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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session VI-C: Symposium: Referenzsysteme im Schulwesen
Zeit:
Donnerstag, 12.09.2024:
13:30 - 15:30

Chair der Sitzung: Stephan Huber, JKU Linz
Chair der Sitzung: Saskia Koltermann, QUA-LiS NRW
Ort: 02/E04


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Präsentationen

Referenzsysteme im Schulwesen als Gegenstand der empirischen pädagogischen Forschung. Ein Desiderat?

Chair(s): Saskia Koltermann (Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW))

Diskutant*in(nen): Stephan G. Huber (JKU Linz)

Die Tagung der AEPF 2024 verstehen wir als Chance, einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Forschung, Praxis und Lehrer*innenbildung sowie Schulaufsicht und den Unterstützungssystemen der verschiedenen Governance-Akteure in den Bundesländern anzubieten. Im Fachdiskurs werden Fundierung und Konzeptualisierung wie auch die empirische Befundlage über die gesamtsystemische Betrachtung der Referenzsysteme zur Schulqualität, von Unterricht und Erziehung bis hin zur Schulgestaltung abgeglichen. Es soll diskutiert werden, inwieweit u.a. durch Verbindungen der Akteur*innen aus der Bildungsverwaltung und -praxis Potentiale der in allen Bundesländern verfügbaren Referenz- bzw. Orientierungsrahmen für die empirische pädagogische Forschung genutzt werden können, einerseits in vielfältigen Themenfeldern der Unterrichts- und Bildungsforschung (z.B. Steuerung des Schulsystems, Transfer Schulentwicklung, Schulleitungshandeln, Lehrer*innenbildung, Professionalisierung) und andererseits in der Funktion eines Bindeglieds zwischen Bildungsforschung, -praxis und –politik. In den Beiträgen sollen zu den Themen und Aspekten der Referenzsysteme (Thiel u.a., 2022) Desiderate der Forschung aufgezeigt werden.

 

Beiträge des Symposiums

 

Inhaltliche und strukturelle Grundlagen der Referenzsysteme – eine Analyse

Fatima Chahin-Dörflinger
Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg

In Referenzrahmen zur Schulqualität werden Merkmale und Qualitätsfaktoren von guter Schule aufgeführt. In allen Bundesländern Deutschlands, aber auch vielen Kantonen der Schweiz und in Österreich geben sie einen Maßstab für die Schulqualität des entsprechenden Landes vor. Von der Bildungsadministration in Auftrag gegeben und auf wissenschaftlicher Basis entwickelt sollen sie als Orientierung und als Impulsgeber bei der Qualitätsentwicklung an Schulen dienen. Somit sind Referenzrahmen für die in diesem Bereich tätigen Akteursgruppen konzipiert; das sind zunächst Schulleitungen, Lehrpersonen und die Schulaufsicht.

Im Rahmen der Neugestaltung des Referenzrahmens Schulqualität in Baden-Württemberg wurden wie in den Arbeiten von Thiel & Tarkian (2019) bzw. Elsing & van Ackeren (2017) Rahmenkonzepte zur Schulqualität in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Australien und Kanada hinsichtlich des Aufbaus, der Inhalte, der Grundlagen und Intentionen analysiert. Die strukturellen und inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der untersuchten Referenzrahmen sollen in diesem Beitrag dargestellt und diskutiert werden sollen.

Bibliografie

Elsing, S., & Ackeren, I. van. (2017). Orientierungsrahmen zur Schulqualität im nationalen Vergleich. Eine deskriptive Sichtung unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungsdimension und ausgewählter internationaler Ansätze. In P. Dobbelstein/ B. Groot-Wilken & S. Koltermann (Hrsg.): Referenzsysteme zur Unterstützung von Schulentwicklung. Beiträge zur Schulentwicklung (S. 35–62). Münster: Waxmann.

Thiel, F. & Tarkian, J. (2019). Rahmenkonzepte zur Definition von Schulqualität in den 16 Ländern. In: F. Thiel/J. Tarkian/ E. Lankes/ N. Maritzen/ T. Riecke-Baulecke & A. Kroupa (Hrsg.): Datenbasierte Qualitätssicherung und -entwicklung in Schulen Eine Bestandsaufnahme in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland (S. 15-40). Wiesbaden: Springer VS.

 

Konstruktionsprinzipien von Referenzsystemen

Frank Holzamer, Cora Michailoff
Hessische Lehrkräfteakademie

Laut der „Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring“ sollen die Referenzsysteme in den jeweiligen Bundesländern als „kriterialer Bezugspunkt“ für die externe sowie interne Evaluation dienen. Sie haben sich dabei inhaltlich sowohl „an Befunden der empirischen Bildungsforschung als auch an länderspezifischen normativen Vorgaben“ zu orientieren (vgl. KMK, 2015, S. 15).

Am Beispiel des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität mit seinem Internetauftritt „HRS-Online“ wollen wir kenntlich machen, welche Transferchancen für die empirische Forschung mit diesen Ansprüchen der KMK-Gesamtstrategie verbunden sind und wie diese Chancen durch Forschung erhöht werden können. Dabei wollen wir auf folgende mögliche Forschungsdesiderate hinweisen:

• Inwieweit greifen die Referenzsysteme die Befunde der empirischen Bildungsforschung auf?

• Wie wird im Kontext der Befunde mit länderspezifische normative Vorgaben umgegangen?

• Wie erhalten die Verantwortlichen für die Referenzsysteme Rückmeldungen zu den Inhalten und Darstellungsweisen und wie beeinflussen diese die Weiterentwicklung?

• Wie arbeiten die Adressatinnen und Adressaten mit den Referenzsystemen?

Bibliografie

Kultusministerkonferenz (Hrsg.) (2015). Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring. Beschluss der 350. Kultusministerkonferenz vom 11.06.2015. Berlin.

 

Referenzrahmen Schulqualität NRW (RRSQ) – Transfer und datengestützte Schulentwicklung als Herausforderung

Ansgar Klinger, Saskia Koltermann
Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW)

Gemäß der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring (KMK, 2015) unterstützen die Referenzrahmen für Schulqualität bzw. Qualitätstableaus die (interne) Evaluation von Schulen. Der Referenzrahmen Schulqualität NRW (RRSQ) steht vor der Herausforderung der Distribution, Implementation und durchgängigen Anwendung in der Entwicklungsarbeit der Schulen bei sonst hoher Akzeptanz der Akteure im Schulwesen NRW. Zu diskutieren ist auch, inwieweit der RRSQ auch eine datengestützte Entwicklung der Schulen unterstützen kann (vgl. Thiel, 2019). Ausgangspunkt ist dabei eine Auswahl übereinstimmender Kriterien zwischen RRSQ und dem Tableau der Qualitätsanalyse NRW, die unter einem pädagogischen wie auch steuernden Aspekt zusammengestellt werden kann.

Bibliografie

Kultusministerkonferenz (Hrsg.) (2015). Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring. Beschluss der 350. Kultusministerkonferenz vom 11.06.2015. Berlin.

Thiel, F. u.a. (Hrsg.) (2019). Datenbasierte Qualitätssicherung und –entwicklung in Schulen. Eine Bestandsaufnahme in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden



 
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