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Chair der Sitzung: Marian Laubner, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ort:EF 50 Raum 5.417
Methodologische Fragen der Beobachtung von Unterricht an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Präsentationen
Methodologische Fragen der Beobachtung von Unterricht an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Laubner, Dr. Marian1; Niediek, Prof. Dr. Imke2
1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 2Leibniz Universität Hannover
Forschung im Kontext geistiger/komplexer Beeinträchtigungen steht vor der Herausforderung, Beobachtungen von Praktiken (der an Interaktionen beteiligten Personen) beschreibbar zu machen. Im ethnographischen Sinne geht es um „eine Beschreibung von Praktiken […], die u.a. dieses implizite Wissen, den Vollzug und die Darstellung von Praktiken, Fragen der Lösung von Handlungsproblemen und der Handlungskoordination“ im Unterricht und im Verlauf des Schultages „zu explizieren versucht“ (Breidenstein et al., 2020, S. 37). Im Fokus der Forschungswerkstatt stehen dabei die Frage des Beobachtbaren und ihre Verschränkung mit der/m Beobachter/in.
Dazu wollen wir anhand zweier qualitativ-empirisch angelegter Forschungsprojekte Erkenntnispotentiale ethno- und videographischer Beobachtung für die Analyse schulischer Interaktionen im Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘ diskutieren. Beide Projekte nehmen die unterrichtliche Praxis in Förderschulen mit dem Schwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘ in den Blick. Für die Forschungswerkstatt stehen exemplarische Daten von Interaktionssituationen von Lehrkräften und Schüler*innen mit komplexer Behinderung im Zentrum. Die ausgewählten Datenstücke verweisen durch die spezifischen Formen der (wahrnehm- und beobachtbaren) wechselseitigen Bezugnahmen der Beteiligten in besonderer Weise auf die Komplexität der Herstellung sozialer Ordnung (Garfinkel 1964) und damit auf die Frage der Rolle und Legitimität der Beobachtung und Interpretation.
Entlang der Vorstellung der beiden Forschungskontexte wird zunächst ein methodologischer Problemaufriss entfaltet. Die gemeinsame Diskussion entlang von exemplarischen Daten (z.B. Beobachtungsprotokolle) aus den beiden Projekten soll dann die Präzisierung von Möglichkeiten und Begrenzungen der beiden Zugänge ermöglichen.