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Chair der Sitzung: Sylvia Nienhaus, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
Ort:11/115
Präsentationen
Sozialpsychologische Einflussfaktoren auf die Einstellung von Jugendlichen gegenüber Muslim:innen
Janine Kuropka, Jonas Bonke
TU Dortmund, Deutschland
In einer zunehmend religiös-pluralen Gesellschaft nehmen Schule und insbesondere das interreligiöse Lernen eine wichtige Funktion ein, um Vorurteile und Stereotype gegenüber Mitgliedern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften entgegenzuwirken und wechselseitiges Verständnis und Toleranz zu fördern. Ein Fokus wird hier auf Muslim:innen gelegt, eine Gruppe, die 2018/19 von knapp einem Fünftel der nicht-muslimischen Bevölkerung in Deutschland offen angefeindet wurde.
Anknüpfungspunkte zur Entstehung, Funktion und Messung von Einstellungen lassen sich in der Sozialpsychologie finden. Diese einstellungstheoretischen Erkenntnisse werden jedoch kaum in der Theorie des interreligiösen Lernens wahrgenommen bzw. systematisch rezipiert.
Im Rahmen des vorgestellten Projekts wird daher eine quantitativ-empirische Befragung unter Schüler:innen der 9. und 10. Klasse an Gesamtschulen durchgeführt, um ihre Einstellung gegenüber Muslim:innen zu untersuchen und die sozialpsychologischen Faktoren zu identifizieren, die einen Einfluss auf die Einstellungsbildung haben. Dies geschieht sowohl durch die Messung expliziter Einstellungsmaße und Stereotype als auch durch einen impliziten Assoziationstest.
Die Aktualität des fachdidaktischen Wissens von Fremdsprachenlehrpersonen rund um die Förderung der mehrsprachigen und plurikulturellen Kompetenz
Stefania Crameri
Pädagogische Hochschule Graubünden, Schweiz
Die mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz (MPK) ist heutzutage für die akademische Mobilität der Jugendlichen höchstrelevant (z. B. Europarat, 2001), insbesondere, wenn die schulische Fremdsprache zur Bildungssprache wird, wie im Schweizer Kontext oft der Fall ist. Die Förderung der MPK soll durch kompetente Fremdsprachenlehrpersonen (FLP) stattfinden, welche u. a. das nötige fachdidaktische Wissen (pedagogical content knowledge; PCK) mitbringen (vgl. Baumert & Kunter, 2006).
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, über welches PCK FLP im Bereich der Didaktik der Mehrsprachigkeit verfügen. Dafür wurden 22 Schweizer FLP querschnittlich befragt (MAlter = 45 Jahre; 60% Frauen). Mit jeder FLP wurde ein problemzentriertes Leitfadeninterview geführt. Die Interviewdaten wurden anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2022) ausgewertet (Cohens Kappa = 0.84).
Übereinstimmend mit bisheriger Forschung (z. B. Brethauer, 2018) zeigt sich, dass die FLP über ein uneinheitliches, teils fehlerhaftes PCK verfügen, was die Wichtigkeit eines optimierten Transfers von wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Förderung der MPK in die Bildungspraxis unterstreicht.