Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung. Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.
Chair der Sitzung: Patrick Sahle, Bergische Universität Wuppertal
Ort:HSBI C4
Präsentationen
Explicitly Notated Citations
Sebastian Enns, Andreas Kuczera
TH Mittelhessen, University of Applied Sciences
Die Zitierfähigkeit in digitalen Editionen ist eine zentrale Herausforderung der modernen Wissenschaft, die sich aus der Unbeständigkeit von URLs und der Schwierigkeit der präzisen Zitation spezifischer Textabschnitte ergibt. Dieses Paper führt die Methode der Explicitly Notated Citations (ENC) ein, welche auf der Technologie Applied Text as Graph (ATAG) basiert. Durch die Verwendung einzigartiger Identifikatoren ermöglicht ENC die Erstellung dynamischer, flexibler und präziser Zitierlinks, die nicht nur auf den Text, sondern auch auf dessen Kontext verweisen. Diese Methode verbessert die wissenschaftliche Genauigkeit und Transparenz, indem sie die Persistenz der Zitierlinks gewährleistet und die Reproduzierbarkeit von zitierten Textansichten unterstützt. Die Innovation von ENC zeigt neue Wege auf, um den Anforderungen digitaler Textarbeit gerecht zu werden und die Integrität wissenschaftlicher Zitate zu sichern.
Layout und (Para-)Text: Erprobung hybrider Ansätze und Heuristiken zur Erforschung von Werkausgaben des 18. Jahrhunderts
Arsenije Bogdanović1, Liesen-Sophie Lange3, Philip Ajouri3, Gabriel Viehhauser2
1Universität Stuttgart, Deutschland; 2Universität Wien, Österreich; 3Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
Der Buchtypus der Werkausgabe ist ein zentrales Medium des Literaturbetriebs, das für das Selbstverständnis von Autor*innen ebenso bedeutend ist wie für für Leser*innen, Verlage und Bibliotheken. Das Projekt „Scalable Reading von ‚Gesammelten Werken‘ des 18. Jahrhunderts, exemplarisch durchgeführt an Friedrich-von-Hagedorn-Werkausgaben“ untersucht die Ausprägung dieses Buchtypus in seiner Entstehungszeit in einer interdisziplinären Verbindung von quantitativen und qualitativen Zugängen. Dazu wird zunächst mit digitalen Verfahren die Zusammensetzung solcher Werkausgaben erschlossen, um dann in einem weiteren Schritt die Änderungen, die sich zwischen den Ausgaben zeigen, in Hinblick auf ihre buchgeschichtliche Relevanz auszuwerten. Der Beitrag widmet sich dem ersten Schritt in diesem Workflow, bei dem eine Taxonomie von Buchteilen erstellt wird und Verfahren der Layouterkennung zur (semi-)automatischen Auszeichnung der einzelnen Ausgaben hinsichtlich dieser Taxonomie erprobt werden.
Intentionen der Änderungen: Ein geisteswissenschaftliches Beschreibungsschema für Versionen digitaler Editionen
Martina Bürgermeister1,2
1Österreichische Nationalbibliothek, Österreich; 2Universität Graz, Österreich
Dieser Beitrag verteidigt die These, dass ein Verständnis von Versionen digitaler Ressourcen nur dann gegeben ist, wenn die Änderungen, die zur Version geführt haben, als zielgerichtete Handlungen beschrieben werden. Auf diesem Grundsatz aufbauend wird ein genuin geisteswissenschaftlicher Lösungsvorschlag zur Beschreibung von Änderungen erbracht.
Digitale Editionen, die inkrementell publiziert werden, erscheinen in Versionen. Doch was hat sich von der letzten zur aktuellen Version verändert? Gerade bei der kritischer Textarbeit ist es relevant zu wissen, welche Stellen der Edition verändert wurden: geht es um die diplomatische Umschrift, einen Nachweis in der Literatur oder doch die Formatierung des Einleitungskommentars? In jeder fünften digitalen Edition wird eine Änderungsdokumentation in Form von Releasebeschreibungen oder Versionskontrolle angeboten. Für erstere gibt es bisher kein einheitliches, editionsübergreifendes Beschreibungsschema. Bei Zweiterem gibt es zwar ein algorithmisches Beschreibungsschema, aber die auf diese Art erzeugten Beschreibungen sind nur schwer nachvollziehbar. Das hier erstmals präsentierte Beschreibungsmodell löst diese Defizite.