Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session VI-H: Virtuelle Realität und Gamification
Zeit:
Donnerstag, 12.09.2024:
13:30 - 15:30

Chair der Sitzung: Nico Klausner-Thimm, Universität Potsdam
Ort: 01/214


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Präsentationen

Eine Untersuchung zur Validität einer VR-basierten Unterrichtssimulation unter Verwendung von CLASS

Nico Klausner-Thimm, Yizhen Huang, Eric Richter, Dirk Richter

Universität Potsdam

VR-basierte Unterrichtssimulationen werden in der Forschung zunehmend eingesetzt, um handlungsbezogene Kompetenzen von Lehrkräften zu erfassen und zu fördern, obwohl es bislang nur wenige Validierungsstudien dazu gibt (Huang et al., 2023). In dieser Studie wird die strukturelle Validität einer auf Beobachtungen basierenden Bewertung von Unterrichtsqualität in einer VR-basierten Unterrichtssimulation untersucht. Es wird mittels einer konfirmatorischen Faktorenanalyse überprüft, ob das Classroom Assessment Scoring System für die Oberstufe (CLASS-S) eine valide Evaluation der Unterrichtsqualität in VR ermöglicht. Im Rahmen eines Seminars zum Klassenmanagement wurden 67 Bachelorstudierende im Lehramt an einer deutschen öffentlichen Universität während einer 4-minütigen Unterrichtssituation in einer VR gefilmt. Zwei zertifizierte CLASS-Rater bewerteten die Unterrichtsqualität unabhängig voneinander in acht Dimensionen auf einer 7-Punkte-Skala. Erste Ergebnisse zeigen einen akzeptablen bis guten Modellfit. Die faktorielle Struktur des CLASS konnte auch in der VR-basierten Unterrichtssimulation valide abgebildet werden, weshalb von ihrer strukturellen Validität ausgegangen werden kann.



Wie wirksam sind Unterstützungsmaßnahmen in der VR? Effekte von Annotationen und Selbstassessments

Maximilian C. Fink1, Bianca Watzka2, Bernhard Ertl1

1Universität der Bundeswehr München, Deutschland; 2Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Angesichts der Schwierigkeiten, traditionelle Lernstrategien in Virtual-Reality(VR)-Lernumgebungen anzuwenden, muss die Wirksamkeit von Unterstützungsmaßnahmen erforscht werden. In einem Experiment mit einem 2x2-Design und einer Stichprobe von N = 126 Schüler*innen der 10. Klasse untersuchten wir daher die Effekte der Unterstützungsmaßnahmen Annotationen und Selbstassessments auf Wissenserwerb. Die Lernumgebung bildete eine VR-Applikation zum Thema Abwasserreinigung, die aus 360-Grad-Videos bestand. Enthaltene Erklärgrafiken zum Thema wurden mit Annotationen von Begriffen versehen, Selbstassessments bestanden aus Testfragen, auf die Feedback erfolgte. Im Prä- und im Posttest kamen ein Single-Choice-Wissenstest und ein offener Wissenstest zum Einsatz. Annotationen hatten einen positiven Effekt auf den Single-Choice Wissenstest, während Selbstassessments nicht signifikant waren. Beide Interventionen hatten keinen signifikanten Effekt auf den offenen Wissenstest. In unserer Diskussion beleuchten wir verschiedene Erklärungsansätze für die differentiellen Befunde zu Annotationen und Selbstassessments, unter Berücksichtigung alternativer Ursachen wie der Simulationsübelkeit.



Lehr-, lerntheoretische Fundierung von Educational Escape Rooms: systematische Überblicksarbeit

Andrea Vorderobermeier, Johannes Abel, Maximilian Sailer

Universität Passau, Deutschland

Educational Escape Rooms (EER) als spielbasierte Bildungsangebote sind v.a. durch Lehrende in den Bildungskontext gelangt und wurden dort erprobt. In den letzten Jahren ist der Ansatz auch in den wissenschaftlichen Kontext gerückt. Ziel des Reviews ist es, die Verschränkung von Theorie und Praxis zu beleuchten, um festzustellen in welchem Ausmaß EERs auf lehr-, lerntheoretischen Fundierungen bauen:

Welche lehr-, lerntheoretischen Fundierungen finden in der Forschung zu EERs Anwendung?

Wie sind diese theoretischen Fundierungen integriert und welche Bedeutung kommen ihnen in den Artikeln zu?

24 Artikel konnten identifiziert werden (ROSES Schema), welche neun Theorien beinhalten: u.a. Sozialer Konstruktivismus und Experiential Learning. Es wird dargestellt, wie diese in EERs angewandt werden und verbunden sind. Auch wurden sechs Muster der Integration der Theorien in den Artikeln entwickelt.

Ergebnis ist, dass die Theoriefundierung in der aktuellen Forschung zu EERs schwach bis kaum vorhanden ist. Es wird dafür plädiert, dass diese zukünftig stärker in den Fokus gerückt wird, um ein besseres Verständnis für die Mechanismen hinter gelingenden Lernangeboten mit EERs zu erlangen.