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Sitzungsübersicht
Sitzung
Mo1.6: Diskussionsforum
Zeit:
Montag, 23.09.2024:
14:00 - 15:30

Chair der Sitzung: Philipp Seitzer, Universität zu Köln / Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Ort: EF 50 Raum 4.321


Braucht es noch eine Allgemeine Heil-, Sonder- oder Behindertenpädagogik?


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Präsentationen

Braucht es noch eine Allgemeine Heil-, Sonder- oder Behindertenpädagogik?

Seitzer, Philipp; Stöhr, Dr. Robert

Universität zu Köln / Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Das klassische Selbstverständnis der Allgemeinen Heil-, Sonder- und Behindertenpädagogik wies ihr die Aufgabe zu, einen „Ober- und Zentralbegriff [zu definieren], um den herum sich das Einzelwissen sinnvoll und beziehungsreich ordnen lässt“ (Hanselmann 1941, 66). Erst die Definition eines die subdisziplinären Spezialisierungen übergreifenden Gegenstandsbereichs gewährleiste die Einordnung und Systematisierung von Einzelerkenntnissen in einen gemeinsamen Problem- und Wissenshorizont, die Identifikation intradisziplinärer Schnittbereiche, aber auch methodisch und konzeptionell relevanter Differenzen und Widersprüche (Eklektizismus, Inkommensurabilität) sowie eine hinreichende Differenzierung gegenüber Grenz- und Nachbardisziplinen, sodass relevante Wissens- und Methodenimporte nicht mit einer Preisgabe der eigenen Perspektive einhergehen. Zentralbegriffe dienen aber nicht nur der Verknüpfung von nachbar-, grenz- und subdisziplinärem Wissen, sondern auch der Anbindung und Rückbindung an die Erfahrungs- und Handlungszusammenhänge professionell Handelnder und ihrer Adressat:innen.

Weil Zentralbegriffe in der Vergangenheit häufig an die Konstruktion von Personengruppen gekoppelt sind, steht die Allgemeine … jedoch für eine essentialistische und ontologisierende Programmatik. Zudem scheint sie eine gewisse Spannung zu einem inklusiven Wissenschaftsverständnis aufzuweisen, das durch Werte wie Methodenpluralismus, Partizipation und perspektivische wie diskursive Vielfalt charakterisiert ist. Viele einschlägige Denominationen werden heute auf das semantische Umfeld des Inklusionsbegriffs umgestellt.

Folgende Fragen sollen deshalb zur Diskussion gestellt werden:

  • Kann „Inklusion“ die Funktion eines Ober- und Zentralbegriffs substituieren?
  • Ist die Allgemeine Heilpädagogik im Zeichen von Inklusion und Teilhabeorientierung noch legitimierbar, gar unverzichtbar (Dederich & Seitzer 2024)?
  • Wie könnte eine zeitgemäße Allgemeine Heil- und Sonderpädagogik heute aussehen?


 
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