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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session IV-C: Kompetenzen und Wissen von Lehrenden und Studierenden
Zeit:
Mittwoch, 11.09.2024:
16:00 - 18:00

Chair der Sitzung: Stefanie Hartz, TU Braunschweig
Ort: 11/115


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Präsentationen

Kompetenzen von Hochschullehrenden und ihr Zusammenhang mit organisationaler Zugehörigkeit

Stefanie Hartz1, Kirsten Aust1, Lara Gottfried2

1TU Braunschweig, Deutschland; 2TU Clausthal, Deutschland

Der Beitrag fragt, welche pädagogisch, methodisch-didaktischen Kompetenzen bei Hochschullehrenden vorliegen und ob und wenn ja, wie Kompetenzen – bestehend aus Einstellungen, Wissen und Können (Weinert 2001) – von Lehrenden in der Hochschule organisational variieren. Theoretisch verankert ist der Beitrag in den Diskursen zu Lehrkompetenz (Baumert & Kunter 2006, 2011; Voss et al.2015; Marx et al. 2014) und Wissenstransfer in Organisationen, speziell den Bedingungen des Funktionsfeldes (Baldwin & Ford 1988; Wißhak 2022).

Die drei Kompetenzbestandteile werden über Wissenstests, Videoanalysen und Einstellungsskalen erfasst; die Organisation u.a. über Einschätzungen der Lehrenden zum Funktionsfeld. In die Untersuchung gehen n = 201 Lehrende aus 17 Hochschulen ein (179 Wissenstests,109 Videoaufnahmen, 177 Fragebögen).

Der Beitrag präsentiert die generierten Befunde zu Einstellungen, Wissen und Können von Hochschullehrenden und liefert damit eine systematische Bestandsaufnahme zu Lehrkompetenzen an Hochschulen. Ausgehend hiervon zeigen Varianzanalysen zur Differenzierung der Lehrenden nach Zugehörigkeit zu einzelnen Hochschulen, dass es organisationsbezogene Unterschiede gibt.



Zur Erfassung des Wissens Studierender über den strategischen Umgang mit Fehlern beim Lernen

Maximilian Pfost, Vanessa Hübner

Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutschland

Fehler beim Lernen beschreiben nicht intendierte Abweichungen von Zielen, Plänen oder gewünschten Handlungsergebnissen bei der Bearbeitung von Lernaufgaben (vgl. Frese & Keith, 2015). Fehlern wird ein hohes Lernpotenzial unterstellt (Zhang & Fiorella, 2023), wobei eine Vielzahl von beeinflussenden Faktoren und Prozessen, etwa der Schweregrad des Fehlers, dafür eine Rolle zu spielen scheinen. Bis dato wenig thematisiert wurde dabei die Rolle des konditionalen Strategiewissens im Umgang mit Fehlern in Lernsituationen. Ziel des Beitrags ist die Vorstellung erster Befunde zu psychometrischen Charakteristika eines neu entwickelten Messinstruments zur Erfassung des strategischen Wissens Studierender im Umgang mit Fehlern beim Lernen. Entwickelt und an einer Stichprobe von 178 Studierenden evaluiert wurden sechs Szenarien mit jeweils acht Strategien, in denen Studierende mit Fehlern beim Lernen konfrontiert sind. Ein Bewertungsmaßstab wurde auf Basis eines Expertenratings abgeleitet. Die Ergebnisse einer konfirmatorischen Faktorenanalysen deuten auf die Eindimensionalität des Testverfahrens hin. Es zeigen sich jedoch auch substanzielle unerklärte Varianzanteile auf Ebene der Szenarien.



Denkstile und -kollektive nach Ludwik Fleck als Beitrag zur Analyse erziehungswissenschaftlicher Positionierungen

Marc Bienefeld, Oliver Böhm-Kasper, Christine Demmer

Universität Bielefeld, Deutschland

Im Vortrag sollen Argumentationen und Positionierungen innerhalb von erziehungswissenschaftlichen Diskursen aus wissenschaftstheoretischer Perspektive und im Anschluss an die Konzepte des Denkstils und Denkkollektivs (Fleck 2019) analysiert werden. Als empirische Grundlage hierzu dienen Expert*inneninterviews, welche im Rahmen einer explorativen Studie zu den Ursachen der Diskrepanz zwischen der methodologischen Notwendigkeit und dem geringen Vorkommen von Replikationen in der Forschungspraxis erhoben wurden. Hierbei zeigt sich, dass neben inhaltlichen Begründungen, vor allem Überzeugungen der eigenen Gemeinschaft relevant gemacht werden, zu denen sich positioniert wird (Bienefeld et al. 2020). Dies entspricht den Annahmen von Fleck, dass Forschung entscheidend durch soziale Interaktionen geprägt wird und diese somit auch bei der Analyse wissenschaftlicher Prozesse zu berücksichtigen sind. Im Rahmen des Vortrags werden die Ergebnisse rekonstruktiver Analysen präsentiert, welche der Frage nachgehen, wie die Zugehörigkeit an Denkkollektive sprachlich hergestellt wird und ob sich damit verbundene Funktionen erkennen lassen