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Session Overview
Session
Offenes Format 1: Referenzieren, publizieren, kommunizieren, evaluieren - Werte und Bewertung von Forschung in der Kommunikationswissenschaft
Time:
Thursday, 20/Mar/2025:
11:00am - 12:30pm

Session Chair: Patricia Blume
Session Chair: Lars Rinsdorf
Session Chair: Anna Sophie Kümpel
Location: 55-105

Garystraße 55, 1. OG, 50 P

Session Abstract

Publikationen sind der Kern wissenschaftlicher Kommunikation. Gleichzeitig deckt sich die Publikationskultur eines Faches nicht immer mit den Erfordernissen an die wissenschaftliche Kommunikation und etablierten Bewertungsmaßstäben. Dieses Offene Format möchte an dieser Schnittstelle ansetzen und mit der Bewertung von Forschung anhand ihres Outputs aufzeigen, wie die Werte von Open Science den Prozess verändern und transparenter machen.

Publikationen dienen als Grundlage der wissenschaftlichen Leistungsmessung: Wird die Qualität von Forschung bewertet, geschieht dies zumeist, indem die Qualität von Publikationen bewertet wird. Jedoch geschieht die Definition von Qualität extern und folgt oftmals Maßstäben aus der naturwissenschaftlichen Veröffentlichungskultur (z. B. h-index). Gleichzeitig bietet die Digitalisierung des wissenschaftlichen Publikationswesens eine Fülle an Daten und Möglichkeiten, diese auszuwerten. Dieses Feld wird derzeit von dominanten Anbietern wie RELX (Elsevier) bestimmt, deren Geschäftsmodell auf der Verwertung und Messbarmachung von Forschungsinformationen beruht.

Solches profitorientiertes Science Tracking verschärft das asymmetrische Verhältnis zwischen Wissenschaft und Wissenschaftsverlagen. Die DFG konstatiert, dass die primär bibliometrisch orientierte Bewertung wissenschaftlicher Leistung falsche Anreize setzt, und zwar für ein Verhalten entgegen den Standards guter wissenschaftlicher Praxis (DFG 2022). Schon jetzt werden beispielsweise Publikationschancen als Faktor bei der Wahl einer Fragestellung berücksichtigt und Forschungsthemen aufgrund eines erwartbar geringen Impacts bewusst nicht bearbeitet.

Die zentralen Fragen lauten: Verliert ein Fach an Definitionsmacht über die Werteordnung seiner Forschungs- und Publikationskultur, wenn es sich an Quantität und nicht an Qualität orientiert kommerziellen Mechanismen unterwirft? Wem überlässt die Kommunikationswissenschaft die Datenkontrolle? Wie verhalten sich erfolgreiche Forschung und erfolgreiche Karrieren zueinander? Inwiefern kann eine offene Infrastruktur zur Forschungsinformation und -evaluation dem Publikations- und Wertesystem der Kommunikationswissenschaft neue Anreize zugrundelegen?

Das Offene Format möchte einen Überblick über aktuelle Entwicklungen geben, Raum für Erfahrungsaustausch bieten und Alternativen erörtern. Nach einem Input aus wissenschaftssoziologischer und wissenschaftspraktischer Sicht von Anne Krüger (Weizenbaum Institut), Anna Sophie Kümpel (LMU München) und Lars Rinsdorf (TH Köln) wollen wir im Workshop den Status quo diskutieren und systematisieren.

Veranstalter

Der FID Media ist der Fachinformationsdienst für die Kommunikations- und Medienwissenschaft. Mit seinem Spezialportal für die Literaturversorgung und seinen Open- Access-Publikationsdiensten ist er die zentrale Anlaufstelle für die Kommunikations- und Medienwissenschaft. Er wird betrieben von den Universitätsbibliotheken Leipzig und Marburg sowie vom Institut für Medienwissenschaft Marburg und gefördert von der DFG.




 
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