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Session Overview
Session
SF8: Vergangenheit und Verantwortung: Ergebnisse der Archivrecherche „Mitgliedschaft in NS-Organisationen von Ehrenmitgliedern der DGPuK“
Time:
Thursday, 20/Mar/2025:
11:00am - 12:30pm

Session Chair: Karin Boczek
Session Chair: Martina Thiele
Session Chair: Niklas Venema
Session Chair: Thomas Wiedemann
Location: 55-C

Garystraße 55, 2. OG, 90 P


Ein Sonderfenster der AG Erinnerungskultur

Session Abstract

Wie geht die kommunikationswissenschaftliche Fachgemeinschaft mit ihrer Vergangenheit um und wie erinnert sie die Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der NS-Diktatur? Welche personellen Kontinuitäten nach 1945 hat es gegeben? Diese Fragen stellte die AG Erinnerungskultur bei einem gut besuchten Sonderfenster während der Erfurter Jahrestagung 2024. Teil dieser erneuten fachgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit ist die Beschäftigung mit den Ehrenmitgliedern der DGPuK, die vom Vorstand initiiert wurde. Im Rahmen des diesjährigen Sonderfensters werden die Ergebnisse einer Recherche von Mitgliedern der AG Erinnerungskultur im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde zu jenen Wissenschaftler:innen präsentiert, die vor 1930 geboren wurden und die Ehrenmitglieder der DGPuK waren. Laut DGPuK-Satzung kann der Vorstand ordentliche Mitglieder, die sich um die DGPuK verdient gemacht haben, mit der Ehrenmitgliedschaft auszeichnen. Dies geschah von 1965 bis zur bislang letzten Auszeichnung im Jahr 2011 insgesamt 14 Mal.

Aus den Akten im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde ist ersichtlich, dass sechs der neun DGPuK-Ehrenmitglieder, die vor 1930 geboren wurden, Mitglied in NS-Organisationen waren oder um die Aufnahme in solche gebeten haben. Bei mehreren Ehrenmitgliedern entspricht das dem aktuellen Forschungsstand; umfassende Publikationen untersuchen ihr Wirken im Nationalsozialismus. Doch haben die Recherchen im Bundearchiv auch einige neue Erkenntnisse über Ehrenmitglieder zutage gefördert worden, die als Medienpraktiker weniger im Fokus fachhistorischer Forschung standen oder die bislang durch ihre Publikationen nach 1945 und Selbstzeugnisse nicht als Unterstützer des NS-Regimes oder Mitläufer galten.

Die neuen Befunde erfordern eine umfassende Kontextualisierung von Verhaltensweisen in der Diktatur und eine (selbst-)kritische Auseinandersetzung darüber, wie mit diesen Biografien bisher umgegangen wurde. Das Sonderfenster gibt Gelegenheit, im Anschluss an die Präsentation der Rechercheergebnisse über fachhistorische Forschung und Schlüsse zu diskutieren, die aus vorhandenen Wissensbeständen und neuen Erkenntnissen zu ziehen sind. Die AG Erinnerungskultur möchte zur Meinungsbildung beitragen, um in der Mitgliederversammlung über die Zukunft der DGPuK-Ehrenmitgliedschaft entscheiden zu können.




 
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