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S20: Systemische Schultransformation an Grundschulen gemeinsam gestalten
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Systemische Schultransformation an Grundschulen gemeinsam gestalten Um zu verhindern, dass Bildungsungleichheiten sich auch in einer digitalen Gesellschaft weiter verstärken, müssen sich Schulen unter den Bedingungen der Kultur der Digitalität verändern (Stalder 2016, Hauck-Thum 2021). Nur auf Basis eines geteilten Verständnisses digitaler Transformation können Kinder mit heterogenen Lernausgangslagen dabei unterstützt werden, individuelle Lernfortschritt zu machen und aktive Teilhabe und Partizipation in einer zunehmend digitalisierten Welt zu erleben (Eickelmann, Gerick, Hauck-Thum, Maaz 2024). Das Symposium widmet sich der Frage, wie ein systemischer Kompetenz- und Kapazitätsaufbau an Schulen ermöglicht werden kann und wie sich eine horizontale und vertikale Verzahnung der verantwortlichen Lehrenden, Schulleitungen, Schulaufsichten und Schulträger gestaltet, die zu kontinuierlichen kollaborativen Lernprozesse aller Beteiligten beiträgt (Klopsch & Sliwka 2020). In Schulsystemen aus der internationalen PISA-Spitzengruppe sorgt die regelmäßige akteursübergreifende Zusammenarbeit in sogenannten „Schulfamilien“ für Vernetzungsstrukturen für innovationsfähige lernende Schulsysteme. Nach diesem Vorbild wird im Rahmen des Projekts Co-Transform Freising versucht, Akteur*innen und Schulen kontinuierlich miteinander zu vernetzen, (Hauck-Thum, Sliwka, Klopsch, Heinz, Bremm, Lenzgeiger, Schmid, Gerick 2023), um die Vision einer zukunftsgerichteten Schule gemeinsam weiter zu entwickeln. Neben der Diagnostik und der Förderung von Basiskompetenzen wird dabei gleichermaßen auf den Erwerb demokratischer und zukunftsrelevanter Schlüsselkompetenzen fokussiert, Ziel ist die Förderung Digitaler Souveränität auf unterschiedlichen Ebenen, die unter den Bedingungen der Kultur der Digitalität (Stalder 2016, Hauck-Thum 2021) neu gerahmt wird. Dafür bedarf es der kooperativen Gestaltung eines innovativen Fortbildungsdesigns, auf das das Projekt "Poetische Bildung digital" als Teil des Verbundes „Digital-ästhetische Souveränität von Lehrkräften als Basis kultureller, künstlerischer, musikalischer, poetischer und sportlicher Bildung in der digitalen Welt (DiäS)“ fokussiert. Bei der Ausgestaltung des Fortbildungsangebots, das im Schulnetzwerk Freising co-kreativ entwickelt und umgesetzt wird, steht eine gleichberechtigte, offene Zusammenarbeit zwischen den Vertreter*innen der Wissenschaft und der Praxis im Zentrum, um nicht über die Praxis, sondern mit ihr zu forschen. Vorgegangen wird nach dem Design-Based-Research-Ansatz, der gleichsam einen besonderen Fokus auf eine veränderte Wissenschafts-Praxis-Kommunikation (Euler, 2014) legt, die für das gesamte Vorhaben handlungsleitend ist. Beiträge des Symposiums Bildungsungleichheiten in der digitalen Gesellschaft Das Problem gravierender Bildungsungleichheiten bleibt auch in einer digitalen Gesellschaft bestehen und wird von neuen Ungleichheitsdimensionen überlagert. Digitale Kompetenzen, insbesondere die in einer digitalen Gesellschaft an Bedeutung gewinnenden Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation, Kreativität, Problemlösen und Kollaboration (KMK 2021) unterscheiden sich, wie auch analoge Kompetenzen, je nach sozioökonomischer Herkunft der Kinder zum Nachteil von Kindern aus weniger privilegierten Familien (Heinz 2023). Der sogenannte Digital Divide in einer digitalen Gesellschaft zeigt sich zwar auch am Zugang zu und der Ausstattung mit digitalen Medien, aber noch viel mehr beeinflusst die sozioökonomische Herkunft Nutzung und Nutzen digitaler Plattformen und der Wissensvermittlung für den Kompetenzerwerb. Damit sich Bildungsungleichheiten in einer digitalen Gesellschaft nicht vertiefen, müssen sich Bildungsinstitutionen wie Schulen grundlegend verändern, um vor allem Kinder aus weniger privilegierten Familien auf mehreren Ebenen zu unterstützen: Unterricht, Schule, Lehrpersonenaus- und -weiterbildung, Nachbarschaftsquartiere, Bildungspolitik und Wissenschaft (Heinz 2023). Ziel sind ungleichheitssensible Lehr- und Lernprozesse und Scaffolding-Angebote insbesondere für den Erwerb der besonders anspruchsvollen Schlüsselkompetenzen für die Teilhabe in digitalen Gesellschaften. Wichtig werden kooperative und co-kreativer Prozesse untereinander - zudem müssen Familien und Zivilgesellschaft mit ins Boot geholt werden, um das Sozialkapital der Familien zu stärken, das den Kindern und damit der Gesellschaft zu Gute kommt. CoTransform Freising - Schulentwicklung in Schulfamilien Grundlegende Veränderungsprozesse machen einen systemischen Kompetenz- und Kapazitätsaufbau an Schulen erforderlich. Als besonders erfolgreich beim Erreichen dieses Ziels erweisen sich Schulsysteme, die durch die horizontale und vertikale Verzahnung der verantwortlichen Lehrenden, Schulleitungen, Schulaufsichten und Schulträger kontinuierliche kollaborative Lernprozesse aller Beteiligten ermöglichen (Klopsch & Sliwka 2020). Schulsysteme aus der internationalen PISA-Spitzengruppe zeigen, dass erst die regelmäßige Zusammenarbeit von Schulleitungen und Schulaufsicht in sogenannten „Schulfamilien“ Vernetzungsstrukturen für innovationsfähige lernende Schulsysteme schafft. Am Beispiel des Projekts Co-Transform Freising stellen wir dar, wie Schulen miteinander miteinander vernetzt werden (Hauck-Thum, Sliwka, Klopsch, Heinz, Bremm, Lenzgeiger, Schmid, Gerick 2023), um die Vision einer zukunftsgerechten Schule transversal weiter zu entwickeln. Neben der digitalen Diagnostik und Förderung von Basiskompetenzen wird gleichermaßen auf den Erwerb demokratischer und zukunftsrelevanter Schlüsselkompetenzen fokussiert, die Kinder zur aktiven Teilhabe an der digitalen Welt befähigen. Ziel ist die Förderung Digitaler Souveränität auf Seiten der Lehrenden und der Schülerinnen und Schülern, die unter den Bedingungen einer Kultur der Digitalität (Stalder 2016, Hauck-Thum 2021) neu gerahmt wird. Poetische bildung digital - Lehrkräftefortbildung partizipativ gestalten Für eine anschlussfähige Lehrkräftebildung bedarf es der grundsätzlichen Umorientierung durch eine kooperative und partizipative Bearbeitung relevanter Fragestellungen (Hauck-Thum, 2021). Am Beispiel des Projekts „Poetische Bildung digital“ im Verbund DiäS steht die kooperative Gestaltung eines innovativen Fortbildungsdesigns für Grundschullehrkräfte zum kreativen und produktiven Umgang mit Gedichten in einer Kultur der Digitalität im Zentrum. Bei der Ausgestaltung des Fortbildungsangebots wird eine gleichberechtigte, offene Zusammenarbeit zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und der Praxis angestrebt, damit nicht über die Praxis, sondern mit ihr geforscht wird. Das Forschungsgenre des Design-Based-Research-Ansatz entspricht der konsequenten Wissenschafts-Praxis-Kommunikation (Euler, 2014), die im gesamten Projekt handlungsleitend ist. Dadurch wird ermöglicht, den Herausforderungen zielführend zu begegnen, die Commitment-Bildung auf Seiten der Lehrenden zu unterstützen und zu ihrem subjektiven Erleben als gleichberechtigte Projektbeteiligte bei zu tragen (van den Akker, 2006). So können zum Einen praxistaugliche und qualitativ hochwertige Lösungen entwickelt werden, um eine höhere Transferierbarkeit zu erreichen (Euler, 2014, 18), zum Anderen wird der Erwerb Digitaler Souveränität der Lehrenden und der Schüler*innen gefördert, die über ein in der Breite noch immer vorherrschendes technokratisches Verständnis, „digitale Medien selbstbestimmt und unter eigener Kontrolle zu nutzen und sich an die ständig wechselnden Anforderungen in einer digitalisierten Welt anzupassen” (vbv, 2018, 17), weit hinausgeht. |