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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session V-D: Bildungsbiographie und Übergänge
Zeit:
Donnerstag, 12.09.2024:
9:00 - 11:00

Chair der Sitzung: Melina Preuß, Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Ort: 02/E05


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Präsentationen

Die Rolle der Steuerungsakteure für die Qualität in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung

Melina Preuß, Diana Schacht, Lisa Ulrich

Deutsches Jugendinstitut (DJI), Deutschland

Die Teilnahme an frühkindlicher Bildung und Betreuung (FBBE) und die Qualität sind entscheidende Faktoren für den Abbau sozialer Ungleichheiten. Die Dezentralisierung der Verantwortung für die FBBE von nationaler zu lokaler Ebene in Deutschland hat jedoch zu regionalen Unterschieden in der Bereitstellung und Qualität geführt. Der Einfluss von lokalen Steuerungsentscheidungen auf FBBE-Angebote wurde bisher nicht untersucht.

Um diese Lücke zu schließen, befasst sich die Studie mit der Personal-Kind-Relation in Einrichtungen und mit dem Angebots-Nachfrage-Verhältnis von Betreuungsplätzen. Auf Basis des Mikro-Meso-Makro-Konzepts der FBBE wird erstmals eine Mehrebenenmodellierung angewandt, die Umfragedaten von Kindertageseinrichtungen, Trägern und Jugendämtern miteinander verknüpft, analysiert und Merkmale auf institutioneller, Landes- und Kreisebene berücksichtigt.

Befunde deuten Unterschiede in der Bereitstellung und Qualität von FBBE-Angeboten an, die auf spezifische Vorgaben der Jugendämter und Träger zurückzuführen sind.

Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger und Praxis und kann eine Priorisierung von Qualitätsmaßnahmen in der FBBE unterstützen.



Prädiktoren der Schulformempfehlung: Die Rolle von Lehrkraftüberzeugungen

Katrin Lintorf1, Sina Schürer2

1Universität zu Köln, Deutschland; 2Universität Münster, Deutschland

Die Schulformentscheidung gilt als wichtige Entscheidung für den weiteren Bildungsweg eines Kindes (Bellenberg, 2012). Lehrkräfte beraten Eltern bei dieser Entscheidung und diese orientieren sich an ihrer Empfehlung (Klinge, 2016). Bisherige Studien zu Prädiktoren der Übergangsempfehlung betrachten ausschließlich Merkmale der Lernenden bzw. ihrer Familien (Glock et al., 2013) und vernachlässigen die Urteilenden. Vor allem bei unsicheren Empfehlungen bleibt ein großer Varianzanteil unerklärt (Lintorf et al., 2021). Überzeugungen von Lehrkräften gelten als handlungsleitend in verschiedenen Bereichen (z.B. Buehl & Beck, 2015). Daher betrachten wir in unserer Studie den Zusammenhang von Lehrkraftüberzeugungen und der Empfehlung. In einer Online‐Befragung baten wir Grundschullehrkräfte aus NRW (N=169) um eine Schulformempfehlung (GY vs. RS) für einen fiktiven Schüler mit uneindeutigem Leistungsprofil. Dabei variierten wir das Arbeitsverhalten und den sozialen Hintergrund (2x2-Design) und erhoben übergangsbezogene Überzeugungen (z.B. bildungsbiographische/psychosozialen Konsequenzen). Regressionsanalytische Befunde verweisen auf die Relevanz einzelner Überzeugungen für die Empfehlung.



Elterliche Erwartungen an (Waldorf-)Schulen zur Einschulung. Erkenntnisse, Entzündungsflächen und Desiderate eines untererforschten Feldes

Ann-Kathrin Hoffmann1, Marc Fabian Buck2, Tanja Mayer3, Thomas Koinzer3

1Ruhr-Universität Bochum, Deutschland; 2FernUniversität Hagen, Deutschland; 3Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

In diesem Beitrag werden Interviews von Berliner Eltern, die eine Waldorfschule für ihr Kind gewählt haben, analysiert und diese Ergebnisse zur quantitativen WEiDe-Studie (Koolmann, Petersen & Ehrler 2018) relationiert. Die sich aus der Gegenüberstellung ergebenden Kontraste werden methodologisch als auch gegenständlich thematisiert. Im Mittelpunkt stehen die elterlichen Erwartungen, die im insgesamt untererforschten Feld der (Privat-)Schulwahl gegenüber den sonst betrachteten Einstellungen, Motiven und Präferenzen einen blinden Fleck und zugleich fruchtbaren Ausgangspunkt für zukünftige Studien darstellen. In besonderer Weise werden elterliche Erwartungen an Waldorfschulen (Hoffmann & Buck 2024), ihre soziale Verfasstheit (bspw. durch Empfehlungen im Vorfeld, persönliches Engagement in der Schulgemeinschaft etc.) und ihre spezifische Dynamik (bspw. in Form von ggf. eintreffenden Enttäuschungen) am Interviewmaterial sichtbar gemacht. Eltern, aber auch (Privat-)Schulen geraten so als Akteure nicht nur eines Bildungsmarktes, sondern einer Erwartungsökonomie in den Blick, deren Verhältnisse ausgelotet und für die Bildungs- und Schulentwicklungspraxis fruchtbar zu machen sind.



 
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