Veranstaltungsprogramm

Sitzung
Di1.6: Forschungswerkstatt
Zeit:
Dienstag, 24.09.2024:
8:30 - 10:00

Chair der Sitzung: Ann-Kathrin Arndt, Leibniz Universität Hannover
Chair der Sitzung: Julia Gasterstädt, Universität Kassel
Ort: EF 50 Raum 5.418


Inter-/intradisziplinäre Grenzziehungen, Kategorisierungen und Wissensformen: Soziale Welten/Arenen und Grenzobjekte als sensibilisierende Konzepte


Präsentationen

Inter-/intradisziplinäre Grenzziehungen, Kategorisierungen und Wissensformen: Soziale Welten/Arenen und Grenzobjekte als sensibilisierende Konzepte

Arndt, Dr. Ann-Kathrin1; Gasterstädt, Prof. Dr. Julia2

1Leibniz Universität Hannover; 2Universität Kassel

Die Forschungswerkstatt fokussiert Fragen zur Sonderpädagogik als Disziplin und Inter- bzw. Intradisziplinarität auf Basis der sensibilisierenden Konzepte der Theorie der Sozialen Welten/Arenen (Strauss, 1978; Clarke, 1991). Mit den sozialen Welten rücken geteilte „commitments“ (Clarke, 1991, S. 131) und Aktivitäten in sozialen (Sub-)Welten und damit „Momente von Gemeinsamkeit“ (Strübing, 2007, S. 97) in den analytischen Blick. Arenen sensibilisieren für Aushandlungen und den „Austausch zwischen Divergentem“ (Strübing, 2007, S. 97). Im Kontext des Theorie-Methoden-Pakets der Situationsanalyse (Clarke, 2005; Clarke et al., 2018) wird im Mapping der Sozialen Welten/Arenen u.a. nach „Grenzkonstruktionen zwischen den Welten sowie Diskurse[n] über diese“ (Clarke, 2012, S. 155) gefragt.

Die Forschungswerkstatt nutzt das Potential für die Forschung zu Differenzkonstruktionen (Gasterstädt & Rüger, 2021), „(taktischen) Leerstellen“ (Köpfer et al., 2021, o.S.) in Aushandlung und disziplinären Grenzziehungen, etwa zwischen Regelschul- und Sonderpädagogik (Arndt, 2022; Gasterstädt et al., 2022). Mit dem ergänzenden Konzept der Grenzobjekte (Star & Griesemer, 1989), die zugleich robust und flexibel genug für Anschlüsse verschiedener (Sub-)Welten sind, lässt sich nach der Relevanz von Kategorisierungen, wie von sonderpädagogischem Förderbedarf (Gasterstädt, 2019), fragen. Hierbei ist auch der Bezug auf unterschiedliche, z.B. medizinische, Wissensformen (Becker et al., 2024; Haas, 2019) von Interesse.

In der Forschungswerkstatt interpretieren wir gemeinsam qualitative Daten, zum einen zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs in regionalen Akteurkonstellationen (Julia Gasterstädt, Anna Kistner, Sylvie Borel, Julia Kadel und Katja Adl-Amini), zum anderen zur Aushandlung in einer ‚Fachkonferenz Inklusion‘ (Arndt et al., 2022). Abschließend werden übergeordnete Perspektiven zu inter- und intradisziplinären Grenzziehungen, Kategorisierungen und Wissensformen diskutiert.