Conference Agenda

Overview and details of the sessions of this conference. Please select a date or location to show only sessions at that day or location. Please select a single session for detailed view (with abstracts and downloads if available).

 
 
Session Overview
Date: Thursday, 20/Mar/2025
8:30am - 4:30pmAnmeldung
Location: Henry-Ford-Bau - Foyer
9:00am - 9:30amOpening
Location: Max-Kade-Auditorium
Session Chair: Margreth Lünenborg
Session Chair: Christoph Neuberger
Session Chair: Carola Richter
Session Chair: Steffen Göths
9:30am - 10:30amKeynote Steffen Mau
Location: Max-Kade-Auditorium
Session Chair: Christoph Neuberger

Triggerpunkte - Wie verhalten sich sozialstrukturelle und öffentliche Konflikte zueinander?
10:30am - 11:00amKaffeepause
11:00am - 12:30pmWahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit im Wandel: Campus-Tour zu Geschichte und Zukunft der Freien Universität Berlin
Session Chair: Gerhard Vowe

Treffpunkt: Boltzmannstr. 3 (ggü. Henry-Ford-Bau)

Ende am U-Bahnhof Dahlem-Dorf
11:00am - 12:30pmP01: Wertediskurse zu Geschlecht und Diversität
Location: 21-E
 
11:00am - 11:15am

„Du musst dich ständig beweisen“: Frauenfeindlichkeit und Gegenmaßnahmen im Games-Journalismus

Antonia Wurm

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

Wurm-„Du musst dich ständig beweisen“-280.pdf


11:15am - 11:30am

„Ich habe nach Menschen gesucht, in denen ich mich eher sehe“: Migrationshintergrund als Vielfalts-Wert in DACH-Redaktionen?

Anna Mavrikou

Universität Salzburg, Österreich

Mavrikou-„Ich habe nach Menschen gesucht, in denen ich mich eher sehe“-146.pdf


11:30am - 11:45am

Einzelfälle. Geschlechtsspezifische Gewalt in der medialen Berichterstattung

Christine Meltzer

Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Deutschland

Meltzer-Einzelfälle Geschlechtsspezifische Gewalt in der medialen Berichterstattung-191.pdf


11:45am - 12:00pm

Mutterschaftsbilder auf Instagram - Wiederbelebung patriarchaler Werte oder neue Kommunikationsbedingungen für eine kritische Wertediskussion?

Shari Adlung, Friederike Jage-D´Aprile, Claudia Wegener, Matthias Hufgard

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Deutschland

Adlung-Mutterschaftsbilder auf Instagram-162.pdf


12:00pm - 12:15pm

Der Einfluss gendergerechter Sprache auf Nachrichten-Selektion und -Engagement

Annabell Halfmann, Jonathan Schwenzer, Teresa Naab

Universität Mannheim

Halfmann-Der Einfluss gendergerechter Sprache auf Nachrichten-Selektion-130.pdf
 
11:00am - 12:30pmP02: Nachhaltigkeit in Organisationen
Location: 21-F
 
11:00am - 11:15am

Der Corporate Purpose als Werteversprechen und Werttreiber in kleinen und mittleren Unternehmen

Michael Johann1, Daniel Ziegele2

1Universität Augsburg, Deutschland; 2Universität Leipzig, Deutschland

Johann-Der Corporate Purpose als Werteversprechen und Werttreiber-105.pdf


11:15am - 11:30am

The Evolution of a new Communicator Role. A typology of Sustainability, Environmental, CSR, DEI and ESG related roles related to impact, agency, and their transformative and transformational potential.

Franzisca Weder, Florentina Höhs, Manuel Harm

Vienna University of Economics & Business, Österreich; Department of Business Communication

Weder-The Evolution of a new Communicator Role A typology-302.pdf


11:30am - 11:45am

Wer A sagt, muss auch B sagen? Eine Studie zur Wirkung von einseitigen und zweiseitigen Transparenzhinweisen in grünen Unternehmensbotschaften und der moderierenden Rolle von Persuasionswissen

Johannes Beckert, Juliane Keilmann, Eva Koch

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland

Beckert-Wer A sagt, muss auch B sagen Eine Studie zur Wirkung von einseitigen-144.pdf


11:45am - 12:00pm

Was ist Greenwashing? Ein Scoping Review zu Greenwashing-Definitionen in Fachzeitschriften

Thomas Koch, Nora Denner

JGU Mainz, Deutschland

Koch-Was ist Greenwashing Ein Scoping Review zu Greenwashing-Definitionen-164.pdf


12:00pm - 12:15pm

Kommunikativ vernetzt: Nachhaltigkeitskommunikation an Hochschulen

Monika Dzialas, Sigrid Kannengießer

Universität Münster, Deutschland

Dzialas-Kommunikativ vernetzt-240.pdf
 
11:00am - 12:30pmP03: Gesundheit und Ernährung
Location: 55-A
 
11:00am - 11:15am

Werteverständnis von gutem Essen im Kontext des Nutri-Scores. Diskursanalyse von User-Kommentaren deutscher Online-Medien

Eva Maria Endres1, Charmaine Voigt2

1KU Eichstätt-Ingolstadt; 2GESIS - Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, Germany

Endres-Werteverständnis von gutem Essen im Kontext des Nutri-Scores Diskursanalyse von-266.pdf


11:15am - 11:30am

Bridging the Gap? How proxy search can support the dissemination of health information

Leonie Bernhörster1, Doreen Reifegerste1, Thomas N. Friemel2

1Bielefeld University, Germany; 2University of Zurich, Switzerland

Bernhörster-Bridging the Gap How proxy search can support the dissemination-282.pdf


11:30am - 11:45am

Zwischen Fitbits und Bytes: Datenschutz in der Berichterstattung über digitale Gesundheitsanwendungen für chronischen Krankheiten

Franca Singh, Julia Metag

Universität Münster, Deutschland

Singh-Zwischen Fitbits und Bytes-189.pdf


11:45am - 12:00pm

Nicht intendierte negative Effekte der Krebskommunikation: Eine moderierte Mediation

Sven Engesser, Deborah Kunze

Technische Universität Dresden, Deutschland

Engesser-Nicht intendierte negative Effekte der Krebskommunikation-192.pdf


12:00pm - 12:15pm

Evaluating the Role of AI in Mental Health: A Study of User Attitudes towards AI in Mental Health Support

Maria Grub1, Teresa K. Naab2

1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Germany; 2Universität Mannheim, Germany

Grub-Evaluating the Role of AI in Mental Health-117.pdf
 
11:00am - 12:30pmP04: Klimadiskurse
Location: 55-B
Session Chair: Daniela Stoltenberg
 
11:00am - 11:15am

Der deutsche Klimawandeldiskurs im Plattformvergleich. Eine Inhaltsanalyse der Klimakommunikation auf Instagram, Facebook, TikTok und YouTube

Simon Lübke, Nadezhda Ozornina, Mario Haim, Jörg Haßler

Ludwig-Maximilians-Universität, Deutschland

Lübke-Der deutsche Klimawandeldiskurs im Plattformvergleich Eine Inhaltsanalyse der-163.pdf


11:15am - 11:30am

Verantwortung zur Kommunikation? Ergebnisse einer Interviewstudie mit Umwelt- und Klimaforschenden

Pamela Nölleke-Przybylski, Julia Metag

Universität Münster, Deutschland

Nölleke-Przybylski-Verantwortung zur Kommunikation Ergebnisse einer Interviewstudie-175.pdf


11:30am - 11:45am

Illusionen der Spaltung? (Falsche) Polarisierungswahrnehmungen in der Klimaschutz-Debatte aus Perspektive der Bevölkerung sowie medialer und politischer Eliten

Alina Jakob1, Juliane Keilmann1, Nayla Fawzi1, Thomas Zerback2

1Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland; 2Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland

Jakob-Illusionen der Spaltung-239.pdf


11:45am - 12:00pm

“Schon wissenschaftlich, aber…”: Anforderungen, Unsicherheiten und die Rolle von wahrgenommenen Biases in der Auswahl wissenschaftlicher Quellen in der Klimaberichterstattung

Lea von den Driesch, Lena Zils

Universität Münster, Deutschland

von den Driesch-“Schon wissenschaftlich, aber…”-200.pdf


12:00pm - 12:15pm

Mapping Public Opinion on Germany's Clean Energy Transition: A Latent Class Analysis of the Segmented Landscape of Attitudes and Beliefs

Lukas Schmidt, Doris Teutsch, Senja Post

Karlsruher Institut für Technologie, Deutschland

Schmidt-Mapping Public Opinion on Germanys Clean Energy Transition-190.pdf
 
11:00am - 12:30pmPE01: Journalistische Wertorientierungen im DACH-Raum: Befunde zum Kern und zur Peripherie aus der dritten Welle der Worlds of Journalism Study
Location: 21-A
Session Chair: Wiebke Loosen
 
11:00am - 12:30pm

Journalistische Wertorientierungen im DACH-Raum: Befunde zum Kern und zur Peripherie aus der dritten Welle der Worlds of Journalism Study

Chair(s): Wiebke Loosen (Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Deutschland)

Die Auseinandersetzung mit "Öffentlichkeit(en) und ihren Werten” eröffnet mindestens zwei Perspektiven: Zum einen braucht Gesellschaft Öffentlichkeit(en), um sich über Werte zu verständigen, zum anderen unterliegt bzw. folgt die Herstellung von Öffentlichkeit(en) Wertorientierungen - oder sie tut es nicht und wird dann Gegenstand öffentlicher Debatten. Die kommunikativen Bedingungen der digital(isiert)en Gesellschaft sind immer wieder Gegenstand wie auch Ausdruck der Auseinandersetzung mit diesem reflexiven Zusammenhang (Nassehi 2019; Hepp 2021; Dickel 2022).

Wir beschäftigen uns in diesem Panel mit Journalismus - ein Feld/System, das auch in der digital(isiert)en Gesellschaft noch immer eine besondere Bedeutung für die Herstellung von Öffentlichkeit(en) hat und gleichzeitig vor vielfältigen Herausforderungen steht, diese Funktion zu erfüllen. Dies betrifft z. B. die Arbeitsbedingungen im Journalismus, berufliche Autonomie, das journalistische Rollenselbstverständnis, die virulente Frage, wie “objektiv” journalistische Berichterstattung ist, sein kann und sollte, bezieht sich aber auch auf sog. periphere Akteure (Autor:innen 2022), die bis vor wenigen Jahren noch weitgehend unter dem Radar einer auf den professionell-redaktionell organisierten Journalismus fokussierten Journalismusforschung operierten, in der öffentlichen Kommunikation aber zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Grundlage unserer Beschäftigung mit diesen Themen sind Befunde aus der dritten Befragungswelle unter hauptberuflichen Journalist:innen der Worlds of Journalism Study (WJS3); in diesem Panel konzentrieren wir uns auf die Daten aus den DACH-Ländern (N= 3.256). Das Panel bündelt Vorträge, die im Hinblick auf das Tagungsthema “Öffentlichkeit(en) und Werte” besonders relevant sind, da sie zeigen, wie sich abstrakte Werte, die gesellschaftlich für die Herstellung von Öffentlichkeit(en) gelten (sollen), in konkreten journalistischen Normen bzw. Selbsterwartungen zeigen: Das betrifft die beobachtbare Erweiterung des journalistischen Rollenselbstverständnisses und der sich darin zeigenden Wertorientierungen, journalistische Epistemologien sowie den erstmals im Rahmen der WJS möglichen Vergleich von Einstellungen und Rollenselbstverständnissen zwischen journalistischem Kern und der Peripherie. Alle Vorträge im Panel eröffnen einen komparativ-vergleichenden Blick über die drei DACH-Länder.

Der erste Vortrag gibt eine Einführung in die WJS3: in die Themenschwerpunkte und Datengrundlagen, vor allem aber in die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die mit der empirischen Vermessung eines sich zunehmend fluide organisierenden Journalismus im Kern und in der Peripherie verbunden sind. Der zweite Vortrag setzt sich mit dem journalistischen Rollenselbstverständnis auseinander und bietet einen DACH- und einen Zeitvergleich zwischen der zweiten und der aktuell dritten Welle der WJS an. Gezeigt wird, dass in der gesamten DACH-Region heute mehr Wert auf die journalistische Kontrollfunktion gelegt wird als noch vor zehn Jahren und gleichzeitig der Wille, gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben, abgenommen hat. Im dritten Vortrag liegt der Fokus auf journalistischen Epistemologien, die in der Form erstmals im Rahmen der WJS abgefragt wurden. Es wird deutlich, dass deutsche Journalist:innen optimistischer eingestellt sind in Bezug auf ihre Fähigkeit, einen neutralen Standpunkt einzunehmen, während ihre Kolleg:innen aus Österreich und der Schweiz öfter davon ausgehen, dass Wahrheit zwangsläufig von “den Mächtigen” geprägt wird. Mit dem vierten Vortrag stellen wir ein Novum im Rahmen der WJS vor: ein Vergleich zwischen Befunden aus dem professionellen Kern mit der sog. Peripherie des Journalismus. Deutlich wird, dass wir es in beiden Bereichen mit z. T. unterschiedlichen journalistischen Wertorientierungen zu tun haben, insofern periphere Akteure sich insgesamt aktivistischer und weniger an “Objektivität” orientiert zeigen als dies für Journalist:innen im professionellen Kern gilt.

 

Presentations of the Symposium

 

Journalismus im Kern und an der Peripherie: Von den Schwierigkeiten, (repräsentative) Daten zu gewinnen - und warum es sich trotzdem lohnt

Filip Dingerkus1, Anna von Garmissen2, Thomas Hanitzsch3
1ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Deutschland, 3LMU München

Seit mehr als 20 Jahren befindet sich der Journalismus im Krisenmodus: Ökonomische Umwälzungen, Arbeitsverdichtung, technologischer Wandel und nicht zuletzt externe Anfeindungen haben den Druck auf Journalist:innen enorm erhöht. Welche Auswirkungen hat der Wandel auf die Profession? Wie haben sich die Rahmenbedingungen verändert und was macht das mit den Einstellungen und Wertorientierungen der Medienschaffenden? Empirische Antworten liefert die globale Studie Worlds of Journalism. Mehr als acht - ereignisreiche - Jahre nach der letzten umfassenden Bestandsaufnahme gibt die aktuelle Teilstudie für Deutschland, Österreich und die Schweiz Einblicke in Zustand und Wandel des deutschsprachigen Journalismus. Die Datengrundlage bilden 3.256 standardisierte Interviews aus den Jahren 2022 und 2023. Nach einem Überblick über die wichtigsten Merkmale des untersuchten Samples behandelt der Vortrag v. a. die methodischen Herausforderungen: Wir erläutern den Prozess von der Grundgesamtheitserhebung bis zur Stichprobenziehung und stellen Verfahren zur Überbrückung unvermeidlicher Informationslücken vor. Im Bewusstsein, dass journalistische Transformation und professioneller Wertewandel verstärkt von den Rändern des Berufsfeldes stimuliert werden, wurde in den DACH-Ländern erstmals eine ergänzende – nichtrepräsentative – Befragung mit 358 Personen aus der journalistischen Peripherie durchgeführt, deren methodische Anlage wir ebenfalls vorstellen.

 

Journalistisches Rollenselbstverständnis als Wertorientierungen im Wandel: Befunde aus dem DACH-Raum

Josef Seethaler1, Raoul Mitterstainer1, Corinna Lauerer2, Vinzenz Wyss3
1Österreichische Akademie der Wissenschaften, Universität Klagenfurt, 2LMU München, 3ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Journalist:innen übernehmen als zentrale mediale Akteur:innen eine tragende Rolle bei der Prägung von Wertstrukturen und -orientierungen in der (Medien-)Öffentlichkeit. Aber auch ihr Rollenverständnis umfasst als wesentlichen Bestandteil journalistischer Kultur normative Ansprüche und Vorstellungen ebenso wie die Erfüllung gesellschaftlicher Funktionen in der journalistischen Praxis (Hanitzsch 2007: 371). Dass diese Rollen in verschiedenen journalistischen Kontexten unterschiedlich aufgefasst und ausgeübt werden, ist angesichts eines zunehmend ausdifferenzierten Mediensystems (Jarren et al. 2017: 37f) wenig überraschend.

Die dritte Welle der Worlds of Journalism Study gestattet es durch die doppelte Vergleichsebene nun, neben länderspezifischen Unterschieden auch den Wandel von journalistischen Wertorientierungen in der DACH-Region sichtbar zu machen. Auffallend ist etwa, dass es für Journalist:innen aller drei Länder deutlich wichtiger geworden ist, die Mächtigen zu kontrollieren. Gleichzeitig hat der Wille, allgemein Einfluss auf gesellschaftliche Debatten und Wandel zu nehmen, abgenommen. Interventionismus zeigt sich nun vielmehr darin, dass Journalist:innen das Publikum zu informiertem Handeln befähigen und aktivieren wollen. Diese Ergebnisse spiegeln Veränderungen der persönlichen Wertorientierungen der Journalist:innen sowie indirekt der kontextspezifischen gesellschaftlichen Erwartungen an den Journalismus wider (Autor:innen 2019: 135).

Literatur:

Autor:innen 2019

Hanitzsch, T. (2007). Deconstructing journalism culture: Toward a universal theory. Communication theory, 17(4), 367-385.

Jarren, O., Klinger, U., Gapski, H., Oberle, M., & Staufer, W. (2017). Öffentlichkeit und Medien im digitalen Zeitalter: zwischen Differenzierung und Neu-Institutionalisierung.

 

Journalistische Epistemologie: Was Journalist:innen im DACH-Raum über die (Un-)Möglichkeit von Objektivität denken

Raoul Mitterstainer1, Wiebke Loosen2
1Österreichische, 2Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Deutschland

Der Journalismus ist eine der einflussreichsten Institutionen für Wissensproduktion in modernen (Medien-)Gesellschaften (Ekström & Westlund, 2019: 2) und prägt damit unweigerlich den Umgang mit und die Einordnung von Informationen in der Öffentlichkeit. Die epistemologischen Sichtweisen von Journalist:innen bestimmen demzufolge maßgeblich, ob und wie die Medien eine objektive und wertfreie Darstellung der Wirklichkeit leisten können (Hanitzsch, 2007:376). Dabei kann die Berichterstattung – im Versuch, die Realität objektiv darzustellen – etwa durch Faktenbezug gekennzeichnet sein, oder aber mehr auf Interpretation, Kontextualisierung oder den persönlichen Standpunkt der Journalist:innen ausgerichtet sein. Erstmals ermöglichen die Daten der dritten Welle der Worlds of Journalism Study nun den Vergleich epistemologischer Sichtweisen in der DACH-Region und damit unterschiedliche Vorstellungen von der (Un-)Möglichkeit von Objektivität im Journalismus. Während in allen drei Ländern moderate Zustimmung dafür herrscht, dass es möglich sei, die objektive Realität abzubilden, ist auffallend, dass Journalist:innen aus Österreich und der Schweiz deutlich pessimistischer gegenüber der Aussage sind, dass es möglich sei, persönliche Überzeugungen aus der Berichterstattung auszuklammern, als ihre deutschen Kolleg:innen. Ebenso auffällig ist, dass in Österreich und der Schweiz deutlich stärker davon ausgegangen wird, dass die Wahrheit zwangsläufig von den Mächtigen geprägt wird.

Literatur:

Ekström, M., & Westlund, O. (2019). Epistemology and journalism. Oxford University Press.

Hanitzsch, T. (2007). Deconstructing journalism culture: Toward a universal theory. Communication theory, 17(4), 367-385.

 

Die transformative Kraft der journalistischen Peripherie: eine vergleichende Analyse von Rand- und Kernbereichen im Berufsfeld Journalismus

Anna von Garmissen1, Folker Hanusch2, Wiebke Loosen1, Andreas Riedl3
1Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Deutschland, 2Universität Wien, 3LMU München

Periphere Akteure und ihre Bedeutung für die Transformation des Journalismus finden in der Journalismusforschung zunehmend Beachtung (Schapals 2022). Dabei ist deutlich geworden, dass es sich hierbei um eine äußerst heterogene Gruppe handelt, was ihre empirische Erforschung vor erhebliche Herausforderungen stellt (Autor:innen 2022). In diesem Vortrag präsentieren wir erstmals Ergebnisse einer Befragung von über 350 peripheren Medienschaffenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und kontrastieren ihre Einstellungen mit denen der Journalist:innen aus der Kernbefragung (WJS3). Bei den Rollenselbstverständnissen zeigt sich, dass es peripheren Akteuren wichtiger ist, für sozialen Wandel einzutreten, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Publikum zu bilden, während Watchdog-Rollen und unparteiisches Beobachten im Vergleich zum Kern als deutlich weniger wichtig beurteilt werden. Aus den epistemischen Vorstellungen wird deutlich, dass periphere Akteure der Subjektivität in der Berichterstattung ein größeres Gewicht beimessen. Sie zeigen sich insgesamt aktivistischer, aber auch lösungsorientierter als Journalist:innen aus dem Kern des Berufsfeldes, die stärker für “Objektivität” und Unabhängigkeit stehen. Im Ländervergleich unterscheiden sich Peripherie und Kern in der Schweiz stärker als in Österreich und Deutschland.

Literatur:

Autor:innen 2022

Schapals, A. K. (2022). Peripheral actors in journalism: Deviating from the norm? Routledge. https://doi.org/10.4324/9781003144663

Loosen-Journalistische Wertorientierungen im DACH-Raum-243.pdf
 
11:00am - 12:30pmPE02: Public Imaginaries of Artificial Intelligence. The negotiation of AI and its Role in Society
Location: 21-B
 
11:00am - 12:30pm

Public Imaginaries of Artificial Intelligence. The negotiation of AI and its Role in Society

Chair(s): Esther Laukötter (CAIS Düsseldorf)

“Artificial intelligence is still in its infancy—and that should scare us”, “Can the machines save us?”, “The Robot Artists Aren’t Coming”―these news headlines illustrate the intensive, diverse discussions about artificial intelligence (AI) in recent years. Such discussions are typical for emerging technologies, as their evolution and implementation in different realms of society is often accompanied by intensive public negotiations. In these negotiations, stakeholders from diverse fields compete for public visibility, even hegemony of themselves and their evaluations and discursive positions (Ferree et al., 2002). If successful, they influence public perceptions and support (Bolsen et al., 2022), and contribute to the construction of powerful imaginaries which shape the developmental trajectories of emerging technologies (Pentzold et al., 2020) such as AI.

AI has become the centre of public debates, raised normative questions, and inspired both strong optimism and anxiety (Brause et al., 2023). It has been claimed to transform manifold aspects of society, even though its exact definition is still being negotiated (Krafft et al., 2020). This interpretive flexibility of AI in particular leaves room for stakeholders to debate and thus shape its development and institutionalisation (Jobin & Katzenbach, 2023).

This panel examines the public negotiation of AI with an eye towards current debates, but also towards the future-oriented imaginaries embedded in those. It investigates both speakers and content of this negotiation, focuses on public communication across several arenas including news media, social media and corporate communication, and compares these negotiations across different socio-political contexts, including Germany, the United States (U.S.), and China. The first paper provides an analysis and taxonomy of AI stakeholders in public debates on social media in Germany and the U.S. The second contribution assesses one specific stakeholder’s public communication, investigating how corporate actors shape normative debates and imaginaries of AI. The third paper focuses on debates and imaginaries of AI in news media across countries. The panel concludes with a commentary interpreting and contextualising the research papers.

In sum, this panel shows that sociotechnical projects around AI do not develop in a vacuum, but are publicly negotiated across various arenas and national contexts, and are loaded with values and normative framings. As such, their development is shaped by the public communication of different stakeholders and their normative stances in the public sphere. The panel is based on a DACH project funded by DFG and SNSF involving researchers from the Universities of Bremen and Zurich, and the Max Planck Institute for the History of Science.

References

Bolsen, T., Palm, R., & Kingsland, J. T. (2022). How Negative Frames Can Undermine Public Support for Studying Solar Geoengineering in the U.S. Frontiers in Environmental Science, 10.

Brause, S. R., Zeng, J., Schäfer, M. S., & Katzenbach, C. (2023). Media Representations of Artificial Intelligence. Surveying the Field. In S. Lindgren (Ed.), Handbook in Critical Studies of AI. Edward Elgar.

Ferree, M. M., Gamson, W. A., Gerhards, J., & Rucht, D. (2002). Shaping Abortion Discourse: Democracy and the Public Sphere in Germany and the United States. Cambridge University Press.

Jobin, A., & Katzenbach, C. (2023). The becoming of AI: A critical perspective on the contingent formation of AI. In S. Lindgren (Ed.), Handbook of Critical Studies of AI. Edward Elgar.

Krafft, P. M., Young, M., Katell, M., Huang, K., & Bugingo, G. (2020). Defining AI in Policy versus Practice. Proceedings of the AAAI/ACM Conference on AI, Ethics, and Society, 72–78.

Pentzold, C., Kaun, A., & Lohmeier, C. (2020). Imagining and instituting future media: Introduction to the special issue. Convergence: The International Journal of Research into New Media Technologies, 26(4).

 

Presentations of the Symposium

 

Driven by Big Tech? A Longitudinal Analysis of Stakeholders in the AI Discourses in the US and Germany

Vanessa Richter, Daria Dergacheva, Vasilisa Kuznetsova, Christian Katzenbach
Universität Bremen

AI has become an ambiguous, yet powerful term that routinely refers to different technological advances, with stakeholders competing for public attention to influence public perceptions and decision-makers. While previous research has identified a dominant role of corporate actors and economic framings in discourses on AI, a systematic investigation of the role of a broad range of stakeholders within public discourses in the formative phase of current AI development is missing. Therefore, this paper maps out the AI stakeholder environment and offers a stakeholder typology for analysing this environment along two axes of stakeholder types and levels. This framework is used to investigate stakeholders in the AI Twitter discourse across the U.S. and Germany from 2012 until 2021. This early period of budding AI hype and political and economic framing arguably delineated country-specific trajectories that influence the current discourse and regulation of GenAI within these two nations. The results highlight the institutionalisation of stakeholders in the German discourse, with not only economic but also political organisations taking a strong role. The US dataset, in contrast, reveals strong shifts in stakeholder types and levels. Overall, the analysis offers insights into different cycles of institutionalisation in the early AI discourse on Twitter. It also highlights clear shifts in stakeholder involvement at different stages of public AI discourse in its formative phase in different socio-cultural and geographical contexts.

 

Strategising AI Governance Imaginaries: Corporate Discourse in China, the Germany and the US

Yishu Mao1, Vanessa Richter2, Christian Katzenbach2
1Max Planck Institute for the History of Science, 2Universität Bremen

Corporate actors have been active in shaping the normative debates associated with the development and uptake of AI in the past years. We show how they achieve this by analysing corporate documents and public communication materials related to AI governance from 2017 to 2023 in China, Germany and the U.S. The analysis draws on the concept of sociotechnical imaginaries and shows that companies in the three countries have strategically constructed imaginaries such as “Responsible AI”, “Trustworthy AI” and “AI for Good” through communication, network-formation, and institution-building. These imaginaries both respond to regulatory pressure and shape public policy that serves companies’ interests. While these corporate imaginaries draw from local social and historical resources and respond to national policy agendas and public sentiments, they share the fact that they empower these corporations to dominate future AI governance infrastructure and institutionalisation. This finding calls for critical reflections on the corporate influence on the public negotiation of AI governance.

 

The public negotiation of AI: a comparative analysis of AI news coverage in China, Germany and the United States (2012-2024)

Jing Zeng, Daniela Mahl, Saba Rebecca Brause, Mike S. Schäfer
Universität Zürich

News media play a central role in the public negotiation of emerging technologies. This paper compares public debates and imaginaries of artificial intelligence in Chinese, German and U.S. news coverage between 2012 and 2024. Building on the concept of sociotechnical imaginaries and drawing from computational and qualitative analyses of articles in 15 leading national news media across China, Germany, and the U.S., the paper reveals that between the three countries, AI was most extensively discussed in Chinese coverage, where it was most prominently linked to health-, policy-, and technology topics. In contrast, German and U.S. media relate AI more often to its societal impacts. Sentiment toward these topics was more positive in the U.S., more negative in German, and comparatively neutral in Chinese AI coverage. Furthermore, the qualitative analysis demonstrates that even within topics, crucial differences in AI-related imaginaries can be found across countries. For example, in the healthcare context, AI is imagined to enhance healthcare in all three countries. Yet, while U.S. and German coverage envisioned enhancements on an individual patient level, Chinese newspapers described AI as a means to enhance public health service capacity at scale. In sum, this paper highlights the contextual nature as well as sociocultural and sociopolitical shaping of the public negotiation of sociotechnical futures with AI.

 

Response to the Panel Presentations

Hartmut Wessler
Universität Mannheim

The discussant (anonymised) will discuss the panel’s presentations afterwards and discuss their broader implications. With his expertise in the analysis of public debates, comparative research and on sociotechnical innovations in the field of communication in general and AI in particular, the discussant is exceptionally well suited to provide the basis for a fruitful discussion.

Brause-Public Imaginaries of Artificial Intelligence The negotiation-247.pdf
 
11:00am - 12:30pmPoster-Session I
Location: SoWi-Bibliothek
 

Social Media Influencer als Normsetzer in der Identitätsbildung Heranwachsender

Jessica Kühn

LMU München, Deutschland

Kühn-Social Media Influencer als Normsetzer in der Identitätsbildung Heranwachsender-343.pdf


Bitte, Danke, KI: Der Einfluss von Höflichkeit auf die Interaktion mit und Wahrnehmung von Chatbots

Mareike Zank, Emma Stuflesser, Sophie M. Voß, Leyla Dogruel

Uni Erfurt, Deutschland

Zank-Bitte, Danke, KI-307.pdf


Beyond Business – Corporate Social Advocacy von DAX-Unternehmen und deren Führungskräften auf LinkedIn

Benno Viererbl, Pablo Jost

Universität Mainz, Deutschland

Viererbl-Beyond Business – Corporate Social Advocacy von DAX-Unternehmen-287.pdf


Humor, Hass und Hetzjagd auf 9GAG: Eine Mixed-Methods-Untersuchung von Memes und Kommentaren

Antonia Drexel1, Ursula Kristin Schmid2

1Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutschland; 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland

Drexel-Humor, Hass und Hetzjagd auf 9GAG-149.pdf
 
11:00am - 12:30pmSF1 Referenzieren, publizieren, kommunizieren, evaluieren - Werte und Bewertung von Forschung in der Kommunikationswissenschaft
Location: 55-105
Session Chair: Patricia Blume
11:00am - 12:30pmSF2 Fördermöglichkeiten der DFG
Location: 55-121
11:00am - 12:30pmSF8: Vergangenheit und Verantwortung: Ergebnisse der Archivrecherche „Mitgliedschaft in NS-Organisationen von Ehrenmitgliedern der DGPuK“
Location: 55-C
Session Chair: Karin Boczek
Session Chair: Martina Thiele
Session Chair: Niklas Venema
Session Chair: Thomas Wiedemann

Ein Sonderfenster der AG Erinnerungskultur
12:30pm - 2:00pmMittagspause
Location: Henry-Ford-Bau - Foyer
12:45pm - 1:15pmFG Rezeptions- und Wirkungsforschung
Location: 21-A
12:45pm - 1:15pmFG Mediensport und Sportkommunikation
Location: 21-B
12:45pm - 1:15pmFG Mediensprache - Mediendiskurse
Location: 21-E
12:45pm - 1:15pmFG Medienpädagogik
Location: 21-F
Session Chair: Jessica Kühn
12:45pm - 1:15pmFG Kommunikationsgeschichte
Location: 55-A
1:15pm - 1:45pmFG Wissenschaftskommunikation
Location: 21-E
1:15pm - 1:45pmFG Kommunikation und Politik
Location: 55-A
1:15pm - 1:45pmFG Werbekommunikation
Location: 21-F
1:15pm - 1:45pmFG Medienökonomie
Location: 21-A
1:15pm - 1:45pmFG Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht
Location: 21-B
2:00pm - 3:30pmP05: Ethik
Location: 55-C
Session Chair: Martin Rutsch
 
2:00pm - 2:15pm

Dialogische Kommunikationsethik: Auf der Suche nach einer gemeinsamen Wertebasis für Medien und Gesellschaft

Tobias Eberwein1, Laura Amigo2, Christina Krakovsky1, Colin Porlezza2, Marie Rathmann1, Krisztina Rozgonyi1

1Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien; 2Università della Svizzera italiana, Lugano

Eberwein-Dialogische Kommunikationsethik-183.pdf


2:15pm - 2:30pm

Vom Konsens-Axiom in das Partizipations-Paradoxon? Kritische Fragen an medienethische Theorien und Ansätze

Larissa Krainer

Universität Klagenfurt, Österreich

Krainer-Vom Konsens-Axiom in das Partizipations-Paradoxon Kritische Fragen an medienethische-124.pdf


2:30pm - 2:45pm

Pluralität als Wert demokratischer Öffentlichkeit. Kommunikationsethische Begründung mit Bezug auf das Konzept der Geltungsansprüche nach Habermas

Stefanie Averbeck-Lietz

Universität Greifswald, Deutschland

Averbeck-Lietz-Pluralität als Wert demokratischer Öffentlichkeit Kommunikationsethische Begründung-133.pdf


2:45pm - 3:00pm

Epistemische Wohlfahrt als normativer Wegweiser im Strukturwandel der Öffentlichkeit

Michelle Kulig1, Manuel Puppis1, Aaron Hyzen2, Steve Paulussen2, Hilde Van den Bulck3

1Universität Freiburg, Schweiz; 2Universität Antwerpen, Belgien; 3Drexel Universität, USA

Kulig-Epistemische Wohlfahrt als normativer Wegweiser im Strukturwandel der Öffentlichkeit-182.pdf


3:00pm - 3:15pm

Ein Positivismusstreit für die Kommunikationswissenschaft? Reflexionen wissenschaftlicher Werturteilsfreiheit

Hannah Hartmuth, Steffen Göths

Freie Universität Berlin, Deutschland

Hartmuth-Ein Positivismusstreit für die Kommunikationswissenschaft Reflexionen-134.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP06: Fortschritt durch Technik (?)
Location: 55-301
 
2:00pm - 2:15pm

Sicher ist, dass nichts sicher ist? Wertegebundende Technologieentwicklung zur Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten vulnerabler Gruppen

Kathrin Keller, Hektor Haarkötter, Mario Anastasiadis, Mariana Ochoa Moreno

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Deutschland

Keller-Sicher ist, dass nichts sicher ist Wertegebundende Technologieentwicklung-255.pdf


2:15pm - 2:30pm

„Haben Sie diesen Beitrag schon gesehen?“ Wie Künstliche Intelligenz die wahrgenommene Egalität von Online-Diskussionen steigern kann: Ein Feldexperiment

Carina Weinmann1, Marc Ziegele1, Mira Warné1, Jana Leonie Peters1, Florian Sauer1, Stefan Wagner1, Maike Behrendt1, Maike Billen1, Lena Wilms1, Stefan Harmeling2, Stefan Marschall1

1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutschland; 2Technische Universität Dortmund

Weinmann-„Haben Sie diesen Beitrag schon gesehen“ Wie Künstliche Intelligenz die-193.pdf


2:30pm - 2:45pm

Chat-based artificial intelligence applications: A new gateway for political information?

Michael V. Reiss1, Eva Luise Knor1,2, Lisa Merten1, Judith Möller1,2

1Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Deutschland; 2Universität Hamburg

Reiss-Chat-based artificial intelligence applications-314.pdf


2:45pm - 3:00pm

Good chat groups make good neighbors: Platform civics in urban residential buildings

Emilija Gagrčin1, Olga Pasitselska2

1Universität Mannheim, Germany; 2University of Groningen, Netherlands

Gagrčin-Good chat groups make good neighbors-205.pdf


3:00pm - 3:15pm

Investigating user intentions to verify responses from generative AI search engine to political queries - a conjoint experiment

Eva Luise Knor1,2, Michael V. Reiss1, Lisa Merten1, Judith Möller1,2

1Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Deutschland; 2Universität Hamburg

Knor-Investigating user intentions to verify responses-310.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP07: Rechtsextreme Akteure und Gegenöffentlichkeiten
Location: 21-B
 
2:00pm - 2:15pm

Mein rechter, rechter Platz ist frei! Ideologieübergreifendes Kollaborationsverhalten rechtsalternativer Akteur*innen auf YouTube

Harald Sick1, Pablo Jost2, Christian Donner1, Michael Schmidt1

1Bundesarbeitsgemeinschaft »Gegen Hass im Netz«; 2Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Sick-Mein rechter, rechter Platz ist frei! Ideologieübergreifendes Kollaborationsverhalten-306.pdf


2:15pm - 2:30pm

Digitale Fackeln = reale Brände? Eine systematische Untersuchung des Zusammenhangs radikaler und extremistischer Protestmobilisierung auf Telegram und politisch motivierter Kriminalität

Pablo Jost1, Mirko Allwinn2, Hendrik Bitzmann3, David Bretschi2, Simon Greipl4, Julian Hohner4, Heidi Schulze4, Harald Sick5, Diana Rieger4

1Universität Mainz; 2Bundeskriminalamt; 3Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; 4Ludwig-Maximilians-Universität; 5Bundesarbeitsgemeinschaft »Gegen Hass im Netz«

Jost-Digitale Fackeln reale Brände Eine systematische Untersuchung des Zusammenhangs-246.pdf


2:30pm - 2:45pm

In Opposition zu anti-demokratischen Gegenöffentlichkeiten: Eine Analyse von hochaktiven Kommentierenden auf der Facebook-Seite von RT DE

Arista Beseler, Florian Toepfl, Daria Kravets, Julia Kling

Universität Passau, Deutschland

Beseler-In Opposition zu anti-demokratischen Gegenöffentlichkeiten-228.pdf


2:45pm - 3:00pm

Institutionalisierte Klimawandelskepsis: Eine Analyse der Klimakommunikation der AfD in sozialen Medien

Simon Lübke, Nadezhda Ozornina, Mario Haim, Jörg Haßler

Ludwig-Maximilians-Universität, Deutschland

Lübke-Institutionalisierte Klimawandelskepsis-176.pdf


3:00pm - 3:15pm

Ephemeralität als Werte-Affordanz: Die taktische Löschung rechtsextremer Botschaften in der AfD auf Telegram

Kilian Buehling1,2, Baoning Gong1,2

1Weizenbaum-Institut, Berlin; 2Freie Universität,Berlin

Buehling-Ephemeralität als Werte-Affordanz-219.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP08: Verschwörungserzählungen und Bedrohungswahrnehmungen
Location: 21-E
Session Chair: Steffen Göths
 
2:00pm - 2:15pm

Conspiracy segments and their media use

Julia Metag, Florian Wintterlin

Universität Münster, Deutschland

Metag-Conspiracy segments and their media use-174.pdf


2:15pm - 2:30pm

„Sie bereiten die Löschung von Telegram vor!“ Zensurnarrative der Querdenker-Bewegung zur Inhaltsmoderation auf Facebook, Telegram und YouTube

Corinna Peil, Ricarda Drüeke, Charlotte Spencer-Smith

Universität Salzburg, Österreich

Peil-„Sie bereiten die Löschung von Telegram vor!“ Zensurnarrative der Querdenker-Bewegung-142.pdf


2:30pm - 2:45pm

“Gefährliche Überzeugungen” – Wie berichten journalistische Medien über Verschwörungstheorien und ihre Anhänger*innen?

Natascha Hetzel

Universität Hohenheim, Deutschland

Hetzel-“Gefährliche Überzeugungen” – Wie berichten journalistische Medien über-224.pdf


2:45pm - 3:00pm

Conspiracy Beliefs and Social Media as Mobilizing Agents - A Longitudinal Multimethod Approach

Heidi Schulze1, Anne-Kathrin Stroppe2

1IfKW LMU; 2GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Schulze-Conspiracy Beliefs and Social Media as Mobilizing Agents-277.pdf


3:00pm - 3:15pm

Bedrohliche Nachrichten – Der Einfluss der wahrgenommenen Bedrohung der sozialen Identität auf den Hostile Media Effekt

Sophie Bruns

Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Deutschland

Bruns-Bedrohliche Nachrichten – Der Einfluss der wahrgenommenen Bedrohung der sozialen-328.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP09: Vielfalt / Zusammenhalt
Location: 55-A
 
2:00pm - 2:15pm

Mehr Vielfalt gleich mehr Kohäsion? Zum Zusammenhang von Nutzungsvielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt

Daniel Stegmann

Johannes Gutenberg-Universität Mainz/ Institut für Publizistik, Deutschland

Stegmann-Mehr Vielfalt gleich mehr Kohäsion Zum Zusammenhang von Nutzungsvielfalt-147.pdf


2:15pm - 2:30pm

Towards Transformative Communication: Which kind of depolarization is desirable?

Michael Brüggemann1, Christel van Eck2, Fritz Breithaupt3, Shota Gelovani4, Hendrik Meyer1, Ashley Muddiman5, Louisa Pröschel1, Hartmut Wessler4

1Universität Hamburg; 2University of Amsterdam; 3Indiana University Bloomington; 4Universität Mannheim; 5The University of Kansas

Brüggemann-Towards Transformative Communication-284.pdf


2:30pm - 2:45pm

Zur Transformation der gesellschaftlichen Verständigungsordnung

Jan-Hinrik Schmidt, Hannah Immler

Leibniz-Institut für Medienforschung / Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Deutschland

Schmidt-Zur Transformation der gesellschaftlichen Verständigungsordnung-323.pdf


2:45pm - 3:00pm

„[D]iese schöne Idee, dass Twitter quasi der Marktplatz der neuen Welt ist […] das ist ja völlig kaputt.": Eine qualitative Befragung von Politiker*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen zur Rolle und Veränderung von sozialen Medien für gesellschaftliche Debatten über soziale Probleme

Sofie Beisemann, Svenja Boberg, Thorsten Quandt

Universität Münster, Deutschland

Beisemann-„Diese schöne Idee, dass Twitter quasi der Marktplatz der neuen Welt ist … das-305.pdf


3:00pm - 3:15pm

Konkurrierende Vielfaltsverständnisse

Olaf Jandura

Hochschule Düsseldorf, Deutschland

Jandura-Konkurrierende Vielfaltsverständnisse-229.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP10: Journalistische Rollenverständnisse
Location: 21-F
Session Chair: Julia Lück-Benz
 
2:00pm - 2:15pm

Ein Modell zur Erklärung journalistischer und politischer Nachrichtenpraktiken von Produzent:innen alternativer politischer Online-Medien

Antonia Wurm, Ines Engelmann

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

Wurm-Ein Modell zur Erklärung journalistischer und politischer Nachrichtenpraktiken von-279.pdf


2:15pm - 2:30pm

Sachlich oder aktivistisch? Oder aktivistisch, weil die Sachlage es fordert?

Juliane Keilmann, Alina Jakob, Nayla Fawzi

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland

Keilmann-Sachlich oder aktivistisch Oder aktivistisch, weil die Sachlage es fordert-140.pdf


2:30pm - 2:45pm

Journalist:innen – Menschen wie du und ich!? Zur konzeptionellen Natur von publikumsseitigen Repräsentationserwartungen an die Medien

Christina Viehmann1, Nayla Fawzi2, Nikolaus Jackob2, Ilka Jakobs2, Oliver Quiring2, Christian Schemer2, Tanjev Schultz2, Daniel Stegmann2, Marc Ziegele3

1Gesis Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Deutschland; 2Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 3Heinrich Heine Universität Düsseldorf

Viehmann-Journalist-206.pdf


2:45pm - 3:00pm

Journalistische Epistemologie und Ideale des gesellschaftlichen Zusammenlebens: eine vergleichende Analyse der Vorstellungen im Journalismus und in der Bevölkerung

Verena Albert, Anna von Garmissen, Wiebke Loosen

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Deutschland

Albert-Journalistische Epistemologie und Ideale des gesellschaftlichen Zusammenlebens-227.pdf


3:00pm - 3:15pm

Blurred Roles – Blurred Values? Self-Presentation of Young Journalists on Social Media

Claudia Wegener2, Yulia Yurtaeva-Martens1

1Freie Universität Berlin, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft; 2Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Medienwissenschaft

Wegener-Blurred Roles – Blurred Values Self-Presentation-345.pdf
 
2:00pm - 3:30pmP11: Das Messen von Werten - methodenreflexive Perspektiven
Location: 55-B
 
2:00pm - 2:15pm

Partizipative Forschung in den Medien: Das Beispiel Datenspenden

Elisabeth Schmidbauer, Jörg Haßler

Ludwig-Maximilians-Univerisität München, Deutschland

Schmidbauer-Partizipative Forschung in den Medien-151.pdf


2:15pm - 2:30pm

Crisis, Conflict, and a Constructive Codebook: Measuring Freedom Restrictions and Psychological Reactance in Written Discourse

Lara Kobilke, Katharina Hajek

Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland

Kobilke-Crisis, Conflict, and a Constructive Codebook-267.pdf


2:30pm - 2:45pm

Classifying political news content with large language models and sentence transformers

Cornelius Puschmann

Universität Bremen, Germany

Puschmann-Classifying political news content with large language models and sentence-335.pdf


2:45pm - 3:00pm

Zur Qualität digitaler Verhaltensdaten – Tools, Indikatoren und ihre Paradoxien im Überblick

Yannik Peters, Katrin Weller

GESIS - Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, Deutschland

Peters-Zur Qualität digitaler Verhaltensdaten – Tools, Indikatoren-344.pdf


3:00pm - 3:15pm

Different Notions of Democracy as Determinants of Participation and Media Use: Correlations, Patterns and Methodological Approach

Maren Beaufort

Austrian Academy of Sciences - CMC, Austria

Beaufort-Different Notions of Democracy as Determinants of Participation and Media-346.pdf
 
2:00pm - 3:30pmPE03: Die Energiewende als Brennglas öffentlicher Werteaushandlungen
Location: 21-A
Session Chair: Stephan O. Görland
 
2:00pm - 3:30pm

Die Energiewende als Brennglas öffentlicher Werteaushandlungen

Chair(s): Stephan O. Görland (Universität Münster, Deutschland)

Die Energiewende, der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern, ist ein langjähriger technologischer, politischer und wirtschaftlicher Transformationsprozess, welcher bereits intensiv von anderen Fachdisziplinen begleitet wird. Dabei berührt die Energiewende grundlegende gesellschaftliche Werte und stellt eine kommunikative Herausforderung dar. Denn in der öffentlichen Diskussion um die Energiewende bündeln sich wie in einem Brennglas die Auseinandersetzung über zentrale Werte unserer Zeit wie Gerechtigkeit, Partizipation, Nachhaltigkeit und auch Machtverteilung. Die Art und Weise, wie öffentlich über die Energiewende diskutiert wird bzw. wie verschiedene Akteur*innen die Energiewende framen, beeinflusst das Verständnis und die Akzeptanz einzelner Technologien (Benighaus & Bleicher, 2019). Die Umsetzung der Energiewende berührt auch Fragen zu öffentlicher Beteiligung an Entscheidungsprozessen und ist mit der Verteilung von Kosten und Nutzen der Umstellung des Energiesystems verknüpft (Cozen et al., 2018). In der medialen Debatte dominieren dabei häufig emotionale und ideologisch geprägte Argumente über sachliche Diskussionen. Gleichzeitig berufen sich beide Seiten häufig auf dieselben Werte wie z.B. dem Umweltschutz (Banita, 2023). Dabei kritisieren Teile der Bevölkerung die Rolle der Medien in diesen Aushandlungsprozessen: Es wird bezweifelt, ob die Medien bei der Berichterstattung über die Energiewende zentrale journalistische Normen wie Richtigkeit, Glaubwürdigkeit, Ausgewogenheit und Unparteilichkeit einhalten (Arlt et al., 2022).

Zwar gibt es vereinzelt Beiträge, die sich mit dem Themenkomplex Energiewende auseinanderzusetzen (z.B. Arlt et al., 2022), doch kann konstatiert werden, dass das Thema Energiewende in unserem Fach bislang eher ein Nischendasein fristet. Zudem dominieren in den meisten Studien vor allem Fragen des Krisennarrativs. Eine intensivere Beschäftigung mit der Wertedebatte steht daher noch aus (Cozen, 2018).

Dieses Panel greift diese Lücke auf und verdeutlicht anhand unterschiedlicher Beispiele aus der Energiewende, wie öffentliche und mediale Wertedebatten zu diesem Thema geführt werden. Das Thema wird dabei am Beispiel verschiedener erneuerbarer Technologien aus unterschiedlichen kommunikationswissenschaftlichen Perspektiven betrachtet. Nach einer Einführung der öffentlichen Akzeptanzdebatte am Beispiel von Windenergie folgen wir dem klassischen Kommunikationsprozess von Akteur*innen über Medieninhalten hin zur Nutzung und Rezeption. Im Verlauf dieses Prozesses wird deutlich, dass Medien nicht nur als Informationsquellen und strategische Vernetzungsmedien fungieren, sondern aktiv an der Konstruktion und Priorisierung von Werten beteiligt sind, die den gesellschaftlichen Diskurs über die Energiewende prägen. Die Energiewende ist somit nicht nur ein technologischer, sondern auch ein zentraler kommunikativer Prozess, der tiefe Einblicke in die Wertedebatten unserer Zeit bietet und als Blaupause für gesellschaftliche Wertdebatten dienen kann.

Literatur:

Arlt, D., Schaller, S., & Wolling, J. (2022). Die Energiewende aus Sicht der Bevölkerung. Ergebnisse einer bundesweiten Befragung im Vorfeld der Bundestagswahl 2021. https://doi.org/10.22032/dbt.51678

Banita, G. (2023). Vom Winde verdreht? Mediale Narrative über Windkraft, Naturschutz und Energiewandel (60; Otto brenner Stiftung (OBS) - Arbeitspapier). 

Benighaus, C., & Bleicher, A. (2019). Neither risky technology nor renewable electricity: Contested frames in the development of geothermal energy in Germany. Energy Research & Social Science, 47, 46–55. https://doi.org/10.1016/j.erss.2018.08.022

Cozen, B., Endres, D., Peterson, T. R., Horton, C., & Barnett, J. T. (2018). Energy Communication: Theory and Praxis Towards a Sustainable Energy Future. Environmental Communication, 12(3), 289–294. https://doi.org/10.1080/17524032.2017.1398176

 

Presentations of the Symposium

 

Lokale Akzeptanz von Windkraft: Ein Vergleich von Befürchtungen vor und Erfahrungen nach der Installation

Hannah Schmid-Petri1, Christoph Klimmt2
1Universität Passau, 2Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

Die Akzeptanz von Windkraftanlagen im Lebensumfeld ist oft gering und wird in der Öffentlichkeit mit wertebasierten Befürchtungen negiert, wonach Windräder negative Folgen für Gesundheit, Lebensqualität, Umwelt oder Wirtschaft haben könnten. In der durchgeführten Bevölkerungsumfrage wurde verglichen, ob sich diese Befürchtungen von Personen, in deren Lebensumfeld (noch) keine Windkraftanlagen stehen, in den Erfahrungen jener Personen spiegeln, die in der Nähe installierter Anlagen leben. Dazu stellte der Fragebogen wertebasierte Befürchtungen inhaltsgleich formulierten Erfahrungen gegenüber. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Existenz lokaler Windkraftanlagen keinen Akzeptanzeinbruch verursacht. Für keine der abgefragten Wertedimensionen, aus denen sich Befürchtungen speisen, wurden höhere Zustimmungswerte bei Personen mit Windkraft-Erfahrungen gemessen. Regressionsanalytisch zeigte sich, dass Befürchtungen/Erwartungen bezüglich Gesundheit und Lebensqualität, wirtschaftlichen Nachteilen und der Fairness die Akzeptanz besonders beeinflussen. Die Ergebnisse implizieren, dass der mediale und politische Diskurs um lokale Windkraft vielfach ‚falsche‘ Befürchtungen betont und damit die Aushandlung der Energiewende vor Ort erschwert. Diskurstheoretische und praktische Schlussfolgerungen für Öffentlichkeit und Medien- und Kommunikationswissenschaft wollen wir auf der Tagung diskutieren.

 

Kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf Akteur*innen der Energiewende

Sigrid Kannengießer, Helena Stehle, Bernadette Uth, Heike Hausmann, Lührmann Julia
Universität Münster

Der 2. Vortrag legt den Fokus auf die Akteur*innen der Energiewendekommunikation und zeigt, wie diese aus verschiedenen kommunikationswissenschaftlichen Blickwinkeln betrachtet werden können. Dabei stehen Perspektiven der Mediensoziologie, Journalismusforschung und der Strategischen Kommunikation im Fokus. Für diese Bereiche präsentieren wir exemplarische Befunde aus drei Studien, die Akteur*innen und deren Kommunikation mit besonderem Blick auf deren Wertvorstellungen fokussieren: 1. Für die Mediensoziologie präsentieren wir eine Studie, in der wir Akteursnetzwerke der Wasserstoffindustrie, -politik und -wissenschaft mit der Triangulation einer quantitativen Befragung und qualitativen Interviews sowie Beobachtung auf Wasserstoffveranstaltungen analysieren; 2. für die Journalismusforschung stellen wir eine Studie vor, in der durch eine qualitative Framinganalyse deutscher Berichterstattung zu Wasserstoff die Repräsentation relevanter Akteur*innen untersucht wird; 3. für die Strategischen Kommunikation präsentieren wir eine Studie, in der Legitimationsstrategien und die Wertekommunikation verantwortlicher Organisationen dreier regionaler Energieprojekte mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse exploriert werden.

Im Zusammenbringen der Ergebnisse zeigen wir 1) die Bandbreite der für Energiewendekommunikation beteiligten Akteur*innen auf, 2) die Relevanz verschiedener Medien für die Kommunikationsprozesse und 3) die relevanten Werte, die in der Kommunikation verhandelt werden.

 

Framing oberflächennaher Geothermie: Das hässliche Entlein der Zukunftstechnologien?

Cornelia Wolf, Daniel Seibert
Universität Leipzig

Geothermie stößt im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien auf geringere Akzeptanz. Dies ist auf fehlendes Wissen und mangelnde Erfahrung mit der Technologie in der Bevölkerung zurückzuführen. Zudem war die öffentliche Darstellung der tiefen Geothermie häufig von Negativbeispielen geprägt. Diese quantitative Framinganalyse (n = 501) untersucht den öffentlichen Diskurs über oberflächennahe und tiefe Geothermie der vergangenen zehn Jahre (2014-2024) in regionalen und überregionalen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien in Deutschland (FAZ, SZ, Bild, WELT, MDR, LVZ, Sächsische Zeitung, Freie Presse, DNN) mit Blick auf dort adressierte Werte. Die Ergebnisse zeigen, dass kaum Differenzierung zwischen Vor- und Nachteilen tiefer und oberflächennaher Geothermie erfolgt. Die mittels einer hierarchischen Clusteranalyse identifizierten Frames geben Aufschluss über das mediale Aushandeln von Risiken und Nutzen der Technologie, ihre Ablehnung und Akzeptanz und ihr Potenzial für die regionale Entwicklung und Energiepolitik. Meist wird nur anlassbezogen (Einzelprojekte, GEG-Gesetz) berichtet. Eine differenzierte Einordnung der Technologie in den größeren Kontext der Energiewende findet kaum statt. Die Ergebnisse zeigen, dass Werte wie Umweltschutz (insbesondere CO2-Neutralität) und die Bekämpfung des Klimawandels in der Diskussion um Geothermie weniger Beachtung finden. Vor allem in den letzten Jahren stehen stattdessen der regionale und ökonomische Nutzen im Vordergrund der Berichterstattung.

 

Glaubwürdig und ausgewogen? Die wahrgenommene Einhaltung journalistischer Normen und deren Folgen für die Beurteilung gesellschaftlicher Wertvorstellungen im Kontext der Energiewende

Dorothe Arlt, Jens Wolling
Technische Universität Ilmenau

Medien sind eine zentrale Quelle für die Bevölkerung, um sich über die Energiewende und die damit verbundenen Wertediskurse zu informieren. Die Forschung legt jedoch nahe, dass die bloße Mediennutzung nicht ausreicht, um zu erklären, wie sich die Menschen zu den Wertedebatten positionieren. Entscheidend ist vielmehr, wie die vermittelten Informationen von den Menschen aufgenommen, interpretiert und bewertet werden (Arlt et al., 2020; Matthes et al., 2010). Auch im Kontext der Energiewende ist zu erwarten, dass die wahrgenommene Einhaltung journalistischer Werte wie etwa eine unverzerrte Berichterstattung eine bedeutsame Rolle spielen. Ausgehend davon werden im Beitrag zwei Fragestellungen beantwortet: 1) Wie hängt die Nutzung von Medien mit der wahrgenommenen Berichterstattungsqualität über die Energiewende (Glaubwürdigkeit, Richtigkeit und Angemessenheit) zusammen? 2) Wie hängen Mediennutzung und Berichterstattungsqualität (als Mediator) mit der Wahrnehmung des Schutzes / der Bedrohung von Werten bei der Ausgestaltung der Energiewende (u.a. Natur- und Klimaschutz, Schutz von Gesundheit und Leben, Gerechtigkeit bei der Kostenverteilung) zusammen? Die Fragen werden anhand von Daten einer dreiwelligen Panelbefragung (n=2701) zur Energiewende beantwortet, die von Juni 2023 bis Juni 2024 durchgeführt wurde. Erste Auswertungen zeigen, dass die Mediennutzung, vor allem aber die wahrgenommene Einhaltung journalistischer Normen mit der Wahrnehmung des Schutzes / der Bedrohung von Werten bei der Ausgestaltung der Energiewende zusammenhängen.

Görland-Die Energiewende als Brennglas öffentlicher Werteaushandlungen-320.pdf
 
2:00pm - 3:30pmPoster-Session II
Location: SoWi-Bibliothek
 

Die Rolle demokratischer Werte in alternativen Medien: Eine automatisierte Analyse der Prävalenz demokratischer Werte-Begriffe im Telegram-Kanal des COMPACT-Magazins

Nicola Peters, Matthias Gerecht

Institut für Kommunikationswissenschaft, Technische Universität Braunschweig, Deutschland

Peters-Die Rolle demokratischer Werte in alternativen Medien-257.pdf


Frei und FAIR? Der Umgang mit Forschungsdaten in der deutschsprachigen Kommunikations- und Medienwissenschaft

Denise Sommer1, Jörg Hagenah1, Christian Strippel2, Anna Sophie Brucks1

1Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften - Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel; 2Weizenbaum Institut Berlin

Sommer-Frei und FAIR Der Umgang mit Forschungsdaten in der deutschsprachigen Kommunikations-218.pdf


Wie diskursiver Journalismus gesellschaftlicher Polarisierung entgegenwirken kann

Luisa Wilczek1, Rebecca Strohmeier2, Annika Sehl2, Sonja Kretzschmar1

1Universität der Bundeswehr München, Deutschland; 2Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Wilczek-Wie diskursiver Journalismus gesellschaftlicher Polarisierung entgegenwirken-178.pdf


Wie Fallbeispiele durch Empathie stigmatisierende Einstellungen gegenüber armutsbetroffenen Menschen beeinflussen können

Anna Lena Melchior, Deborah Kunze

Technische Universität Dresden, Institut für Kommunikationswissenschaft, Deutschland

Melchior-Wie Fallbeispiele durch Empathie stigmatisierende Einstellungen gegenüber-137.pdf


(Keine) Personalisierung der Unternehmensberichterstattung - Eine inhaltsanalytische Untersuchung über 25 Jahre

Nora Denner

JGU Mainz, Deutschland

Denner-(Keine) Personalisierung der Unternehmensberichterstattung-101.pdf
 
2:00pm - 3:30pmSF3 Werte in der Kommunikationspraxis: Zwischen Richtlinien und Realität.
Location: 55-105
Session Chair: Lars Rademacher
2:00pm - 3:30pmSF4 Digitale Medienumgebungen und die Ethics of Care
Location: 55-121
Session Chair: Friederike Jage-D'Aprile
Session Chair: Lisa Plumeier
Session Chair: Susanne Eichner
Session Chair: Daniela Schlütz
3:30pm - 4:00pmKaffeepause
4:00pm - 6:00pmMitgliederversammlung
Location: Max-Kade-Auditorium
Session Chair: Daniela Schlütz
Session Chair: Hartmut Wessler
Session Chair: Alexander Rihl
6:00pm - 6:30pmBustransfer zum Konferenzdinner
Location: Henry-Ford-Bau - Foyer
7:00pmKonferenzdinner
Location: Loewe Saal

 
Contact and Legal Notice · Contact Address:
Privacy Statement · Conference: DGPuK 2025
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.104
© 2001–2025 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany