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Chair der Sitzung: Barbara Zschiesche, TU Braunschweig
Ort:01/214
Präsentationen
Rolle des Schulleitungshandelns für die Initiierung mediengestützter individualisierter Lernangebote
Barbara Zschiesche, Oliver Hormann, Julia Gerick, Theresa Jahns
TU Braunschweig, Deutschland
In der Diskussion um die Transformation von Lehr-/Lernprozessen wird digitalen Medien großes Potenzial für die individuelle Förderung – verstanden als Überlegungen und Handlungen, durch die SuS einen ihren Voraussetzungen gemäßen Zugang zum Lerngegenstand erhalten – zugeschrieben [1]. Ausgehend vom Modell digitalisierungsbezogener Schulqualität [2, 3] wird gefragt, welchen Einfluss das Schulleitungshandeln auf den Einsatz digitaler Medien zur Ermöglichung individueller Lernzugänge hat, und welche Rolle schulische Prozess- und Input-Merkmale (Kooperation und Einstellung der Lehrkräfte) in der Herstellung dieses Zusammenhangs haben.
Die Forschungsfragen werden mit im BMBF-Projekt Gelindi [4] erhobenen Daten einer quantitativen Lehrkräfte-Befragung (n = 185) und qualitativen Interviewstudie (n = 13) im Mixed-Methods-Design untersucht. Ergebnisse der quantit. Dekompositionsanalyse nach der KHB-Methode [5] zeigen, dass die Schulleitungsunterstützung den Einsatz digitaler Medien vorhersagt und dieser Effekt durch Merkmale der Prozess- und Inputebene mediiert wird. Qualitative Analysen zeigen Wechselbeziehungen im Bedingungsgefüge der Schulqualität aus der Binnensicht der Lehrkräfte auf.
Stress und Burnout bei Schulleitungen im internationalen Vergleich
Nele Groß, Marcus Pietsch
Leuphana Universität Lüneburg, Deutschland
Schulleiter tragen zahlreiche Verantwortungen, darunter Verwaltungsaufgaben, Kommunikation, Finanzmanagement und Bildungsmaßnahmen, zwischen denen sie ständig wechseln müssen (Dedering & Pietsch, 2023; Pietsch et al., 2023) was zu hohen kognitiven Belastungen (Keller & Weibler, 2015) und Stress (Hunter et al., 2017) führen kann. Besonders an Sekundarschulen besteht ein erhöhtes Risiko für Burnout-Symptome (Dadaczynski et al., 2021). Studien berichten zudem über ein erhöhtes Risiko für Burnout-Symptome bei Schulleitern an Sekundarschulen (DeMatthews et al., 2021). Es soll der Forschungsfrage nachgegangen werden, welche Typen von Stress und Burnout bei Schulleitungen im internationalen Vergleich auftreten. Dafür werden Daten aus Deutschland, Kirgistan und Nigeria werden mittels latente Klassenanalyse (LCA) explorativ analysiert (Langeheine & Rost, 1996), und nach einer Testung auf Messinvarianz (Brown, 2006) die Gruppen verglichen. Die LCA der Daten aus Deutschland und Kirgistan ergab, dass gemäß dem Vergleich der AIC- und BIC-Werte jeweils drei latente Klassen identifiziert werden können. Jedoch variiert die prozentuale Zusammensetzung dieser Klassen zwischen den beiden Ländern.
Die Rolle von Promotoren im Kontext digitalisierungsbezogener Schulentwicklungsprozesse
Daniel Fehrentz, Tobias Gottschalk, Julia Gerick
TU Braunschweig, Deutschland
Digitalisierungsbezogene Schulentwicklung ist durch einen ständigen Transformationsprozess charakterisiert. Sie kann durch Einstellungen und Handlungen der Schulleitungen vorangetrieben werden [1], wobei diese diverse Rollen einnehmen können. Als theoretischer Hintergrund wird das Promotorenmodell [2,3,4], das in Fach-, Prozess-, Macht- und Beziehungspromotor differenziert und im schulischen Kontext aktuell insbesondere im berufsbildenden Bereich eingesetzt wird [5,6], herangezogen. Sekundäranalytisch wird der Frage nachgegangen, welche Promotorenrollen durch die Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen im Kontext der digitalisierungsbezogenen Schulentwicklung eingenommen werden und welche Strategien des Promotorenhandelns sich identifizieren lassen. Die Analysen basieren auf Interviewdaten an ca. 15 Schulen aus dem Forschungsprojekt Projekt GuTe DigiSchulen NRW. Erste Auswertungen mittels qualitativer Inhaltsanalyse [7] weisen u.a. darauf hin, dass Schulleitungen mehrere Promotorenrollen übernehmen und sich komplexe Beziehungen, in Abhängigkeit von Rahmenbedingungen, erkennen lassen.