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Chair der Sitzung: Martin Fechner, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Ort:HSBI D1
Präsentationen
Die Bibliothek als Partner der Digital Humanities: Ein Einblick in die Erfahrungen und Aktivitäten der Deutschen Nationalbibliothek
Stephanie Nitsche
Deutsche Nationalbibliothek, Deutschland
In der sich rasant entwickelnden Landschaft der Digital Humanities erweisen sich Bibliotheken zunehmend als unverzichtbare Partner, die Literatur und Informationen nicht nur sammeln und verfügbar machen, sondern immer häufiger auch die Rolle als aktive Vermittler digitaler Methoden und Werkzeuge für die geisteswissenschaftliche Forschung sowie als gleichberechtigter Kooperationspartner in Forschungsprojekten einnehmen. Dabei spielen sowohl die Entwicklung passender Angebote und Tools eine tragende Rolle, als auch der Aufbau von Infrastrukturen, Strategien sowie Kompetenzen im eigenen Haus. Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) befasst sich zunehmend auch strategisch mit den Digital Humanities und hat ihre Aktivitäten zur Unterstützung und Förderung von Wissenschaft und Forschung in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet. Der Vortrag bietet exemplarisch einen Einblick in die relevanten Aktivitäten der DNB und beleuchtet so die verschiedenen Rollen der Bibliothek als Partner der Digital Humanities sowie deren Potentiale.
Alles hat seine Zeit: Generische Softwareentwicklung und individuelle Projektanforderungen
Ludger Hiepel, Jan Horstmann, Christian Lück, Immanuel Normann
Universität Münster, Deutschland
Digital-Humanities-Projekte, in denen individuelle Software benötigt wird, und DH-Zentren, an denen generisch einsetzbare Forschungssoftware entwickelt wird, haben unterschiedliche Geschwindigkeiten. Beispielhaft anhand des konkreten Entwicklungsprojektes Intertextor des Münsteraner Service Centers for Digital Humanities (SCDH) zur Annotation und Analyse intertextueller Relationen demonstriert der Beitrag das Spannungsfeld zwischen generischem Anspruch (dem inneren Faktor der Entwicklungsstrategie) und individuell notwendigen Lösungen, die aus konkreten Projektanforderungen erwachsen (dem externen Faktor heterogener Forschungsprojekte). Wir diskutieren, inwieweit einerseits Elemente agilen Projektmanagements (d.h. im vorliegenden Fall Scrum) helfen können, wo andererseits aber dennoch projektspezifische Entwicklungen (demonstriert am Beispiel eines alttestamentarischen Ijob-Buch-Editionsprojektes) vorgenommen werden müssen, um Deadlines einhalten zu können und den Fortgang disziplinärer Forschung nicht zu verlangsamen.
Quo vadis? Der beschwerliche Weg mit XML-Technologien
Eckhart Arnold, Stefan Müller, Manuel Raaf
Bayerische Akademie der Wissenschaften, Deutschland
In diesem Vortrag geben wir Einblick in die Erfahrungen, die wir mit XML und verschiedenen alternativen Technologien zur Text-Kodierung für Wörterbücher und Editionen gemacht haben. Die Suche nach Alternativen zu XML war dadurch motiviert, dass XML zwar vieles gut macht, sich in manchen Fällen aber als eher schwerfällig erweist. Im Einzelnen diskutieren wir:
1. eine "klassische" XML-Werkbank mit XQuery, XSLT und BaseX (Bayerisches Wörterbuch)
2. eine schlanke HTML-Werkbank mit VSCode, HTML und CSS (Schelling-Nachlass-Edition)
3. eine LaTeX -> HTML/PDF (Carnap) und eine CTE -> HTML/PDF-Werkbank (Johannes von Damaskus)
4. eine auf einer domänenspezifischen Eigennotation basierende Werkbank (Mittellateinisches Wörterbuch)
Im Ergebnis gibt es keinen eindeutigen Sieger. In jedem Fall scheint es aber nicht sinnvoll sich von vornherein auf (TEI-)XML fest zu legen, da je nach Situation andere Ansätze den technischen Aufwand erheblich verringern können.