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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session II-B: Symposium: Digitalisierung und selbstreguliertes Lernen
Zeit:
Mittwoch, 11.09.2024:
9:00 - 11:00

Chair der Sitzung: Sonja Nonte, Osnabrück Universität
Chair der Sitzung: Christian Reintjes, Universität Osnabrück
Ort: 11/212


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Präsentationen

Digitalisierung und Selbstreguliertes Lernen an Gesamtschulen: Was wissen wir (nicht)?

Chair(s): Sonja Nonte (Universität Osnabrück), Ferdinand Stebner (Universität Osnabrück), Christian Reintjes (Universität Osnabrück), Ingrid Kunze (Universität Osnabrück), Marcel Veber (Universität Osnabrück)

Diskutant*in(nen): Julia Gerick (TU Braunschweig)

Die Coronapandemie stellte das Bildungssystem vor enorme Herausforderungen und zwang es zu tiefgreifenden Veränderungen. Spontane Konzepte zur digitalen Schul- und Unterrichtsgestaltung wurden während der Pandemie entwickelt und umgesetzt, die an den Schulen vielerorts in umfassende Medienkonzepte überführt wurden. Zwar spielen digitale Geräte im Leben von Kindern und Jugendlichen eine große Rolle, der reflektierte Einsatz von und der Umgang mit digitalen Medien kann jedoch nicht immer vorausgesetzt werden (Eickelmann & Gerick, 2020). Stebner et al. (2020) stellen zudem die besondere Rolle des selbstregulierten Lernens für den Umgang mit digitalen Geräten heraus. Zugleich gilt selbstreguliertes Lernen als wichtiger Faktor der individuellen Förderung (Fischer et al., 2020). Das Symposium geht der Frage nach, wie digitale Medien von Fünftklässler*innen in Schule und Freizeit genutzt werden und welche Rolle dabei dem selbstregulierten Lernen zukommt. Auch die Strategien und Konzepte von Schulen zur Förderung dieser wichtigen Zukunftskompetenzen werden vorgestellt.

 

Beiträge des Symposiums

 

Herausforderungen und Gelingensbedingungen postpandemischer Unterrichtsentwicklung

Caroline Tönsing1, Marcel Veber2, Ingrid Kunze1
1Universität Osnabrück, 2Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Im Fokus des Beitrags steht die Frage, welche Herausforderungen und Gelingensbedingungen Lehrkräfte und Schulleitungen von Gesamtschulen im Kontext postpandemischer Unterrichtsentwicklung wahrnehmen und wie sie darauf reagieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem digitalen und selbstregulierten Lernen. Dazu wurden leitfadengestützte Interviews (Helfferich, 2011) mit Vertreter*innen von 16 Gesamtschulen in Niedersachsen und NRW geführt. In den Interviews wurden die postpandemische Schulentwicklung mit Schwerpunkten auf digitalisiertem, selbstreguliertem Lernen sowie dem Übergang von der Grundschule zur Gesamtschule thematisiert. Die Heterogenität der Schüler*innen an Gesamtschulen war ein allgegenwärtiges Thema in den Gesprächen. Die Auswertung der Interviews erfolgt mittels einer strukturierenden Qualitativen Inhaltsanalyse (Kuckartz & Rädiker, 2022) mit zwei Auswerter*innen. Die Ergebnisse deuten an, welche Faktoren das System Schule und den Unterricht in heterogenen Klassen aus Sicht der Lehrkräfte herausfordern, aber auch, welche Aspekte für individuelle wie auch systemische Sicherheit sorgen.

Bibliografie

Helfferich, C. (2011). Die Qualität qualitativer Daten: Manual für die Durchführung qualitativer Interviews (4. Auflage). VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92076-4

Kuckartz, U. & Rädiker, S. (2022). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung: Grundlagentexte Methoden (5. Auflage). Grundlagentexte Methoden. Beltz Juventa.

 

Nutzung digitaler Medien von Fünftklässler*innen in Freizeit und Schule

Sonja Nonte, Wilhelmine Berger
Universität Osnabrück

Im Forschungsprojekt Deisel werden Schüler*innen aus 16 Gesamtschulen in Niedersachsen und NRW an insgesamt vier Messzeitpunkten zu verschiedenen Schwerpunkten befragt. Zum ersten Messzeitpunkt (n=1007) wurden in einem digitalen Fragebogen unter anderem Skalen zum Nutzungsverhalten bezüglich digitaler Medien (z.B. Technische Ausstattung und Nutzung, Mediennutzungsdauer und Inhalte), zur Erfassung des schulischen, körperlichen und psychischen Wohlbefindens, des Fähigkeitsselbstkonzepts, aber auch der häuslichen Unterstützung und zu sozioökonomischen Faktoren eingesetzt. Zum zweiten Messzeitpunkt (Frühjahr/Sommer 2024) werden zudem Items unter anderem zum Erwerb digitaler Kompetenzen und dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht eingesetzt. Erste Auswertungen deuten auf Zusammenhänge zwischen dem individuellen schulischen Wohlbefinden und der Mediennutzungsdauer, sowie auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin. Zudem ist eine Korrelation zwischen dem Migrationshintergrund (im engeren Sinne) und der Mediennutzungsdauer zu erkennen. Genauere Einblicke und Ergebnisse auch aus dem zweiten Messzeitpunkt werden im Rahmen des Beitrags vorgestellt.

Bibliografie

Eickelmann, B. & Gerick, J. (2020). Lernen mit digitalen Medien. Zielsetzungen in Zeiten von Corona und unter besonderer Berücksichtigung von sozialen Ungleichheiten. In D. Fickermann & B. Edelstein (Hrsg.), Die Deutsche Schule. Beiheft. "Langsam vermisse ich die Schule …". Schule während und nach der Corona-Pandemie. Münster (S. 153–162). Waxmann.

Fischer, C., Fischer-Ontrup, C., & Schuster, C. (2020). Individuelle Förderung und selbstreguliertes Lernen. Bedingungen und Optionen für das Lehren und Lernen in Präsenz und auf Distanz. In D. Fickermann & B. Edelstein (Hrsg.), „Langsam vermisse ich die Schule…“. Schule während und nach der Corona-Pandemie. DDS - Die Deutsche Schule, Beiheft 16, 136–152.

Stebner, F., Liska, A., Gockel, K., Ontijd, L., & Schuster, C. (2020). Chancen und Gefahren der digitalen Schule – die Rolle des selbstregulierten Lernens beim Umgang mit Smartphones. In M. Fiegert & I. Kunze (Hrsg.), Lernen in der Zukunft – Schule in 2040 (Beiträge aus der Osnabrücker Forschungswerkstatt Schulentwicklung, Bd. 7, S. 75–92). Osnabrück: Hausdruckerei der Universität Osnabrück.

 

Selbstreguliertes Lernen bei Fünftklässler*innen

Tobias Koch, Christian Reintjes, Ferdinand Stebner
Universität Osnabrück

Die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen, bei dem sich Schüler*innen selbstständig Ziele setzen und diese mithilfe einer eigenständigen Auswahl und Anwendung unterschiedlicher Lernstrategien verfolgen (Stebner et al., 2020a), gilt als wichtige Voraussetzung, um erfolgreich lernen zu können. Im Kontext der voranschreitenden digitalen Transformation kommt dem selbstregulierten Lernen darüber hinaus eine besondere Bedeutung zu: Schüler*innen sollen möglichst frühzeitig neben der Selbstregulation des Lernens auch zugleich in der Selbstregulation des Smartphone-Konsums geschult werden (Stebner et al, 2020b).

Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse einer Teilstichprobe des Deisel-Projekts vor, in deren Rahmen n = 963 Gesamtschüler*innen untersucht wurden. Neben einem Strategiewissenstest wurden Instrumente zur Erfassung der Smartphone-Ablenkung eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen in Übereinstimmung mit aktuellen Studien (Dignath & Büttner, 2018), dass die Schüler:innen eher über ein geringes Strategiewissen verfügen. Weitere Ergebnisse zu Zusammenhängen zwischen Strategiewissen und Smartphone-Ablenkung werden auf der Tagung präsentiert.

Bibliografie

Dignath, C., & Büttner, G. (2018). Teachers’ direct and indirect promotion of self-regulated learning in primary and secondary school mathematics classes–insights from video-based classroom observations and teacher interviews. Metacognition and Learning, 13(2), 127-157. https://doi.org/10.1007/s11409-018-9181-x

Stebner, F., Schuster, C., Weber, X.-L., Roelle, J., & Wirth, J. (2020a). Indirekte Förderung des selbst-regulierten Lernens – Praxistipps für den Fachunterricht. In H. van Vorst & E. Sumfleth (Hrsg.), Von Sprosse zu Sprosse. Innovative Erarbeitung des Bohr’schen Atomkonzepts mit der Lernleiter (S. 28–41). Münster u.a.: Waxmann.

Stebner, F., Liska, A., Gockel, K., Ontijd, L., & Schuster, C. (2020b). Chancen und Gefahren der digitalen Schule – die Rolle des selbstregulierten Lernens beim Umgang mit Smartphones. In M. Fiegert & I. Kunze (Hrsg.), Lernen in der Zukunft – Schule in 2040 (Beiträge aus der Osnabrücker Forschungswerkstatt Schulentwicklung, Bd. 7, S. 75–92). Osnabrück: Hausdruckerei der Universität Osnabrück.



 
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