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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session I-I: Lehren und Lernen II
Zeit:
Dienstag, 10.09.2024:
13:30 - 15:30

Chair der Sitzung: Dorothee Gronostay, TU Dortmund
Ort: 01/114


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Präsentationen

Vom offenen Unterrichtsklima zur Wahlabsicht: Welche Rolle spielen Wissen und Selbstkonzept?

Dorothee Gronostay, Lukas Brandt

TU Dortmund, Deutschland

Ein offenes Unterrichtsklima (engl. open classroom climate, OCC) zeigt in zahlreichen Studien positive Zusammenhänge mit vielfältigen politisch-zivilgesellschaftlichen Outcome-Variablen, darunter mit politischem Wissen, politischem Selbstkonzept und der wahlbezogenen Partizipationsbereitschaft. Meist wird das OCC jedoch nicht auf ein spezifisches Fach bezogen und politisches Selbstkonzept sowie Wissen als mögliche Mediatoren unzureichend untersucht. Der Beitrag prüft diesen Wirkzusammenhang anhand eines neuen Datensatzes aus dem Projekt „(K)ein Wahlrecht für Kinder und Jugendliche!?“, erhoben in den Jahren 2022/2023 im Politikunterricht der Sekundarstufe (Sek) I und Einführungsphase zur Sek II. Mittels Regressions- und Strukturgleichungsmodellen werden die Befragungsdaten von N = 516 Schüler/-innen (aus 21 nordrhein-westfälischen Schulklassen) ausgewertet. Die Befunde stützen die Annahme, dass positive Effekte des OCC auf politisches Wissen vollständig und auf die Wahlabsicht teilweise über das politische Selbstkonzept vermittelt werden. Das politische Selbstkonzept stellt sich somit als zentral für politischer Bildungsprozesse im Unterricht dar.



Ehrgeizig, flexibel oder vermeidend-rebellisch? Latente Profile zur Interaktion von Lernenden mit Lehrkräften und deren Zusammenhang mit der wahrgenommenen Lernumgebung, emotionalem Erleben, Wohlbefinden und schulischem Erfolg

Juliane Schlesier1, Raufelder Diana2

1Empirische Lehr- und Lernforschung, Carl von Ossietzky University of Oldenburg; 2Schulpädagogik, Universität Greifswald

Die vorliegende Studie ist der Frage nachgegangen, ob sich unterschiedliche latente Profile hinsichtlich der Interaktion von Schüler:innen mit ihren Lehrkräften in emotional herausfordernden Unterrichtssituationen (DECCS; Schlesier et al., 2023) identifizieren lassen. Zwei Stichproben wurden dazu in latenten Profilanalysen (LPA) untersucht: [1] 639 (domänenunspezifisch) und [2] 635 Grund- und Sekundarstufenschüler:innen (Bezugsfach Mathematik). Die Ergebnisse der LPA mit der ersten Stichprobe zeigen drei verschiedene Interaktionsprofile: (1) „zielorientiert-ehrgeizig“, 85.1 %, (2) „flexibel“, 8.6 %, (3) „vermeidend-rebellisch“, 6.3 %; die LPA mit der zweiten Stichprobe zeigte inhaltlich die gleichen Profile, allerdings mit dem Unterschied, dass sich das ehrgeizige Profil noch auftrennt in das „ehrgeizig-unabhängige“ Profil und das „ehrgeizig-unterstützungsbedürftige“ Profil. Mit Hilfe des 3-Step-Ansatzes (Vermunt, 2010) zeigte sich, dass Noten, schulisches Wohlbefinden neben Ärger und Freude (AEQ-M; Pekrun et al., 2011) sowie wahrgenommener Kompetenz- und Autonomieunterstützung (Baumert et al., 1997) die Zugehörigkeit zu den identifizierten latenten Profilen vorhersagen.



Was bewirken freie Lernformen im Unterricht? Die Evaluation der Intervention „Freie Lernleiste“ (FLL)

Alicia Koch, Franz Klingebiel

Universität Kassel, Deutschland

Freie Lernformen zeigen positive Effekte auf das Lernen, Lernstrategien, Aspekte des sozialen Miteinanders und Klassenklimas (Hilbe, 2020; Mittag, Kleine und Jerusalem, 2002).

Die FLL ist eine Intervention an einer Kasseler Schule, dauert ein Schulhalbjahr und beinhaltet die freie Arbeit an einem selbstgewählten Thema. Freie Lernformen adressieren z.B. durch freie Themenwahl das persönliche Interesse und fördern die Motivation (Deci & Ryan, 1993; Hilbe & Herzog, 2016).

Die Evaluation der FLL untersucht Selbstmanagement, emotionale Voraussetzungen, Arbeitsverhalten und Klassenklima. Es wird nach der Entwicklung dieser Aspekte und dem Vergleich zur Kontrollgruppe gefragt. Die Erwartung ist eine positive Entwicklung in der FLL.

Die FLL wird mit einer Fragebogenevaluationsstudie im Prä-Post-Follow-Up-Design mit einer Vorabkontrollgruppe begleitet (N=801).

Für das Selbstmanagement und Arbeitsverhalten zeigen sich die erwarteten positiven Effekte der FLL. Die Ergebnisse für die emotionale Voraussetzung und das Klassenklima sind nicht ausschließlich erwartungskonform.

Insbesondere die erwartungswidrigen Befunde werden diskutiert.



 
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