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Session VI-I: Belastungen im Kontext der Covid-19-Pandemie
Zeit:
Donnerstag, 12.09.2024:
13:30 - 15:30
Chair der Sitzung: Eva Grommé, Universität Osnabrück
Ort:01/114
Präsentationen
Geschlechtsdisparitäten im Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Corona-Pandemie
Eva Grommé, Karolina Vantroyen, Sonja Nonte, Christian Reintjes
Universität Osnabrück, Deutschland
Während der Corona-Pandemie galten Frauen als mehrfach belastet (Flor et al., 2022). Diese Benachteiligung traf auch Mädchen. So zeigen Befunde, dass Mädchen stärker emotional belastet waren sowie ein niedrigeres Wohlbefinden aufzeigten (Ravens-Sieberer et al., 2022). Bildungspolitisch wurden stark variierende Aufholstrategien avisiert (KMK, 2022). Osnabrück entschied sich für ein datengestütztes Monitoring, wobei im Juni 2021 und Mai 2022 Online-Befragungen durchgeführt wurden ("Muntermacher“, n=576). Im Mai 2022 schloss sich Mülheim a.d.R. an („Schule und Corona“, n=993). Anhand von zweifaktoriellen Varianzanalysen wird untersucht, inwiefern Geschlechterunterschiede unter Kontrolle des Alters in Bezug auf das psychische, körperliche, häusliche und leistungs- sowie sozialorientierte schulische Wohlbefinden bestehen. Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen im Jugendalter ein niedrigeres psychisches sowie körperliches Wohlbefinden berichten. Das leistungsbezogene schulische Wohlbefinden unterscheidet sich signifikant, wobei jugendliche Mädchen geringere Werte aufweisen. Die Befunde werden vulnerabilitätssensibel und bildungspolitisch diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet.
Belastungserleben von vulnerablen Studierendengruppen im Kontext der COVID-19-Pandemie
Annalisa Biehl1, Kris-Stephen Besa2
1Universität Münster, Deutschland; 2Universität Konstanz, Deutschland
Mit der COVID-19-Pandemie erfolgte im Frühjahr 2020 die Umstellung des Lehrangebots auf digitale Formate, sodass viele hochschulische Angebote über einen langen Zeitraum nicht zugänglich waren. Mittlerweile liegen viele Studien vor, die auf eine pandemiebedingte Verschärfung der psycho-sozialen Situation Studierender – insbesondere von vulnerablen Studierendengruppen – hindeuten (z.B. Besa et al., 2022; Kohls et al., 2021). Bislang liegen allerdings nur wenige Untersuchungen vor, die das Belastungssituation differenziert sowie im Hinblick auf einzelne Studierendengruppen erfassen. Auf Basis der Daten der bundesweiten Studi.Co-Befragungen sollen deshalb das Belastungserleben sowie die Verfügbarkeit von Ressourcen von verschiedenen vulnerablen Studierendengruppen (u.a. Studierende nicht-akademischer Herkunft, mit Migrationshintergrund, Kindern und/oder Beeinträchtigungen) zum Zeitpunkt der Hochschulschließungen im SoSe 2021 (n = 2.527) sowie mit Rückkehr in die Präsenzlehre im SoSe 2022 (n = 2.945) analysiert werden. Dabei sollen neben Mittelwertunterschieden auch mögliche Einflüsse der verschiedenen Vulnerabilitäten sowie der Ressourcen auf das Belastungserleben betrachtet werden.
Belastungserleben von Lernenden der Sekundarstufen I & II während der COVID-19-Pandemie in Deutschland
Tim Rogge1, Valentin Unger2, Julian Brauchle2, Andreas Seifert3, Jan Hochweber2
1Qualitäts- und Unterstützungsagentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW); 2Pädagogische Hochschule St.Gallen; 3Universität Paderborn
Für Schülerinnen und Schüler bedeutete das Lernen während der COVID-19-Pandemie eine Zeit wechselnder Beschulungsformen und -intensitäten. Die neuartige Situation, die schulisch angeleitetes Lernen im heimischen Umfeld notwendig machte, stellte alle am Schulleben beteiligten Akteur*innen vor zahlreiche Herausforderungen (vgl. Helm, Huber & Loisinger, 2021; Beyer, Unger & Dullemond, 2020). Diese Studie untersucht den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf das Belastungserleben von Schülerinnen und Schülern im schulisch angeleiteten Lernen zu Hause. Analysiert wurden Datensätze aus zwei Erhebungen, die das Lernerleben und das subjektive Belastungsempfinden während der Schulschließungen erfassten. Mittels multipler linearer Regressionsanalysen wurden signifikante Prädiktoren für ein erhöhtes Belastungserleben identifiziert, wobei sich soziodemographische Faktoren wie Geschlecht und Alter als besonders bedeutsam erwiesen. In Bezug auf Kontextfaktoren angeleiteten Lernens zu Hause erwiesen sich die fremdeingeschätzte Medienkompetenz der Lehrkräfte, die wahrgenommene Unterstützung sowie ein ruhiger Arbeitsort im häuslichen Umfeld als relevante Schutzfaktoren gegen Belastung.