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Chair der Sitzung: Vanessa Pieper, Bergische Universität Wuppertal
Ort:02/108
Präsentationen
„Ich verstehe Transfer nicht als Einbahnstraße“ – Analyse akteursspezifischer Transferverständnisse
Vanessa Pieper1, Linda von Sobbe2, Torben Bennink3, Therese Gesswein3, Hanna Dumont3
1Bergische Universität Wuppertal; 2Deutsches Institut für Erwachsenenbildung; 3Universität Potsdam
Der Kompetenzverbund lernen:digital bringt unterschiedliche Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung zusammen. Hierbei handelt es sich – analog zu anderen Transformationsprozessen im Mehrebenensystem der Bildung – um einen Multi-Stakeholder-Prozess (Bormann et al., 2016).
Eine Herausforderung dabei ist, dass es bislang kein geteiltes Verständnis über den Wissenschaft-Praxis-Transfer gibt (Schmiedl, 2022). Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, in welchen Aspekten sich die persönlichen Transferverständnisse von Akteur:innengruppen des Kompetenzverbunds unterscheiden. Diese wurden im Rahmen der Evaluation der Auftaktveranstaltung von lernen:digital mithilfe eines Online-Fragebogens mit geschlossenen und offenen Fragen erfasst. Vorgestellt werden die verschiedenen Transferverständnisse der an lernen:digital beteiligten Akteur:innen aus Wissenschaft, Praxis und Lehrkräftebildung sowie Zusammenhänge mit ihren beruflichen Hintergründen. Anschließend werden Implikationen für Transferprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis abgeleitet.
Schulische Entwicklungsprojekte zwischen Transferanspruch und Rekontextualisierung. Erfahrungen aus DigiSchukuMPK
David Paulus1, Gabriele Bellenberg2, Christian Reintjes1, Anna Schwermann1, Marcel Veber3
1Universität Osnabrück, Deutschland; 2Ruhr-Universität Bochum, Deutschland; 3Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Deutschland
Gesellschaftlicher Wandel verändert die Ansprüche an Schulen, die mit multiplen Entwicklungsaufgaben konfrontiert sind (Killus & Gerick 2021). Zugleich wird die Bildungsforschung von der Bildungspolitik als Motor von Transformationsprozessen adressiert, die diese in Entwicklungsprojekten begleitet. Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft ist für Schulen eine vulnerable Situation zwischen heteronomer Steuerung und Selbstkonstruktion (Idel & Pauling 2018). Im Kontext von Schulentwicklung ist auszuhandeln, wie viel wissenschaftliche Strukturierung erfolgt bzw. wie auf die einzelschulspezifischen Eigenlogiken reagiert wird.
Auf Basis der Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt DigiSchukuMPK (Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Schul(kultur)entwicklung durch Multiprofessionelle Kooperation an ganztägigen Grundschulen) u.a. in der Schulakquise sowie inhaltsanalytischer Auswertungen (Kuckartz & Rädiker 2022) der Ausgangserhebungen mit den Schul- und Ganztagsleitungen werden Implikationen für die Kommunikation, Kooperation und Dissemination zwischen den diversen Stakeholdern diskutiert. Bedeutsam ist, welche Sinnsetzungen aufgerufen werden, um so zentrale Herausforderungen zu eruieren.
Transferarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis: Ko-Konstruktive Schulentwicklung im Projekt SchuMaS
Jonas Ringler1, Marie Baesch1, Steffen Brill1, Anita Kalustian1, Alexandra Marx1, Simon Ohl2
1DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Deutschland; 2Universität Potsdam
Die Gestaltung von Schul- und Unterrichtsentwicklung erweist sich für Schulen in sozialräumlich benachteiligter Lage häufig als besonders herausfordernd (z.B. Holtappels et. al., 2021). Im Rahmen der Initiative „Schule Macht Stark – SchuMaS“ werden daher wirksame Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung gemeinsam mit der Schulpraxis entwickelt und einem bidirektionalen Transferverständnis (Farley-Ripple et al., 2018) folgend aufbereitet.
Entlang der drei Transferkategorien Wissenschaftskommunikation, Beratung und kooperative Forschung (Gonser & Zimmer 2024) wird im Vortrag die Transferarbeit der Regionalen SchuMaS-Zentren auf Basis einer qualitativen inhaltsanalytischen Auswertung von 178 Schulleitungsinterviews sowie einer quantitativen Befragung von Schulleitungen (N = 128) analysiert. Die Ergebnisse verdeutlichen die Erwartung der schulischen Akteur*innen an eine wertschätzende und auf Augenhöhe erfolgende Zusammenarbeit von Bildungspraxis und Bildungsforschung sowie eine hohe Zufriedenheit mit der Kooperation und Kommunikation der Regionalen SchuMaS-Zentren. Aufbauend auf diesen Befunden werden Implikationen zur Gestaltung tragfähiger Transferbeziehungen diskutiert.