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Sitzungsübersicht
Sitzung
Di2.6: Diskussionsforum
Zeit:
Dienstag, 24.09.2024:
11:15 - 12:45

Chair der Sitzung: Philipp Seitzer, Universität zu Köln / Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Ort: EF 50 Raum 4.321


Was ist 'das Sonderpädagogische?'


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Präsentationen

Was ist 'das Sonderpädagogische?'

Seitzer, Philipp1; Thümmler, Prof. Dr. Ramona2

1Universität zu Köln / Pädagogische Hochschule Ludwigsburg; 2Universität Duisburg/Essen

Paul Moor erzählte, er sei als Praktikant anlässlich eines Inspektionsbesuchs nach einer Gruppensituation gefragt worden, was denn nun 'das Heilpädagogische' daran sei. Darauf Paul Moor lakonisch: „Dass ich da bin.“ (Moor zit. n. Kobi 2005, 91).

Die heilpäd. Essenz wäre demnach untrennbar im Wahrnehmen, Denken und Handeln einer Person lokalisiert. Damit verdeutlicht Moor eine der Facetten der Titelfrage: Als situative und personale Kategorie entziehe sich das Heil- (oder Sonder-)päd. der Objektivierbarkeit. ...und somit der Qualitätssicherung? Die intra- und interdisziplinäre Dimension der Frage ist indes augenfällig: Einerseits zielt sie auf das Objektiv, das Fachrichtungen und Subdiskurse mit ihren genuinen Wissenschaftsprofilen aus ihrer „Rohrsichtigkeit“ (Speck 1987, 32) befreie. Andererseits zielt sie in der Gemengelage der Reflexionszusammenhänge und Verfahrensweisen in interdisziplinären und -professionellen Konstellationen auf Schärfung. Im Verhältnis zur Päd. zeichnet sich eine weitere Facette ab, nämlich die philosophisch trächtige Dialektik von Allgemeinem und Besonderem (vgl. Lindmeier 1996). Läuft die Suche nach der sonderpäd. Essenz zwangsläufig auf eine essentialistische Konstruktion einer Adressat:innengruppe hinaus? (vgl. Eberwein 1995, Laubenstein 2008, Lindmeier 2019) In vielen Versuchen, das Sonderpäd. aus spezifischen Werten abzuleiten (Haeberlin 1997) zeichnet sich eine normative, fast axiologische Dimension ab, die in der Inklusionsdebatte ins Politische mündet: Gehen sonderpädagogische Werte und Perspektiven in der Inklusion auf? Erfordert Inklusion sonderpäd. Sichtweisen? Stehen sie gar in „Paradigmenkonkurrenz“ (vgl. Willmann 2023) zueinander?

Wir wollen die Frage nach dem Sonderpäd. auf ein Thema zuspitzen, das sich als der Kristallisationspunkt herausstellen könnte, an dem die praktische Relevanz all dieser Facetten aufscheint: Der Frage nach Sinn und Unsinn einer sonderpädagogischen Diagnostik (vgl. Willmann 2023; Lütje-Klose 2023 et al.).



 
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