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Sitzungsübersicht
Sitzung
Mi1.3: Einzelbeiträge
Zeit:
Mittwoch, 25.09.2024:
9:00 - 10:30

Ort: EF 50 Raum 4.220


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Präsentationen

Sonderpädagogik und Inklusive Didaktik: Eine Relationierung im Spiegel empirischer Arbeiten

Frohn, Dr. Julia

Universität Münster

Die Inklusive Didaktik wird seit Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum mit Blick auf ihre Inhalte und Bezugsdisziplinen unterschiedlich diskutiert (z.B. Frohn et al. 2019, Reich 2014, Markowetz 2012), auch im internationalen Feld gilt sie als leerer Signifikant für eine Vielzahl möglicher Definitionen (vgl. Gidlund & Boström 2017, S. 90). Während die Inklusive Didaktik in der Vergangenheit häufig zur allgemeinen Didaktik systematisch in Beziehung gesetzt (z.B. Korff & Porsch 2023, Kullmann et al. 2014) und die sonderpädagogische Professionalität im allgemeinen Feld der Inklusion diskutiert wurde (z.B. Grummt 2019), erfolgt die gegenseitige Relationierung eher anhand allgemeiner Beschreibungen, etwa in der Bezugnahme Inklusiver Didaktik auf „grundlegende Gedanken aus der Sonderpädagogik“ (Luder et al. 2021, S. 385).

In diesem Beitrag wird daher mithilfe eines systematischen Reviews untersucht, welches Verhältnis zwischen Inklusiver Didaktik und Sonderpädagogik anhand der empirischen Studienlage zum Thema skizziert werden kann. Für das Review wurden empirische Studien aus den Zeitschriften Empirische Sonderpädagogik, Zeitschrift für Inklusion, Zeitschrift für Erziehungswissenschaft und Zeitschrift für Pädagogik (N = 938) im Zeitraum 2009-2023 anhand kooperativ erstellter Kriterien (u.a. K-12-Setting, Unterrichtsbezug, vollständiges didaktisches Dreieck) mithilfe des PRISMA-Verfahrens (Page et al. 2020) zunächst anhand von Titel und Abstract als passend identifiziert (n = 162). Anschließend wurden die Beiträge durch eine entsprechende Volltextanalyse in das Review aufgenommen (n = 26). Während ein Ziel des Reviews in der Ausdifferenzierung der empirischen Dimensionen Inklusiver Didaktik liegt, wird das Material in diesem Beitrag für eine Verhältnisbestimmung Inklusiver Didaktik und Sonderpädagogik genutzt, die auch die disziplinären Konturen der – empirisch orientierten – Sonderpädagogik zu analysieren helfen soll.



Inszenierung(en) (sonder-)pädagogischen Handelns im gegenwärtigen Spielfilm – Bilder über Disziplin und Profession der Sonderpädagogik

Babiel, Julia; Redlich, Hubertus

Humboldt- Universität zu Berlin

Im Diskurs um die Verortung, Konstituierung und Identität der Sonderpädagogik in Theorie und Praxis spielt eine von Disziplin und Profession getragene Selbstbeobachtung (Luhmann 2002) und –reflexion (Moser 2003) eine zentrale Rolle. Neben diesen (interioren) (Selbst-) Entwürfen ist u.E. für das Tagungsthema ebenso relevant, wie Disziplin und Profession der Sonderpädagogik „exterior und partiell […im Sinne eines] (Fremd-)Konstruieren[s] über Lehrer*innen, Lehrberuf, Lehren oder Schule“ (Matthes und Pallesen 2022, S. 11) imaginiert werden.

Ein Feld, in dem sich solche Fremdkonstruktionen (und –imaginationen) finden, sind Medien und Popkultur sowie – für diesen Beitrag von besonderem Interesse – narrativ-fiktionale Medienproduktionen wie Spielfilme. Die dort rekonstruierbaren Inszenierungen (sonder-)pädagogischen Handelns unterscheiden sich einerseits von besagten Selbstentwürfen (ebd.). Anderseits sind sie öffentlich sinnkonstituierend und wirken so wiederum auf Selbstentwürfe und mentale Bilder Professioneller und disziplinärer Beobachter*innen (zurück) (Bohnsack 2017). Es stellt sich daher die Frage, welche materialen Bilder (sonder-)pädagogischen Handelns wie inszeniert und über Disziplin und Profession dadurch (re-)produziert werden.

In unserem Beitrag beobachten wir die Inszenierung der Differenzlinie disability sowie den (sonder-)pädagogischen Umgang damit. Es zeigt sich, dass – durchaus abhängig von jenen Bildern, die über Behinderung gezeichnet werden – (sonder-)pädagogische Professionelle sowohl als Mentor*innen (Geimer und Capovilla 2022) entworfen, teilweise als selbstlose Retter*innen überhöht, bisweilen aber auch als Antagonist*innen oder Ohnmächtige inszeniert werden.



Barrierefreie OER-Materialien für die inklusionsorientierte Lehre gemeinsam erstellen – Befunde aus dem Projekt BInQ-Bio

Weck, Dr. Hannah1; Schaller, Melanie2; Ferreira González, Dr. Laura1; Hennemann, Prof. Dr. Thomas1; Heuckmann, Prof. Dr. Benedikt3; Neumann, Marie3; Schössow, Maik1; Wilde, Prof. Dr. Matthias2; Wilken, Sarah3; Basten, Dr. Melanie2; Fränkel, Jun.-Prof. Dr. Silvia1

1Universität zu Köln; 2Universität Bielefeld; 3Universität Münster

Inklusion und Barrierefreiheit sind seit Jahren ein zentrales Thema in der Lehrkräfteausbildung (Fränkel et al., 2023). So müssen bis 2025 inklusive Anteile in den fachdidaktischen Studiengängen verankert und umgesetzt werden (KMK & HRK, 2015). Für den inklusiven Biologieunterricht bedeutet dies u.a. eine Verzahnung sonderpädagogischer, inklusiver und biologiedidaktischer Aspekte. Dafür wurden in den letzten Jahren bereits spezifische fachdidaktische Ansätze erarbeitet (siehe als Überblick Großmann et al., 2022), aber noch nicht systematisch in die universitäre Lehre implementiert.

Das Projekt „BInQ-Bio“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, das Thema Inklusion und damit Bildungsgerechtigkeit im Biologiestudium aller Lehrämter flächendeckend(er) zu integrieren. Im Rahmen der Förderung des MKW NRW (2023 – 2025) werden an den Universitäten Bielefeld, Münster und zu Köln interdisziplinär digitalgestützte Open Educational Resources (OER) entwickelt. Diese können flexibel im Sinne eines modularen Baukastensystems genutzt werden und so die biologiedidaktischen Lehrinhalte erweitern, um Lehramtsstudierende im Hinblick auf Inklusion zu sensibilisieren und zu unterstützen (Fränkel et al., angenommen). Gleichzeitig können die fachspezifischen Lernbausteine die bereits vorhandenen sonderpädagogischen sowie bildungswissenschaftlichen Studieninhalte im Bereich Inklusion ergänzen.

Die sechs Lernbausteine werden in Zusammenarbeit mit u.a. Sonderpädagog*innen, Fachwissenschaftler*innen, Fachdidaktiker*innen, Studierenden und Lehrkräften adaptiv und barrierefrei aufbereitet (z.B. durch Untertitelung oder Gebärdensprache), wodurch die Diversität der Studierenden berücksichtigt wird.

In diesem Vortrag wird am Beispiel entwickelter Lerneinheiten und erster Evaluationsergebnisse ein Überblick über das Projekt sowie dessen Konzeption gegeben. Damit leistet er einen Beitrag zur Diskussion über die Gestaltung von Materialien (digitale Barrierefreiheit, OER, etc.) für die universitäre Lehre.



 
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