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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session I-G: Soziale Ungleichheit I
Zeit:
Dienstag, 10.09.2024:
13:30 - 15:30

Chair der Sitzung: Matthias Kreuch, Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort: 01/106


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Präsentationen

Herkunftsbedingte Ungleichheiten bei der geplanten Teilnahme an einem Schüleraustausch

Matthias Kreuch, Annabell Daniel

Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland

Längerfristige Auslandsaufenthalte während der Schulzeit führen nicht nur zu einer Steigerung der Fremdsprachenkompetenz (Hübner et al., 2021) und des Selbstwertgefühls (Greischel et al., 2016), sondern auch zu weiteren Auslandserfahrungen während des Studiums (Lörz et al., 2016), welche wiederum im engen Zusammenhang mit einer höheren internationalen Arbeitsmarktmobilität (Parey & Waldinger, 2011) stehen. Der Zugang zu einem Schüleraustausch ist jedoch sozial selektiv (Hübner et al., 2021). Bisher wurden die herkunftsbedingten Unterschiede beim Zugang vor allem durch die unterschiedliche Kapitalausstattung der Eltern erklärt (Weenink, 2014; Gerhards & Hans, 2013). Diese Studie nimmt hingegen die Kinder in den Fokus und fragt, inwiefern deren inkorporiertes kulturelles Kapital in Form eines transnationalen Habitus (z.B. als interkulturelles Interesse), die Unterschiede erklären kann. Für erste Mediationsanalysen wurde die Stichprobe der Fünfzehnjährigen in der PISA 2018-Erhebung (n=4.931) ausgewählt. Dabei zeigt sich, dass die herkunftsbedingten Ungleichheiten bei der geplanten Teilnahme an einem Schüleraustausch vermittelt werden über einen transnationalen Habitus der Kinder.



Risikobalancen on a Bumpy Road: Die Stabilisierung von @Risk-Jugendlichen in höheren Berufsbildungen

Albert Düggeli1, Alma Kassis2

1Pädagogische Hochschule Graubünden, Schweiz; 2Pädagogische Hochschule FHNW, Schweiz

Strukturelle oder prozedurale Merkmale, die auf systemischer oder individueller Ebene Bildungsungleichheit erzeugen, sind mittlerweile national und international gut erforscht (SKBF, 2018; OECD, 2016). Weniger umfassend ist die empirische Befundlage zur Frage, wie diese Ungleichheitsverhältnisse durch unterrichtliches Handeln im Rahmen von Angebots-Nutzungs-Modellen (vgl. z. B. Seidel, 2014) abgemildert werden können (vgl. z. B. Marxer & Maaz, 2023; Becker & Schoch, 2018). In der Schweiz besteht diese Lücke vor allem mit Blick auf Jugendliche, die trotz Benachteiligungsrisiken den Eintritt in höherqualifizierende Berufsausbildungen (Berufsmaturität BM; Wirtschaftsmittelschule) geschafft haben (Düggeli, Kassis & Kassis, 2021). Der folgende Beitrag stellt die Frage, inwiefern sich ihre Notenentwicklung so stabilisieren lässt, dass sie die Ausbildung erfolgreich abschliessen können. Die Ergebnisse zeigen, dass rund 85% der Teilnehmenden den Abschluss in der regulären Ausbildungszeit erreichen, während der BM-Notendurchschnitt schwankt (quasiexperimentelles Versuchs-Kontrollgruppendesign; Längsschnitt). Diese Befunde werden durch Analysen auf Individualebene weiter ausdifferenziert.



Die Berufsfindung von Abiturient*innen nichtakademischer Herkunft aus dem Programm NRW-Talentscouting

Magdalena Bienek

Westfälische Hochschule, NRW-Zentrum für Talentförderung, Deutschland

Die Berufsfindung und der nachschulische Übergang sind für die Bildungsbiografie und damit individuell sowie gesellschaftlich hoch relevant. Zur Begleitung und Beratung in dieser Phase besteht in NRW mit dem NRW-Talentscouting ein dauerhaftes Angebot für Schüler*innen der Sekundarstufe II (Kottmann & Bienek 2023) mit nachweislich ausgeprägter Wirkung auf einen chancengerechteren Zugang in eine Berufsausbildung und ein Hochschulstudium (Erdmann et al. 2022).

Während einzelne Effekte individueller Beratungsangebote belegt sind, fehlt es an Studien, die die Subjektsicht der Teilnehmenden in den Blick nehmen sowie deren Handlungsweisen in der Berufsfindung differenziert betrachten. Anknüpfend an die sozial-kognitive Laufbahntheorie (Lent et al. 2002) und den Sozialkapitalansatz (Bourdieu 1983) betrachtet der Beitrag aus praxeologisch-wissenssoziologischer Perspektive die Berufsfindung von Abiturient*innen nichtakademischer Herkunft und ihre Inanspruchnahme des Talentscoutings. Auf Basis einer qualitativ-rekonstruktiven Interviewstudie (Bienek 2023) lassen sich verschiedene Modi Operandi der Berufsfindung typisieren und drei Typen der Zusammenarbeit im Talentscouting rekonstruieren.



 
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