Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Di2.2: Einzelbeiträge
Zeit:
Dienstag, 24.09.2024:
11:15 - 12:45

Ort: EF 50 Raum 5.417


Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Habituelle Orientierungen von Grundschullehrkräften und Lehrkräften für sonderpädagogische Förderung im Fach Sport

Franken, Karolin Margarete

Technische Universität Dortmund

Abstract

In den Diskurs um die Notwendigkeit einer Professionalisierung von Lehrer*innen für eine inklusive Schule gerät die Idee einer Differenzierung zwischen Sonderpädagog*innen und Regelschullehrkräften als verschiedene (Teil-)Professionen zunehmend in den Fokus. Für eine Betrachtung des bisher ungeklärten Verhältnisses von sonder- und allgemeinpädagogischer Professionalität eignet sich das Konzept des Lehrkrafthabitus, da in ihm Orientierungen angelegt sind, die als implizit handlungsleitend gelten (Helsper, 2018). Den normativen Ansprüchen (an eine Fachlehrkaft) gerecht zu werden, bedeutet, sich reflexiv mit den eigenen impliziten Orientierungen auseinanderzusetzen. Es zeigen sich bezüglich dieser (Teil-)Professionen z.B. Unterschiede in der (positiven) Haltung von Lehrkräften gegenüber ihren Schüler*innen (Weiß et al., 2013), die vorsichtig interpretiert auf eine Differenz zwischen dem Lehrkrafthabitus von Sonderpädagog*innen und Regelschullehrkräften verweisen könnten. An dieses Desiderat schließt das geplante Forschungsvorhaben an und widmet sich den Fragen, welche habituellen Orientierungen Grundschullehrkräfte und Lehrkräfte für sonderpädagogische Förderung im Fach Sport aufweisen und inwiefern professionsspezifische Unterschiede zwischen diesen bestehen. Dem Forschungsgegenstand soll sich aus einer praxeologisch-wissenssoziologischen Perspektive mittels narrativer Interviews und der Auswertungsmethode der dokumentarischen Methode angenähert werden.



Interdisziplinäre Wahrnehmung von Sprachentwicklung, Mehrsprachigkeit und Verhalten in der Förderdiagnostik – Eine experimentelle Untersuchung mit Lehrkräften, Erzieher*innen und Sprachtherapeut*innen

Grengel, Michelle1; Rademacher, Katharina2; Saban-Dülger, Nur Seda2; Starke, Prof. Dr. Anja2; Stitzinger, Dr. Ulrich3; Röhm, Dr. Alexander1

1TU Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften; 2Universität Bremen; 3Leibniz Universität Hannover

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit trägt auch im Bereich Sprache zur multiperspektivischen Förderdiagnostik bei. Fehlentscheidungen entstehen, wenn Sprachentwicklungsstörungen (SES) nicht erkannt und sprachliche Auffälligkeiten mit einer Mehrsprachigkeit relativiert werden. Während außerdem unangepasstes Verhalten in der Regel als auffällig bemerkt wird, bleiben mögliche sprachliche Beeinträchtigungen bei etwa 80 % dieser Kinder unerkannt (Hollo et al., 2014). Die akkurate Einschätzung von Bedarfen, an denen individuelle Förderung ansetzt, ist jedoch Voraussetzung für eine zielführende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Therapeut*innen und Erzieher*innen. Es mangelt an wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, welche Aspekte Fachkräfte bei der Beurteilung eines Kindes berücksichtigen und inwieweit die Kombination bestimmter Merkmale (SES, Mehrsprachigkeit, Verhalten) ihre Wahrnehmung und Diagnostik dieser Kinder beeinflusst.

In einem 3 × 2 × 2 × 2 Online-Experiment mit N = 646 Lehrkräften, Erzieher*innen und Sprachtherapeut*innen wurde untersucht, inwieweit Hinweise auf SES, Mehrsprachigkeit, sozial-emotional unangepasstes Verhalten und das Geschlecht des Kindes in fiktiven Beobachtungsprotokollen von Unterrichtssituationen die Einstellungen gegenüber der Diagnostik, die eigene Selbstwirksamkeit sowie die Wahrnehmung des Schulkindes beeinflussen. Der Beitrag diskutiert die Ergebnisse vor dem Hintergrund der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener Professionen bei der Diagnostik und Förderung von Kindern mit unterschiedlichen Förderbedarfen.



Sexualität als (Forschungs-)Gegenstand in der Sonderpädagogik – Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Studie „Sexualität im Kontext geistiger Behinderung“

Trescher, Hendrik; Nothbaum, Peter

Philipps-Universität Marburg

Sexualität von Menschen mit Beeinträchtigungen ist ein oft tabuisiertes Thema in sonderpädagogischen Kontexten in Theorie und Praxis, auch wenn sich das gerade in jüngerer Zeit ändert, was sich an einigen neueren Veröffentlichung zeigt (siehe bspw.: Siemoneit/Verlinden/Kleinau 2023; Höblich/Mantey 2023; Klein/Tuider 2017; Ortland 2008). Dennoch sind Menschen mit Beeinträchtigungen, insbesondere sog. geistiger Behinderung, so heterogen dieser Personenkreis sein mag, auch heute noch in der freien Entfaltung ihrer Identität, zu der auch die sexuelle Selbstbestimmung gehört, eingeschränkt (vgl. Kunz 2023, S. 176; Specht 2013, S. 288f.). Die Studie „Sexualität im Kontext geistiger Behinderung“, die seit 2023 an der Philipps-Universität Marburg durchgeführt wird, untersucht die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Hierfür wurden themenzentrierte Interviews mit Menschen mit sog. geistiger Behinderung (N=7), pädagogischen Fachkräften in unterschiedlichen Settings der Behindertenhilfe (N=15) (vorwiegend im Bereich Wohnen, aber auch in Werkstätten für behinderte Menschen und Förderschulen) sowie mit Sexualbegleiter*innen (N=6) geführt und mittels der Verfahren der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) ausgewertet. Auf diesen drei Ebenen wurde der Forschungsfrage nachgegangen, wie Menschen mit sog. geistiger Behinderung ihre Sexualität erleben und, was diese für sie bedeutet. Die Ergebnisse und deren Implikationen sollen in dem Vortrag vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch darauf, die jeweiligen Perspektiven der verschiedenen beforschten Protagonist*innen entlang unterschiedlicher disziplinärer Zugänge (z.B. neben erziehungswissenschaftlichen Zugängen auch Zugänge aus den Rechtswissenschaften, den Kulturwissenschaften oder den Sozialwissenschaften) zu kontextualisieren und kritisch zu diskutieren.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: DGfE 2024 SP
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.103
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany