich gemacht werden?
Zeit:
Dienstag, 01.10.2024:
13:30 - 15:00

Chair der Sitzung: Franziska Tschönhens
Ort: H05

Hörsaal Erdgeschoss

Präsentationen

Clearinghouses: Unterschiedliche Wege ein Ziel – Wie können evidenzbasierte Erkenntnisse für die Praxis zugänglich gemacht werden?

Chair(s): Andreas Lachner (Universität Tübingen, Deutschland), Franziska Tschönhens (Universität Tübingen, Deutschland)

Diskutant:in(nen): Cornelia Gräsel (Bergische Universität Wuppertal)

Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, den ständigen gesellschaftlichen Wandel, so auch die digitale Transformation, in ihrem Unterricht zu berücksichtigen. Um Lehrkräfte fortwährend zu befähigen, Unterricht zu realisieren, der auf aktuellen Erkenntnissen der Bildungsforschung beruht und diese ebenfalls kritisch zu reflektieren, werden sowohl formelle als auch informelle Fortbildungsangebote benötigt (Richter et al., 2011). Gerade informelle Angebote, die von den Lehrkräften einfacher und zeitlich flexibler in Anspruch genommen werden können, scheinen das Potential zu haben, forschungsbasierte Erkenntnisse für die Praxis einfach zugänglich zu machen. Ein solches informelles Angebot der Wissenschaftskommunikation stellen Clearinghouses dar. Clearinghouses sind webbasierte Angebote und haben zum Ziel, empirische Forschungserkenntnisse für die Praxis zu bündeln und zugänglich zu machen (Edovald & Nevill, 2021; Seidel et al., 2017). So soll es Personen aus der Praxis erleichtert werden, sich über aktuelle Forschungsevidenz fortzubilden und diese in ihren Unterricht integrieren zu können (Seidel et al., 2017). Dieses Vorhaben wurde in den letzten Jahren sowohl durch nationale also auch internationale Clearinghouses vorangebracht. Die Transferforschung zeigt jedoch auch, dass ein solches Angebot keinesfalls ein Selbstläufer für einen Wissenstransfer in die Praxis darstellt und ein direktionale Transfervorhaben oftmals nicht in der Unterrichtspraxis ankommt (Lachner et al., 2024; Renkl et al., 2013).

Im Rahmen der lernen:digital Transferstelle wird der Ausbau und die Weiterentwicklung von Clearinghouses zur Wissenschaftskommunikation fokussiert. Drei Standorte, das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), die Technische Universität München und die Universität Tübingen, sind daran beteiligt, bereits bestehende Clearinghouses systematisch weiterzuentwickeln und neue (bidirektionale) Konzepte für den Aufbau von Clearinghouses zu erproben. Dabei soll empirische Erkenntnis genutzt werden, um ein nationales Angebot für Lehrkräfte und Lehrerkräftebildenden zu schaffen und digitalisierungsbezogene Forschungserkenntnisse für die Praxis zugänglich zu machen.

Ziel des Symposiums ist es, die Angebote und Vorhaben der unterschiedlichen Standorte vorzustellen und auf deren Ziele, Ausrichtung und (Weiter-)Entwicklung einzugehen, um einen Einblick in das gemeinsame Transfervorhaben der Clearinghouses zu geben: empirische Erkenntnisse bereitzustellen und für die Praxis zugänglich zu machen.

Im ersten Beitrag wird der Aufbau eines ko-konstruktiven Clearinghouses des DIPF vorgestellt. Gemeinsam mit Grundschullehrkräften wird im Sinne eines bidirektionalen Transferverständnisses an praktisch relevanten Themen und später an den Aufbereitungen von Forschungssynthesen gearbeitet. Der zweite Beitrag gibt Einblicke in die ursprüngliche Ausrichtung des Clearinghouse Unterricht der Technischen Universität München und beschäftigt sich mit dessen Entwicklung, um Wissenschaftstransfer fortlaufend voranzubringen. Im dritten Beitrag wird die Ausrichtung des Clearinghouse der Universität Tübingen vorgestellt und Einblicke in die (Weiter-)Entwicklung des Clearinghouses im Sinne des Design-Based Research Ansatzes gegeben.

Das Symposium ermöglicht drei Perspektiven auf Clearinghouses, als Transferformate mit unterschiedlichen Konzepten, Zielgruppen und Ausrichtungen. Alle Standorte verfolgen dabei das gemeinsame Ziel, evidenzbasierte Erkenntnisse für die Praxis zugänglich und anwendbar zu machen. Die Befunde und Erfahrungen können einen wichtigen Beitrag leisten, um zukünftige Transferformaten zu gestalten und damit forschungsbasierte Unterrichtsgestaltung voranzubringen.

 

Beiträge des Symposiums

 

KONTEXT Grundschule – Der ko-konstruktive Aufbau eines Transferportals für Lehrkräfte

Caroline Scherer, Anna Leitz, Hannah Kleen, Ulrike Hartmann, Mareike Kunter
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, IDeA-Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk

In den letzten Jahrzehnten wird an die Bildungspraxis zunehmend der Anspruch gestellt, evidenzbasiert zu handeln (Schrader, 2014). Im gleichen Atemzug fordert die Praxis wiederum, dass die Wissenschaft entsprechendes Orientierungswissen für den Umgang mit Problemen zur Verfügung stellt (Gonser & Zimmer, 2024), das zu Verbesserungen in der Schulpraxis führen kann (Farley-Ripple et al., 2018). Die Realität bleibt jedoch häufig hinter diesen Erwartungen zurück – stattdessen zeigt sich, dass vielfältige Herausforderungen die Nutzung von Forschungswissen in der Bildungspraxis erschweren (Stark, 2017). Eine zentrale Problematik besteht darin, dass Lehrkräfte Forschungsergebnisse häufig als wenig anwendbar und praxisrelevant wahrnehmen (van Schaik et al., 2018). Dieser Befund ist allerdings kaum verwunderlich, da Forschungswissen selten direkt für die Praxis bestimmt ist (Cain, 2015) und meist in für Lehrkräfte unzugänglichen Fachzeitschriften veröffentlicht wird (Mohajerzad & Schrader, 2022). Entsprechend nutzen Lehrkräfte eher selten Informationen aus der Forschung für die eigene Professionalisierung (z.B. Hetmanek et al., 2015; Lysenko et al., 2015).

Clearinghouses setzen bei diesen Herausforderungen an, indem sie an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis wissenschaftliche Befunde zielgruppengerecht aufbereiten und bereitstellen (Lachner et al., 2024; Seidel et al., 2017). Die Auswahl, Interpretation und Aufbereitung von Forschungsergebnissen führen dabei meist Expert*innen aus der Wissenschaft durch. Eine andere Herangehensweise stellen ko-konstruktive Ansätze dar, die auf die aktive Zusammenarbeit und gemeinsame Wissenskonstruktion von Forschung und Praxis abzielen (Schuster et al., 2024). Grundlegend hierfür ist ein bidirektionales Transferverständnis: Danach würde erst durch das Zusammenspiel von Forschung als Angebotsseite und Bildungspraxis als Nutzungsseite praktische Relevanz erzeugt (Brühwiler & Leutwyler, 2020; Farley-Ripple et al., 2018).

Das Projekt KONTEXT Grundschule, das in diesem Beitrag vorgestellt wird, verbindet das Clearinghouse-Konzept mit einem ko-konstruktiven Ansatz. Grundpfeiler des Projekts ist die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis: Lehrkräfte und Forschende erarbeiten in einem ko-konstruktiven Prozess kurze, verständliche und praxisnahe Beiträge (sog. InfoTEXTE) zu grundschulrelevanten Themen. Ein inhaltlicher Fokus liegt dabei auf der Förderung von Kindern im unteren Leistungsbereich, wobei insbesondere digitale Tools als Hilfsmittel berücksichtigt werden. Da gerade im jungen Alter bei niedrigen schulischen Leistungen persistierende, negative Auswirkungen wahrscheinlich sind (OECD, 2016), die bis ins Berufsleben hineinwirken können (Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung, 2022), soll sich das Angebot speziell an Grundschullehrkräfte richten. Übergeordnetes Ziel von KONTEXT Grundschule ist der Aufbau einer digitalen Plattform, auf welcher die InfoTEXTE als Informationsangebote für Lehrkräfte frei zugänglich zur Verfügung gestellt werden.

Für die InfoTEXTE werden zunächst praxisrelevante Themen bottom-up durch eine Bedarfsanalyse identifiziert, um bestehende Interessen und Herausforderungen von Lehrkräften aufzugreifen. Zur Bearbeitung der Themen setzen wir eine substanzielle Evidenzbasis voraus: Als wissenschaftliche Grundlage eines InfoTEXTs wird (mindestens) eine Metaanalyse zur Aufbereitung benötigt, zudem können inhaltlich relevante Einzelstudien einbezogen werden. Nach der Themenwahl werden in einem nächsten Schritt die InfoTEXTE in sogenannten Transdisciplinary Triangles entwickelt.

Jedes Transdisciplinary Triangle setzt sich aus jeweils zwei Lehrkräften, zwei Forschenden und einer Person aus der Wissenschaftskommunikation zusammen, die sich als Team mit einem Thema befassen. Durch diese Konstellation unterschiedlicher Akteursgruppen soll ein ko-konstruktiver Prozess gewährleistet werden, in dem die verschiedenen Expertisen gleichermaßen Berücksichtigung finden. In einem vorstrukturierten Prozess handelt die Gruppe die Inhalte der InfoTEXTE auf Augenhöhe aus. Die Person aus der Wissenschaftskommunikation nimmt im Prozess eine moderierende Rolle ein, um die Gleichwertigkeit aller involvierten Personen sicherzustellen. Dies soll sich im InfoTEXT ebenso widerspiegeln, in welchem neben wissenschaftlichen Inhalten der Praxisexpertise der Lehrkräfte eine besondere Bedeutung zukommt. So erfüllt ein InfoTEXT den Anspruch, ein forschungsbasiertes und zugleich praxisnahes Produkt zu sein, das einen Beitrag zur Stärkung des Wissenschaft-Praxis-Transfers leisten kann.

Neben der Konzeption des ko-konstruktiven Ansatzes geben wir in diesem Beitrag Einblicke in unsere bisherigen Erfahrungen mit den Transdisciplinary Triangles und die Vorhaben im Rahmen unserer Begleitforschung, die den ko-konstruktiven Erarbeitungsprozess der InfoTEXTE sowie deren Wirkungen bei Lehrkräften fokussiert.

 

TUM Clearing House Unterricht: Past, Present, and Future

Meg Farrell, Begüm Arvaneh, Claudia Müller-Kreiner, Maximilian Knogler, Doris Holzberger, Tina Seidel
Technische Universität München

Theoretical Foundation

With increasingly accessible and reliable teaching effectiveness research (Hedges, 2018), it is critical to train (future) teachers to understand and utilize this evidence in practice (Darling-Hammond, 2016). Teacher education can drive research-practice transfer (Bauer & Prenzel, 2012) with teacher educators (transfer agents), guiding preservice teachers towards empirical research for fostering instructional skills (Darling-Hammond, 2016; Shavelson et al., 2013). However, teacher educators face various challenges: limited time resources; difficulties selecting, translating, and applying research findings to practice; and insufficient evidence-based professional development (Diery et al., 2021; Hedges, 2018; Hetmanek et al., 2023).

The Clearing House Unterricht (CHU) at the Technical University of Munich addresses these challenges by providing accessible, high- quality transfer resources (e.g., short reviews) and services (e.g., workshops) supporting teacher educators’ and practitioners’ knowledge and application of research evidence (Diery et al., 2020; 2021; Hetmanek et al., 2023). This conceptual contribution explores the evolution of the CHU’s goals and directions, past, present, and future.

Past

Initially developed under the Qualitätsoffensive Lehrerbildung (BMBF), the CHU responded to the growing demand for research-practice transfer of evidence-based practices in teacher education. Targeting teacher educators and in-service teachers, this platform presented empirically grounded insights and resources based on selected meta-analyses on effective teaching strategies, particularly in mathematics and science secondary education (Seidel, et al., 2017; Knogler, et al., 2019). This culminated with a research synthesis overview of meta-analyses on teaching effectiveness (Knogler et al., 2022). Transfer products and services from this evidence-base were designed for easy integration in teacher education and professional development to facilitate application in real-world settings. Products included short reviews of meta-analyses (e.g., inquiry learning; Lazonder & Harmsen, 2016), practical guidelines for implementation (e.g., CHU-Basiswissen), and training workshops (Diery et al., 2020; Hetmanek et al., 2023).

Present

With this foundation, the CHU expands its reach (e.g., via social media) targeting further interested users (e.g., preservice teachers). Moreover, in collaboration with the Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB), its evidence base broadens, with new short reviews on ZIB-commissioned meta-analyses (e.g., reducing motivational gender differences; Lesperance et al., 2022). Diversifying its transfer products and services, the CHU now offers abridged versions of the CHU short reviews as on-the-go podcasts, and the CHU Academy, offering free, self-guided e-learning courses on foundations of educational research and advanced modules, like evidence-based teaching strategies (e.g., concept maps, flipped classroom). These products enable users to deepen their understanding of the CHU evidence base, utilize the materials for teacher training or research, and apply insights in teaching and professional development.

Future

Recently, CHU funding was extended by the Stemmer-Stiftung, a foundation promoting students’ interest in technical phenomena and contexts. With this new support, the CHU plans to expand its scope to include primary STEM teaching effectiveness (especially technology) and future skills (e.g., communication, collaboration, critical thinking, creativity). Cooperation initiatives are also underway with TUM-based projects, like the TUM EdTech Center (e.g., news nuggets) and the Kompetenzeverbund Lernen:Digital project, trialing a new research synthesis method – rapid reviews. This synthesis format allows for stakeholder involvement in research planning and methodological acceleration processes to tailor aims and timely outcomes to stakeholder needs (Garritty et al., 2024). CHU will also expand its transfer products and services, with short reviews focused on technology and future skills, English translations of existing short for international users, an Academy course on (digital) group learning, and a Design Lab for multi-stakeholder teams to design and implement evidence-based instruction.

Conclusion

By focusing on the needs of educators and fostering a culture of evidence-informed practice, the past present, and future CHU contributes to the advancement of teacher education and the enhancement of instructional quality (Seidel et al., 2020).

 

Design-Based Research zur Entwicklung des Clearinghouses DUO digital und offen

Franziska Tschönhens, Salome Wagner, Marcel Capparozza, Martí Quixal, Andreas Lachner
Tübingen Center for Digital Education, Universität Tübingen

Von Lehramtsstudierenden, Lehrkräften und Lehrkräftebildenden wird erwartet, Befunde der Bildungsforschung zu kennen, kritisch zu reflektieren und in der Praxis zu berücksichtigen (KMK, 2019). Um Personen aus der Bildungspraxis bei dieser herausfordernden und zeitaufwändigen Aufgabe zu unterstützen, haben sich in den letzten Jahren verschiedene Clearinghouse-Plattformen etabliert, deren Ziel es ist, die Fülle an Forschungserkenntnissen zu bündeln und adressatengerecht aufzubereiten. Meist werden die Clearinghouses von Forschenden der Universitäten oder Forschungsinstituten für die Praxis als Weiterbildungsmöglichkeit angeboten. Dabei werden die Clearinghouses oft wenig bidirektional aufgebaut (Lachner et al., 2024). Trotz Transferaktivitäten und ersten empirischen Studien zu Clearinghouses (z. B. Diery et al., 2020, Kerwer et al., 2021) gibt es bisher nur wenig empirische Erkenntnisse über die Akzeptanz, das Nutzungsverhalten und die praktische Relevanz für Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Lehrkräftebildende, die bei dem Aufbau und der Weiterentwicklung von Clearinghouses verwendet werden können.

An der Universität Tübingen wurde im Zuge der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (BMBF) ein Clearinghouse aufgebaut, das zum Ziel hat, eine systematische Aggregierung bereits existierender Forschungsbefunde zum Unterrichten mit digitalen Medien sowie zur medienethischen Bewertung und Reflexion des Einsatzes digitaler Medien und Medieninhalte im Unterricht umzusetzen. Die Aufbereitung der Informationen schließt dabei sowohl die Übersetzung als auch die Beurteilung der Aussagekraft der ausgewählten Befunde für die Bildungspraxis mit ein.

Um das Clearinghouse so gestalten zu können, dass das Angebot möglichst die Bedarfe der Praxis denkt und die Lehramtsstudierenden, Lehrkräfte und Lehrkräftebildende das Angebot möglichst so nutzen können, dass ein Wissenstransfer in ihren Unterricht gelingen kann, wird das Clearinghouse im Sinne des Design-Based Research Ansatzes (Fishman et al., 2013) in iterativen Schlaufen im Rahmen von lernen:digital evaluiert und weiterentwickelt.

Im Projektverlauf wurde zunächst ein Konzept für ein frei zugängliches, webbasiertes Informationsangebot rund um das Thema der Digitalisierung in der Lehrkräftebildung entwickelt und darauf basierend ein Prototyp dieses Informationsangebots erstellt.

Um das Clearinghouse forschungsbasiert weiterentwickeln und in die Praxis bringen zu können, wurde dann eine experimentelle Untersuchung in Form einer Laut-Denken-Studie durchgeführt. Ziel der Studie war es, die Wahrnehmung, Akzeptanz und das Nutzungsverhalten des webbasierten Prototyps zu beforschen. Die Ergebnisse zeigten zum einen, dass die generelle Akzeptanz des Angebots sehr hoch war, allerdings wünschten sich die Teilnehmenden mehr Transparenz bezüglich der getroffenen Aussagen über die Nützlichkeit und Anwendung der Forschungsergebnisse für den Unterricht. Zudem zeigte die Studie, dass der Wissenstransfer der Informationen in die Unterrichtspraxis eine besondere Herausforderung darstellt.

Basierend auf diesen Ergebnissen wurden die Aufbereitungen des Clearinghouses in einigen Kategorien angepasst und geändert. Um unter anderem die bestehende Problematik des Wissenstransfers verstehen und adressieren zu können und zudem die aktuellen Bedarfe der Praxis zu systematisieren, wurde in einem zweiten Schritt eine breit angelegte Feldforschung geplant. Die Bedarfsanalyse hat zum Ziel, Themen und Formate zu erfragen, um die Plattform so gestalten zu können, dass das erlangte Wissen der aufbereiteten Forschungssynthesen einfacher in die Unterrichtspraxis integriert werden kann. Die Durchführung und Analyse der Bedarfsanalyse steht momentan noch aus. Basierend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse sollen bestehende Formate überarbeitet und neue hinzugefügt werden. Durch die zweite Phase der Feldforschung soll das Clearinghouse weiter ausgebaut und die Bedürfnisse und Ansätze von PraktikerInnen integriert werden.

Basierend auf dem bidirektionalen Ansatz und der iterativen Weiterentwicklung soll eine Plattform geschaffen werden, die sowohl hinsichtlich der Akzeptanz als auch eines gelungenen Wissenstansfers evaluiert wurde. Das Clearinghouse der Universität Tübingen wird auf der neu gelaunchten Plattform DUO digital und offen und der Metaplattform lernen:digital bereitgestellt werden, um Lehramtsstudierenden, Lehrkräften und Lehrkräftebildenden eine Möglichkeit zu bieten, sich über neue Forschungserkenntnisse bezüglich des Unterrichtens mit digitalen Medien sowie zur medienethischen Bewertung und Reflexion des Einsatzes digitaler Medien zu informieren und so den Austausch zwischen Praxis und Forschung zu stärken.